„Kann denn Liebe Sünde sein?“ … mit dieser Frage wird ja immer mal wieder für ein Umdenken in der (biblischen) Sexualethik geworben. Dieses Kapitel beantwortet diese Frage unzweideutig. Ammon liebt seine Schwester … und lässt sich von seinen Gelüsten steuern, anstatt diesen Einhalt zu gebieten und enthaltsam zu bleiben.

So wie sein Vater, so zügelt auch Amnon seine Lust nicht.

  • Sicher können viele von uns (zumindest Männer) nachvollziehen, wie eine schöne Frau zu einer fixen Idee werden kann.
  • Möge Gott uns da immer wieder Beherrschung und Klarsicht schenken.

Amnon hatte diese nicht und erlebt dann, was Sünde hervorbringt. Aus den Träumen von einer Beziehung zu seiner Schwester wird eine ganz andere Realität. Sie weist ihn zurück, er nimmt sie sich trotzdem und merkt dann, dass es nie so werden würde, wie er sich das in seiner Phantasiewelt vorgestellt hat! Das führt dann zur Ablehnung und zum Hass. Möge uns diese Erfahrung des Amnon eine Lehre sein!

Absalom liebt seine Schwester auch, aber mit einer reineren Liebe, die ihr Gutes tun will. Doch auch eine solche Liebe kann blind machen. Der blinde Zorn gegen Amnon führt zu einer nächsten Sünde, dem Mord. Stattdesen hätte Absalom nach geltendem Recht gegen seinen Bruder vorgehen sollen.

  • Auch das sollte uns eine Warnung sein. Im Kampf um Gerechtigkeit müssen wir immer darauf achten, dass wir nicht selber ungerecht agieren.
  • Wir sollten uns prüfen, ob wir eventuell auch mal mit Übertreibungen und zu großer Härte gegen die vorgehen, die wir im Unrecht sehen.

Schließlich flieht Absalom und findet sich so, genauso wie zuvor sein Bruder, in einer Situation wieder, die für ihn schlechter ist, als die vor seiner Sünde!

Der Bericht von der Rückkehr Absaloms in Kapitel 14 ist ein Bericht voller Lügen und Intrigen und doch erscheint es am Ende des Kapitels so, als ob der Teufelskreis der Sünde gebrochen wäre und Gnade und Liebe gesiegt haben.

  • Vor allem sehen wir hier aber auch die Bereitschaft zur Vergebung. Erst darf Absalom zurück und dann auch wieder in Davids Nähe.
  • Ähnlich geht es ja auch uns mit Gott. Wir sind schon begnadigt … und eines Tages dürfen wir dann sogar seine Gegenwart sehen.
  • Dabei ist der HERR natürlich viel besser als David und muss nicht erst überredet werden!

Nachdem es in Kapitel 14 noch so aussah, als gäbe es ein happy End in der Beziehung zwischen David & Absalom, zeigt sich nun, dass das nicht so ist. Absalom agiert kühl berechnend. Er strebt nach Zuneigung und gewinnt so das Volk für sich und wiegelt es gegen seinen Vater auf.

Das Ringen um die Gunst von Menschen und ggf eben auch darum, besser dazustehen, als andere, ich sicher auch vielen von uns nicht ganz fremd. Doch sollten wir dabei bedenken, dass alle Täuschungen und falschen Versprechungen eines Tages offenbar werden.

Hier sehen wir, wie sich das Volk für eine Weile hinter Absalom stellt, so dass David fliehen muss. Aber auf Dauer führt auch diese sündige Handlung nicht zum Erfolg.

  • David erweist dabei seinen festen Glauben an den allmächtigen Gott: „Werde ich Gnade finden vor dem HERRN, so wird er mich zurückbringen, daß ich sie und ihre Stätte wiedersehe. 26 Spricht er aber: Ich habe kein Wohlgefallen an dir – siehe, hier bin ich. Er mach’s mit mir, wie es ihm wohlgefällt.“ (2 Samuel 15,25f)
  • Möge der Herr uns einen solchen festen Glauben schenken!

Psalm 32:

Psalm 32 ist der zweite Bußpsalm. Gott gibt uns hier Worte, damit wir in Buße zu IHM kommen können und so Umkehr und Vergebung erleben dürfen.

  • Gerade im Wissen um Gottes große Gnade ist so ein Psalm sehr wertvoll. Denn so ist Buße nichts Niederdrückendes, sondern etwas Aufbauendes.
  • Aus der Buße heraus kommen wir immer wieder auf den Weg des Segens!

In diesem Psalm lesen wir dann auch gleich mehrere großartige Zusagen. Neben der Zusage der Sündenvergebung lesen wir auch davon, dass der Herr die Bußfertigen schützen und ihnen ihre Angst nehmen wird (V.6-7) und sie lehren und ihnen den Weg weisen wird (V.8).

Darauf folgt der nochmalige Aufruf, weise zu agieren, was sich letztendlich darin zeigt, dass wir auf den Herrn hoffen.

  • Manchmal wird ja der Glaube als etwas eher Naives und Dümmliches verspottet. Aber hier lesen wir das Gegenteil. Wer nicht auf Gott vertraut handelt „ohne Verstand“.
  • Das darf und sollte uns in unserem Glauben ermutigen.

Dieser Psalm endet schließlich da, wohin uns wahre Buße führt … zur Freude am Herrn: „Freuet euch des HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen.“

  • Von daher möchte ich uns Mut machen, zum einen Gottes Heiligkeit und unsere Sündhaftigkeit klar zu erkennen und zu bekennen … und so dann zu erleben, dass wir einen gnädigen Gott haben, der uns unsere Sündenlast immer wieder neu abnimmt und uns den Weg zu einem wahrhaft frohen und gesegneten Leben weist.

Psalm 86:

Psalm 86 zeigt uns ein herrliches Gebet. David betet hier um Gottes Hilfe in großer Not. Dabei ist dieser Psalm ein Beleg für Davids großes Vertrauen darauf, dass Gott ein Gott der Gnade ist. In Vers 5 und Vers 15 zitiert David 2. Mose 34 und zeigt damit, dass er darum weiß, dass bei Gott Gerechtigkeit und Gnade zusammenkommen.

  • Gott ist immer derselbe und auch im AT ist Gottes Gnade das, worauf die Gläubigen vertrauen.

David weiß, dass er – wie wir alle – allein aufgrund seiner eigenen Werke vor Gott nicht bestehen könnte. Und gerade deshalb appelliert er immer wieder an Gottes Gnade, Güte und Barmherzigkeit!

Und noch ein anderes Thema greift dieser Psalm auf: Gott ist der Gott aller Nationen (V.9). Auch das ist etwas, dass schon das AT lehrt. Gott ist nicht nur der Gott Israels, sondern der Gott der ganzen Welt und ein Gott, zu dem Menschen aus allen Völkern kommen werden.

Das hatte Gott schon Abraham verheißen (1. Mose 12). Israel war nie das alleinige Volk Gottes, sondern das Volk, durch das alle Nationen gesegnet werden sollten.

Dieser Psalm vereint also zwei wichtige Themen des AT, die oftmals übersehen und als „Innovationen“ des NT gesehen werden.

  • Doch gerade das Wissen darum, dass Gott sich nicht ändert und Seine Pläne für alle Zeit feststehen sollte uns froh und zuversichtlich machen. Denn Gott ist treu und gerecht und voller Gnade!

Und so dürfen wir wissen, dass Jesus für uns aller Gerechtigkeit Genüge getan hat und uns so Zugang zur Gnade Gottes gibt. Dafür preise ich unseren barmherzigen, gütigen Gott!

Psalm 102:

Dieser Psalm wird manchmal als der fünfte „Bußpsalm“ bezeichnet. Allerdings steht dabei meines Erachtens Buße nicht unbedingt im Zentrum.
Der Psalmbeter leidet und es kann gut sein, dass dies ein Israelit während der Zeit des Exils ist. Er sieht dabei seine wenigen Tage noch in der Gefahr, durch die Feinde und das Leid weiter verkürzt zu werden. Demgegenüber sieht er auf den ewigen Gott, der alles geschaffen hat und noch sein wird, wenn alles andere längst vergangen ist.

Und offenbar gewinnt er im Laufe des Gebets neue Zuversicht. Aus Verzweiflung entsteht Hoffnung und daraus wächst feste Zuversicht.
Der Psalm scheint mir dabei ein wenig ein Auf und Ab widerzuspiegeln. Aber so ist das ja bei uns allen. Doch der Blick auf Gott, also echte Anbetung ist nicht nur das, was Gott gebührt. Es ist auch etwas, dass uns im Glauben stärkt.

  • So möchte ich uns ermutigen, immer wieder bewusst Zeit zu nehmen, um Gott zu loben und zu preisen!

Psalm 103:

Im Zentrum dieses wunderschönen Lobpreis-Psalms steht die Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Gleichzeitig wird Gott als ein vollkommen gerechter Gott gepriesen.
Wie Gnade und Gerechtigkeit zusammen passen offenbart Gott uns dann erst in Jesus Christus. Weil Jesus unsere Strafe auf sich genommen hat und somit der Gerechtigkeit Gottes Genüge getan hat, können wir Gott Gnade und Barmherzigkeit genießen.

Und doch gibt es dieses Nebeneinader eben auch schon im AT. Der Psalmist bezeugt das in wunderbaren Worten. Dabei erkennt er an, dass Gott so viel größer ist, als wir Menschen.
Das menschliche Leben ist kurz und vergänglich … doch Gott ist ewig.

  • Im Wissen um Gottes Größe und Gnade tun wir gut daran uns nie auf uns selbst, sondern immer auf Gott zu verlassen, denn ER sorgt für die, die IHN anerkennen, IHN lieben und IHN fürchten
  • „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“

Psalm 122:

Dieser Psalm scheint ein Lied zu sein, das nach der Ankunft am Ziel der Wallfahrt in Jerusalem gesungen wurde.
Dabei sind die Worte über Jerusalem so gewählt, dass man aus heutiger Sicht an mehr denken muss, als die damalige Stadt. Hier ist die Rede von den Thronen zum Gericht. Das klingt sehr nach dem, was noch kommen wird. Diese Throne sind ja wohl im Himmel und gehören zum himmlischen Jerusalem, dass erst eines Tages zu uns kommen wird.

Auf jeden Fall ist dies ein Ort des Friedens und der Freude und die Menschen streben danach, in diese Stadt zu kommen und das Beste der Stadt zu erleben.
Danach strebe ich auch. Auch wenn das Leben auf Erden viele schöne Momente parat hat, so bleibt doch tief in unseren Herzen diese Sehnsucht nach dem Leben im himmlischen Jerusalem.

  • Darauf dürfen wir uns schon hier und jetzt freuen!
  • Denn das was der Psalmist sieht und verkündet, werden alle Gläubigen eines Tages sehen und erleben dürfen.

 

In diesem Bußpsalm lesen wir Davids Gebet, nachdem ihm Gott durch Nathan seine Sünde ganz klar vor Augen gestellt hatte. David beschönigt nichts. Er bekennt seine Schuld und gibt offen zu, dass er durch und durch Sünder ist. In der Tat lehrt uns David hier, dass wir schon in Sünde empfangen wurden, d.h., wir werden als Sünder geboren und werden dies nicht erst später. Deshalb sind wir alle auch von Anfang an erlösungsbedürftig.
David macht deutlich, dass unsere Sünde immer vor allem Sünde gegen Gott ist – so ist sicher auch das „An dir allein habe ich gesündigt“ in Vers 6 zu verstehen. Natürlich hat sich David auch an Batseba und Uria versündigt … aber in letzter Instanz ist jede Sünde gegen Gott gerichtet.

David zeigt hier Gott gegenüber die rechte Einstellung. Einerseits sucht ER Gott – er will das Gute von ihm hören und Gottes Barmherzigkeit erleben. Gleichzeitig fürchtet Er sich vor Gott und bittet Gott darum, sein Angesicht vor Davids Sünden zu verbergen.

  • Das ist wahre Gotteserkenntnis – einerseits Gott zu lieben und sich nach ihm zu sehnen und andererseits IHN zu fürchten. Diese beiden Einstellungen gehören zusammen und sind somit kein Widerspruch im Hinblick auf den vollkommen heiligen und guten Gott.

Die Verse 12-14 sind dann ja sehr bekannt und ein Gebet, in das wir hoffentlich alle einstimmen können – wobei wir wissen dürfen, dass Gottes Geist in allen Kindern Gottes ewiglich wohnt.
In Vers 15 sehen wir dann, dass David gerade weil er Gottes Gnade erlebt hat, nun auch andere Sünder lehren will.

  • Ich denke je klarer wir erkennen, was Gott für uns getan hat, desto mutiger werden wir ihn als Retter verkünden.

Erlebte Gnade sollte uns einerseits gnädig machen, andererseits sollte es uns aber auch noch intensiver danach streben lassen, Gott zu ehren … und das heißt dann eben auch, dass wir Anderen den Weg zu Gott weisen wollen und Gnade nicht mit Gleichgültigkeit verwechseln.
Und so möchte ich für uns alle Vers 17 beten: „Herr, tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.“

Dieser „Parallelbericht“ zu 2. Samuel 11-12 überrascht dadurch, dass hier nichts von Davids Sünden mit Batseba und Uria erwähnt wird. Das erklärt sich dadurch, dass es in den Chronik-Büchern eben nicht darum geht, ein umfassendes Bild zu vermitteln und somit auch Davids Sünden zu erwähnen. Diese letzten Bücher des jüdischen Kanons sollen vor allem das Volk Juda im Exil ermutigen und auf den besseren und größeren Nachkommen Davids hinweisen

Wir lesen hier von Davids Leute als erfolgreiche Krieger. Diese Erinnerung war sicher für die Juden im Exil eine Ermutigung.

Das Beispiel Davids in Kapitel 11 sollte uns Männern eine Warnung sein unsere Augen und Gedanken zu kontrollieren, so dass kein sündiges Verlangen entsteht. Und wenn es dann doch entsteht, gilt es, der Versuchung zu widerstehen. Dabei kann ein Gebets- und Rechenschaftspartner oder auch ein Hauskreis helfen.

David lässt seinen Gelüsten freien Lauf … und wie so oft lassen sich die Konsequenzen der Sünde nicht mehr kontrollieren. Jeder weitere Schritt macht die erste Sünde nur noch schlimmer. Uria ist der Leidtragende. Von daher ist Uria auch ein gutes Beispiel dafür, dass es in diesem Leben nicht immer Bewahrung und Gerechtigkeit gibt. Und doch wird Davids Schuld nicht ungestraft bleiben.

  • Auch wir sollten bedenken, dass der HERR alles sieht und weiß. Menschen können wir sicher manchmal täuschen und unsere Sünden können wir vertuschen. Aber eben nicht vor Gott!
  • Lasst uns das immer bedenken und unser Leben bewusst vor IHM führen.

In Kapitel 12 spricht Nathan weise Worte zu David. Er weiß, dass eine direkte Konfrontation oftmals wenig fruchtet. Deshalb gebraucht er ein Gleichnis, bei dem David sich selber in das Unrecht hineindenken konnte und so offen und klar das Unrecht benennt. Erst dann konfrontiert ihn Nathan ganz direkt mit seiner Sünde.

  • Ich wünsche uns auch die Weisheit, dass wir einander wirklich dabei helfen, Schuld zu erkennen und wirklich umzukehren.

David reagiert so, wie wir alle immer auf Sünde reagieren sollten – mit Buße. Und dann betet und fastet er in der Hoffnung, dass der HERR evtl doch noch Gnade zeigen möge. Nachdem dann das Kind tot ist, gibt es keinen Grund mehr zum Fasten. David ergibt sich nun in das, was geschehen ist und lebt von da an nach vorne gewandt.

Vers 23 wird häufiger als Beleg zitiert, dass früh gestorbene Kinder in den Himmel kommen. Hoffen ist erlaubt aber dieser Vers allein ist aus meiner Sicht kein eindeutiger Beleg. Wie dem auch sei, Gott richtet und tröstet.

Schließlich sehen wir, das Joab David hilft, seinen guten Ruf als Krieger nicht zu verlieren. Und tatsächlich bleibt David nicht länger zuhause, sondern zieht in den Kampf und besiegt den Feind.

  • Hätte er das gleich getan, wäre ihm und anderen viel Leid erspart geblieben.

Psalm 65:

Dieser Psalm zeigt uns den treuen Gott, der die Seinen mit seiner Gnade beschenkt.

Die ersten Verse zeigen uns Menschen, die um ihre Sünden und Not wissen – aber eben auch wissen, dass Gott ein geduldiger, gnädiger, Gebete-erhörender Gott ist. Und so zeigt uns dieser Psalm Menschen, die zu Gott kommen – weil Gott sie zu sich zieht und zu sich kommen lässt. Mehr noch, Gott segnet seine Kinder mit großer Fülle. Dabei erwähnt der Psalmist auch Aspekte der allgemeinen Gnade Gottes, von der auch die Ungläubigen profitieren. Die allgemeine Gnade Gottes nehmen wir nicht immer so wahr, weil es eben neben guten Tagen (und guten Ernten wie hier im Psalm) auch schlechtere Tage gibt.

Aber als Christen sollten wir uns immer wieder daran erinnern, dass wir in Jesus Christus und durch den Heiligen Geist mehr haben, als wir uns jemals hätten erträumen können. Und durch IHN haben wir ein sicheres Erbe, so dass wir eines Tages eine hier auf Erden unbekannte Fülle erleben werden.

  • Das sollte unsere Herzen zum Lobpreis Gottes motivieren und uns jubeln lassen!

Wenn wir Gott kennen und seinen Segen erleben, dann ist dies nur deshalb der Fall, weil Gott uns aus unserer Sünde herausgerufen hat und uns in seiner großen Gnade Zugang zu sich selbst gewährt hat. Selbst in schweren Zeiten ist ein Leben mit Gott so viel besser und reicher, als ein Leben ohne IHN. Auch das sollten wir uns immer mal wieder vor Augen führen. Dann werden wir ihn voller Dankbarkeit loben.

  • Möge das unseren heutigen Tag bestimmen!

Psalm 66:

Dieses Psalmlied nennt uns keinen Autor und keine bestimmte historische Situation. Es ist ein zeitloser Aufruf zum Lobpreis Gottes. Dabei steht die Allmacht und Güte des einen Rettergottes im Zentrum.
Alle Lande und alle Völker sollen Gott loben und anbeten (V.1,3,8).
Der Psalmist nennt verschiedene Gründe für den Lobpreis. Das Werk von Gottes Händen (die Schöpfung) ist genauso ein Grund, wie sein Eingreifen zur Rettung seines Volkes. Hier ist der Exodus im Blick, der ja „ein Schatten“ der Erlösung durch Christus ist.

Interessant ist dabei auch, dass Gott als der Allmächtige anerkannt wird, der nicht nur stärker als die Feinde ist und somit seinem Volk helfen kann, wenn es in Not gerät. Selbst die Not wird ihm zugeschrieben (V.11), wobei das letztendlich die Konsequenz unserer Sünde ist und die Basis für die Selbstoffenbarung des Rettergottes.

Dieser Gott verdient unsere Anbetung und unsere Opfer, wobei wir wissen, dass wir seit Jesus Christus keine Tieropfer mehr bringen müssen und sollen, sondern einfach unsere Leben als lebendige Opfer Gott zur Verfügung stellen sollen (Römer 12,1).
Der große Gott ist allwissend und voller Gnade und so hilft er, wenn wir uns ihm zuwenden. Gott tut dabei nicht immer, was wir wollen, aber ganz sicher das, was am besten für seine Kinder ist!

  • Dafür will ich IHN loben!

Psalm 67:

In diesem Gebet wird der Hohepriesterliche Segen erbeten und zwar mit dem Fokus, dass dies zum Zeugnis für alle Menschen werden möge.
Das Volk Israel betet, dass es als Geschlecht von Priestern alle Völker zur Anbetung Gottes rufen wird. Das wurde zu AT Zeiten von Israel kaum so gelebt. Doch seit der Zeit der Apostelgeschichte haben sich dann die Juden, die Jesus als den Messias erkannten, tatsächlich aller Welt zugewandt, so dass wir heute tatsächlich mit einstimmen können, in den Lobpreis Gottes.

Und eines Tages wird es dann tatsächlich keine unerreichten Völker mehr geben. Dann wird dieser Psalm seine vollständige Erfüllung finden.

Wie großartig ist es, dass wir daran teilhaben dürfen, in dem wir als Gottes Zeugen unseren Herrn in aller Welt (und an Ort und Stelle) bekannt machen dürfen.

  • Und so bete ich für uns, dass Gott uns durch diesen Blick in die Zukunft ermutigt!

Psalm 69:

Dieser Psalm ist auf den ersten Blick etwas verwirrend. Einerseits werden verschiedene Verse im NT zitiert und auf Christus hin angewandt – einige Verse macht Christus sich sogar selbst zu eigen. Da schreibt David dann also prophetisch.
Doch dann beinhaltet der Psalm auch Worte, die nicht zu Christus passen. So deutet der Psalmist an, dass er Torheit und Schuld hat (V.6). Das ist dann ganz offensichtlich nur David selbst.
Am schwersten zu verstehen ist dann aber das Ende des Psalms. Hier lesen wir, wie der Psalmist Gott darum bittet, seine Feinde zu strafen, ihnen Ungande zu zeigen und sie aus dem Buch des Lebens zu tilgen – während Jesus für seine Feinde betet, Gottes Gnade bringt und Alle rettet und im Glauben vollendet, die im Buch des Lebens stehen.

  • Ich denke, dass das NT uns bewusst Jesus als den ungerecht Leidenden aus Psalm 69 zeigt, der aber so ganz anders auf sein Leid reagiert und mit seinen Feinden umgeht, als David.
  • Jesus ist der größere Sohn Davids, der uns einen noch besseren Weg offenbart. Von daher ist der Psalm erst im Blick auf Jesus und vor dem Hintergrund der wesentlichen Unterschiede zwischen David und Jesus richtig zu verstehen.

Das NT hilft uns, das AT umfassender zu begreifen, weil das volle Verständnis eben erst durch Jesus Christus kommt (2. Kor 3,14 / Lukas 24,25ff; 44ff).

  • Möge unser Leben immer mehr ein Leben der treuen Nachfolge des gnädigen Herrn Jesus sein, der als Unschuldiger für uns Sünder gelitten hat und uns gerade dadurch Gnade und ewiges Leben gebracht hat!

Psalm 70:

Der Psalmist schreit zu Gott in großer Not und bittet um rasche Hilfe und Rettung. Dieser Ruf bildet die Klammer um diesen Psalm und erklingt sowohl am Anfang (V.2), wie auch am Ende (V.6) des Psalms.

Dazwischen findet sich in den Versen 3-4 ein Aufruf dazu, dass Gott die Feinde besiegen oder sie zur Umkehr bringen möge.
Vers 5 ist im Kontrast dazu ein Aufruf, dass Gott alle die segnen möge, die nach IHM fragen, sein Heil lieben und Gott loben.

  • Letztendlich müssen wir anerkennen, dass wir alle grundsätzlich davon abhängig waren, dass Gott sich unser als unser Helfer und Retter offenbarte – so dass wir Jesus als den Retter erkennen und bei Ihm die Hilfe finden konnten, die wir alle dringend brauchen.

Als Christen kennen wir diesen Helfer und Retter und dürfen uns nun auch mit allen anderen Nöten in großer Zuversicht an ihn wenden. Und dann dürfen wir mit einstimmen, in das Gebet des Psalmisten, auch andere Menschen zur Umkehr zu bringen.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr lernen, auf Gottes Gnade zu vertrauen dann sagen zu können, dass wir uns an Gott erfreuen und in IHM fröhlich sind!

Psalm 20:

Dieser Psalm liest sich im ersten Moment etwas seltsam. Denn die ersten 6 Verse sind an den König gerichtet und bringen zum Ausdruck, was der Psalmist für den König betet. Dies sind scheinbar Segenswünsche vom König David für einen guten König. Es mag sein, dass David diesen Psalm geschrieben hat, damit sein Volk für ihn oder für seinen Sohn als seinen Thronfolger eintritt. Aber letztendlich sind dies sicher Verse, die von den Gläubigen dem Herrn Jesus zugesprochen werden könnten. Von daher richtet David hier vorausschauend seine Worte an Jesus und betet für ihn.

  • Dieses Gebet ist erfüllt worden. Der Vater hat seinen Sohn gerettet … durch den Tod hindurch, durch die Auferstehung.

Ab Vers 7 wechselt dann der Fokus. Jetzt ist etwas geschehen – wiederum war das sicher im Ursprung eine Begebenheit im Bezug auf David. Und doch schaut dies wohl prophetisch auch auf das leere Grab. Durch die Auferstehung wissen wir, dass Gott der Vater seinem Gesalbten (dem Messias) geholfen hat.

Gerade deshalb können wir dann mit einstimmen in Vers 8b: „wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes.“

  • Dieser „Name“ ist Jesus, der Christus!

Durch IHN halten auch wir stand, weil unser Herr und König den Seinen beisteht in jeder Not. „Er wird uns hören, wenn wir rufen“. Das ist eine wunderbare Motivation zum Gebet.

Psalm 53:

Dieser Psalm ist fast identisch zu Psalm 14 und die Verse 2-4 werden auch in Römer 3 zitiert.
Psalm 14 scheint aber allgemeiner zu sein – und Römer 3 auch – während hier die Gottlosigkeit und das „keiner“ fast so klingt, als ob es sich (nur) auf alle nicht-Israeliten bezieht.

  • Wenngleich von Natur aus alle Menschen zurecht mit den Worten aus V.2-4 beschrieben werden können (wie ja auch Römer 3 deutlich macht), so treffen diese Worte auf uns Christen nicht mehr zu.
  • Weil Gott uns gesucht und gefunden hat und uns Seinen Heiligen Geist gegeben hat, können wir nun auch Gutes tun, an Gott glauben und gezielt nach Ihm fragen.

Das ist ein großes Geschenk. Und so dürfen wir dann auch wissen, dass Gott uns beisteht, bis die wir die Endgültige Erlösung erreichen.

  • Das wonach der Psalmist hier noch sehnsüchtig ruft, durften wir erleben, als Jesus Mensch wurde.
  • Der Erlöser ist gekommen und so dürfen WIR und freuen und fröhlich sein!

Möge diese Freue immer mehr Raum in uns einnehmen!

Psalm 60:

Dieser Psalm besteht aus drei Teilen, wobei der Mittelteil inhaltlich eher ans Ende zu gehören scheint … oder es ist der Jubel über einen ersten Triumph und der dritte Teil zeigt uns dann das Gebet des David vor der letzten Schlacht.

Wie dem auch sei, David erkennt klar, dass Alles von Gott kommt. Er sieht Gott als den, der hinter den Nöten steckt und erkannt hat, dass Gott dazu jedes Recht hat. David tut nicht das, was Menschen ohne Gottesfurcht und mit eingeschränktem Sündenbewusstsein evtl tun würden – er klagt Gott nicht an. Er erkennt einfach an, dass Gott zornig war, dem Volk schwere Dinge zugemutet hat, etc, … und dann bittet er um Beistand und Gnade: „dazu hilf mit deiner Rechten und erhöre uns!

Dann kommt ein Lobgesang auf Gottes Hilfe. Offenbar hat Gott die Feinde in Davids Hände gegeben.

  • Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie David betet und Gott klar erkennt. Wir klagen Gott so leicht an, wenn Dinge schlecht laufen – oder wir zweifeln an ihm. Und wenn wir dann Hilfe erfahren, verkennen wir, dass es Gott ist, der uns alle gute Gaben gibt. Mehr noch, wir vergessen oft, Gott für beantwortetes Gebet zu loben und ihm zu danken und sind leicht wieder unzufrieden über etwas Anderes. Ich bete da für eine Herzensänderung bei mir.

Schließlich sehen wir David in einem konkreten Gebet für Hilfe. Dabei klingt David sehr hoffnungsfroh. Er kennt seinen Gott und vertraut auf Seinen Beistand.

  • Und auch das dürfen wir wissen. Auch wenn Gottes Hilfe nicht immer zu der Zeit und in der Form kommen mag, die wir uns wünschen – ER steht den Seinen treu bei und weiß, wann wir was brauchen. Und vor allem hält Er für die Seinen den letztendlichen Sieg bereit, den wir eines Tages und dann für alle Ewigkeit genießen dürfen.

Psalm 75:

Dieser Psalm ist geprägt von Dankbarkeit, Zuversicht, Freude und Lobpreis.
Es lässt sich aber zumindest erahnen, dass diese Zuversicht nicht darauf schließen lässt, dass die Umstände des Psalmisten besonders leicht und gut wären.

Immerhin ermahnt er hier die Ruhmprediger und spricht vom Gericht über die Gottlosen.

Aber der Psalmist hat eben die Zuversicht, dass die Ruhmprediger und die Gottlosen nicht triumphieren werden.

  • Und diese Zuversicht, die zum Lobpreis Gottes führt, wünsche ich uns allen!

Parallel zum Bericht aus 2. Samuel 10 lesen wir in Kapitel 19 bis hin zu Kapitel 20,3 vom Kampf gegen die Ammoniter. Dabei wird hier nichts von Davids Versagen berichtet … außer dem Hinweis in 20,1 „Und als das Jahr um war, zur Zeit, wenn die Könige ausziehen, führte Joab die Heeresmacht aus und verwüstete das Land der Ammoniter und kam und belagerte Rabba. David aber blieb in Jerusalem.“

  • Das lässt erkennen, dass es sich hier um die Zeit handelt, als David mit Batseba sein Unwesen trieb und dann auch noch ihren Ehemann durch Joab in den Tod sendet (2 Sam 11).

Aber im 1. Chronik-Buch geht es nicht darum, uns David mit all seinen Stärken UND Schwächen zu zeigen … es geht darum, Juda in einer schweren Zeit Mut zu machen und auf den kommenden Messias vorzubereiten.

  • Und genau das geschieht hier. David wird in 20,3 selbst von Heiden als König anerkannt.

In diesem Kapitel lesen wir vom Konflikt mit den Ammonitern. Interessant ist, dass David hier wiederum freundlich agiert und auf Misstrauen stößt. Das führt dann zum Krieg. Diesen Krieg führt Joab. Das wirft schon die Frage auf, warum David selber nicht mit ihm Krieg ist. Das wird dann im nächsten Kapitel zu einem großen Thema und Problem. Hier sehen wir aber erstmal einfach, dass der Herr seinem Volk weiterhin Siege schenkt.