Auf die sehr herausfordernde Aufforderung in Klagelieder 3, Vers 39: „Was murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine Sünde!“ folgt ein Gebet um Erneuerung (V.40-47).

Im letzten Teil dieses Kapitels fasst der Schreiber dann nochmal zusammen was geschehen ist. Er klagt über das, was Jerusalem erleben musste und sieht dabei auch die Schuld Babylons. Aber vor allem drückt er sein Vertrauen in den HERRN aus, der schon in der Vergangenheit in großer Not geholfen und gerettet hat und bittet den Herrn darum, auch nun wieder einzugreifen.

  • Dieses Kapitel beinhaltet sehr wertvolle Theologie und ist ein wirklich hilfreicher Blick eines Leidenden, der inmitten seiner Not nicht zum Ankläger gegen Gott wird, sondern seine eigene Schuld sieht und nicht aufhört, auf Gott zu hoffen.
  • Möge der HERR mir immer wieder eine solche demütige und auf Gott-vertrauende Sicht schenken.

Wie schon in den ersten beiden Kapiteln, lesen wir auch in Kapitel 4 eine Klage über den Fall und die daraus resultierende Not in Jerusalem. Hier geht es noch konkreter darum, wie die Kinder leiden und hungern. Ab Vers 11 kommen dann die religiösen Leiter ins Blickfeld. Auch sie leiden und zwar zurecht aufgrund ihrer Sünden.

Dann wird nochmal kurz beschrieben, wie Jerusalems mächtige Feinde, Jerusalem komplett geschlagen haben.

Bis hierher ist es einfach nur zum Klagen und Heulen. ABER die letzten zwei Verse sind voller Hoffnung. Der Schreiber betont, dass das Gericht nun ein Ende hat. Die Feinde werden selber gerichtet werden, während die Leidenszeit Jerusalems zu einem Ende kommt.

  • Das darf die Zuversicht aller Gotteskinder sein. Manchmal erleben wir Leid einfach, weil wir in einer gefallenen Welt leben. Manchmal ist es Ausdruck der Züchtigung durch unseren himmlischen Vater (so wie hier). Aber alle, die durch den Glauben zum Retter und Herrn Jesus Christus gehören dürfen wissen, dass alle Klagen und alles Leid eines Tages ein Ende haben wird.

Dann wir der HERR die Feinde richten und uns von allem Bösen erlösen.

Gelobt sei der Herr!

Das abschließende 5. Kapitel beginnt und endet mit einem Ruf zu Gott: „Gedenke“ ….  „Bring uns, Herr, zu Dir zurück“. Dazwischen finden wir in den Versen 2-18 nochmals eine Auflistung all der Leiden und Nöte, die Jerusalem wegen ihrer Sünde erdulden muss.

Das Buch endet mit einer Frage: „Hast du uns denn ganz verworfen, und bist du allzu sehr über uns erzürnt?

  • Diese Frage mag sich so manch leidender Christ stellen. Umso mehr dann, wenn er weiß, dass sein Leiden selbst verschuldet ist und letztendlich eine Züchtigung von Gott ist.
  • Doch zugleich dürfen wir wissen, dass der HERR jeden erhört, der in seiner Not zu ihm ruft und sich ihm wieder im Glauben zuwendet.

Genau das durfte dann ja auch Juda erleben, als es ca. 70 Jahre später aus dem Exil ins Gelobte Land zurückkehren konnte. Und noch steht die endgültige Rückkehr bevor. Eines Tages dürfen wir Gläubigen zurück in die Gegenwart Gottes, aus der wir Menschen seit dem Sündenfall verbannt sind.

  • Das darf unsere sichere Hoffnung in jeder Not sein.

Das Buch Klagelieder ist sehr offensichtlich eng verknüpft mit dem Buch Jeremia. Hier hören wir die Klagerufe des Volkes nach der Invasion durch Babylon. Man fühlt sich verlassen. Einerseits sicher wegen der Wegführung der Oberschicht, zum anderen, weil die Besucher, die sonst zu den Festtagen kamen, nach der Zerstörung des Tempels fernbleiben. Aber vor allem ist es wohl der Eindruck, dass Gott sie verlassen hat.

Im zweiten Teil des Kapitels hören wir dann statt eines Berichterstatters quasi Jerusalem selbst reden. Die Stadt ist zum Gespött der Leute geworden und sie ruft zu Gott und bittet, dass ER eingreifen möge, so wie ER es verheißen hat.

  • In gewisser Weise ist das ein vorbildliches Beispiel für eine Klage. Es ist keine Anklage gegen Gott, sondern das Eingeständnis eigener Schuld. Und dann ist es der Ruf zu Gott, dem man trotz allem (oder gerade deswegen) vertraut, dass ER Rettung bringen kann.
  • Ich wünsche allen Geschwistern in Not, dass sie so klagen können und dann erleben, wie der HERR gnädig und barmherzig eingreift.

Wie schon im ersten Kapitel hat auch das zweite Kapitel 22 Verse, die im Hebräischen nacheinander mit allen Buchstaben des Alphabets beginnen. Das kommt im Deutschen natürlich nicht rüber. Die ersten 10 Verse zeigen uns sehr drastisch, wie umfassend Gottes Gericht ist. Gottes Zorn hat das untreue Volk hart getroffen.

Ab Vers 11 hören wir dann die Stimme eines Betroffenen – evtl die von Jeremia selbst. Er leidet unter der offensichtlichen Sünde des Volkes und ruft es dann letztendlich dazu auf, zu Gott zurückzukehren und zu ihm zu rufen, damit er sich ihrer erbarme.

Die letzten Verse sprechen dann Gott direkt an. Hier ist kein Ruf um Gnade zu hören. Gott wird einfach nur aufgezählt, was er gemacht hat. Immerhin sehen wir hier aber die Erkenntnis, dass das Gericht eben letztendlich nicht durch die Babylonier kam, sondern von Gott.

  • Gott ist der Souverän und letztendlich tun wir gut daran, das anzuerkennen. Deswegen ist er auch allein in der Lage, uns zu retten und für uns zu sorgen.
  • Lasst uns Menschen sein, die das anerkennen und für Gott leben.

Kapitel 3 ist das Herzstück des Buchs. Anders als die anderen 4 Kapitel hat es nicht 22, sondern 66 Verse – also drei pro Buchstaben im hebräischen Alphabet.

Hier spricht nun nur eine Person – wahrscheinlich Jeremia selbst. Er beschreibt seine Not (siehe gleich in Vers 1). Doch ab Vers 20 wird deutlich, dass er weiter um Gottes Barmherzigkeit und Treue weiß.

Die Verse 22-23 sind dabei wunderbar und recht bekannt – wobei wahrscheinlich vielen nicht klar ist, in welchem Kontext sie hier stehen (oder vielleicht sogar auch, dass sich diese Verse im Buch der Klagelieder finden): „22 Die Güte des HERRN ist’s, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, 23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“

Dieser Psalm konfrontiert uns mit Aussagen, die wir in Gottes Wort wahrscheinlich nicht unbedingt erwarten würden. Die Klage der Gefangenen Israeliten in Babel ist ja bis zu einem bestimmten Punkt noch nachvollziehbar … aber der Vergeltungstrieb, der am Ende durchklingt, ist dann doch schockierend. Und doch zeigt uns das etwas, das gut und richtig ist, nämlich den Zorn gegen alles Böse.

  • Ich preise Gott, dass ER durch Jesus Christus einen Weg geschaffen hat, dass der berechtigte Zorn Gottes nicht so über die Feinde Gottes kommen muss.
  • Und doch wissen wir, dass Gott diejenigen strafen wird, die keine Buße tun. Und das wird noch viel schlimmer sein als das, was wir in diesem Psalm lesen.

Von daher sind Gerichtsworte durchaus nachvollziehbar. Zugleich sollte unser erstes Bestreben immer das sein, dass selbst unsere schlimmsten Feinde zu Kindern Gottes werden.

Die ersten zehn Verse fassen nochmal zusammen, was wir schon in Kap. 50 gelesen haben: Babel wird gerichtet und Israel gerettet werden. Im Fortgang des sehr langen Kapitels lesen wir von der Allmacht des Schöpfergottes. Er hat Babel als sein Werkzeug zum Gericht über Juda benutzt, wird nun aber eben auch Babel für sein böses Handeln strafen. So wird dann Juda & Jerusalem wieder hergestellt, während Babel völlig zerstört werden wird.

  • Mich beeindruckt hier vor allem, wie uns Gott beschrieben wird. Er ist so viel größer und mächtiger als wir und er allein hat alles im Griff.
    • Für Menschen, die gegen Gott sind, muss das sehr furchterregend sein.
    • Aber für die, die durch den Glauben zu Gott gehören ist das vor allem sehr tröstlich!

In Kapitel 49 kommen nun Gerichtsworte gegen alle möglichen Nationen. Der Herr wird alle Feinde Israels demütigen und besiegen. Aber es gibt auch hier immer mal wieder Anklänge der Hoffnung, wenn wir z.B. bzgl Ammons (in V. 6) und Elams (V.39) lesen, dass der HERR nach dem Gericht das Geschick dieser Völker wieder wenden will.

  • Tatsächlich ist das ja auch der einzige Grund, warum wir heute den Herrn kennen und anbeten können.
  • Denn obwohl auch wir aus den Heiden sind, hat der Herr sich der Nationen erbarmt und sammelt sich nun ein Volk aus allen Ländern, Völkern, Sprachen und Nationen.

Nachdem alle anderen feindlichen Nationen angesprochen wurden, wendet sich Jeremia in Kapitel 50 den Babyloniern zu. Diese waren der größte und gefährlichste Feind von Gottes Volk und Gottes Werkzeug im Gericht (oder der Züchtigung) Judas.

Das was Jeremia hier ankündigt, geschah dann ja einige Jahrzehnte später, als die Perser aus dem Norden kommend das babylonische Reich besiegten und zerstörten.

Als Jeremia diese Worte im Namen Gottes schrieb, klang das für Babylon sicher eher lachhaft. Und es ist genau dieser Stolz, den Gott anklagt und dann eines Tages brechen wird. Hochmut kommt vor dem Fall.

  • Das sollten auch wir immer wieder bedenken. Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn … aber eben nicht seiner selbst.

Gleichzeitig lesen wir hier auch von Verheißungen an Israel. Der Herr wird sein Volk wiederherstellen. Gerade das Gericht über Babylon wird Israel zur Rettung bringen, denn die Perser haben dann ja Israel (bzw Juda) erlaubt, in ihr Land zurück zu kehren.

  • Es ist immer wieder gut zu sehen, dass der HERR alles in der Hand hat und seinen guten plan ausführt.
  • Deswegen sollten wir auch in schwierigen Situationen auf ihn vertrauen und für ihn leben!

Jeremia 45 überliefert uns Worte des Trostes an Baruch, die Jeremia wohl deutlich vor der Zeit geschrieben, die in den vorherigen Kapiteln behandelt wurde. Baruch ist nun mit Jeremia nach Ägypten verschleppt. Aber gerade jetzt ist es gut an das erinnert zu werden, was Gott verheißen hatte.

  • Gott ist treu und gerade in schweren Zeiten brauchen auch wir immer mal wieder die Erinnerung an das, was uns der Herr verheißen hat.

Mit Kapitel 46 beginnt der letzte längere Abschnitt im Buch Jeremia.

Nun wendet sich der Fokus weg von den Anklagen und prophetischen Worten an Juda hin zu den umliegenden Nationen. In Kapitel 46 kommt als erstes Ägypten in den Fokus. Das war ja das Land, zu dem viele Menschen aus Juda flohen und wohin dann auch Jeremia verschleppt wurde.

Jeremia verkündet Gottes Gericht über Ägypten. Der Herr wird Ägypten erniedrigen und die „Götter“ und Könige Ägyptens richten. Ganz am Ende stehen zwei Verse, die ein Zuspruch an Israel sind. Trotz allem, was der Herr über sein Volk zu sagen hatte, ist er ihm doch treu.

27 Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob zurückkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand soll ihn schrecken. 28 Darum fürchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Mit allen Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Züchtigen will ich dich mit Maßen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen.“

  • Der HERR ist treu und steht zu seinen Erwählten. Das darf uns Trost und Ermutigung sein!

Nach den Gerichtsworten gegen Ägypten folgt in Kapitel 47 der zweite große Dauerfeind Judas, nämlich die Philister. Das Gericht kommt durch die Hände von einem Volk aus dem Norden. Damit sind wohl die Babylonier gemeint.

Im Gegensatz zum Gericht, dass der Herr durch die Babylonier über Juda brachte, gibt es für die Philister keine Zusage einer zukünftigen Wiederherstellung. Und tatsächlich gibt es dieses Volk ja heute nicht mehr.

  • Wir tun gut daran zu bedenken, dass der HERR auch die großen Mächte und starken Feinde im Griff hat.
  • Letztendlich wird sich nicht das Böse durchsetzen, sondern Gott und mit IHM alle, die auf ihn vertrauen.

Als drittes mit Juda verfeindetes Volk, das der HERR richten wird, kommt in Kapitel 48 Moab ins Blickfeld. Moab hat eine interessante Geschichte, da ja die Moabiter von Lot und seiner Tochter abstammen und mit Rut eine Moabiterin im Stammbaum des Herrn Jesus zu finden ist. Doch auch dieses Volk ist gottlos und wird dafür gerichtet werden. Konkret lesen wir hier die Anklagen wegen des Stolzes und des Götzendienstes dieses Volks.

Gott wird die Götzen als machtlos erweisen und den Stolz des Volkes brechen. Und doch gibt es Hoffnung, denn eines Tages soll Moab wiederhergestellt werden (V.47).

Ob diese Zusage Gottes eine konkrete Begründung hat oder es einfach Gottes freiem Ratschluss entspricht, erschließt sich mir nicht.

  • Letztendlich müssen wir uns ja eingestehen, dass wir nicht besser sind als Moab und auch wir die Gnade Gottes genießen dürfen … und das sogar ganz ohne Gericht, denn das hat Jesus für uns auf sich genommen!

Psalm 82:

Psalm 82 zeigt uns menschliche „Götter“, die ungerecht richten und den einen wahren Gott, der eines Tages Alles und Alle gerecht richten wird. Es ist etwas verwirrend in Vers 1 und 6 von „Göttern“ zu lesen. Aber hier geht es sehr offensichtlich eben nicht um echte „Götter“ (da gibt es nur einen) und wohl auch nicht um Engel oder ähnliches, sondern um Menschen, die sich in den Platz Gottes gesetzt haben.

Diese Menschen richten ungerecht (V.2) und tun wohl gerade denen Unrecht, die am meisten auf Hilfe und Schutz angewiesen sind.

Vers 6 klingt so, als ob Gott die „Götter“ verspottet, denn in Vers 7 klingt dann ja deutlich durch, dass „diese Götter“ evtl im Leben agieren wie „Götter und Söhne des Höchsten“ – aber in ihrem Sterben deutlich wird, dass sie eben doch nur Menschen und Tyrannen sind und deshalb von dem einen wahren Gott gerichtet werden.

Dieser Psalm vermittel Hoffnung und Ehrfurcht:
1) Hoffnung, weil wir hier die Zuversicht bekommen, dass Gott die Ungerechten richten wird.
2) Ehrfurcht, weil wir alle (ohne Christus) auch mal Unrechtes tun.

  • Und so brauchen wir Christus, durch den allein wir vor Gott gerecht sein können und wir brauchen Christus, der eines Tages alles Unrecht richten wird.
  • Möge der eine wahre Gott uns immer wieder ermutigen, IHM voller Hoffnung und Ehrfurcht zuzuwenden und in IHM in allen Situationen unsere Zuversicht zu finden.

 

Psalm 83:

Der Psalmist zeugt in Psalm 83 von starker Bedrängnis durch Feinde. Dabei betet der Psalmist zu Gott und nennt seine Feinde, die Feinde Gottes, und ruft Gott dann dazu auf, einzugreifen.

Die feindlichen Nationen haben sich scheinbar gegen Gottes Volk zusammengeschlossen und planen Israels Zerstörung.
Der Beter erinnert an das vormalige Eingreifen Gottes und nennt dabei eine ganze Reihe von Personen, die sich gegen Gott und das Volk Israel aufgelehnt hatten und letztendlich gescheitert waren. Im Wissen darum bittet der Beter Gott, in ähnlicher Weise wiederum einzugreifen und die Feinde zu besiegen.

  • Diese Worte mögen für uns befremdlich klingen. Letztendlich sollten wir natürlich erkennen, dass heute die Trennlinie nicht zwischen Nationen verläuft.
  • Doch als Christen können wir uns dieses Gebet sehr wohl zu Eigen machen. Dabei ist unser letztes Ziel nicht die vollkommene Zerstörung unserer Feinde, sondern, dass Gott sie in ihrem bösen Treiben aufhält und sie zur Umkehr bringt.

Vers 17-19 sollte unser Gebet und Wunsch sein: „Bedecke ihr Angesicht mit Schande, dass sie, HERR, nach deinem Namen fragen müssen. … So werden sie erkennen, / dass du allein HERR heißest und der Höchste bist in aller Welt.“

  • Möge Gott es schenken, dass viel Gottlose zur Erkenntnis Gottes kommen, und dass so aus Feinden Gottes, Kinder Gottes werden.

Und möge Gott uns die Zuversicht geben, dass ER für uns ist und unser Retter ist, der uns eines Tages von allen Feinden befreien wird!

Dieser kleinste aller kleinen Propheten richtet sich nicht gegen Israel oder Juda, sondern gegen Edom.

Die Edomiter sind die Nachkommen von Jakobs (Israels) Bruder, Esau. Sie waren in der Geschichte aber selten ein gutes Brudervolk. Und genau das wird hier angeklagt. Sie haben sich mit den Feinden Judas zusammengetan und sich so an Gottes Volk versündigt. Historisch scheint Obadja die Zeit der Wegführung Judas ins babylonische Exil im Blick zu haben. Da stand Edom stolz daneben und hatte sich wohl auch noch mit den Babyloniern verbündet.

Doch Hochmut kommt vor dem Fall. So war das auch bei Edom. Obadja kündigt hier nun an, dass Edom erniedrigt und gerichtet werden wird.

  • Am Tag des Herrn wird der Herr alles Unrecht richten.
  • Die Gerichts-Worte über Edom zeigen uns letztendlich, dass der Gott Israels der Gott der ganzen Welt ist. Er sieht alles und wird alle Welt richten.

Doch der Tag des Herrn wird für Edom nicht nur zu einem Tag des Gerichts werden. (v.15).

Denn am Ende des kurzen Buchs lesen wir davon, dass das neue Jerusalem kommen wird. Dort werden alle Geretteten einziehen.

Aus dem Rest der Bibel wissen wir, dass zu den Geretteten Menschen aus allen Völkern gehören werden.

  • Von daher gibt es auch für Menschen aus Edom Hoffnung.
  • Denn der Herr wird alle retten, die sich IHM im Glauben zuwenden.

Was wir in Kapitel 40 schon erahnen konnten, geschieht nun. Der Babylonische Statthalter Gedalja wird ermordet. Jischmael ermordet aber nicht nur ihn, sondern dann auch gleich noch viele andere. Diese sind Männer aus Juda, die einfach den Statthalter anerkannt hatten.

Doch Johanan, der schon geahnt hatte, dass Jischmael Böses vorhatte, befreite die Menschen aus dem Volk Juda.

  • Wir sehen hier, dass auch durch die Züchtigung durch die Babylonier, das Böse in Juda weiter viel Raum hat.

In Kapitel 42 sehen wir, dass das in Lande verbliebene Volk verunsichert ist. Und so kommen sie zu Jeremia und erfragen, wie der Herr zu ihnen steht und wie es weitergehen wird.

Die Worte, die Jeremia dann im Auftrag Gottes spricht, sind eigentlich sehr ermutigend. Der Herr verkündet dem Volk seine Versorgung und seinen Schutz. Es gibt nur eine Bedingung. Das Volk muss ihm vertrauen und nicht nach Ägypten fliehen. Wenn sie das tun, wird der Herr sie strafen.

Wiederum können wir schon erahnen, was passieren wird.

  • Es ist einfach traurig zu sehen, wie Menschen immer wieder den Verheißungen Gottes letztendlich nicht glauben und stattdessen ihre eigenen Wege gehen. Noch trauriger ist es, dass wir selbst oft so handeln L

In Kapitel 43 lesen wir dann das, was man schon erahnen konnte. Das Volk misstraut dem Herrn und tut genau das, wovor sie gewarnt wurden. Sie klagen Jeremia an, gelogen zu haben … aber letztendlich ahnen sie, dass er Recht hat. Das Problem wird in Vers 7 deutlich benannt. „Sie wollten der Stimme des Herrn nicht gehorchen“.

Der mit nach Ägypten verschleppte Jeremia verkündet dann, dass der Plan der Männer aus Juda nicht aufgehen wird. Ägypten ist mitnichten ein sicherer Ort des Schutzes vor Nebukadnezar.

  • Herr schenke uns, dass wir auf Dich vertrauen … auf Dich allein!

In den ersten 14 Versen in Kapitel 44 hören wir Worte Gottes an das Volk Juda, in denen er dem Volk ihren Götzendienst und all ihr böses und ungläubiges Tun vorwirft.

Es sind die Worte eines Vaters, der zutiefst enttäuscht von seinen Kindern ist und darum ringt, sie zur Einsicht zu bringen und doch gleichzeitig weiß, dass sie nicht hören werden und er sie disziplinieren muss.

Die Antwort der Männer ab Vers 15 ist verheerend. Sie widersprechen dem Wort Gottes und rechtfertigen ihren Götzendienst.

  • Wir sehen hier, wie Verblendung funktioniert. Anstatt sich Gott wieder zuzuwenden, laufen sie noch weiter von ihm weg.

Und so hören wir dann in den Versen 20-30, dass der HERR sein Gericht verkündet.

  • Möge uns der Herr immer wieder weiche Herzen geben, damit wir uns von ihm korrigieren lassen und immer wieder zur Buße finden.

 

In diesem letzten Kapitel des Buchs Jeremia wird nochmal – wie zuvor in Kapitel 39 – der Fall Jerusalems beschrieben. Neben dem Fall der Stadt ist dies auch der ganz persönliche Fall des Zedekia, der sich gegen Babel gestellt hatte und dann feige floh, nur um dann erleben zu müssen, wie er gefangen wurde, wie seine Söhne getötet wurde und ihm dann die Augen ausgestochen wurden.

Ab Vers 12 lesen wir dann von der Zerstörung des Tempels und ab Vers 24 von der Wegführung des Volkes.

  • Alles was der HERR einst Abraham versprochen hatte und was unter König David wahr geworden war, geht hier nun (vorübergehend) wieder verloren:
    • Gottes König … Gottes Ort … Gottes Volk.

Doch die letzten Verse geben uns einen Hoffnungsschimmer. Der König Jojachin lebt und wird freigelassen und geehrt. Das Davidische Königshaus ist nicht am Ende … und eines Tages wird ein Nachkomme des Königs für alle Zeit die Königsherrschaft antreten.

  • Dieser Herr und König ist der Retter, durch den Gott bei uns ist, der sich ein Volk sammelt, und der ewige herrschen wird.