In diesem Kapitel wird berichtet, dass ein Prophet Gottes Wort verkündet. Doch Keiner nimmt ihn ernst. Erst will Jerobeam ihn mundtot machen und ihn dann wohl manipulieren.  Dann testet ein anderer Prophet die Berufung Gottes, indem er den Propheten von dem von Gott vorgegebene Weg abbringt.

Beide, Jerobeam und der zweite Prophet, erfahren, dass der erste Prophet Gottes Wort verkündet hat. Nur der erste Prophet selbst, ist sich da scheinbar nicht mehr sicher. Warum sonst hätte er der Lüge des zweiten Propheten geglaubt. Gott widerspricht sich nicht selbst.

  • Uns sollte das eine Warnung sein. Wenn wir uns von Lügen verführen lassen, kann das durchaus dazu führen, dass Gott uns dafür zur Rechenschaft ziehen wird. Wir sind dazu aufgefordert, auf Gottes Wort zu hören, ihm zu glauben und uns eben nicht verführen zu lassen. Das bezieht sich sicher nicht auf komplexe Sachverhalte, die wir noch nicht richtig verstehen – aber bestimmt auf die Dinge, die wir leicht verstehen und glauben könnten.

Zu Beginn von Kapitel 14 sehen wir, dass Abijas Krankheit dazu führt, dass Jerobeam die Prophetie über sein eigenes Ende als Strafe für sein Fehlverhalten hört. Interessant ist hier, dass nachdem vorher noch die Vorherbestimmung der Dinge der Zukunft durch Gott betont wurde, hier nun die menschliche Verantwortung betont wird. Diese beiden Lehren klingen zwar konträr, sind aber eben beide biblisch und wir sollten nie eine der anderen „opfern“.

Hier wird auch schon angekündigt, dass die 10 Nordstämme „Israel“ besiegt und vernichtet werden sollten.

Der kurze abschließende Bericht über die Regierungszeit von Rehabeam klingt fast wie die Berichte über Israel im Buch Richter. Die Lösung für das Problem der Gottlosigkeit und Untreue war also nicht einfach, dass Israel (bzw Juda) nun einen König hatte. Wichtig ist, wer dieser König ist. Preis den Herrn, dass wir Jesus als Richter und König haben!

  • Wir sollten uns da herausfordern lassen, ob wir treu tun, was dem HERRN gefällt. Natürlich dürfen wir auf seine Gnade vertrauen, aber eben nicht, wenn wir ihn nicht grundsätzlich als HERRN anerkennen.

Mit Kapitel 10 beginnt ein neuer Abschnitt im 2. Buch Chronik. Jetzt wird in schneller Folge ein König von Juda nach dem nächsten beschrieben. Und auch wenn wir hier viel Positives lesen, so geht es doch insgesamt steil bergab.

Die Hauptlehren würde ich so zusammenfassen:

  • Der Glaube und das daraus folgende Leben der Könige hat Bedeutung für das ganze Volk.
  • Gott segnet Glauben & Gehorsam und straft den Unglauben und den daraus folgenden Ungehorsam. Das geschieht nicht immer unmittelbar und doch sehen wir oftmals, recht direkte Zusammenhänge von dem, was die Könige tun und Gottes Segen und Strafe.
  • Selbst die besten Könige bringen dem Volk nur kurzfristig Segen, denn sie sind sterblich und auf sie folgt dann fast immer ein nicht so guter König.

Was wir hier also vor allem lernen sollten ist, dass wir einen ewigen und vollkommen guten König brauchen. Und wir erkennen, dass Gott Glauben und daraus folgenden Gehorsam sieht und segnet.

  • Wir sollten also voll Dankbarkeit auf Jesus sehen und zum anderen dürfen wir wissen, dass Gott unseren Glauben und unsere Werke sieht und segnet.

Das Problem beginnt schon damit, dass Rehabeam nicht auf die weisen Ältesten seines Vaters hört, sondern auf ein paar junge Männer. Ihr Rat ist dumm und führt letztendlich zur Reichsteilung.

Zu Beginn von Kapitel 12 sehen wir, dass Rehabeam nicht auf den Rat der Ältesten (oder der Alten) hört. Seine jungen Ratgeber sagen ihm dann, was er wohl hören wollte. Die Konsequenzen sind der Abfall der 10 Nordstämme. Interessant ist, dass die Dummheit Rehabeams als hier von Gott so bestimmt beschrieben wird (V.15). Das AT kennt also immer wieder sehr eindeutig die göttliche Prädestination!

Ab Vers 20 kommt dann der große Gegenspieler in den Fokus. Jerobeam hat Angst, dass die Israeliten bei den Festen in Jerusalem wieder zu Juda und Rehabeam überlaufen und „erfindet“ so seine eigene Religion.

  • Ähnliches erleben wir heute noch. Schlechte religiöse Führer sind mehr darum bemüht, die Anhänger an sich, als an Gott zu binden. So entstehen Sekten und so sind schon falsche Religionen entstanden. Ein guter religiöser Führer bringt Menschen Gott näher und hält sie zum Gehorsam zu Gott an. Möge der Herr uns solche Leiter schenken!

Zu Beginn von Kapitel 30 kommen nun Sprüche, die wohl nicht von Salomo kommen. So heißt es zu Beginn:

Dies sind die Worte Agurs, des Sohnes des Jake, aus Massa. Es spricht der Mann: Ich habe mich gemüht, o Gott, ich habe mich gemüht, o Gott, und muß davon lassen. 2 Denn ich bin der Allertörichtste, und Menschenverstand habe ich nicht.  3 Weisheit hab ich nicht gelernt, und Erkenntnis des Heiligen habe ich nicht.  4 Wer ist hinaufgefahren zum Himmel und wieder herab? Wer hat den Wind in seine Hände gefaßt? Wer hat die Wasser in ein Kleid gebunden? Wer hat alle Enden der Welt bestimmt? Wie heißt er? Und wie heißt sein Sohn? Weißt du das?

Dieser mangelnden Weisheit des Agurs wird dann die Weisheit aus Gottes Wort gegenüber gestellt:

5 Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen.  6 Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.“

Und dann kommt eine wichtige Ermahnung, vor allem für alle, die Gottes Wort weitergeben bzw lehren:

6 Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.“

Dann folgen verschiedene Weisheiten, die teilweise etwas witzig klingen:

33 Denn wenn man Milch stößt, so wird Butter daraus, und wer die Nase hart schneuzt, zwingt Blut heraus, und wer den Zorn reizt, ruft Streit hervor.“

Auch solche Weisheiten hat das Buch der Sprüche parat 😊.

Aber wer dieses Kapitel liest, wird hier auch wichtige Lehren finden.

In den ersten 9 Versen von Sprüche 31 lesen wir einige Weisheiten, die König Lemuel von seiner Mutter mit auf den Weg bekommen hat.

Konkret wird Lemuel hier vor zwei Versuchungen gewarnt, vor denen im Buch der Sprüche schon mehrfach gewarnt wurde: Frauen und Alkohol. Beides kann den Kopf verdrehen und dafür sorgen, dass man nicht mehr weise und gerecht handelt.

Ab Vers 10 folgt dann das berühmte „Lob auf die tüchtige Hausfrau“.

Der Kontrast zu einer Frau, die Männer durch ihr Äußeres versucht, ist die tüchtige Ehefrau. Somit lenkt das Buch der Sprüche den Blick der Männer auf die inneren Werte der Frau. Diese zu erkennen bedarf eines wachen Verstands. Hier wird dann nicht treib-gesteuert gehandelt, sondern weise. So überraschend diese Passage nach all den kurzen Sprüchen auch sein mag, sie bildet doch das passende Ende des Buchs, an dessen Anfang ja ausführlich Warnungen vor den Verführungen durch Frauen standen. Hier bekommen die Männer nun gesagt, was eine gute Frau ausmacht … und sicher sind das auch hilfreiche Worte für Frauen.

  • Ich wünsche den Single-Männern, dass sie verstärkt auf diese Dinge bedacht sind.
  • Und den Frauen wünsche ich, dass sie sich daran orientieren und nicht an den oftmals recht unrealistischen Schönheitsidealen dieser Welt.

Bedenkenswert ist auch, dass hier eben nicht eine Hausfrau beschrieben wird … so wie es ja in manchen konservativ-christlichen Kreisen oftmals gefordert wird – sondern eben eine Frau, die ihre Rolle als Frau durchaus auch einer Arbeit nachgeht … und dabei immer das Beste der Familie im Blick hat!

  • Weisheit ist eben auch, sich nicht an bestimmten Zeitströmungen zu orientieren (einem Frauenbild der Frau am Herd … oder der komplett emanzipierten Frau), sondern an dem, was Gott selbst gut und lobenswert nennt!

Kapitel 9 bildet den Abschluss des Berichts über Salomo. Hier wird deutlich, dass der HERR Salomo neben der erbetenen Weisheit und Erkenntnis tatsächlich Reichtum, Macht und Ehre gegeben hat.

Das findet im Fazit in 9,22ff seinen deutlichsten Ausdruck. Das ist der Höhepunkt des AT. Salomo ist hier Herr der Herrn und König der König … ein echter Schatten des Herrn Jesus Christus. Aber seine Herrschaft ist eben nicht vollkommen und schon gar nicht ewige … und so folgt in Vers 31 der Verwies aus seinen Tod.

Kapitel 10 beschreibt die große Weisheit und den unvergleichlichen Reichtum Salomos. In gewisser Weise ist das nun der Höhepunkt des Alten Testaments.

  • Gott hat sich ein Volk erwählt, es groß und mächtig werden lassen, Er hat es in das gelobte Land gebracht, es hat einen König voller Weisheit und das Gesetz. Der König bringt die vorgeschriebenen Opfer und er und das ganze Volk liebt in Frieden und großer Fülle und Gott wohnt mitten unter dem Volk in einem herrlichen Tempel.

Das klingt fast nach dem Paradies und danach, dass Gottes Zusagen hier ihre Erfüllung finden. Doch schnell wird deutlich, dass dem nicht so ist. Dies ist nur ein Schatten der zukünftigen Herrlichkeit und nur von kurzer Dauer. Und doch ist es etwas, auf das Israel zurücksehen wird – verbunden mit der Hoffnung, dass es so mal wieder werden möge. Und das wird auch geschehen. Es wird sogar noch viel besser werden!

  • Jesus Christus ist die Weisheit (1 Korinther 1,30). Er ist der Erbe aller Dinge. Von daher übersteigen seine Weisheit und sein Reichtum bei weitem dem, was Salomo hatte. Seine Weisheit ist vollkommen und sein Reichtum bleibt ewige bestehen.

Zu Beginn von Kapitel 11 wird deutlich, dass nicht alles so gut war, wie es auf den ersten Blick ausgesehen haben mag. Die Luther 1984 beginnt mit dem nicht gerade verheißungsvollen Wort „Aber“. Das ist in diesem Kontext kein gutes Wort und so nimmt der Bericht eine dramatische Wendung. Die 1.000 Frauen – oder zumindest die Fremden unter ihnen, führen letztendlich dazu, dass sich Salomo von dem einen wahren Gott ab- und den Götzen seiner ausländischen Frauen zuwendet.

  • Viele Männer Gottes haben sich durch illegitime Beziehungen für ihren Dienst disqualifiziert. Und viele weitere Männer & Frauen, sind durch ungläubige Ehepartner von Gott weggekommen.
  • Lasst uns da immer wieder für einander beten, dass Gott uns bewahrt.

Vers 6 klingt stark nach den Worten zu Beginn der meisten Richterberichte. Nur im Falle Salomos dauert es noch eine Weile, bis (auch nur in einem Teil des Landes) die Feinde auftreten. Der Text stellt uns erst zwei äußere Feinde vor und macht dann deutlich, dass der echte Schaden durch einen Feind im Inneren (Jerobeam) kommen wird.

  • Wie schon häufiger zuvor, lässt der Text keinen Zweifel daran, dass Gott sowohl die äußeren, wie auch den inneren Feind selbst benutzt. Gott lässt das Unheil nicht nur zu, Er verursacht es als Strafe. Natürlich dürfen wir daraus nicht schließen, dass alles Unheil Strafe ist. Aber wir dürfen klar erkennen, dass Sünde zu Unheil führt und dass Gott nicht nur segnet, sondern als gerechter Gott eben auch straft.

Am Ende dieses Kapitels ist die zukünftige Teilung des Königreichs ist besiegelt und Salomo stirbt und so beginnt die Abwärtsspirale, die uns bis zum Ende des AT begleiten wird.

  • Interessant ist dabei auch, dass die Verheißung an David nun nicht mehr durch die 12 Stämme Israel weitergeht, sondern nur durch Juda (V.36)

Der Großteil von Kapitel 7 zeigt uns, dass es trotz des über allem stehenden Fazits (alles unter der Sonne ist letztendlich bedeutungslos) hier auf Erden Dinge gibt, die besser sind als andere. Es ist Weisheit, das zu erkennen und entsprechend zu leben.

Die Verse 20-22 haben mich besonders angesprochen, denn sie lehren eine grundlegende biblische Wahrheit und ziehen daraus eine Konsequenz, die sehr hilfreich ist:

„Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, dass er nur Gutes tue und nicht sündige. Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, dass du nicht hören musst, wie dein Knecht dir flucht; denn dein Herz weiß, dass du andern auch oftmals geflucht hast.“

Am Ende klingt dann das Grundproblem durch, nämlich die Sündhaftigkeit des Menschen und das trotzdem Gott den Menschen ursprünglich aufrichtig gemacht hat:

„Schau, allein das hab ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste.“

Auch Kapitel 8 klingt wieder ziemlich deprimierend. Das findet seinen Höhepunkt in der Aussage aus Vers 15: „Darum pries ich die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne.“

  • Das erinnert an die Aussage aus 1. Kor 15,32: „Wenn die Toten nicht auferstehen, dann »laßt uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!«“

Doch in diesem Kapitel lesen wir auch von einer Erkenntnis, die über den Horizont des „unter der Sonne“ hinauszugehen scheint. In den Versen 12-13 verkündet der Prediger seine Zuversicht, dass es sich lohnt, Gott zu fürchten:

12 Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, daß es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen.  13 Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie ein Schatten werden nicht lange leben, die sich vor Gott nicht fürchten.“

Doch gleich danach scheint dieser kurze Blick über den Horizont auch schon wieder vorbei und wir sind wieder gefangen in der Nichtigkeit des Lebens unter der Sonne bzw in den Grenzen menschlicher Erkenntnis.

  • Mich erinnert das an Gespräche mit Agnostikern, die zwar behaupten es wäre so gut, mehr über Gott zu wissen, aber vollkommen verschlossen sind gegenüber den Dingen, die Gott über sich selbst offenbart hat.
  • Möge der Herr uns da die richtigen Worte schenken und denen, die unter der Nichtigkeit des Lebens unter der Sonne leiden, die Augen für die himmlische Botschaft öffnen.

Ich denke, dass ganz ähnlich wie das Buch Hiob, uns auch dieses Buch bewusst etwas „nerven“ will.

Kapitel 9 beginnt damit, dass der Prediger Gott als den Souverän erkennt … und doch bleibt dann seine Bewertung auf das beschränkt, was unter der Sonne ist. Und da macht halt Vieles wenig Sinn. Die Verse 7-10 klingen dann fast so wie das, was laut 1. Kor 15 die logische Konsequenz wäre, wenn es keine Auferstehung der Toten gäbe. Und so bleiben die Gedanken des Predigers vorerst weiter ziemlich trostlos.

Kapitel 10 würde gut in das Buch der Sprüche passen. Hier wird Weisheit nun doch sehr positiv beschrieben.

  • Selbst unter der Sonne gibt es eben Dinge, die besser sind, als andere.
  • Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass die wahre und vollkommene Weisheit nur in Jesus Christus zu finden ist. Durch ihn ändert sich alles.
  • Möge der HERR uns immer wieder wahre Weisheit schenken und den Blick, über die Grenzen eines Lebens „unter der Sonne“ hinaus.

Kapitel 11 bringt nochmals die menschliche Begrenztheit ins Blickfeld. Wir wissen nicht, was Gott tut … doch das sollte uns nicht passiv werden lassen. Das ist kein guter Weg. Deswegen hören wir hier den Aufruf zum Handeln und den Hinweis darauf, dass Gott uns sieht und richten wird.

  • Diese Worte mögen so manchem eine Hilfe sein, der Entscheidungsfaul ist und lieber nichts tut, als ggf einen Fehler zu machen.
  • Kevin DeYoung hat dazu mal ein sehr gutes Buch geschrieben „Just do something“ – seit kurze gibt es das auch auf Dt „Leg einfach los“ … das kann ich sehr empfehlen.
  • Besonders hilfreich finde ich Prediger 11, Vers 9: „Tu, was dein Herz gelüstet und deinen Augen gefällt; aber wisse, dass dich Gott um das alles vor Gericht ziehen wird.“

Das letzte Kapitel (Kapitel 12) zeigt uns nochmal in aller Krassheit die menschliche Begrenztheit, indem es uns die Leiden des Alters und unsere Sterblichkeit vor Augen führt.

Doch dann kommt ab Vers 9 das Nachwort. Hier löst sich die Spannung, die sich über 11,5 Kapitel aufgebaut hat. Das Buch Prediger gibt uns nicht die Antworten, um den Blick über die Grenze des „unter der Sonne“ hinaus zu schärfen. Und doch gibt es uns Fokus … im Leben hier auf Erden sollten wir Gott nie aus dem Auge verlieren.

  • Wir sollten IHN fürchten und dürfen auf Ihn vertrauen – und so können wir dann getrost durch das Leben gehen:

9 Es bleibt noch übrig zu sagen: Der Prediger war ein Weiser und lehrte auch das Volk gute Lehre, und er erwog und forschte und dichtete viele Sprüche.  10 Er suchte, daß er fände angenehme Worte und schriebe recht die Worte der Wahrheit.  11 Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie eingeschlagene Nägel sind die einzelnen Sprüche; sie sind von einem Hirten gegeben.  12 Und über dem allen, mein Sohn, laß dich warnen; denn des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib müde.  13 Laßt uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.  14 Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir das immer wieder klar im Blick haben und uns nicht gefangen nehmen durch die Dinge dieser Welt, die letztendlich eben doch nur nichtig und ein Haschen nach dem Wind sind!

Das Buch Prediger zeigt uns die Sinnlosigkeit allen Strebens „unter der Sonne“. Dieser eigrnzlich negativer Satz weckt zugleich die Hoffnung auf etwas, das dem Leben Sinn und Richtung gibt … aber das ist eben nicht „unter der Sonne“, sondern der, der die Sonne und auch sonst Alles gemacht hat.

Nach dem Einleitungssatz in Vers 1, beginnt das Buch gleich mit ziemlich eindeutigen Aussagen. In der Lutherübersetzung klingt das etwas seltsam „es ist alles ganz eitel“ … die NeÜ ist da deutlicher „Nichtig und flüchtig“ und selbst die Elberfelder ist hier mal ganz klar „Nichtigkeit der Nichtigkeiten! – spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit!“

Ab Vers 4 erwähnt der Prediger dann Gründe für diese Verzweiflung. Zu Beginn nennt er da die Vergänglichkeit und den Umstand, dass nichts wirklich neu ist … unter der Sonne scheint diese Welt gefangen im Hamsterrad. Ab Vers 12 beschreibt der Prediger (Salomo) nun etwas, das im ersten Moment sicher überraschend klingt. Auch sein Streben nach Weisheit betrachtet er – zumindest „unter der Sonne“ als ein „Haschen nach Wind“.

In den ersten 11 Versen von Kapitel 2 betont Salomo, dass auch das Streben nach Freuden, Besitztümern und anderen Dingen letztendlich nicht befriedigend ist. Er hat das alles probiert und weiß wovon wer spricht.

Ab Vers 12 erwähnt er dann, dass er neben Weisheit auch Torheit und Tollheit ausprobiert habe. Auch das gibt dem Leben keinen echten Sinn.

  • In beiden Fällen ist dabei klar, dass nicht alles gleich gut ist. Reichtum ist besser als Armut und Weisheit besser als Torheit. Und doch ist das alles „unter der Sonne“ nicht wirklich von Bedeutung.

Und schließlich muss er auch feststellen, dass sich selbst alle Mühe und harte Arbeit unter der Sonne nicht wirklich dauerhaft glücklich machen, denn spätestens im Tod ist dann alles, wofür man gelebt hat, dahin.

  • Ich habe kurz nach meiner Bekehrung Predigten zum Buch Prediger gehört. Und gerade diese beiden ersten Kapitel haben mich sehr angesprochen, denn ich konnte Vieles sehr gut nachvollziehen. Natürlich kann man auch ohne Gott mal glücklich sein … aber letztendlich ist ein Leben „unter der Sonne“ – und damit ohne Gott und die Ewigkeit bei ihm im Blick zu haben – ein Leben ohne klares Ziel, ohne Richtung und ohne eine feste Hoffnung.
  • Lasst uns das immer wieder erkennen und Gott dafür loben und preisen, dass er unserem Leben Sinn und Ziel gibt!

In den ersten 8 Versen von Kapitel 3 erklärt Salomo, dass alles seine Zeit hat. Das ist eine allgemeine Weisheit bzgl der Dinge in diesem Leben. Im Kontrast dazu lesen wir dann ab Vers 9 von Gott, der ewig ist und alles Dinge in der Hand hat.

Ab Vers 16 fährt Salomo fort, zu betonen, dass unser Leben unter der Sonne endlich ist und gerade das lässt eigentlich alles unter der Sonne eher unbedeutend erscheinen. Diese Gedanken setzen sich dann bis hinein ins 4. Kapitel fort.

  • Gleichzeitig klingt hier immer mal wieder durch, dass es auch „unter der Sonne“ Dinge gibt, die besser sind. Dabei kommt alles Gute auch „unter der Sonne“ von Gott (siehe z.B. Vers 13)
  • Von daher lehrt dieses Buch eindeutig nicht, dass unser Leben hier auf Erden keine Bedeutung hat und wir hier machen können, was wir wollen. Es gibt Dinge, die sind gut und es gibt Dinge, die sind besser. Und doch ist ohne Gott letztendlich alles schlecht und nutzlos.

In Kapitel 4 wird die letztendliche Bedeutungslosigkeit aller Mühen und Arbeit unter der Sonne, genauso wie aller Macht und Weisheit beschrieben. Es ist alles „eitel und Haschen nach Wind“. Noch mehr als in Kap. 3 lesen wir hier aber auch immer wieder „Wertungen“ der Dinge unter der Sonne, im Sinne des „a ist besser als b“.

Der sicher wichtigste Vers findet sich dann ganz am Ende des Kapitels:

17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komm, daß du hörest. Das ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie wissen nichts als Böses zu tun.“

  • Das Hören auf Gottes Wort, das in seinem Haus verkündigt wird, ist besser als jedes Opfer, das wir Menschen bringen könnten!
  • Dieser Vers könnte auch beim Apostel Paulus stehen. Wir dürfen heute wissen, dass Jesus allein das eine Gott-gefällige Opfer gebracht hat. Wir sollen gerade diese frohe Botschaft hören und durch sie wahres Leben und Wachstum im Glauben erlangen.

Zu Beginn von Kapitel 5 folgt die Ermahnung, mit Worten sorgsam umzugehen. Vers 6 endet dann mit dem Aufruf, dass wir Gott fürchten sollen. Das mag im ersten Moment so wirken, als ob der Prediger nun nicht mehr allein das Leben „unter der Sonne“ im Blick hat. Doch mir erscheint das eher so zu sein, dass der Prediger davon ausgeht, dass es auch unter der Sonne eine gewisse Gotteserkenntnis gibt. Was aber wohl fehlt, ist das Wissen darum, wie wir mit Gott versöhnt sein können und das ewige Leben erlangen können. Und vor allem fehlt die Ewigkeitsperspektive.

  • Von daher beschreibt das Buch eben nicht nur die Situation von Atheisten oder Agnostikern, sondern vor allem auch von Christen, die das Evangelium und die ewige Bestimmung aus dem Blick verloren haben.
  • So dürfen wir alle das Buch Prediger als Herausforderung dazu lesen, uns bewusst auf die Ewigkeit bei Gott zu besinnen und uns immer wieder frei zu machen von dem Streben auf Erden, das die Ewigkeit aus dem Blick verloren hat.

Genau diese begrenzte irdische Sicht ist dann auch im 2. Teil von Kapitel 5 im Blick … hier geht es um die letztendliche Bedeutungslosigkeit von Reichtum.

  • Möge der Herr uns immer wieder den Blick dafür schenken, dass die wahrhaft erstrebenswerten Schätze die Schätze im Himmel sind!

Auch in Kapitel 6 sehen wir wieder, wie unbefriedigend ein Leben unter der Sonne letztendlich ist. Ohne die Ewigkeit bei Gott zu bedenken, ist doch das Leben hier auf Erden letztendlich tatsächlich ein Haschen nach dem Wind. Es kommt und geht und dann bleibt scheinbar nichts.

Selbst der größte Reichtum an Gütern oder sogar an Kindern oder Lebensjahren ist im Hinblick auf Tod und Ewigkeit eben doch völlig sinnlos.

  • Das heißt natürlich nicht, dass wir irdischen Segen nicht erbitten und dann ggf auch dafür dankbar sein dürfen.
  • Aber es bedeutet, dass jeder irdischer Segen nie frei von Auswirkungen des Fluchs ist.
  • Deswegen macht es absolut Sinn, nach etwas zu streben, das ewig und frei von Auswirkungen des Fluchs ist. Jesus sagt uns wonach: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Mt 6,33)

Auch heute greife ich wieder einige Aspekte aus der Sprüchesammlung auf.

Kapitel 27 beginnt damit, dass wir ermahnt werden anzuerkennen, dass wir die Zukunft nicht in der Hand haben. Jakobus greift das in Kapitel 4, ab Vers 13 auf. Vers 5 macht uns Mut, Dinge beim Namen zu nennen. So wie Paulus in Eph 4,15 so ruft uns 27,5 dazu auf, die Wahrheit in Liebe zu reden und nicht aus angeblicher Liebe zu schweigen: „Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt.“

Aber natürlich bedarf auch dieser Spruch der Weisheit zu erkennen, dass es eben manchmal dann doch besser sein kann, zu schweigen.

In Kapitel 28 in Vers 1 lesen wir eine interessante Beobachtung: „Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe.“

  • Es ist eben doch so, dass auch die Gottlosen ein Schuldbewusstsein haben.

Ein anderer wichtiger Spruch ist Vers 13: „Wer seine Sünde leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“ Das erinnert an 1. Joh 1,8-10.

  • Ich denke, dass eine große Schwäche vieler Christen die Bereitschaft zum Sündenbekenntnis ist.
  • Dabei liegt eine solche Verheißung darauf, seine Sünden zu bekennen … von daher bin ich dankbar, dass wir da als Gemeinde seit einigen Jahren in Gottesdiensten häufiger ganz bewusst unsere Sünden bekennen und Gottes Gnade und Barmherzigkeit in Anspruch nehmen.

Vers 26 ist eine Herausforderung zu erkennen, dass unser Verstand und göttliche Weisheit nicht das Gleiche sind. Es ist gut, den Verstand einzusetzen … aber wir sollten uns niemals allein darauf verlassen: „Wer sich auf seinen Verstand verläßt, ist ein Tor; wer aber in der Weisheit wandelt, wird entrinnen.“

Kapitel 29 zeigt uns unter anderem, wie wichtig sowohl die göttliche Offenbarung an sich, wie auch die rechte Gottesfurcht ist, die uns vor Menschenfurcht bewahrt, die wiederum dazu führen kann, dass wir Gottes Offenbarung und seine Gebote weniger schätzen, als eben das, was Menschen sagen bzw denken.

So lesen wir die Warnungen:

29:18  Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!“

29:25  Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verläßt, wird beschützt.“

Mit Kapitel 25 beginnt dann der zweite Zyklus von Sprüchen des Salomo. Diese Sammlung wurde nach Vers 1 von König Hiskia zusammengestellt – also erst mehrere hundert Jahre nachdem Salomo gelebt hatte.

Auch diese Sprüche enthalten viel Weisheit und so sind auch sie ein Geschenk Gottes an uns, damit wir immer mehr so handeln und werden mögen, wie er es ist – vollkommen weise.

Dazu gehört die Aufforderung aus Vers 12: „Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie ein goldener Ring und ein goldenes Halsband.“

Vers 16 ist ein lustig klingender Aufruf dazu maßzuhalten: „Findest du Honig, so iß davon nur, soviel du bedarfst, daß du nicht zu satt werdest und speiest ihn aus.“

Vers 21f klingt stark nach Römer 12: „Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser,  22 denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir’s vergelten.“

In vielen Versen hören wir einen Aufruf zur Selbstbeherrschung – Demut, Bescheidenheit, und Rücksicht – so zu handeln ist weise!

Kapitel 26

Sprüche 26 zeigt uns das ganze Elend des Toren und warnt diejenigen, die weise sind, sich nicht auf Toren einzulassen. Die Verse 4 und 5 aus Kapitel 26 sind wohl das Paradebeispiel dafür, wie wir die Sprüche lesen sollten: „Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, daß du ihm nicht gleich werdest.  5 Antworte aber dem Toren nach seiner Torheit, daß er sich nicht weise dünke.“

  • Ganz offensichtlich sehen wir hier einen scheinbaren Widerspruch. Und das ist auch so gewollt. Es gilt halt immer abzuwägen, wann was weise ist.
  • Mal sollte man dem Toren nicht antworten, damit für alle klar ist, wer der Tor ist. Aber manchmal muss man antworten, um so die Torheit erst als solche zu enttarnen.
  • Dieses Spannungsverhältnis macht deutlich, dass wir neben den allgemeinen Weisheiten, die Gott uns durch die Bibel gibt, in spezifischen Situationen Gott im Gebet um Weisheit bitten sollten (Jakobus 1).

Eine Gefahr ist es, wenn wir uns selber für weise halten … und nicht mehr darum bitten. Genau davor warnt Vers 12: „Wenn du einen siehst, der sich weise dünkt, da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn.“

  • Von daher ist es mein Gebet für mich und uns alle, dass der HERR uns Weisheit schenkt … gerade auch im Umgang mit denen, die nicht weise sind.