Es lohnt sich, diesen Psalm langsam und aufmerksam zu lesen, auch wenn er natürlich viele Gedanken mehrfach wiederholt. Genau das sagt der Psalmist über sich selbst. Mich überführt das, da ich gerade bei längeren Texten oft nicht wirklich sorgfältig und andächtig lese.

Dieser längste Psalm und das längste Kapitel der Bibel, hat keine thematische Struktur.
Vielmehr ist der Psalm so strukturiert, dass er aus 22 Abschnitten mit je 8 Zeilen besteht. Dabei beginnen jeweils die 8 Zeilen mit dem gleichen Buchstaben und das so, dass nacheinander alle 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets drankommen.

Letztendlich gibt es ein großes Thema: das Wort Gottes. Das wird hier mit einigen verschiedenen Worten beschrieben. Fast jede Zeile erwähnt mindestens eines dieser Worte.
Dabei werden verschiedene Eigenschaften der Bibel erwähnt und der Psalmist betont, seine Liebe zur Bibel und sein intensives Studium.

Mehr zu einzelnen Versen schreibe ich dann beim 2. Teil dieses Psalms.

  • Möge uns das Wort Gottes so ansprechen, auf das auch wir Gott mit einem vollen Herzen für sein heiliges Wort preisen können!

Psalm 37:

In diesem Psalm macht Gott uns Mut, an ihm festzuhalten, gerade auch dann, wenn es so aussieht, als ob die Gottlosen besser dran wären als die, die auf Gott vertrauen. Dabei sollten wir wiederum vor Augen haben, dass der Gerechte nicht primär uns beschreibt. Nur Jesus verdient diesen „Titel“ ohne wenn und aber. Und er ist es, der aus Gottlosen Gerechte macht.

  • Von daher sollten wir nicht verächtlich und schadenfroh auf die Gottlosen sehen, sondern alles dafür tun, dass aus den Gottlosen auch noch Gerechte werden.
  • Gleichzeitig dürfen wir aber auch Trost und Zuversicht darin finden, dass Gott alles Böse richten wird und die Gerechtigkeit und das Gute triumphieren werden.
  • Ich denke, dass wir diesen Psalm immer mal wieder lesen / hören müssen. Gottes Wort hilft uns die Dinge zu erkennen, die wir mit bloßem Auge eben nicht sehen können. Gerade so schenkt Gott uns im Lesen/Hören Seines Wortes Zuversicht, die wir über unsere anderen Sinnesorgane nicht gewinnen können. Deshalb ist eben auch das Lesen und Hören auf Gottes Wort letztendlich alternativlos.
  • Ich wünsche uns, dass uns Gottes Perspektive gibt und uns ermutigt!

Psalm 71:

Dieser Psalm ist ein wunderbares Gebet eines von klein-auf gläubigen Mannes.
Er bittet um – und vertraut auf – Gottes gnädige Hilfe in aller Not und Bedrängnis. Die genauen Umstände sind nicht klar, aber der Gläubige muss offensichtlich Spott und Feindseligkeiten ertragen, vertraut aber in all dem auf Gott.

Ein besonderes Anliegen ist es für den Beter, dass Gott ihn auch im Alter bewahrt. Gerade wenn die eigene Kraft nachlässt, wird die Abhängigkeit vom Allmächtigen erst so richtig deutlich.

  • Das ist nicht nur eine Last, sondern sicher auch ein Segen des Alters, da wir Jüngeren evtl oftmals gar nicht so klar erkennen, wie abhängig wir von Gott sind.

Der Psalmist bittet Gott aber nicht nur um Hilfe, er verspricht IHM auch seinen Lobpreis und sein Dank.

  • Und das ist angemessen. Gott verdient unseren Lobpreis, weil ER Gott ist und wenn wir erleben, wie ER in der Geschichte und konkret in unserem Leben wirkt, sollten wir IHM dafür auch danken.
  • In diesem Sinne wünsche ich mir für mich selbst und auch Euch eine Woche voller Gott-vertrauen und Dankbarkeit.

Psalm 94:

Gleich zu Beginn ruft der Psalmist Gott dazu auf, Vergeltung gegen die zu üben, die sich gegen Gott und Gottes Volk aufspielen.

Nach diesem Aufruf kommt die Klage, wie lange Gott das Unrecht noch zulassen wird. Anscheinend gab es einflussreiche gottlose Menschen, die den Armen und Schwachen Menschen in Gottes Volk böses taten und dabei wohl davon ausgingen, dass Gott dies nicht sehen und sich nicht darum kümmern würde.

  • Das scheint ja bis heute das Denken der Gottlosen zu sein.
  • Sie verkennen, dass Gott Alles sieht und weiß (V.8-11) und eines Tages alles Böse richten wird (V.22).

Der Psalmist erkennt in allem Klagen den souveränen Herrn, der selbst das Leid seiner Kinder gebraucht, um sie zu heiligen (V.12-15) und sie eines Tages aus allem Leid retten wird.

Der Psalm springt dabei hin und her von einem Gebet zu Gott, einem Anerkennen der Dinge, die Gott tut, und Worten, die eher eine Reflektion über die eigene Situation darstellen.

  • Mich erinnert das daran, dass wir gerade in schwierigen Situationen diese Balance brauchen, zwischen …
    • dem Beten zu Gott, dass er helfen möge,
    • dem Anerkennen, dass Gott Alles im Griff hat und gut machen wird,
    • und dem sich selber predigen.
  • Wenn wir dabei stehen bleiben, nur Fragen zu unserer Situation zu haben, werden wir ggf verzweifeln und vom guten Weg abkommen.
  • Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder Gott zuwenden und uns darauf besinnen, dass er gut und allmächtig ist und eines Tages gerecht richten und sein Volk von allem Leid befreien wird.

Der Psalm endet mit genau dieser Erkenntnis. Ich wünsche uns, dass uns diese Erkenntnis ermutigt und stärkt!

Das Buch 1. Könige setzt die Geschichte von Gottes Volk (und hier konkret von König David) da fort, wo das 2. Buch Samuel aufgehört hatte. Ich hoffe, dass inzwischen jeder klar erkennt, wie die Geschichtsbücher vom 1. Mose an bis zum 2. Könige eine fortschreitende Geschichte ist. Nur das Buch Rut ist in gewisser Weise ein eingeschobener Bericht, der aber historisch auch dahin passt, wo wir ihn finden (nämlich in die Richter-Periode). Von daher beginnen diese Bücher meist auch recht unvermittelt … einfach als Fortsetzung der Dinge, mit denen das letzte Buch aufgehört hat.

Nachdem am Ende vom 2. Buch Samuel die letzten Worte Davids berichtet wurden, sehen wir nun zu Beginn des 1. Buchs Könige, dass das Leben Davids zu Ende geht. Er wird uns hier altersschwach beschrieben.

  • Es ist gut sich darüber im Klaren zu sein, dass auch große Helden mal alt und schwach werden.

Adonija will diese Schwäche nutzen und findet Unterstützung bei einigen ehemaligen Weggefährten Davids, doch David hat immer noch treue Gefolgsleute und so wird Salomo zum König gesalbt.

  • Hinter all dem steht dabei natürlich Gott selbst, der dafür sorgt, dass Vertraute Davids vom Komplott hören und es David sagen, so dass er aktiv werden kann.

Der Bericht vom letzten Willen Davids in Kapitel 2 zeigt uns, dass David im Sterben anders agiert, als im Leben. Da wo er im Leben Gnade und Milde gezeigt hat, ruft er nun Salomo zu Härte und Strafe auf. Nachvollziehbar ist das zwar, aber er gibt Salomo damit eine schwere Bürde mit.

  • Ich denke die Schwierigkeit gerade für alte bzw. ehemalige Herrscher ist immer wieder eine Balance zu finden. Manche werden im Alter milde und liberaler als es gut wäre, andere verlieren alle Gnade und werden hart. Wir Jüngeren tun gut daran, die Alten zu ehren, aber ihren Rat daraufhin zu prüfen, ob er eventuell nicht mehr die rechte Balance hat.

Andererseits sehen wir aber auch, wie David Salomo zur Treue Gott gegenüber ruft. Und das ist ein guter und wichtiger Ruf, auf den Salomo besser noch mehr gehört hätte!

Psalm 111:

Dieser Psalm ist ein ganz klassischer Lobpreispsalm.
Hier werden keine konkreten Werke Gottes identifiziert, sondern sein Charakter wird gepriesen. Er ist ein Gott der großen Werke – was ER tut ist großartig und wunderbar.

Dabei ist er sich immer treu – ER ist gerecht, gut, gnädig und barmherzig.

Gerade die Treue und Zuverlässigkeit Gottes stehen hier im Fokus und es ist gut, sich immer wieder daran zu erinnern. Unser Gott ist selbst dann treu und steht zu seinen Verheißungen, wenn wir untreu und kleingläubig sind.

  • Möge unser guter Herr uns immer wieder neu seine Güte, Treue, Gnade und Barmherzigkeit erkennen lassen!

 Psalm 112:

Dieser Psalm zeigt uns (ähnlich wie Psalm 1 und einige andere Psalmen) den Kontrast zwischen dem Gerechten und Gottesfürchtigen auf der einen Seite und den Gottlosen auf der anderen Seite.
Wenn wir den Psalm direkt auf uns hin anwenden, dann bekommen wir ein Problem. Denn wenn wir ehrlich sind, können wir uns nicht komplett als gottesfürchtig und gerecht bezeichnen. Denn von uns kann zum Beispiel wohl kaum sagen, „Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht; sein Herz hofft unverzagt auf den HERRN.“ (V.7)

  • Deswegen tun wir gut daran diesen Psalm – wie überhaupt das ganze AT – zuerst danach zu hinterfragen, was diese Worte mit Christus zu tun haben.
  • Dann werden wir erkennen, dass uns dieser Psalm unseren Herrn offenbart.
  • Wenn wir aber durch Glauben zu IHM gehören, dann umkleidet uns seine Gerechtigkeit und dann können wir uns in die Kategorie des Gerechten einordnen, ohne dem Anspruch dieses Psalms in allen Dingen gerecht zu werden.
  • Und dann dürfen wir uns mit Gottes Hilfe immer mehr verändern (lassen), so dass wir immer mehr so werden wie der, der uns in diesem Psalm als der Gerechte vorgestellt wird.

 Psalm 113:

In diesem Lobpreispsalm wird die Hoheit des Herrn gepriesen. Die Hoheit Gottes wird hier in verschiedenen Worten immer wieder neu beschrieben. Er ist ewig, er ist höher als alle Völker, seine Herrlichkeit kennt keine Grenzen und er ist allgegenwärtig.
Ab Vers 7 kommt dann sein Kümmern um die Menschen in den Fokus. Er ist ein barmherziger Gott, der sich um die kümmert, die Not leiden.

  • Ist das nicht wunderbar? Der hoch erhabene HERR sieht bis zu uns auf die Erde herunter und kümmert sich dabei um die Niedrigsten.
  • Während sich die Hohen der Gesellschaft oft nur mit denen abgeben, die ebenso Ansehen und Rang haben, ist unser HERR so ganz anders.
  • Und das darf uns ein Vorbild sein, so dass wir Christen auch immer gerade die im Blick haben, die aus Sicht dieser Welt ganz unten sind.

Psalm 114

Dieser Psalm ist voller Poesie. Die Natur bezeugt die Macht des Herrn. Und dieser kümmert sich liebevoll um sein Volk.
Der Psalmist erinnert daran, wie Gott Israel aus Ägypten befreit und ins Gelobte Land gebracht hat. Damals hat sich alle Schöpfung in den Dienst des Schöpfers gestellt und dabei eben auch in den Dienst von Gottes Volk.
Und das war nur ein Schatten der großen Erlösung, die Gott durch Jesus gebracht hat, der Gottes Volk aus der Sklaverei der Sünde befreit hat, um es in die ewige Herrlichkeit zu bringen.

Dort wird dann alle Schöpfung komplett umgestaltet werden. Dann wandeln sich nicht nur Felsen in Seen und Steine in Wasserquellen – da wird dann alles neu gemacht und diese gefallene Welt wird einer neuen Schöpfung Platz machen!

  • Auf diese glorreiche Zukunft dürfen wir mit einer festen Zuversicht hoffen.
  • Und bis dahin dürfen wir wissen, dass der HERR Macht hat über seine ganze Schöpfung. Er kann Dinge ändern und tun, die wir für unveränderbar halten.

Das macht mir gerade auch in seelsorgerlich schwierigen Situationen Mut mit Gottes Wirken zu rechnen.

Psalm 115:

Der Aufruf aus Vers 1 macht deutlich, dass der Beter vor allem auf Gottes Ehre und seinen Ruf bedacht ist. Dabei appelliert er an Gott und bittet um Hilfe – sehr wahrscheinlich, während er bzw das Volk bedrängt wird.
Die Verse 2-8 zeigen uns dann erst einmal, wie nutzlos die Götzen der Heiden sind. Eventuell war eine Gefahr für Israel, den Götzen der scheinbar überlegenen Heiden mehr zu vertrauen als dem einen wahren Gott. Doch das wäre absurd.

  • Auch uns tut es gut immer wieder daran erinnert zu werden, dass Götzen nicht helfen können. Viel zu leicht tauschen ja auch wir Gott gegen irgendwelche Götzen ein.

Ab Vers 9 kommt dann der Aufruf an Israel, dem HERRN zu vertrauen. Dieser Aufruf kommt dreimal jeweils mit dem Zusatz: „Er ist ihre Hilfe und Schild.“ Und dann kommen Zusagen, dass der HERR sein Volk segnen wird.
Nach all diesen großartigen Zusagen, die uns dazu bringen sollten, uns voll und ganz dem Herrn hinzugeben, kommt zum Abschluss eine etwas seltsame Aussage: „Die Toten werden dich, HERR, nicht loben, keiner, der hinunterfährt in die Stille; aber „wir“ loben den HERRN von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!“
Der Kontrast ist also der zwischen den Toten und denen, die den Herrn loben, bis in die Ewigkeit!

  • Es gibt also offensichtlich Menschen, die nicht „sterben“ … das gilt zuerst für Jesus und dann für alle, die in IHM sind.
  • Die Toten sind hingegen die, die nicht zu Christus gehören und deshalb de ewigen Tot ererben werden.

ABER, die den Herrn fürchten, haben großartige Zusagen von Gott und werden IHN loben, von nun an bis in Ewigkeit!

  • Lasst uns das tun!

Psalm 116:

Psalm 116 ist ein Lobpreispsalm, den der Beter nach Bewahrung in einer besonderen Notsituation betet. Offenbar war er in großer Not und von Feinden bedrängt oder falsch angeklagt. Doch dann besann er sich auf Gott, flehte zu IHM um Hilfe und erlebte dann, wie Gott ihm zur Hilfe kam. Daraus entsteht dann der Lobpreis!

  • Mich fordert das heraus, mehr zu beten – sowohl in schwierigen Situationen zu Gott zu rufen, wie auch ihm zu danken, für all das, was er für mich getan hat.

Ab Vers 9 kommt dann aber noch ein weitergehender Aspekt in den Blick: „Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen“.
Das scheint auf ein ewiges Leben hinzuweisen … und das ist die ultimative Bewahrung, die jeder bei Gott findet, der sich dem Retter und Herrn Jesus Christus zuwendet.
Er wird uns aus aller Not erretten. Eines Tages werden alle Ankläger verstummen, alle Feinde ihre Waffen strecken und alle Leiden ein Ende haben.

Der Psalm deutet das nur an. Doch wir dürfen das heute wissen, denn im Fortgang seiner fortschreitenden Offenbarung hat Gott uns weiter beschrieben, was hier nur angedeutet wird.

Und so dürfen wir in jeder Situation auf den Herrn vertrauen, ihn um Hilfe bitten und darum wissen, dass ER uns auf jeden Fall „letztendlich“ helfen wird … und oftmals eben auch schon zuvor auf vielerlei Weise.

  • Diesen Herrn dürfen wir loben und preisen und IHM dürfen wir danken!

Psalm 117:

Dieser kürzeste Psalm der Bibel gibt uns einen einfachen und klaren Auftrag. Dabei ist bemerkenswert, dass dieser Auftrag an alle Heiden und alle Völker ergeht.
Loben und Preisen sollte also nicht nur etwas sein, was die Juden tun (oder die „Christen“), es ist ein klarer Auftrag an jeden Menschen. Denn dafür hat Gott uns gemacht. Wir sollen in IHM unsere Freude finden und unsere Gott-gegebene Ausrichtung der Anbetung findet in IHM das einzige angemessene Ziel. Alles andere sind Götzen, Geld, Ruhm, Macht, Anerkennung, … das alles sind Irrwege, wenn sie zum Fokus unseres Lebens werden. Und all diese Dinge werden uns nicht dauerhaft befriedigen können, sondern uns unerfüllt zurücklassen und rastlos umhertreiben lassen.

  • Deswegen sind alle Menschen erlösungsbedürftig, denn von (sündiger) Natur aus, loben wir nicht Gott. Das ist nicht nur Diebstahl an Gott, dass macht auch unser Leben arm.

So schrieb schon Augustinus „Unruhig ist unser Herz, o Gott, bis es Ruhe findet in dir.“

  • Das wünsche ich uns – dass wir bei Gott unsere Bestimmung finden und IHN loben und preisen!
  • Und dann sollten wir auch andere dazu aufrufen, so wie es dieser Psalm tut – und den Menschen so den größten Dienst erweisen, den wir jemals tun können.

Psalm 118:

Psalm 118 beginnt damit, dass Gottes ewige Güte gefeiert wird: Gott ist treu … er steht zu seinem Wort!
Dann folgt (V.5-18) ein Abschnitt, in dem der Psalmist zurücksieht auf eine schwere Zeit der Anfechtung und Bedrängnis.

  • Ich kann mir vorstellen, dass sich gerade aktuell so manches in diese Situation hineinversetzen kann, und ich denke, dass so viele von uns schon solche Phasen erlebt haben.

Inmitten dieser Not vertraut der Psalmist auf den Herrn. Er weiß, dass Gott ihn durch alles Leid bewahren wird und er dann eines Tages die Werke des Herrn verkünden wird.

  • Das Wissen um einen treuen, guten und allmächtigen Gott gibt Trost und Hoffnung in schweren Zeiten.

Ab Vers 19 wird dann deutlich, dass der Psalm nicht primär „von einem wie uns“ handelt. Es geht um den Stein, den die Bauleute verworfen haben – um Jesus!

  • Das ist gut zu bedenken, dann natürlich besteht die Gefahr, dass wir uns durch unsere Identifizierung mit den Worten aus der ersten Hälfte des Psalms berechtigter Kritik entziehen und selbstgerecht werden.

Gerade im Kommen des einen vollkommen Gerechten offenbart sich die Güte des Herrn. Gerade durch sein Kommen haben wir die Gewissheit, dass Gott die Seinen aus aller Not befreien wird. Manches

  • Hier auf Erden werden wir Unrecht und Leid erleben – aber spätestens in der Ewigkeit wird das vorbei sein … wenn wir durch den Glauben Kinder Gottes sind.

In jedem Fall ist gewiss, dass Gott treu für uns sorgt und uns nicht dem (ewigen) Tode preisgibt, weil wir durch Jesu Auferstehung den Tod überwunden haben und ewiges Leben geschenkt bekommen haben!

  • O Herr, gib mir ein frohes, dankbares Herz, das Dich lobt und preist und in allen Dingen auf Dich vertraut.
    AMEN!

Gott ist der allmächtige Herr, dem niemand widerstehen kann und der eines Tages für alle sichtbar triumphieren wird. Das macht dieser Psalm sehr deutlich.
Dabei sieht der Psalmist zurück auf den Exodus und sieht voraus auf Jesus. So wird Vers 19 im Epheser 4 im Bezug auf Jesus zitiert.

Der Herr ist dabei kein skrupelloser Krieger, sondern ein barmherziger und sein Volk treu versorgender Herr.
Der Psalm führt uns durch die Befreiung von Gottes Volk hin zum Einzug in das Heiligtum und endet dann mit einem Aufruf zum Lobpreis Gottes. Dabei ist es interessant zu sehen, dass Gottes Volk ein Volk vieler Völker ist.

Und so ist dieser Psalm eben nicht nur ein Blick zurück auf die Geschichte Israels, sondern auch eine Zusage für uns, die wir eines Tages in der Herrlichkeit des Herrn den mächtigen Sieger preisen werden.

Nach den Anordnungen für Dienste der Leviten kommt hier nun noch eine Anordnung für die Dienste anderen Leiter bzw einfach ihre Auflistung.

In Kapitel 28 lesen wir dann eine letzte Rede Davids an alle Leiter in Israel. Dabei ernennt er nochmal öffentlich Salomo als seinen Nachfolger. Gleichzeitig gibt er ihm und allen anderen Leitern den Auftrag, Gott selbst als den obersten Herrn anzuerkennen und ihm zu dienen. Schließlich folgt dann auch noch der Auftrag, dem HERRN ein Haus (den Tempel) zu bauen.

Kapitel 29 knüpft daran an. David ruft alles Volk dazu auf, Salomo und den Tempelbau zu unterstützen. Das Volk gehorcht diesem Aufruf gerne.

Ab Vers 10 lesen wir schließlich ein Dankgebet Davids. Dabei erkennt er an, dass alle großzügigen Spenden letztendlich nur deshalb möglich waren, weil der HERR sein Volk reich versorgt hat. Ab Vers 20 ruft er dann auch seine Zuhörer dazu auf, in den Lob Gottes mit einzustimmen. Dann wird Salomo endgültig als König eingesetzt.

Das Buch endet mit einem abschließenden Bericht über Davids Herrschaft und seinen Tod.

In all dem sehen wir, dass David zwar kein perfekter König war (das wird dann erst sein Nachkomme Jesus sein), aber dass er ein vorbildlicher König war, der seinem Volk und seinem Gott treu gedient hat.

  • Und so darf David uns sowohl schattenhaft auf Jesus hinweisen …
  • … und er darf uns ein Vorbild sein, dem wir folgen sollten, im Hinblick auf seinen Glauben, seinen Dienst und seine Hingabe zu Gott.

Psalm 131:

Dieser Psalm Davids klingt fast etwas anmaßend. Wer kann schon tatsächlich von sich selber sagen, dass er frei von Stolz ist? Und wer ist so vollkommen ruhig vor Gott wie ein Kind?

  • Das beschreibt wohl vor allem den einen Sohn Gottes!

Und wenn wir durch IHN Gott in seiner ganzen Größe und zugleich unsere Schwäche und Abhängigkeit erkennen, dann können wir zu einer solchen Gott-ergebenden Haltung finden.

Und so dürfen wir unserem Herrn Jesus in diesen Dingen immer wieder nachfolgen in der Gewissheit, dass Gott uns tatsächlich zur Demut und Ruhe führt und wir gerade darin Frieden und Erfüllung finden!

Psalm 138:

Der Psalmist lobt den gütigen und treuen Gott. Er weiß um Gottes Beistand in seinem Leben und er weiß, dass Gott eines Tages von allen Völkern angebetet werden wird. Von daher geben die Verse 4-6 einen Blick in die Ewigkeit.

Gerade diese Erkenntnis stärkt die Zuversicht des Psalmisten weiter, dass der HERR im in jeder Not beistehen wird.

  • Der Blick auf Gott und das, was er bereits getan hat und was er für die Zukunft verheißen hat, wird uns immer wieder helfen, bestimmte Lebenssituationen gut zu meistern!
  • Von daher wünsche ich uns allen, dass das tägliche Lesen in der Bibel uns Kraft und Zuversicht gibt … jeden Tag neu.

Psalm 139:

Dieser sehr bekannte Psalm zeigt uns den allmächtigen und vor allem den allwissenden Gott. Anfangs klingt es fast noch so, als würde der Psalmist es problematisch finden, dass Gott allwissend ist.

  • Tatsächlich ist es ja auch erstmal erschreckend sich darüber klar zu werden, dass der HERR alles weiß – und damit eben auch das, was wir gerne verstecken würden.

Doch im Laufe des Psalms wird deutlich, dass das ein großer Segen ist. Gott kennt uns besser, als wir uns selbst kennen. Und weil er es gut mit den Seinen meint, kann er uns dann das zeigen, was wir verstehen müssen, um froh und gut zu leben.

  • Ich bete, dass wir in diesem Sinne immer wieder aus dem Zustand der Gottesfurcht zu einer dankbaren Ehrfurcht durchdringen!

Psalm 143:

In diesem Psalm lesen wir von Davids Not und seinem Rufen zu Gott. Dabei weiß er darum, dass er von Gott nichts zu fordern hat. Er appelliert an Gottes Gnade, denn er weiß, dass überhaupt kein Mensch von sich aus vor Gott bestehen, geschweige denn etwas fordern könnte: „HERR, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen um deiner Treue willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen, und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.“

Trotzdem betet David mutig, denn er erinnert sich (und im Gebet erinnert er auch Gott) an Gottes vormalige Taten und er weiß um Gottes Wesen. Und so beruht dann sein Bitten genau darauf. „8 Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich.“

Dabei ist er belehrbar und begierig, von Gott geführt zu werden und bewusst als sein „Knecht“ zu leben.

  • Auch dieser Psalm lehrt uns Weisheit.
  • In schweren (bzw zu allen) Zeiten sollten wir uns auf Gott besinnen. Das gibt Zuversicht. Und wir sollten uns von IHM lehren und leiten lassen. So werden wir seine Nähe und seinen Beistand erfahren.
  • Dabei dürfen wir darum wissen, dass Gott für die Seinen ist!

Psalm 144:

Dieser Psalm zeigt uns, wie eng das Wohlergehen des Volkes an dem des Königs hängt. In den ersten 11 Versen hören wir die Stimme von Gottes König (David).

Dabei ist interessant zu sehen, wie er einerseits Gott als seinen Beschützer preist und andererseits auch versteht, dass er selber mit der Kraft, die der Herr im gegeben hat, aktiv werden kann. Es geht hier also nicht um ein passives, sondern ein aktives Gottvertrauen.

Ab Vers 12 hört man dann das ganze Volk. Dabei vertraut der König, genauso wie das Volk auf Gott, der Seinen König und sein Volk erlöst und vor den Feinden rettet.

  • Dieses Gebet Davids hat in Jesus Christus seine vollkommende Erfüllung gefunden … und wurde dann auch wirksam für Alle, die im Glauben zu diesem ewigen König gehören!
  • Dabei dürfen wir wissen, dass uns der vollkommene Triumph noch bevorsteht.

Psalm 145:

Der letzte der Psalmen Davids ist ein wunderbarer Lobpreis Gottes. Wie schon in manchen anderen Psalmen, geht der Schreiber hier durch das Hebräische Alphabet und preist verschiedene Attribute und Werke Gott mit unterschiedlichen Worten.

In den ersten 7 Versen steht dabei die Größe Gottes im Blickpunkt. Unser Gott ist ein großer Gott, der Großes getan hat und tut.

Ab Vers 8 folgt dann der Lobpreis von Gottes Gnade und Barmherzigkeit, der uns annimmt, obwohl wir klein, schwach und sündig sind.

Weiter wird hier Gottes Treue und seine Gerechtigkeit besungen.

  • Psalm 145 ist sicherlich ein Psalm, der uns dabei helfen kann, in Lobpreis und Dankbarkeit zu wachsen, denn er nimmt uns mit in ein Schauen auf Gott.
  • Ich wünsche uns allen, dass wir durch diesen Psalm immer weiter wachsen in unserer Gotteserkenntnis und so dann auch in der Liebe zu Gott.

David trifft Vorkehrungen für seinen Tod. Er setzt Salomo als Nachfolger ein und dann ordnet er den Dienst der Leviten.

In Kapitel 25 gibt es dann Anordnungen für den Lobpreis in Liedern. Auch hier gibt es klare Anweisungen. Jeder bekommt seinen Platz zugewiesen und wird mit seinen Gaben eingesetzt. Und sie dienen nicht, so wie sie es wollen, sondern genau so, wie es ihnen angeordnet wurde.

Ähnliches lesen wir dann auch von den Leviten, die als Finanzverwalter und Richter agieren. Sie alle bekommen Dienste zugewiesen und sollen diese treu verrichten.

  • Ich finde diese Dienstbereitschaft klasse.
  • Und ich finde Davids Vorarbeiten für die nächste Generation großartig. Es offenbart uns die große Demut Davids am Ende seines Lebens.

Psalm 108:

Psalm 108 ist ein wunderbarer Lobpreis, der uns zugleich sehr herausfordert. Können wir mit David sagen: „2 Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele! 3 Wach auf, Psalter und Harfe! Ich will das Morgenrot wecken. 4 Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.“?

  • Solche Lieder sind schnell gesungen und doch ist zumindest mein Herz ganz oft nicht bereit und ich bin manchmal eher still und leise „unter den Völkern“ und „unter den Leuten“.
  • Da wünsche ich mir immer mehr ein Herz, das wirklich immer bereit ist Gott zu loben und ihn froh vor allen Menschen zu bezeugen.

Erst nachdem David diesen Lobpreis angestimmt hat und Gottes Gnade und Treue gelobt hat, kommt dann sein Gebet. David bittet Gott seinem Volk beizustehen und die Feinde zu besiegen. David erkennt hier sehr genau auf wen Verlass ist und er weiß, dass Menschenhilfe nichts nütze ist.

  • Natürlich können Menschen helfen und als Christen sollten wir stets hilfsbereit sein. Doch die Hilfe, die wir wirklich brauchen, kann nur von Gott kommen.
  • In bestimmten Situationen hilft Gott dabei durch andere Menschen. Aber die existenziellste Hilfe musste von Ihm selbst kommen: In Jesus Christus unserem Retter, der uns die Hilfe gebracht hat, die wir alle mehr brauchen, als alles andere.

David weiß, wo die Hilfe herkommen muss, die wahrhaft und ewiglich hilft. Und so lobt er Gott, der in seiner Gnade und Treue den sendet (und nun gesandt hat), den er verheißen hatte!
Und so sollten wir erst recht Gott loben und ihm unsere Herzen zuwenden!

Psalm 109

Dieser Psalm ist ein Ruf nach dem Eingreifen Gottes. Der Psalmist bittet Gott um Hilfe und darum, den gottlosen Feind zu bestrafen. Vers 8 wird in Apg 1 zitiert und dabei auf Judas angewandt, so dass es naheliegt, dass die ersten Christen diesen Psalm als einen Psalm Jesu verstanden haben.
Auch wenn manche Worte für uns zu hart klingen mögen, um aus dem Munde Jesu zu stammen, so ist doch der Anspruch dieses Psalms so, dass er kaum aus einem anderen Munde stammen kann.

  • Wie dem auch sei – dieser Psalm ermutigt uns, in jeder Not im Gebet zu Gott zu kommen und darum zu bitten, dass ER Gerechtigkeit schafft.
  • Gerade weil wir nicht Christus sind, ist das immer der sichere Weg, denn wenn wir selber versuchen, Gerechtigkeit zu schaffen, ist die Gefahr groß, dass wir mehr Schaden als Segen verursachen.

Gott hingegen macht immer alles richtig und er ist viel besser dazu in der Lage, den Armen und Schwachen zu helfen und Gerechtigkeit zu üben.

  • Diese Erkenntnis sollte uns dankbar machen.

Der Psalmist endet mit einem großen Versprechen, das uns herausfordern sollte: „Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge.“

  • Möge es so sein!

Der Titel in Vers 1 erklärt uns, zu welchem Zweck der Psalm geschrieben wurde. David war ja selber nicht mehr am Leben, als der Tempel gebaut und dann eingeweiht wurde. Er schrieb diesen Psalm also wahrscheinlich für einen zukünftigen Anlass. Es ist etwas seltsam, dass dann der Psalm aber eigentlich sehr persönlich ist.

Es ist dabei kein klassischer Lobpreispsalm. David verkündet, warum er den Herrn preisen kann, nämlich weil der Herr ihn immer wieder in schweren Zeiten gerettet hat und ihm treu zur Seite stand.

David preist Gott als den Heiland (V.3) und den Gott, der Tote lebendig macht. Bei David selbst stimmt das nur im übertragenden Sinne. Allerdings hat er nach seinem Tod sicher genau diese Wahrheit erfahren können.

Vers 5 ist dann ein wunderbarer Aufruf an uns alle, in unserer Bestimmung zu leben – ein Leben voller Freude an Gott, das zu Seiner Ehre gelebt wird.

Vers 6 zeigt uns, dass Gott ein Gott des Zorns und der Gnade ist, wobei die Gnade genauso über den Zorn triumphiert, wie die Freude über das Weinen … WENN denn Gott unser Herr ist.
In den Versen 7 und 10/11 sieht David dann zurück auf sein eigenes Leben.

  • In Vers 7 beschreibt er sein Denken während einer Zeit der Stärke.
  • In Vers 10 und 11 geht es dann um eine Phase des Leidens.

In beiden Fällen zeigt sich Gott in seiner Macht. Manchmal zerstört Gott dabei eine falsche Selbstsicherheit (so wie wohl nach V.7), um uns deutlich zu machen, dass wir eben wirklich vollkommen von IHM abhängig sind. Und in schweren Zeiten zeigt ER sich dann manchmal in besonderer Weise als Helfer.

  • In Allem lenkt Gott unseren Blick auf sich. Das brauchen wir immer wieder, denn unsere natürliche Tendenz ist es halt leider immer wieder, Gott aus dem Fokus zu verlieren.
  • Doch wenn wir Gott dann erkennen, werden wir erleben, dass ER unsere Zuflucht und Hilfe in Notzeiten ist und es sich lohnt, für IHN allein zu leben.
  • Ich wünsche uns allen, dass uns diese froh-machenden Erkenntnis immer wieder vor Augen steht … so dass wir alle in Vers 13 einstimmen können: „dass ich dir lobsinge und nicht stille werde. HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.“