Nachdem Jona von Gott nach Ninive gesandt wird, flieht dieser und geht in die entgegengesetzte Richtung. Doch Gott lässt das nicht einfach geschehen. Er greift ein, indem er einen gefährlichen Sturm sendet. Ähnlich wie später Jesus, schläft auch Jona anfangs und wird dann geweckt. Doch Jona muss den Sturm anders stillen, als Jesus das dann später tut. Er kann nicht einfach Wind und Willen befehlen, still zu sein. Denn hier sind Wind und Wellen nicht ein Phänomen, das gegen Gott ist, sondern der Sturm wurde von Gott gesandt gerade wegen des Ungehorsams von Jona. Jona ist sich dessen bewusst und ihm ist klar, dass es kein einfaches Entkommen gibt.

Und so erkennt er, dass es nur eine Option gibt. Er muss „sterben“, so dass die anderen Menschen überleben können. In gewisser Weise ist er hier also auch der Eine, der stirbt, damit die Vielen leben können. Nur ist er im Gegensatz zu Jesus eben nicht ein Unschuldiger, der für Sünder stirbt, sondern der Sünder, der bereit ist zu sterben, damit die „Unschuldigen“ überleben können.

  • Nun könnte man sicher darüber spekulieren, ob Jona Hoffnung hatte, gerettet zu werden. Doch das scheint eher unwahrscheinlich.
  • Das der HERR ihn dann doch rettet, ist Ausdruck seiner erstaunlichen und überraschenden Gnade!

Doch bevor wir in Kapitel 2 davon lesen, sollten wir hier noch betrachten, dass die anderen Seeleute Gottes Allmacht anerkennen und IHN fürchten. Sie werfen Jona nicht einfach leichtfertig über Bord, denn sie wissen, dass Gott allein das Recht hat, Jona zu richten. Und so appellieren sie an Gottes Gnade. Und genau diese dürfen sie dann erleben.

  • Das führt zu noch größerer Gottesfurcht und zu Anbetung!
  • Möge der HERR es uns schenken, dass wir das erkennen, was die Seeleute erkennen durften (dass Gott allmächtig ist) und dann auch in gleicher Weise reagieren (in Gottesfurcht & mit Anbetung).

In Kapitel 2 lesen wir dann von Jonas Gebet und Gottes gnädiger Rettung. So wie der HERR Jona nicht einfach dem Verderben überlässt, sondern einen Fisch sendet, so ließ der HERR auch uns nicht in unserer Verlorenheit, sondern sandte uns seinen Sohn Jesus Christus, in dem wir Rettung finden können.

  • Und so wie Jona, sollten nun auch wir uns dem HERRN zuwenden und uns in Seinen Dienst stellen.
  • Ich finde es in diesem Zusammenhang spannend über die Frage nach Gottes souveräner Rettung und der menschlichen Entscheidung nachzudenken. Einerseits greift Gott hier ein. Er sendet den Fisch – er sorgt dafür, dass Jona zur Buße kommt. Und er beruft Jona noch ein zweites Mal. Andererseits ist es Jona, der jetzt die Entscheidung trifft, nicht mehr davon zu laufen, sondern den Auftrag Gottes auszuführen. War das freier Wille? Ja und nein. Klar war es eine echte Entscheidung von Jona … und doch war sie die einzig logische Konsequenz des ganz direkten Wirkens Gottes.
  • Wie dem auch sei – möge der Herr uns bereit machen, dass zu tun, wozu er uns beruft und möge er uns Herzen geben, die schnell dazu bereit sind, Buße zu tun.

Nach der Rettung Jonas durch den großen Fisch wiederholt der HERR zu Beginn von Kapitel 3 den Auftrag an Jona. Und Jona tut Buße und geht nun nach Ninive.

Interessant ist dabei, dass Jona nicht den Auftrag bekommt, Ninive zu Buße zu rufen. Er soll einfach das kommende Gericht verkünden. Der hier offenbarte Wille Gottes ist also, dass Ninive in 40 Tagen zerstört werden soll.

Und dann lesen wir am Ende des Kapitels, dass Gott seinen Willen ändert und es ihn reute. Das verwundert vielleicht, da die Bibel ja an anderer Stelle lehrt, dass Gott nicht wie wir Menschen ist und es ihn reuen würde. Er ändert seinen Willen nicht.

Tatsächlich sehen wir im Fortgang, dass Jona genau darum wusste, dass es Gottes Wille war, Ninive durch seine Predigt zur Buße zu bringen.

  • Der Wille Gottes ist ganz offensichtlich nicht so eindimensional, wie wir vielleicht manchmal denken.
  • Neben dem offenbarten Willen Gottes und einem Willen, der sich ändert je nachdem, wie sich Menschen ändern, hat Gott auch einen uns oft verborgenen Willen, den die Bibel oft Ratschluss nennt. Und dieser ändert sich nicht. GOTT SEI DANK!

Wenn wir auf die ersten drei Kapitel zurückblicken stellen wir fest: dass es Gottes Wille ist, dass Jona nach Ninive geht und er gebraucht selbst einen Fisch dazu, damit dies auch wirklich geschieht.  Der Herr erklärt seinen „Willen“, dass Ninive wegen seiner Bosheit zerstört werden soll. Doch dann tut Ninive Buße und der Herr ändert seinen „Willen“ im Hinblick auf Ninive und er verschont die Stadt (vorerst).

In Kapitel 4 sehen wir schließlich, dass Jona erkennt, dass es Gottes „Wille“ war, dass gerade durch die Androhung der Zerstörung, Ninive Buße tut und verschont wird.

Jona weiß, dass Gott seine Geschöpfe liebt und deshalb „sein Wort“ sendet und so Menschen zur Umkehr bringt und rettet.

  • Ich preise Gott für die Menschen, die mir das Wort Gottes nahegebracht haben – und ich preise Gott dafür, dass er mich durch sein Wort zur Buße gebracht hat und mir ein neues Leben gegeben hat!

Doch Jona ist nicht nach Lobpreis zumute, denn Ninive ist die Hauptstadt des größten Feindes von Israel, Assyrien. Und so sehen wir am Ende des Buchs einen verärgerten, hartherzigen Jona, der lieber Tod wäre als mit ansehen zu müssen, dass der HERR Ninive Gnade und Barmherzigkeit zeigt.

Der Herr hilft Jona durch eine Staude einen Einblick in seine Herzenshaltung ggb den Verlorenen zu geben.

  • Wir erfahren nichts darüber, wie Jona darauf reagiert.
  • Letztendlich ist dieser offene Ausgang eine Anfrage an uns. Können wir uns darüber freuen, wenn der HERR anderen Menschen in Gnade und Barmherzigkeit begegnet?
  • Möge das immer mehr so sein!

Der Negativtrend geht auch mit König Amazja weiter. So klingt die Aussage aus 25,2(Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, doch nicht von ganzem Herzen.) nur sehr bedingt gut. Nach einem einigermaßen positiven Start gibt er sich dann komplett dem Götzendienst hin.

Immerhin gab es in Jerusalem Leute, die sich deshalb gegen ihn stellte. Dabei ist eine Verschwörung und Mord aber sicher nicht der Weg, den Gott sich wünscht.

Sein Sohn Ussija wird dann sein Nachfolger. Er bestätigt das Sprichwort, „wie der Vater, so der Sohn“. Er stirbt letztendlich als Aussätziger, weil Gott ihn vom Tempel verbannt, in dem er sich gegen Gottes Gebot dreist aufgelehnt hatte. Er missachtet, was Gott für den GoDi angeordnet hatte und das hat harte Konsequenzen!

In Kapitel 14 ist wieder Juda im Fokus. Dabei lesen wir im Gegensatz zu der Situation in Israel mal wieder von einem dem Herrn (teilweise) wohlgefälligen Könige (die es ja in Israel nicht gab). Aber Amazja war nicht weise und wohl übermütig, was letztendlich zur Niederlage gegen die Brüder aus dem Norden führte.
Über den siegreichen König von Israel lesen wir dann aber nur noch, dass er stirbt und in seinem Sohn seinen Nachfolger hat. So sorgt der HERR dafür, dass diese Königslinie zumindest vorübergehend weitergeführt wird … So gibt es in Israel, wie Jehu zugesagt worden war, zumindest mal 4 Generationen einer Familie auf dem Thron … Dabei ist jedoch einer schlechter als sein Vater …

Nach einigen wenigen Worten über den nächsten (teilweise) Gott wohlgefälligen König in Juda, lesen wir in Kapitel 15 dann von der schnellen Abfolge der schlechten Könige Israels. Man fragt sich unweigerlich, wann es damit ein Ende hat und wann Gott die Geduld verliert. Und ab V.29 ist es dann so weit. Die Zerstörung und Zerstreuung Israels durch Assyrien beginnt und in Vers 30 wird uns dann der letzte König Israels vorgestellt.

Dann geht der Blick wieder zurück nach Juda. Es ist schon interessant, wie die Könige als Gott-wohlgefällig beschrieben werden und dann doch immer wieder die Einschränkung kommt, dass sie den Götzendienst nicht beendeten. Ich frage mich, ob sie selber treu den einen wahren Gott angebetet haben und einfach religiöse Pluralität im Land akzeptiert haben oder ob sie selber auch Götzenanbeter waren, die nur ansonsten „gute Menschen“ waren?

  • Wie dem auch sei. Es wird deutlich, dass diese Verfehlung ernst ist. Und die traurige Realität ist, dass auch wir alle immer wieder zu Götzendienern werden. Ein ganz ungeteiltes Herz hatte nur der eine König Judas, der dann auch zu unser aller Retter wurde, Jesus!

Wir lesen hier von einer seltsamen Dynamik zwischen König Joasch und dem Priester Jojada. Dieser hatte ja Joasch gerettet und erzogen. Er war ein auf Gott bedachter Mann. Doch dann will er den Tempel nicht reparieren und steht dabei Joasch im Weg. Später ist er aber wieder der, der die regelmässigen Opfer sicherstellte. Nach seinem Tod gibt Joasch das auf.

So sehen wir, dass beide Männer mal Gutes im Sinn haben und dann auch wieder Falsches tun. Sie sind halbherzig, so wie wir es ja auch oft sind.

Von daher brauchen wir zum einen Vergebung und zum anderen Gottes Geist, der unsere Herzen verändert.

  • Möge der Herr das immer mehr in uns wirken.

In Kapitel 12 sehen wir Joasch, der einen gewissen Eifer für Gott zeigt und den Tempel ausbessern lässt. Die anfänglich dazu beauftragten Priester ignorieren jedoch den klaren Auftrag des Königs. Sie hätten das Geld dafür gehabt, aber sie haben nicht das Herz dafür.

Der König nimmt das Projekt dann selbst in die Hand und beauftragt Arbeiter. Aber das Werk wurde nicht konsequent zu Ende geführt (V.14ff) und schließlich wurden dann auch noch heilige, für den Tempel gedachte, Gaben von Joasch an den Feind ausgeliefert. Diese Freizügigkeit mit den eigentlich Gott geweihten Dingen wird bestraft, und so endet Joasch wie seine Brüder … aber nicht bevor er einen Sohn gezeugt hat, der für Kontinuität auf dem Thron von Juda sorgen konnte.

  • Wir sehen, dass selbst die halbwegs guten Könige letztendlich scheitern. Wir brauchen einen vollkommen guten König, der den Feind besiegt und letztendlich dafür sorgt, dass nicht die Schätze des Herrn dem Fein gegeben werden, sondern alle Nationen ihre Schätze zum Herrn bringen.
  • Genau das wird geschehen, wenn König Jesus wiederkommt!

In Kapitel 13 geht der Blick wieder ins Nordreich Israel. Wir lesen hier von einem weiteren der schlechten Könige Israels, König Joahas. Die Untreue Israels ist all-umfassend. Von daher sollte es nicht verwundern, dass Gott Israel immer wieder in die Hände der Feinde gibt. Überraschender ist vielmehr, dass Gott immer noch Gnade kennt und sich immer wieder über Israel erbarmt.

Doch trotz der Rettung verharrt Israel in der Sünde. Was wir hier sehen ist, dass Rettung allein nicht reicht. Wir brauchen veränderte Herzen, die anfangen, Gottes Gebote und vor allem Gott selbst zu lieben.

  • Preis den Herrn, dass Er uns mit der Rettung auch seinen Geist gegeben hat, der unsere Herzen erneuert und uns so hilft, der Sünde immer mehr zu fliehen und Christus ähnlicher zu werden.

Ab Vers 14 lesen wir dann vom Tod Elisas. Dabei kommt es vorher noch zu einer etwas seltsamen Begegnung mit dem König, die letztendlich zu einer Prophetie über eine kommende Niederlage führt. Letztendlich frage ich mich, in wie weit Joaschs Handlung wirklich die Ursache war oder evtl einfach der von Gott geplante Weg, Joasch die Botschaft weiter zu geben.

In Vers 23 sehen wir dann ganz deutlich, dass der Herr Israel trotz andauernder Untreue, nicht komplett verworfen hat, sondern noch in Gnade und Erbarmen begegnet.

Mit Kapitel 22,11 beginnt der Bericht von Atalja, die vor Morden in der eigenen Familie nicht zurückschreckt, um an die Macht zu kommen und von Joasch, der von Joscheba und Jojada gerettet wird. Joasch wird dann zum König und Atalja wird gerichtet.

Joasch scheint in Jojada einen sehr guten Mentor zu haben. Und so wird Joasch zu einem sehr guten König, der das Volk wieder hin zu größerer Treue gegenüber Gott führt.

Kapitel 9 ist etwas verwirrend, da hier gleich zwei Namen auftauchen, die in engem zeitlichen Zusammenhang mehrfach vorkommen. Jehus Vater Joschafat ist eindeutig nicht der König Judas (siehe die unterschiedlichen Väter der Joschafats) und Joram ist der König Israels (nicht der Sohn des anderen Joschafats in Juda). Jehu wird wie von Elia dem Elisa angesagt, zum König gesalbt. Und dann räumt er auf. Er bringt die Könige von Israel und Juda um und sorgt dann auch noch für die Erfüllung der Prophetie bzgl Isebels.

  • Hier wird deutlich, dass nicht immer das von Gott Angekündigte sofort passiert (sowohl die Einsetzung Jehu’s , wie auch das Gericht über Isebel) … aber Gott tut immer, was er sich vornimmt.
  • Das sollte allen Kindern Gottes viel Mut machen. Gott hält Seine Versprechen!
  • Andererseits ist das aber eben auch eine Warnung an all die, die meinen Gottes Gerichtsankündigungen ignorieren zu können.

In Kapitel 10 sehen wir Jehu, als einen Kämpfer für Gott, der keine Gnade kennt. Und so rottet er das Haus Ahabs aus und tötet auch noch alle Baaldiener. Dazu ist ihm jedes Mittel recht … und so lügt und täuscht er seine „Opfer“.

  • Der Herr lobt seinen Eifer gegen die Götzenanbeter und gibt ihm Verheißungen. Doch gleichzeitig lesen wir, dass Jehu dem Götzendienst nicht ein komplettes Ende bereitet und vor allem, dass er selber nicht treu nach den Gesetzen lebt.
  • Diese Halbherzigkeit ist ganz typisch für uns Menschen und offenbart, warum wir ein neues Herz und einen Retter brauchen.
  • Denn ohne Jesus wären wir sicher auch nicht besser als Jehu.

In Kapitel 11 lesen wir, dass es ganz ähnlich wie in Israel, auch in Juda zum Massenmord an den Nachkommen des toten Königs kommt. Doch hier bleibt ein Sohn am Leben (Joasch), so dass die Herrscherlinie weitergeführt werden kann.

Nachdem er einige Jahre versteckt wurde, wird er zum König gekürt und die Königin kann das nur voller Verzweiflung zur Kenntnis nehmen.

  • Evtl lese ich da etwas viel rein … aber Joasch ist ja ein Vorläufer Jesu auf dem Thron von Gottes Volk. Auch dessen Rolle als König, wurde lange verkannt. Doch letztendlich ist das deutlich geworden und der Fürst dieser Welt kann nichts dagegen tun.
  • Wenngleich das in gewisser Weise geschehen ist, steht das in letzter Instanz noch bevor. Wenn Jesus wiederkommt, wird er von aller Welt als König anerkannt werden. Alle Knie werden sich vor ihm beigen, auch wenn das für alle, die ihn abgelehnt haben, kein frohes Fest sein wird.
  • Doch wenn wir Jesus jetzt bereits als König anerkennen, dürfen wir uns auf diesen Tag freuen. Dann wird dem Fürsten dieser Welt mit seinem bösen Treiben ein Ende gemacht werden.

In Kapitel 21 lesen wir vom nächsten König Judas, Joram. Er wird mit Worten beschrieben, die gleich sehr deutlich machen, dass er ein wirklich schlechter König ist:  Er „wandelte in dem Wege der Könige von Israel, wie das Haus Ahab getan hatte; denn Ahabs Tochter war seine Frau. Und er tat, was dem HERRN missfiel

In Vers 7 lesen wir dann – ggf erst einmal überraschende – Worte, die uns die Gnade und Treue Gottes deutlich vor Augen führen: „Aber der HERR wollte das Haus David nicht verderben um des Bundes willen, den er mit David geschlossen hatte, und wie er ihm zugesagt hatte, ihm eine Leuchte zu geben und seinen Söhnen immerdar.“

  • Es geht zwar unter der Herrschaft Jorams bergab – aber aufgrund von Gottes Gnade kommt es längst nicht so schlimm, wie Juda es verdient hätte.
  • Das sollten wir immer wieder bedenken! Da wo Gott straft tut er nie mehr, als gerecht ist und oft tut er viel weniger. Gott ist ein gnädiger Gott … oftmals selbst noch in seinen Gerichten.
  • Doch eines Tages wird seine Geduld ein Ende haben … von daher zeigt uns die Bibel den gerecht-zornigen Gott nicht primär im AT, sondern in den Verheißungen bzgl des kommenden Gerichts, die sich vorrangig im NT finden.
  • Uns – die wir zu Gott gehören – sollte das dazu veranlassen, den Gott, der uns gnädig war, ist und sein wird, zu loben, so wie Juda es unter Joschafat tat, als Gott für sie den Sieg errungen hatte … den am Kreuz von Golgatha, hat Gott auch für uns den Sieg errungen, so dass wir nun auch einfach das Erbe bekommen, ohne etwas dafür getan zu haben!!!

In den ersten Versen von Kapitel 22 lesen wir vom nächsten schlechten König Judas. Ahasja. Er ist sicher einer der schlechtesten Könige Judas. Er stirbt so jung, dass seine Nachkommen noch zu jung sind, um zu regieren.

In diesen Versen wird von den beiden Nachfolgern des guten Königs Joschafats in Juda berichtet. Joram hatte in das korrupte Herrscherhaus in Israel eingeheiratet und sowohl ihm, wie auch seinem Sohn Ahasja, der ihm nachfolgte, wurde dies zum Verhängnis.

Neben all der Untreue dieser beiden Könige Judas lesen wir hier aber auch von Gottes Treue. Es bleiben weiter Nachkommen Davids auf dem Thron und der Herr führt es so, dass diese schlechten Könige wieder abgelöst werden, so dass dann auch wieder bessere Könige kommen können … bis dann der beste und ewige König kommen sollte.

Der Bericht von Naaman in Kapitel 5 bietet gleich eine ganze Anzahl von Lehren. Naaman glaubt schon aus der Ferne aufgrund des Zeugnisses des Dienstmädchens seiner Frau. Das könnte Ausdruck der Verzweiflung sein aber zeigt sicher auch die Bereitschaft, den sozial Schwachen zuzuhören und sich belehren zu lassen.

Andererseits glaubt Naaman (bzw sein König) fälschlicher Weise, dass nur der König Israels über die Macht verfügt – doch ihm wird dann klar, dass der wahre Herrscher eben nicht der weltliche König ist. Er meint auch, sich Hilfe von Gott erkaufen zu können – aber Gott gibt freizügig. Naaman versteht dann auch nicht, dass Gott die einfachen Dinge gebraucht (im Jordan waschen), um Großes zu tun.

Aber ähnlich wie zu Beginn des Berichts, ist er auch jetzt bereit, sich von seinem Diener belehren zu lassen und erfährt so Heilung.

  • Heilung kommt halt oftmals durch Zeugen, denen nicht zwingend zugehört oder Glauben geschenkt wird. Aber es lohnt sich, auf sie zu hören. Heilung (Rettung) kommt oftmals auf Wegen, die uns nicht spektakulär erscheinen mögen. So kommt eben die Erlösung letztendlich auch durch einfache Zeugen und durch das scheinbare wenig pompöse Mittel der Predigt.

Elisa macht deutlich, dass er die Heilung von Gott und nicht von ihm kam und er somit auch nicht Geld dafür nimmt. Sein Diener Gehasi hat dann seine Gier nicht im Griff und bekommt dann nicht nur das Geld, sondern auch die Krankheit des Naaman.

Nachdem Elisa schon gezeigt hatte, dass er Macht über Nahrung, Krankheit/Gesundheit und den Tod hat (bzw Gott ihm diese Macht gab), offenbart er in Kapitel 6 seine Macht über die Naturgesetze und Eisen schwimmt.

Dann wird die geistliche Sicht Elisas sichtbar … die himmlischen Herrscharen sind allen Feinden weit überlegen. Dabei sehen wir, dass Elisa ein Mann des Gebets ist. Er bittet Gott voll Vertrauen darauf, dass der HERR ihm geben wird, was er braucht.

  • Ich bete, dass Gott uns in Zeiten der Not eine solche Sicht und Erkenntnis schenkt und uns immer mehr zu mutigen und demütigen Betern macht.

Im Fortgang sehen wir im Bericht von der Not in Samaria, wie groß die Not ist und zu was das führt. Überfluss macht Menschen oft zu Agnostikern und praktischen Atheisten, große Not macht Menschen oft zu Barbaren.

  • Möge der Herr uns ein Herz für die Menschen in großer Not geben, dass wir ihnen helfen, damit sie nicht nach (schlechten) Lösungen für ihre Not suchen.

Die letzten Verse des Kapitels zeigen, wie sich die Wut des Königs gegen Elisa richtet. Das scheint eher der Anfang des Berichts aus Kap. 7 zu sein, wobei Kapitel 7 eng mit Kapitel 6 zusammenhängt. Jetzt tritt Elisa auf und verkündet, dass die Situation in Samaria bald besser werden wird. Der König glaubt Elisa trotz aller vorherigen Wundertaten und eingetroffenen Prophetien nicht und das wird ihm zum Verhängnis.

  • Unglaube wird bestraft.

Die Form der Rettung Samarias ist kurios und zeigt mal wieder, wie der HERR die Herzen von Menschen lenkt … manchmal auch so, dass die Feinde plötzlich in Panik geraten. Da wo Gott durch Gideon noch mit 300 Männern, Fackeln und Trompeten für Panik sorgte, passiert es nun scheinbar ohne jede menschliche Teilhabe.

  • Gott ist halt nicht von uns abhängig … auch wenn ER uns oft gebraucht.

Die erste Hälfte von Kapitel 8 liefert zwei Berichte, die nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen.

Erst begegnen wir der Schunemiterin wieder, die nun treu auf Elisa hört, so bewahrt wird und bei ihrer Rückkehr durch einen von Gott eingefädelten „Zufall“ die Gunst des Königs erlebt und ihren Besitz zurückerhält. Dass der König hier gut agiert ist ein Indiz dafür, dass auch böse Menschen von Gott gelenkt Gutes tun können!

Der Bericht von der Begegnung Elisas mit Hasael ist interessant. Hasael dient seinem König treu, kommt zu Elisa und dieser gibt ihm eine auf den ersten Blick widersprüchliche Antwort. Der König wird genesen und dennoch sterben. Dann sagt Elisa dem Diener, dass dieser zu einem brutalen Gewalttäter werden wird und zwar als neuer König Syriens.

Und so kommt es dann auch. Wenngleich Ben-Hadad gesund werden soll, überlebt er nicht, da Hasael ihn ermordet und so zum König wird.

Das Wissen um die Zukunft ist hier etwas, dass Elisa schaun trauern lässt, bevor das Schlimme eintritt. Und doch kann er es nicht verhindern, denn Gott führt aus, was ER vorhat.