In Kapitel 8 werden parallel zu 1 Könige 9 die Bauprojekte Salomos aufgelistet. Dabei werden hier die Fronarbeiter erwähnt, die Salomo treu dienten. Es wird auch deutlich, wie Salomo eine Hierarchie aufbaut, damit alle Arbeiten gute angeleitet und überwacht werden konnten.

Die Erwähnung seiner Frau (die Tochter des Pharaos), die nicht in Jerusalem wohnen sollte, zeigt einerseits Salomos Respekt vor Gottes Heiligkeit. Aber es wirft die Frage auf, ob diese Ehe eigentlich Gott gefällig war?

Grundsätzlich wird Salomo aber im Buch der Chronik sehr positiv dargestellt, wie das ja auch schon bei David der Fall war.

Gottes Antwort auf Salomos langes Gebet bei der Einweihung des Tempels (in Kap.8) ist interessant. Salomo bittet um das, was längst zugesagt war und Gott wiederholt dann in Kapitel 9 seine Zusagen und Ermahnungen. Dabei warnt der Herr aber auch davor, dass es Konsequenzen haben wird, wenn sich Israel nicht so verhält, wie von Salomo in seinem Gebet quasi zugesagt. Die Warnungen Gottes würden sich später erfüllen. Von daher sehen wir auch darin Gottes Treue …

Ab Vers 10 folgt dann ein Abschnitt, der uns die großen Projekte des Salomo zeigt. Was er anpackt gelingt und er wird immer reicher. Dabei erweist er sich als ein weiser König seines Volkes und geschickter Diplomat war.

  • Das was erstmal Segen ist, wird ihm später zum Fallstrick. Doch in Kapitel 9 ist das noch nicht deutlich erkennbar.

Psalm 146:

Mit Psalm 146 beginnen die abschließenden 5 Lobpreispsalmen, die jeweils mit „Halleluja“ anfangen und enden.

Dieser Psalm lobt den allmächtigen und guten Gott und ruft uns klar und deutlich dazu auf, unsere Hoffnung in nichts und niemanden Anderes zu setzen, als in Gott allein. Denn Gott ist der ewige und perfekte König – er ist der Helfer in Not und der treue Versorger.

  • Lasst uns auf unseren König vertrauen und für Ihn leben!
  • Halleluja!

Psalm 147:

Vers 1 ist ein Aufruf zum Lobpreis und ein Statement zugleich. Denn der Lobpreis, zu dem aufgerufen wird, wird zugleich als etwas Wunderbares beschrieben.

Und dann beschreibt der Psalmist erst einmal den HERRN, den wir preisen sollten. Dabei wird der Herr als guter Hirte, der seine Schafe sammelt und sich liebevoll um seine Schafe kümmert.

Dann kommt die allumfassende Herrschaft des HERRN in den Blick.  Auch dafür sollten wir Gott preisen, denn Gott ist sowohl der Herr der Gemeinde, wie auch der Herr und Gott der ganzen Schöpfung.

  • Ich bin dem Herrn so dankbar dafür, dass ich wissen kann, dass Seine Herrschaft allumfassend ist und dafür, dass er der gute Hirte seiner Herde ist.
  • Deswegen ist der Lobpreis Gottes – der sich nach Römer 12,1 in unserem ganzen Leben zeigen sollte – tatsächlich „ein köstlich Ding“!

Psalm 148:

In diesem Psalm hören wir den Aufruf an alle Schöpfung, den Schöpfer zu preisen, denn IHM gebühren alle Ehre und alles Lob. Dabei sind interessanter Weise nicht nur Menschen angesprochen. Der Ruf zum Lobpreis gilt überhaupt allem Geschaffenen. Aber natürlich sind wir Menschen da die ersten Adressaten.

Ganz zum Schluss des Psalms kommt dann das besondere Volk Gottes in den Blick. Natürlich war das zur Zeit der Abfassung dieses Psalms primär das Volk Israel. Und doch gilt dieser Aufruf auch uns Christen, denn wir lesen hier: „14 Er erhöht die Macht seines Volkes. Alle seine Heiligen sollen loben.“

Durch den Glauben an Jesus Christus sind wir heilig und gehören zum Volk Gottes.

  • Ich wünsche uns, dass wir unseren großen Schöpfer-Gott so klar im Blick haben, dass unsere Herzen von Lobpreis überlaufen.
  • Lasst uns unseren Schöpfer und Herrn loben … mit unserem ganzen Leben!

Psalm 149:

Nachdem in Psalm 148 der Aufruf zum Lobpreis des Schöpfers noch aller Schöpfung galt, bevor dann am Ende Gottes Volk in den Fokus kam, lesen wir hier nun spezifisch den Aufruf an Gottes Volk, seinen Herrn zu loben. Dabei lesen wir am Ende von Vers 4 auch davon, dass der Herr der Retter seines Volkes ist.

  • Das was hier nur angedeutet wird, wissen wir heute sehr genau. Der Herr ist immer auch der Retter aller, deren Herr er auch ist.
  • Andererseits sollten wir eben auch bedenken, dass er letztendlich nur der Retter derer ist, die ihn auch als ihren Herrn anerkennen.

Die letzten Verse dieses Psalms klingen in unseren Ohren sicher etwas seltsam. Hier lesen wir neben dem Lobpreis Gottes auch Worte vom Gericht über die Gottlosen.

  • Das klingt hart, aber letztendlich ist auch das etwas, das ja letztendlich dazu führt, dass Gottes Volk eines Tages frei von aller Verfolgung und allem Leid leben kann.

Psalm 150:

Der Psalter beginnt mit dem Hinweis auf die Gründung im Wort Gottes und endet mit dem Lobpreis Gottes. Das bildet eine wunderbare Klammer. Das Wort Gottes ist die Basis der Gotteserkenntnis und führt zum Lobpreis Gottes.

Konkret geht es in Psalm 150 um musikalischen Lobpreis. Natürlich sollte unser ganzes Leben ein Lobpreis Gottes sein und natürlich ist auch das Hören, Lesen und Nachsinnen über Gottes Wort eine Form des Lobpreises, weil wir damit unsere Hochachtung vor Gott zum Ausdruck bringen. Aber wenn wir dann erkannt haben, wie groß und gut Gott ist, dann ist Musik und sind vor allem Lieder ein sehr passender Weg des Lobpreises. Frohe Menschen singen einfach.

  • Ich wünsche uns, dass wir diese Freude an Gott tief in unseren Herzen und dann auch auf unseren Lippen haben.
  • Das ehrt Gott und macht uns froh … oder wie es John Piper sagt: God is most glorified in us when we are most satisfied in him.

Psalm 134:

Dieser Psalm beginnt mit einem wunderbaren Ruf zur abendlichen Anbetung Gottes und endet mit dem Zuspruch von Gottes Segen. Und tatsächlich ist es ja so, dass da wo Gott wahrhaft angebetet wird, sein Segen auch nahe ist.

  • Die Worte würden gut passen als Rahmen um einen Abend-Gottesdienst.

Die Anbetung geschieht hier mit erhobenen Händen. Das ist eine biblische Anbetungshaltung … genauso wie das sich vor Gott beugen, das auf die Knie gehen oder auch das auf dem Boden vor Gott liegen. Und wohl selbst das normale Gehen war okay bei den Psalmen, die auf dem Weg nach Jerusalem gesungen wurden.

Das heißt, dass erhobene Hände beim Lobpreis durchaus angebracht sind … aber eben auch nicht die einzig richtige Haltung bei der Anbetung ist.

  • Was aber natürlich ohnehin viel wichtiger ist, ist die Herzenshaltung. Und so wünsche ich uns einen Tag, der zur Anbetung Gottes dient und an dem wir den Segen Gottes erfahren.

Psalm 136:

Dieser Psalm zeigt uns die ewige Güte Gottes anhand seiner Schöpfung und seines gnädigen Handelns im Bezug auf Sein Volk.

  • Ich hoffe, dass wir alle diesen Psalm auch ganz persönlich fortschreiben könnten und eben auch Güte in unserem eigenen Leben erkennen.
  • Und ich wünsche uns, dass uns wir immer mal wieder die Zeit nehmen, um Gott dann auch zu Danken und Seine Güte zu preisen!

In Kapitel 4 lesen wir den Bericht über die Herstellung der einzelnen Geräte des Tempels. Wiederum zeigt uns das die Herrlichkeit des Ortes, an dem der heilige Gott symbolisch wohnen sollte.

Das Buch der Chronik wurde ja zur Zeit nach dem babylonischen Exil geschrieben. Es kann gut sein, dass manche dieser Geräte nun wieder ihren Platz im Tempel fanden und so war dieser Bericht wohl auch ein Weg, die Gegenwart des aus dem Exil zurückgekehrten Juda mit der „guten alten Zeit“ zu verknüpfen.

  • Uns geht es evtl ähnlich, wenn wir die Geschichte von Dingen bedenken, die wir dann selber sehen. Das gibt uns eine größere Wertschätzung und Ehrfurcht.

Kapitel 5: Nachdem der Tempel vollendet war, wurde die Bundeslade in das Allerheiligste gebracht. Das veranlasst die Priester zum Musizieren und zum Gesang. Das allein war sicher schon herrlich … aber dann geschah etwas, dass die Anwesenden sicher nie vergessen haben:

„… da wurde das Haus des HERRN erfüllt mit einer Wolke, 14 so daß die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.“

  • Gott macht damit deutlich, dass der Tempel ihm wohlgefällig ist. Er nimmt sichtbar diesen Raum ein … und verdeutlicht damit dem Volk Israel, dass ER mitten unter ihnen ist.
  • Und das dürfen auch wir heute wissen. Durch seinen Geist wohnt der HERR auch in uns. Sowohl einzelne Christen, wie auch die Gemeinde werden als Tempel des HERRN beschrieben und haben vom HERRN die Zusage, seiner besonderen Gegenwart.

Mt 18,20 „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“

Mt 28,20 „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

 

Salomos Gebet in Kapitel 6 lehrt uns sehr viel über das Gebet und über Gott. Untreue gegen Gott hat Konsequenzen. Aber da wo Menschen aufrichtig Buße tun und sich Gott wieder zuwenden, wird Gott seine große Gnade und Barmherzigkeit erweisen.

Besonders bemerkenswert ist dabei Kap 6,32f – hier werden auch die Heiden mit berücksichtigt. Hier wird deutlich – Gott ist der eine Gott aller Völker und jeder, der sich ihm zuwendet, wird bei IHM Annahme und Gnade finden! Das hat – wohlgemerkt – schon König Salomo erkannt!

In 6,36 wird dann auch deutlichm, dass Juden und Heiden ein Grundproblem haben … „es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt“! Und da manche Zusagen Gottes auf der Gerechtigkeit der Menschen beruhen, sehen wir halt auch das Dilemma.

  • Der Ausweg aus der Sünde und der Weg zu einer dauerhaften Annahme bei Gott ist eben nur der durch Jesus Christus, unser Opferlamm.
  • Durch ihn allein können wir dauerhaft mit Gott leben.
  • Das bedeutet aber nicht, dass wir Christen nicht auch immer wieder Buße tun und uns Gott zuwenden sollten. Im Gegenteil – unter anderem dazu haben wir ja den Heiligen Geist, der uns zur Buße führt und uns immer wieder an Gott erinnert.

Zu Beginn von Kapitel 7 wird die besondere Gegenwart Gottes im Tempel durch den Einzug der Herrlichkeit Gottes in den Tempel sichtbar. Weiterhin sehen wir in ein riesiges Schlacht- und Opferfest, begleitet von Anbetung durch Musik. Gott antwortet darauf mit einer nochmaligen Zusage seiner Gnade und Bundestreue. Dabei geht er offensichtlich davon aus, dass Israel immer wieder vom rechten Weg abkommen wird, denn er sagt Salomo zu, dass er eingreifen wird, wenn das Volk in Notzeiten zu ihm ruft.

Gleichzeitig macht der Herr deutlich, dass seine Zusage nur gilt, wenn Israel sich ihm zuwendet. Von daher muss uns klar sein, dass der HERR nicht einfach der Weihnachtsmann ist, sondern dass seine Zusagen oftmals eben an ganz konkrete Bedingungen geknüpft sind.

Dieser sehr persönliche Psalm zeigt uns, wie David auf den Herrn vertraut. In den Versen 1b-3 hören wir den sicher gut gemeinten Ratschlag an ihn, vor den Bösen zu fliehen. Aber er vertraut auf Gottes Beistand und seine Hilfe.

  • Daraus sollten wir sicher nicht ableiten, dass es nicht manchmal auch weise sein kann, sich vor Angriffen zurückzuziehen.
  • Was wir aber auf jeden Fall lernen sollten ist, in allen Dingen auf den gerechten und gnädigen Gott zu vertrauen, der den Seinen beisteht.

In diesem Psalm lesen wir vom Kontrast zwischen „dem Gerechten“ und „den Frommen“ auf der einen Seite und „den Gottlosen“ auf der anderen Seite. Interessant ist, dass der Gerechte im Singular steht – wohl ein Hinweis aus den EINEN, der wahrhaft gerecht ist. Und die Frommen sind diejenigen, die auf ihn vertrauen und so dann auch gerecht gesprochen sind und deshalb – im Gegensatz zu den Gottlosen – das Gericht nicht fürchten müssen.

Gott ist gut und gerecht und steht denen bei, die auf IHN vertrauen!

  • In diesem Sinne wünsche ich uns Zuversicht und Gottvertrauen gerade auch in schwierigen Lebenslagen.

In Kapitel 7 sehen wir, dass Salomo zwar in der richtigen Reihenfolge und doch unverhältnismäßig agiert. Erst nachdem das Haus für den wahren König (der Tempel Gottes) gebaut ist, baut sich auch König Salomo ein Haus. Doch sein Haus wird noch deutlich größer, als das Haus Gottes. Und er investiert mehr Zeit in den Bau.

Immerhin scheint Salomo klar zu erkennen, dass Gott viel mehr Macht hat und der wahre König ist. Und er bringt seine Schätze in den Tempel (V.51).

  • Das ist eine gute Erinnerung auch für uns.
  • Wo sammeln wir unsere Schätze? In unseren Häusern oder bei Gott … im Himmel?

Salomos Gebet zur Einweihung des Tempels in Kapitel 8 ist ein wunderbares Gebet. Und doch gibt es ein Problem. Er ruft Gott auf, zu seinem Wort zu stehen (V.25f), das Problem ist aber nicht, dass Gott sein Wort nicht hält, sondern dass Davids Nachkommen nicht so leben, wie von Gott befohlen.

Die Verse 46ff sind bemerkenswert. Salomo erkennt hier an (wie ja im Prinzip im ganzen Gebet), dass wir alle Sünder sind und appelliert deshalb an Gottes Gnade für bußfertige Sünder.

Vers 56 ist auch interessant. Salomo identifiziert die Friedenszeit als die Zeit der verheißenen Ruhe. Sicher war das eine sehr vorläufige Erfüllung dieser Zusage und doch wissen wir z.B. aus Hebr. 3-4, dass wir noch auf die versprochene Ruhe warten … und unsere Lebenserfahrung sagt uns das auch. Wir dürfen immer mal wieder einen Vorgeschmack bekommen (deshalb auch der Ruhe-Sonntag) und doch haben wir noch keine dauerhafte Ruhe. Deshalb habe ich auch immer wieder Sehnsucht nach dem Himmel … auch wenn ich grundsätzlich Lebens-bejahend bin J

Und auch Vers 58 ist interessant. Hier erkennt Salomo an, dass Gott unsere Herzen bewegen muss, damit wir IHM wohlgefällig leben können. Von daher ist es immer wieder ein gutes Gebet, Gott um ein reines, mutiges und demütiges, gehorsames, dankbares und frohes Herz zu bitten.

  • Möge der Herr uns immer wieder solche Herzen geben.

Obwohl auch dieses Kapitel also zeigt, dass Salomo nicht perfekt agiert, so kann man doch sagen, dass wir Ende von Kapitel 8 den Höhepunkt des AT erreicht haben. Hier ist Freude und Segen und es sieht so aus, als wären alle Verheißungen erfüllt. Wir werden dann aber schnell sehen, dass es bald bergab geht … bis dann Jesus kam … und erst wenn JESUS wiederkommt werden dann tatsächlich alle Verheißungen erfüllt sein.

Ab Kapitel 2 geht Salomo daran, den Tempel zu bauen, Dabei erkennt Salomo ganz klar, dass Gott nicht in einem Haus wohnen wird … dazu ist er viel zu groß und ER ist omnipräsent (2,5).

Salomo bittet Hiram, den König von Tyrus, um die Hilfe, die er David zugesagt hatte. Und Tyrus gewährt sie ihm und erkennt dabei an, dass der Gott Israels der Schöpfer aller Dinge ist. Gerade vor dem Hintergrund des AT ist es bemerkenswert, dass ein heidnischer König, den HERRN anerkennt und sogar bereit ist, beim Tempelbau mitzuwirken.

  • Tatsächlich sehen wir im AT aber immer wieder, wie auch Menschen aus den Heiden eine wichtige Rolle spielen. In Jesu Stammbaum sind einige Heiden mit dabei und hier ist eben ein Heide ein wesentlicher Helfer beim Bau des Tempels.
  • Das sollte uns auch nicht wundern – der HERR ist der eine wahre Gott aller Völker.
  • Und so dürfen auch wir dankbar zur Kenntnis nehmen, dass wir zu IHM gehören, auch wenn wir nicht zum ethnischen Volk Israel gehören.

In diesem Kapitel wird recht kurz der Bau des Tempels beschrieben. Hier erfahren wir viel weniger, als im Bericht im 1. Könige 6. Deutlich wird aber, dass der Tempel voller Kostbarkeiten und Schmuck ist. Gleichzeitig war er nicht sonderlich groß. Das war aber auch nicht nötig, da im Tempel ja nur wenige Priester Dienst tun sollten.

Der Tempel war auf jeden Fall ein besonderer Ort, denn es ist der Ort, an dem Menschen mit Gott zusammenkamen. Es ist der Platz der Begegnung, durch den Menschen zu Gott kommen können.

  • Deshalb weist der Tempel auf Jesus hin und deshalb werden Gläubige eben auch selbst als Tempel bezeichnet, da wir durch den Heiligen Geist die Gegenwart Gottes in uns tragen und so jederzeit und überall zu Gott kommen können.

Die Beschreibung von Salomos Reichtum, Weisheit und Kreativität in Kapitel 5 offenbart, wie sehr Gott ihn gesegnet hatte. Dabei erscheint mir die Zuordnung der ersten 14 Verse von Kap. 5 zu Kap 4 (wie in manchen Bibelausgaben) eigentlich passender, als die Einteilung in der Luther 1984, denn ab 5,15 (5,1) beginnt wirklich ein neuer Bericht … nämlich der Bericht von den Vorbereitungen zum Tempelbau.
Wie schon zu Beginn des Abschnitts bei der Verschwägerung mit dem Pharao, erweist Salomo hier auch diplomatisches Geschick und setzt damit die gute Tradition seines Vaters fort. Da wo David aber immer noch Kriege führte, lebt Salomo nun im Frieden.

  • Daraus lässt sich aber sicher nicht ableiten, dass Davids Kriege falsch waren. Vielmehr stellt Gott Menschen in unterschiedliche Situationen und wir müssen immer fragen, was wann das Richtige ist.
  • Unser König – Jesus Christus – schlägt auch erst eine große Schlacht, bevor er uns den ewigen Frieden bringt.

Der in Kapitel 6 beschriebene Bau des Tempels muss für Israel eine großartige Sache gewesen sein. Endlich gab es ein tolles Haus zur Ehre Gottes und die Zusage, dass Gott darin mitten unter seinem Volk wohnen würde. Ich denke, dass wir das so ein wenig nachvollziehen können, wenn wir uns vorstellen, wie es wäre, wenn wir uns ein neues ganz tolles Gemeindehaus bauen würden – oder wenn unsere Gemeinde-Gründungen tolle eigene Räume beziehen können.

Der Hebräerbrief greift diese Gedanken auf und zeigt, dass wir leicht versucht sein können, uns auch ein sichtbares Haus für Gott zu wünschen … einen pompösen Tempel, o.ä.. Dabei besteht die Gefahr, dass wir übersehen, dass wir eine viel bessere Zusage haben. Wenn wir zu Gott gehören, sind wir selber der Tempel des allmächtigen Gottes. Wir müssen nicht zu einem Tempel gehen, um in die Gegenwart Gottes zu kommen. Wir können das an allen Orten zu jeder Zeit.  Und doch sollten auch wir darauf achten, dass unser Tempel schön ist und Gott ehrt. Von daher sind die Ermahnungen des Paulus aus 1. Kor 3,16f und 6,12ff immer wieder eine hilfreiche Erinnerung.

Außerdem dürfen wir wissen, dass die Gemeinde als Tempel beschrieben wird. In der Versammlung der Gläubigen ist Christus besonders gegenwärtig. Aber auch hier geht es natürlich nicht um den Versammlungsort, sondern um die Gemeinschaft der Menschen, die sich in Jesu Namen treffen.

  • Wir haben also einen viel größeren und besseren Tempel als den, den Salomo hier baut!

Auch das 21. Kapitel ist schwer mit einigen Worten zusammenzufassen, da es viele verschiedene Weisheiten lehrt.

Der erste Vers dieses Kapitels gehört zu den sehr bekannten Sprüchen: „Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will.“

Das klingt ähnlich wie die Erkenntnis des Paulus aus Philipper 2,13: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

  • Unser Gott kann Herzen und Willen verändern. Er ist der Allmächtige. Ihm dürfen wir uns selbst und ihm dürfen wir auch Andere anvertrauen.
  • Er wird’s recht machen!

Die ersten 16 Verse in Kapitel 22 bilden den Abschluss der Sprüchesammlung des Salomo. Vers 4 ist dabei mal wieder ein Spruch, der ein bisschen wir das große Echo des Buchs klingt: „Der Lohn der Demut und der Furcht des HERRN ist Reichtum, Ehre und Leben.“

Ab Vers 17 kommt dann ein Aufruf, mit dem der nächste Teil des Sprüchebuchs beginnt. Hier werden wir nun dazu aufgerufen, die eben erwähnten Sprüche nicht nur zu hören, sondern sie uns auch zu Herzen zu nehmen.  Dazu müssen wir natürlich sorgfältig lesen und das Gelesene bedenken.

  • Von daher kann das für uns eine hilfreiche Aufforderung sein, die Sprüchen langsam und einzeln zu lesen.
  • Ich muss zugeben, dass ich das bei der diesjährigen Bibellese bisher eher nicht getan habe.

Das große Thema in Sprüche 23 ist die Warnung vor der Gefahr der Begierde und der Aufruf, Züchtigung zu üben.

Die großen Themen sind die Gefahr der Prasserei, der Gier nach Besitz, die so groß wird, dass man Witwen und Waisen betrügt, Neid, sexuelle Versuchung (Hurerei) und Trunkenheit.

Mittendrinn lesen wir den Aufruf zur Züchtigung an die Väter und dann der Aufruf an die Kinder, die Züchtigung anzunehmen.

  • Hier sehen wir, wie zeitlos die Bibel ist. Denn das, was hier als Gefahr beschrieben wird, ist auch heute noch höchst relevant. Deswegen ist es gut, auch in eher nebensächlichen Bereichen Selbstkontrolle „zu üben“.
    • So lernen wir, kurzfristigen „(Lust-)Gewinn“ auf Kosten von längerfristigen Schaden zu meiden
    • Deshalb sollten wir auch jede Züchtigung durch andere dankbar als Hilfe annehmen.

Das heißt natürlich nicht, dass es grundsätzlich falsch ist, auch mal etwas zu genießen. Aber wir sollten sowohl die biblischen Grenzen kennen, wie auch lernen, Maß zu halten.

  • Das ist Weisheit!

In Sprüche 24 wird mehrfach davor gewarnt, sich von bösen Menschen fernzuhalten (Vers 1 und nochmal ab Vers 19).

  • Tatsächlich prägt uns unsere Umwelt. Von daher ist es weise darauf zu achten, mit wem wir Zeit verbringen und an wem wir uns orientieren.

Zum anderen lernen wir, wie wir mit bösen Menschen (konkret unseren Feinden) umgehen sollen. 24,17f ist dabei eine hilfreiche Ermahnung, sich nicht der Schadenfreude hinzugeben: „17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück;  18 der HERR könnte es sehen und Mißfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden.“

Dieses Kapitel beinhaltet auch gleich mehrere Ermahnungen sehr bedacht darauf zu sein, dass wir nicht selber Böses tun.

Am Ende des Kapitels kommen dann Ermahnungen, nicht faul zu sein. Jesus – die personifizierte Weisheit – kann uns da in allem ein Vorbild sein. Er hat sich die auf die Bösen eingelassen und nie etwas Böses getan. Gleichzeitig hat er Erbarmen für Sünder und kann ihnen gnädig sein gerade weil er in allem selber fleißig war und den Willen des Vaters bis ins Letzte tat.

  • In diesem Sinne wünsche ich uns einen produktiven Tag voller guter Werke als Nachfolger des Herrn Jesus.