Nach der Herrschaft von König Josia geht es rapide bergab. Die vier nachfolgenden Könige werden alle als Gott nicht wohlgefällig beschrieben. Sie alle wurden dann jeweils von feindlichen Königen abgesetzt und Juda wird in mehreren Wellen völlig besiegt und ins Exil geführt.

Letztendlich erfüllt sich nun das, was Gott schon längst angekündigt hatte. Auch das Südreich würde Gottes Gericht nicht entgehen … und dieses kommt nun zuerst durch Ägypten, dann aber vor allem durch die Babylonier.

In Kapitel 24 geht es rapide bergab. Nachdem es unter Josia nochmal für einen kurzen Moment so aussah, als würde alles besser werden, sehen wir hier nun, dass die Zeit für das Gericht Gottes gekommen ist. Babylon besiegt Juda und führt es in die Gefangenschaft.

Juda war sich wahrscheinlich zu sicher, dass Gott schon auf sie Acht haben würde und kein Gericht kommen würde.

  • Ich habe oft den Eindruck, dass manche angebliche Christen in unserem Land genauso blind und naiv leben. Es wird schon alles gut gehen, wenn man sich irgendwie Christ nennt. Dabei leben sie in völliger Rebellion gegen Gott und sein heiliges Wort. Das wird Gott nicht für alle Zeit zulassen. Eines Tages wird Er auch das richten.
  • Wir tun gut daran, für DEN zu leben, der noch treuer und größer als Josia ist – für König Jesus. Denn nur durch IHN können wir vor dem Gericht gerettet werden.

Nach dem Bericht über die Zerstörung Jerusalems und der Wegführung des Volkes in das babylonische Exil, kommt ganz am Ende des 2. Buchs Könige ein Hoffnungsschimmer. Der Nachkomme Davids wird begnadigt und lebt. Die Königsfamilie bleibt also bestehen und eines Tages wird es einen Nachkommen von König David geben, der für alle Zeit auf dem Thron sitzen wird: Denn Gott ist treu, auch wenn wir untreu sind.

Wenngleich Gott gerecht richtet, werden diejenigen, die wahrhaft zum HERRN gehören verschont. Das darf unsere sichere Hoffnung sein. Eines Tages wird Gottes wahrhaftiges Volk frei von aller Sünde, dem König aller Könige dienen.

  • Auf diesen Tag dürfen wir uns freuen – gerade auch dann, wenn wir erkennen, dass wir eben auch nicht viel besser und treuer sind als die Untreuen in Juda.

PSALM 74:

Wir lesen hier davon, dass der Psalmist in großer Not ist. Er stellt die „warum“ und „wie lange noch“ Fragen. Und wiederum lesen wir nicht davon, dass Gott dann eingreift.

Dieses Mal findet der Psalmist Trost in der Rückschau auf das, was der HERR bereits getan hat. Er erinnert sich daran, dass Gott von „alters her“ den Seinen geholfen hat (V.12ff). Weiterhin bedenkt er die Allmacht Gottes, wie sie sich in der Schöpfung offenbart. Das gibt dem Psalmisten Trost und Zuversicht, wenngleich seine Fragen nach dem „warum“ und „wie lange noch“ erst einmal unbeantwortet bleiben.

  • Ich wünsche uns ebenso die Fähigkeit, unseren Glauben auch auf das zu gründen, was Gott in der Geschichte getan hat und darin Zuversicht zu finden, gerade auch dann, wenn wir mal nicht verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen und Gott scheinbar untätig bleibt.

 

PSALM 79:

Der historische Hintergrund dieses Psalms scheint recht deutlich zu sein. Jerusalem und der Tempel wurden zerstört – was auf den Beginn der Babylonischen Gefangenschaft hinweist.
Der Psalmist bittet Gott um Hilfe. Dabei erhebt er keinen Anspruch an Gott, sondern appelliert an Gottes Interesse an seiner eigenen Ehre. Das könnte so klingen, wie ein geschickter strategischer Schachzug, oder aber – und ich denke, dass das hier der Fall ist – der Psalmist ist tatsächlich ein solch Gott-liebender Mensch, dass ihm die Ehre Gottes wirklich wichtig ist und er es nicht ertragen kann, dass Gottes Name durch Israels Feinde verspottet und gelästert wird.

Wie dem auch sei, der Psalmist fleht Gott um Hilfe an. Wir wissen heute, dass die Babylonische Gefangenschaft 70 Jahre währte. Von daher wurde dieses Gebet nicht sehr schnell beantwortet. Und doch hat Gott eingegriffen und das Südreich entsprechend Seiner Verheißung wiederhergestellt.

Zum Abschluss dankt der Psalmist Gott – und das wahrscheinlich schon bevor Gott tatsächlich eingegriffen hat. Er tut das, weil ER Gott so gut kennt, dass er darauf vertraut, dass Gott tun wird, was er verheißen hat und deshalb seinem Volk letztendlich zur Hilfe kommen wird.

  • Können wir Gott danken, auch wenn unsere Gebete noch nicht erhört wurden?

Vertrauen wir darauf, dass Gott alles gut machen wird?

  • Ich wünsche mir für mich selbst und uns alle, dass wir alle immer mehr lernen Gott in allen Dingen zu vertrauen und ihm deshalb immer auch zu danken!

Im ersten Teil des 38. Kapitels lesen wir einen Bericht, der ganz ähnlich dem ist, was wir auch schon in Kapitel 21 gelesen haben. Uns wird hier nochmal in etwas anderen Worten berichtet, wie Jeremia das Volk in Juda warnte, sich freiwillig in die Hände der Babylonier zu geben.

Hier lesen wir nun, dass das dazu führte, dass Jeremia aus dem Verkehr gezogen und in einen Brunnen geworfen wurde. Wiederum ist es letztendlich König Zedekia, der Jeremia rettet. Zedekia hat weiter Interesse, von Jeremia zu hören. Doch letztendlich vertraut er mehr auf die Szenarien, die er sich selber ausmalt, als auf das Wort Gottes.

  • Das ist wirklich ein trauriges Bild eines Menschen, der ein gewisses Interesse an Gott hat, aber letztendlich nicht bereit ist, Gott wirklich zu vertrauen.
  • Möge der Herr uns da weichere Herzen schenken, die Gott mehr vertrauen, als unseren eigenen Gedanken und Ängsten.

Der letzte halbe Vers aus Kapitel 38 (in manchen Übersetzungen ist die schon 39,1) dient quasi als Überschrift für Kapitel 39: „Und es geschah, daß Jerusalem erobert wurde.“

Genauso wie es der HERR durch Jeremia angekündigt hatte, kommt es nun auch. Die Babylonier erobern Jerusalem. Zedekia muss das nun auch einsehen. Er versucht noch zu fliehen … irgendwie scheint er immer noch zu hoffen, dass Jeremias Prophetie nicht eintreffen wird. Aber Gottes Wort irrt sich nie. Und so wird Zedekia gefangen genommen und muss dann mit ansehen, wie seine Söhne getötet werden, bevor man ihm dann die Augen aussticht und ins Exil führt.

  • Die Babylonier sind grausam. Das letzte was Zedekia in seinem Leben sehen musste, war die Tötung seiner Söhne. Doch letztendlich sind die Babylonier eben auch die Werkzeuge Gottes im Gericht über den ungläubigen König.

Jerusalem wird zerstört und viele Menschen müssen ins Exil. Nur die Unterschicht darf im Land bleiben. Schließlich lesen wir, dass die Babylonier Jeremia bewusst verschonen, und dass auch Ebed-Melech verschont wird.

  • Letztendlich wendet sich hier also das Blatt und es wird allen offenbar, dass Jeremia ein treuer Bote Gottes war.
  • Das sollte gerade die ermutigen, die im treuen Dienst am Herrn Widerstand erfahren und auf Ablehnung stoßen. Der HERR ist treu und steht den Seinen bei.
  • Spätestens in der Ewigkeit werden wir das alle klar und deutlich erkennen … und manchmal zeigt der HERR das eben auch schon hier auf Erden.

In den ersten Versen von Kapitel 40 lesen wir nochmals von Jeremias Freilassung und davon, wie der Oberste der Leibwache der Babylonier erkennt und verkündet, dass der Sieg der Babylonier über Juda letztendlich Gottes Werk war.

  • Das ist schon eine sehr tiefe und überraschende Erkenntnis für einen Mann, der ja nicht zu Gottes Volk gehörte.

Ab Vers 7 lesen wir dann von den Menschen, die in Juda bleiben durften. Offenbar schätzten sie den Statthalter der Babylonier, der ihnen ein gutes Leben erlaubte. Sie profitierten davon, dass die Reichen Bürger weggeführt worden waren, so dass sie nun in ihren Häusern leben und genug zu essen haben konnten.

Diese positive Einstellung gegenüber Gedalja ist dann wohl auch der Grund dafür, dass sie ihn vor einem Mordkomplott warnten. Doch Gedalja war sehr gutgläubig und konnte sich das nicht vorstellen.

  • Man kann schon ahnen, was passieren wird. Aber dazu kommen wir dann morgen.

Nachdem schon die Kapitel 30-32 sehr ermutigend waren, kommt hier nun der Höhepunkt der Ermutigung und der großartigen Verheißungen. Gott wird nicht nur einen neuen Bund aufrichten, er wird auch den alten Bund halten und seine Zusagen wahr werden lassen.

Wenngleich auf Juda nun eine Zeit des Exils wartet, sollen sie wissen, dass der Herr – trotz aller Untreue des Volkes – treu zu seinem Volk und seinen Zusagen steht. Er wird das Volk zurückbringen und die Verheißung erfüllen, dass für alle Ewigkeit ein Nachkomme Davids regieren wird.

  • Wir wissen wer dieser Nachkomme ist – es ist der Herr Jesus Christus.

Wenn wir dieses Kapitel lesen können wir aber sicher auch verstehen, warum viele Menschen erwarteten, dass mit dem Kommen des Messias eben auch das ewige Friedensreich anbrechen würde.

Tatsächlich verschwimmen hier wohl die zwei Horizonte des ersten und zweiten Kommens des Herrn.

  • Ich kann auch gut verstehen, warum basierend auf solchen Passagen sehr unterschiedliche Erwartungen bzgl der Zukunft bestehen. Manche erwarten ein jüdisches Reich samt Opfern und Priestern und andere sehen hier eine eher symbolische Sprache und verstehen, dass Jesus das ewige Opfer und der ewige Priester ist.

Das kann man alles diskutieren … aber wichtig ist dabei zu bedenken, was die Funktion dieses Kapitels ist: es geht darum, dass Gottes Volk ermutigt wird und Gott allen, die zu ihm gehören verheißt, dass er in seiner Allmacht alles so führen wird, dass es letztendlich gut wird.

  • Von daher hoffe ich, dass wir durch dieses Kapitel vor allem einfach ermutigt werden … und es dann Gott überlassen, wie genau er die Dinge dann führt.

Mit Kapitel 34 beginnt ein neuer Abschnitt. Nach den ermutigenden Kapiteln 30-33 folgen nun wieder Warnungen und Gerichtsworte. Bedenkenswert ist dabei, dass der Herr deutlich macht, dass – wenngleich eine übermächtige Streitmacht gegen Juda kämpft – es letztendlich ER selbst ist, der Zedekia in die Hände der Babylonier ausliefern wird.

  • GOTT ist der Allmächtige. Die Übermacht hätte Juda nichts antun können, wenn der HERR schützend seine Hand über das Volk gehalten hätte.
  • Andererseits ist es aber eben auch so, dass uns alle Macht nichts nützt, wenn Gott sich gegen uns stellt. Wir sind voll und ganz abhängig von IHM!

Ab Vers 8 folgt dann eine konkrete Anklage. Juda hatte über eine lange Zeit das göttliche Gebot missachtet, die Leibeigenen im 7 Jahr wieder zu befreien. In der großen Not wurde das dann wohl gemacht … aber nur für eine kurze Zeit, dann merkte das Volk, dass es doch praktisch war, Sklaven zu haben und nahm die eigentlich Freigelassenen wieder zu Sklaven.

  • Einen solchen Bruch des Bundes, den der Herr mit seinem Volk geschlossen hatte, wird der Herr nicht tolerieren. Und so wird hier nochmal klar, dass das Gericht Gottes verdient ist.
  • Ich danke Gott, dass ich wir durch den Gnadenbund in Christus vor IHM bestehen können, obwohl auch wir oft recht halbherzig sind.
  • Und ich bete für mich und uns, dass wir IHM immer treuer werden!

In Kapitel 35 verdeutlicht der HERR nochmals wie untreu sein Volk ist. In diesem Kapitel tut er dies durch einen Kontrast. Der Herr sendet Jeremia, um die Rechabiter in den Tempel einzuladen und ihnen dort Gastfreundschaft zu gewähren und ihnen Wein anzubieten. Doch die Rechabiter lehnen das ab, da ihr Vater ihnen verboten hatte, Wein zu trinken.

Der Gehorsam der Rechabiter gegenüber ihrem Vater dient dann als Kontrast für den Ungehorsam Judas gegenüber Gott. Während der Herr den Rechabitern am Ende Segen verheißt, wird das Volk Juda für seinen Ungehorsam gerichtet werden.

  • Nun können wir einerseits jubilieren, dass Jesus für uns vollkommen gehorsam war. Zum anderen sollten aber auch wir danach streben, Gehorsam zu sein und dabei darum zu wissen, dass auf einem Leben im Gehorsam Gottes Segen liegt.

Kapitel 36 steht sehr offensichtlich nicht in der Chronologie der Ereignisse zur Zeit Jeremias, denn es sieht zurück zur Zeit, als Jojakim König in Juda war, während wir ja zuletzt immer wieder von Zedekia gehört haben, der erst nach Jojakim und Jojachin König wurde.

In diesem Kapitel lesen wir, wie die Prophetien Jeremias überliefert wurden. Er hatte einen treuen Gefährten, Baruch, der die Prophetien, die Jeremia vom Herrn empfing, niederschrieb. Das Ziel war, dass das Volk die warnenden Worte hören und dann Buße tun würde. Anfänglich könnte man noch denken, dass der Plan aufgeht, da es einige Leute gibt, die die Botschaft ernst nehmen und den König informieren.

Doch dann lesen wir, dass der König die Worte des Herrn nicht ernstnahm. Er ließ sie verbrennen und zeigte damit seine Verachtung für Gottes Wort. Das würde für ihn und das Volk fürchterliche Konsequenzen haben.

  • Wir tun gut daran, Gottes Wort sehr ernst zu nehmen.
  • Ich sehe mit großer Sorge, dass Gottes Wort vielerorts inzwischen relativiert wird. Und ich befürchte, dass auch das sehr ernst Konsequenzen haben wird. Denn Gott lässt sich nicht spotten.
  • Möge der HERR uns eine immer höhere Achtung vor seinem Wort schenken und die Demut, uns von Ihm belehren und wo nötig auch korrigieren zu lassen.

In Kapitel 37 machen wir nun wieder einen Zeitsprung nach vorne, hinein in die Regierungszeit des Nachfolgers des Nachfolgers von König Jojakim, König Zedekia.

Er war durchaus wissbegierig und ließ Jeremia zu sich reden. Aber er war nur ein Hörer des Wortes und kein Täter des Wortes. Jeremia verkündet ihm das kommende Gericht.

Ab Vers 11 wirkt es so, als hätte Jeremia mit seinem Dienst abgeschlossen und will nun Jerusalem verlassen, bevor die Feinde zurückkommen und die Stadt niederbrennen. Doch aufgrund einer falschen Verdächtigung landet er im Gefängnis.

  • Ich kann mir vorstellen, dass Jeremia so manches mal gefragt hat, warum der Herr immer wieder solche Sachen zuließ.

Dann sehen wir wieder Zedekia, der wiederum neugierig ist und Jeremia ruft um zu hören, was der HERR zu sagen hat. Auch jetzt hört er nicht auf Gottes Wort. Aber zumindest kümmert er sich um Jeremia und erleichtert seine Haft.

  • Auch das ist interessant. Gott gebraucht den gottlosen König, um Jeremias Situation zumindest ein wenig zu verbessern.
  • Wir sollten hier aber vor allem lernen, dass wir einen König brauchen, der Gottes Wort hört und danach handelt. In Jesus haben wir diesen König.
  • Und wir sollten nun selber Menschen sein, die auf Gottes Wort hören und dann auch Täter seines Wortes sind.
  • In allem dürfen wir wissen, dass der HERR uns nicht jedes leid erspart, aber für uns sorgt!

In Kapitel 29 lesen wir einige Verse, die gerne und fast immer ohne jeden Kontext zitiert werden.

So zum Beispiel Vers 7 (Suchet der Stadt Bestes). Das ist natürlich eine gute Sache. Aber dies ist kein unmittelbarer Auftrag an uns, sondern richtet sich an Juda im babylonischen Exil und ist Teil der prophetischen Aussage, dass Juda nicht so schnell freikommen wird. In anderen Fällen hätte der HERR das Volk davor gewarnt, sich mit dem fremden Volk zu arrangieren. Aber so einen Vers würde heute keiner zitieren. Grundsätzlich können wir natürlich auch anerkennen, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass wir noch länger z.B. in München leben werden und der Wohlstand der Stadt auch zu unserem Besten ist. Aber das zu einem Gemeindeprogramm zu machen geht sicher weit über die Bedeutung dieses Verses hinaus.

Auch Vers 11 wird gerne zitiert … aber auch das ist keine pauschale Zusage an alle Menschen. Wiederum gibt es ja auch Jesu-Worte an Israel, die ganz anders klingen.

Schon eher auch für uns unmittelbar relevant ist V.13b-14a: „denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.“

Doch selbst hier macht der Kontext deutlich, dass wir diesen Vers nicht 1:1 auf uns anwenden können: „13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.“

  • All das erwähne ich, weil ich uns Mut machen möchte, jeden Text erstmal in seinem (historischen) Kontext zu verstehen, ihn dann im (Evangeliums.) Kontext der gesamten Schrift zu betrachten, bevor wie ihn schließlich auf uns hin anwenden.

Was uns dieses Kapitel lehrt ist, dass Juda ausharren muss und nicht den falschen Propheten glauben soll, die ihnen eine bessere Zukunft und schnellere Befreiung zusagen.

  • Es gilt dem Wort Gottes und den treuen Boten Gottes zu vertrauen und nicht denen, die uns sagen, wonach uns die Ohren jucken.

Nach sehr vielen Gerichtsandrohungen hören wir in Kapitel 30 eine frohe Botschaft. Wenngleich der Herr Juda wegen all der Sünden strafen wird, ist dies nicht das Ende. Der Herr wird sich seines Volkes erbarmen. Das wird er durch den König David tun, den ER erwecken wird (V.9). Das ist eine sehr interessante Aussage, da David zu diesem Zeitpunkt ja schon ca. 400 Jahre tot war. Es kann sich also nicht um David handeln. Tatsächlich sehen wir hier etwas, das immer wieder bei den Propheten vorkommt. Etwas (oder jemand), das Israel kennt, steht symbolisch für etwas (jemanden) Unbekanntes, das noch kommen wird und gewissen Ähnlichkeiten zum Vorherigen aufweist.

  • Der wahre und größere David ist dabei natürlich Jesus. Durch ihn wird der Herr sein Volk nach einer Zeit der Züchtigung retten.

Gerade die letzten Verse scheinen dabei in die Ewigkeit zu blicken und nicht nur hin zu der Zeit, der Rückkehr des Volkes Juda aus der babylonischen Gefangenschaft.

  • Wir dürfen hier Gottes Gnade bestaunen und seine Treue, denn das, was er hier ankündigt, hat er dann ja auch getan und manches wird noch in ganzer Fülle kommen.
  • Jeder, der auf den Herrn vertraut kann so – zumindest letztendlich – sehr optimistisch und froh sein!

In Kapitel 31 lesen wir die Fortsetzung der Zusagen für eine bessere Zukunft für Juda und Israel. Hier geht es nun primär darum, dass der HERR nach dem Bundesbruch durch das untreue Volk, einen neuen Bund aufrichten wird.

Israel soll wieder Gottes Volk sein, denn er wird sich dem Volk in großer Barmherzigkeit annehmen. Dabei muss uns klar sein, dass Gott nie aufgehört hat, sein erwähltes Volk zu lieben (V.3b).

  • Das gilt auch uns, wenn wir durch den uns von Gott geschenkten Glauben zu seinem Volk gehören.
  • Gottes besondere Liebe für seine erwählten hört nie auf, auch wenn er uns als liebender Vater mal züchtigen muss.

Die Verheißung des neuen Bundes ab Vers 31 geht dann einher mit der Zusage, dass der HERR den seinen eines Tages ein neues Herz geben wird, mit dem es Gott wirklich erkennen und lieben kann.

  • Dieses Herz haben wir durch den Glauben empfangen. Doch noch schlagen oft zwei Herzen in unserer Brust. Da gilt es das alte mehr und mehr abzutöten und sich immer mehr vom neuen Herz (und dem Geist Gottes) führen zu lassen.
  • Das bete ich für uns alle und darum will ich mich bemühen.

Nach der Verheißung eines neuen Bundes und veränderter Herzen, lesen wir im 32. Kapitel Zusagen Gottes an Juda, dass er das Volk aus dem Exil zurückholen wird. Aber vorher wird Juda besiegt werden und ins Exil müssen.

  • Diese Ankündigungen waren nicht populär. Man hätte halt lieber gehört, dass man gar nicht erst ins Exil muss und Babylon besiegt und vertreibt.
  • So ist das ja auch heute. Wenn wir den Menschen sagen, dass vor der Herrlichkeit noch eine Zeit von Nöten und Leiden kommen wird (siehe 2. Tim 3,12), dann kommt das bei Vielen nicht gut an. Sie glauben dann lieber den falschen Propheten des Wohlstandsevangeliums.
  • Doch so wie damals in Juda werden auch diese falschen Reden der Irrlehrer offengelegt werden. Zugleich werden die Worte bestätigt werden, die von treuen Zeugen wie Jeremia verkündet wurden.

Gott gab Jeremia den Auftrag den Menschen die Hoffnung auf die Rückkehr aus dem Exil vorzuleben, indem er noch kurz vor der Niederlage gegen Babylon ein Stück Land kaufte.

  • Wir sehen hier auch, dass Jeremia mal zweifelte und Gott hinterfragte. Und wir sehen, dass der HERR ihm sehr deutlich zusagte, dass er tun wird, was er verheißen hat.
  • Möge das auch unsere Zuversicht sein!

Nun werden die Prophetien Jeremias immer konkreter. Er macht nicht nur deutlich, durch wen der HERR das Volk Juda richten wird – die Babylonier unter König Nebudkadnezar – sondern auch für wie lange das Exil sein wird – 70 Jahre.

Noch ein letztes Mal erklingt hier der Ruf zur Buße, durch die das Unheil vermieden werden könnte.

  • Bei allem Erschrecken über das Gericht sollten wir hier also zwei Dinge bedenken:
  • Der Herr ist sehr geduldig und richtet nicht vorschnell.
  • Das Volk hat das Gericht verdient, denn trotz aller Drohungen und ersten Phasen des göttlichen Gerichts, verharren sie in der Sünde.

Jeremia beschreibt, dass der HERR wirklich der allmächtige Herr über alle Dinge ist. Er richtet das untreue Juda. Aber die gottlosen Völker, durch die er das Gericht vollzieht werden, werden auch selber zur Rechenschaft gezogen. Denn letztendlich ist der HERR eben immer noch seinem erwählten Volk treu.

Wenn die Völker den mächtigen Gott hinter aller Geschichte noch nicht erkannt haben, dann soll das eines Tages eben doch sichtbar werden. Vers 30 bringt das sehr bildhaft zum Ausdruck:

„Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin, 31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde.“

  • Wie gut ist es zu wissen, dass der Löwe von Juda unser Retter und Herr ist!

Ab Kapitel 26 predigt Jeremia gegen falschen Glauben und das sich falsche in Sicherheit Wiegen des Volks Juda an.

Juda fühlt sich sicher, weil es den Tempel hat. Das wird als Indiz dafür genommen, dass Gott auf ihrer Seite steht. Doch Jeremia warnt das Volk vor diesem Irrglauben und ruft es ein letztes Mal zur Umkehr auf. Aber sein Ruf verhallt und anstatt umzukehren, nimmt man ihn vorübergehend fest.

Jeremia kommt zwar schnell frei, aber sein Mitstreiter, der Prophet Uria wird getötet, wie so viele andere Propheten vor und nach ihm auch.

In Kapitel 27 lesen wir von einer weiteren Botschaft Jeremias, der sich ganz offensichtlich durch nichts einschüchtern ließ. Entgegen dem Irrglauben, dass Juda sicher sein, macht er durch Worte und durch ein Joch, das er sich selber anlegte, deutlich, dass die Besetzung durch Babylon unmittelbar bevor steht. Und so kam es dann ja auch.

Doch auch das führte nicht zur Umkehr. Stattdessen lesen wir in Kapitel 28, dass ein Lügenprophet aufstand, der dem König und alle Oberen genau das sagte, wonach ihnen die Ohren juckten. Er meinte, dass die Belagerung durch Babylon schnell enden würde. Jeremia widerstand diesem falschen Propheten und der HERR machte dann sehr deutlich, wer sein wahrer Prophet ist, indem er den falschen Propheten, Hananja, genau wir von Jeremia angekündigt, sterben ließ.

  • In all dem sehen wir, wie gefährlich und dumm es ist, Gottes Wort nicht ernst zu nehmen, weil es uns gerade nicht gefällt.
  • Wenn Gott redet, sollten wir hören, es glauben und danach leben.
  • Möge das so sein!

Nun kündigt Jeremia die Eroberung Jerusalems an. Es gibt nur einen Hoffnungsschimmer. Dieser findet sich im Aufruf in Vers 8: „

8 Und zu diesem Volk sage: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode. 9 Wer in dieser Stadt bleibt, der wird sterben müssen durch Schwert, Hunger und Pest; wer sich aber hinausbegibt und überläuft zu den Chaldäern, die euch belagern, der soll am Leben bleiben und soll sein Leben als Beute behalten.“

  • Wir haben heute einen besseren Ort, an dem wir Leben finden können. Wer zu Jesus Christus flieht, findet bei IHM Schutz vor dem Gericht und ewiges Leben.
  • Ist das nicht großartig?

In Kapitel 22 lesen wir sehr genaue Ankündigungen des Gerichts, dass durch die Babylonier über Juda kommen wird. Dabei steht hier konkret der König im Fokus. Der Herr wird die bösen und schlechten Könige entfernen.

  • Da kam sicher nicht nur bei Jeremia die Sehnsucht nach einem wirklich guten König auf
  • Wir dürfen uns freuen, dass dieser gute König gekommen ist und uns zum Retter und Herrn geworden ist.

In Kapitel 23 folgen auf eine Drohung gegen die schlechten Hirten wunderbare Verheißungen Gottes. Er wird selber als Hirte agieren und dann treue Hirten einsetzen und er wird einen König senden, der als Nachkomme Davids vollkommen gut und gerecht herrschen wird.

  • Hier sehen wir eine Zusammenschau vom 1. & 2. Kommen des Herrn. Jesus Christus ist der gute Hirte und er ist der König.
  • Und heute dürfen Menschen ihm als Unterhirten dienen. Ich bin so dankbar, für dieses Privileg und zugleich ist mir sehr bewusst, dass das eine große Verantwortung ist, der ich nicht immer so gerecht werde, wie ich mir das wünschen würde.

Ab Vers 9 sind dann die untreuen Propheten (die Lügenpropheten) im Blick. Auch diese wird der Herr richten und dabei sein eigenes Wort klar erklingen lassen. Gottes Wort ist mächtig und es setzt sich durch. Die Worte aus Vers 29 sind sehr bekannt und das zu recht, denn sie zeigen uns in sehr bildhafter und klarer Weise, wie kräftig und mächtig das Wort Gottes ist:

„Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?“

Im Anschluss macht Jeremia deutlich, dass es der HERR nicht zulassen wird, dass sein Wort verdreht wird.

  • Wahre Ehrfurcht vor Gott zeigt sich in Ehrfurcht vor seinem Wort.
  • Dies Lügenpropheten hatten diese nicht und deswegen wurden sie von Gott gerichet.

In Kapitel 24 lesen wir von einer Vision, die Jeremia hatte. Er sah zwei Feigenkörbe. Einen mit sehr guten Feigen und einen mit sehr schlechten. Und dann erklärt ihm der HERR diese Vision.

  • Allein das ist schon bedenkenswert. Wir können von uns aus oft nicht wirklich wissen, was bestimmte Eindrücke, Träume etc bedeuten. Völlig unabhängig, wie wir als zur Frage nach dem Fortbestehen solcher Dinge stehen, sollten wir bedenken, dass alle Erfahrungen und Erlebnisse letztendlich der Interpretation durch Gottes Wort bedürfen, damit wir wirklich sicher wissen können, was der HERR damit sagen will.

Hier macht der HERR deutlich, dass die ins Exil weggeführten Menschen nicht besonders böse sind und deswegen die harte Bestrafung bekommen. Im Gegenteil, sie werden durch die guten Feigen repräsentiert. Dabei sind sie nicht von sich aus gut. Aber der HERR will den Weggeführten etwas schenken, nämlich „ein Herz“, mit dem sie den HERRN erkennen sollen, so dass sie sich zu ihm bekehren.

Die schlechten Feigen sind hingegen die Menschen, die sich wahrscheinlich sicher fühlen. Der König in Jerusalem und die Menschen, die zu den gottlosen Ägyptern geflohen sind.

  • Dieses Kapitel zeigt uns nicht nur, dass wir vorsichtig sein sollten, vorschnell zu interpretieren, wen der Herr ggf besonders strafen will.
  • Sie zeigen uns auch, was nötig ist, damit Menschen den HERRN erkennen und sich bekehren – nämlich sein Eingreifen und das Geschenk eines neuen Herzens.
  • Ich preise den HERRN für dieses Gnadengeschenk und ich bete, dass der HERR auch die Herzen von Menschen berührt, die ihn noch nicht wirklich erkannt haben.

Nachdem der Herr deutlich macht, dass Er um alle Sünden weiß und diese auch strafen wird, kommt in den Versen 5-11 ein Kontrast, der neben dem Gericht eben auch den Weg des Segens beschreibt. Dabei greift Jeremia auf die Worte aus Psalm 1 zurück (V.7-8).

  • Lasst uns solche Menschen sein, die sich auf den Herrn verlassen und das tun, indem wir auf Gottes Wort hören und beständig darüber nachdenken.

Gleichzeitig sehen wir aber auch das Grundproblem aller Menschen, wenn es in Vers 9 heißt: „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?

  • Es ist gut zu wissen, dass der HERR uns in seiner großen Gnade mit dem Glauben auch ein neues Herz gegeben hat.

Im Fortgang lesen wir dann weitere Warnungen Gottes – wer ihn verlässt, wird zuschanden werden und dann lesen wir ein Gebet Jeremias, der offenbar erkennt, dass auch er Hilfe und Rettung braucht – sowohl im Inneren (heil mich), wie auch im Äußeren (lass die zuschanden werden, die mich verfolgen).

Schließlich bekommt Jeremia noch einen Auftrag (ab V.19). Er soll den Königen und dem ganzen Volk verkünden, dass der einzige Weg zum Heil und Segen der ist, den Anordnungen Gottes zu folgen.

  • Das klingt nach Werkegerechtigkeit … aber letztendlich ist das aber eben doch einfach Ausdruck des Glaubens und Vertrauens auf Gott.
  • Die Werke an sich würden sicher immer noch zur Verdammnis führen. Aber wenn sie anfangen, auf den Herrn zu vertrauen und das durch gehorsam sichtbar wird, dann gibt es Hoffnung.
  • Letztendlich dürfen wir wissen, dass JESUS selbst derjenige ist, der diese Gebote für uns gehalten hat, so dass wir durch IHN vor Gott bestehen können.

In Kapitel 18 sendet der HERR Jeremia zu einem Töpfer. Durch die Beobachtung dort, will der HERR ihn etwas lehren. Denn Gott ist wie ein Töpfer und wir Menschen sind wie der Ton in seiner Hand. Wenn das, was er gemacht hat, ihm nicht gefällt, hat er jedes Recht nochmal neu anzufangen.

Natürlich hat dieses Gleichnis Grenzen. Wir sind lebendige Steine (1. Petrus 2) und doch sind wir eben Geschöpfe Gottes und damit ist er der rechtmäßige Töpfer (siehe dazu auch Röm 9).

Die Botschaft für Jeremia ist, dass der HERR mit dem „Ton“ (Israel) nicht einverstanden ist und es deshalb richten wird.

Dabei macht der HERR deutlich, dass er Israel immer wieder zur Umkehr gerufen hat, aber das Volk mit bösem und verstocktem Herzen schlimmer ist, als selbst die gottlosen Heiden.

Von daher kommt sein Gericht zurecht.

  • Wir sollten hier sowohl die Geduld Gottes sehen, wie auch seinen rechtmäßigen Anspruch. Und vor allem sollten wir immer wieder schnell dabei sein, umzukehren, wenn wir auf Abwegen unterwegs waren.

Am Ende des Kapitels lesen wir, dass das Volk aber eben nicht Buße tut, sondern lieber den Botschafter Gottes (Jeremia) als Feind zu bekämpfen.

  • Das veranlasst Jeremia zu einem Gebet, durch das er die Bestrafung des bösen Volkes fordert.
  • So ein Gebet mag uns erstmal krass erscheinen … und doch ist es sicher gut nachvollziehbar. Und natürlich dürfen wir Gott bitten, das Böse zu richten. Doch dabei sollten wir immer auch Raum für seine Gnade lassen, ohne die wir ja selber vor Gott nicht bestehen könnten.

Nachdem Jeremia in Kap. 18 bei einem Töpfer selber Anschauungsunterrichte bekommen hat, soll er nun in Kapitel 19 abermals zum Töpfer gehen, nun aber, um einen Krug zu kaufen.

Während in Kap. 18 zumindest noch die Hoffnung da war, dass der Töpfer den Ton nochmal nutzt, um neu anzufangen, ist der Krug nun dazu da, eine noch drastischere Lektion zu lehren.

Jeremia soll führende Männer mitnehmen und dann den Krug zerschlagen.

So soll es auch dem Volk ergehen. Dabei kündigt der HERR durch Jeremia die schrecklichen Dinge an, die bei der Belagerung durch die Babylonier geschehen würden – unter anderem, dass Essen der eigenen Kinder …

  • Auch in diesem Kapitel sehen wir wieder das ganze Ausmaß der Sündhaftigkeit des Volkes.
  • Und wir sehen, wie der HERR diese Sünden nicht ungestraft lassen wird.
  • Ich muss zugeben, dass ich Jeremia um seinen Dienst nicht beneide und ich bin so dankbar, dass ich ein Prediger der guten Nachricht des Evangeliums sein darf.

IN Kapitel lesen wir dann, dass nachdem Jeremia die harten Gerichtsworte verkündet hat, er von denen, gegen die er im Auftrag Gottes gesprochen hatte, geschlagen und eingesperrt wird.

Das veranlasst ihn, Gott und seine göttliche Berufung in Frage zu stellen. Er würde am liebsten schweigen und sich verkriechen, aber er erlebt, dass Gottes Wort ihn so durchdringt, dass er nicht schweigen kann (V.9b).

Trotzdem will er nicht mehr. Wir hören hier sehr verzweifelte Worte eines Mannes, der unter der Last seines schweren Dienstes leidet.

  • Möge der HERR all diejenigen, die ihm treu dienen und ihn bezeugen, vor einer solchen Depression bewahren!

In der ersten Hälfte des Kapitels gebraucht Jeremia sehr bildhafte Prophetie. Erst tut er durch das Vergraben und damit Zerstören des zuvor erkauften Gürtels bildhaft das, was der Herr mit dem sündigen Volk Juda tun wird. Es war sein Volk. Er hatte es sich erkauft. Er hatte es bei sich gehabt … aber dann hatte es sich von ihm gelöst und war im Dreck und so ist es für ihn nutzlos geworden.

  • Das Bild ist drastisch und das Urteil vernichtend.

Das zweite Bild ist wohl nur ein Wortbild. Doch die Botschaft ist auch hier sehr klar. Die führenden Männer des Volkes sind wir Weinkrüge geworden … voll Wein.

  • Der Herr wird diese Weinkrüge zerschmettern.

Darauf aufbauend kommen dringende Warnungen an Juda, zu Gott umzukehren, bevor es zu spät ist. Vers 23 macht deutlich, dass das letztendlich unmöglich ist „Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt seid.

  • Das entlässt uns natürlich nicht aus der Verantwortung für unsere bösen Taten … aber es zeigt, dass das Problem in unserer Sündennatur liegt. Deswegen braucht es Gottes Eingreifen und eines neuen Herzens, damit sich Menschen bekehren können.

Die letzten Worte zeigen das ganze Ausmaß der Sünde Judas und das bevorstehende Gericht: „

24 Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. 25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HERR: Weil du mich vergessen hast und dich auf Lügen verläßt, 26 will auch ich dein Gewand hochheben, daß deine Schande sichtbar werde. 27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf den Hügeln und im Felde. Weh dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?“

  • Wir hätten nichts Anderes verdient … doch der HERR hat sich erbarmt und uns einen Retter gesandt!

In Kapitel 14 lesen wir, dass als Juda eine schlimme Dürre erleben muss und noch dazu militärisch angegriffen wird, ruft Jeremia zu Gott um Hilfe. Jeremia erkennt die Ursache des Übels und weiß, wer allein helfen kann: „7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben. 8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer.“

  • Doch Jeremias Ruf verhallt.
  • Es würde eines größeren und besseren Propheten bedürfen, der für Gottes sündiges Volk eintritt, damit der Herr seine Gnade zeigt.
  • Und vor allem würde es mehr als nur Worte durch diesen größten Propheten und den ewigen Sohn Gottes gebrauchen, so dass Gott gleichzeitig gnädig und gerecht sein kann.

Nachdem Jeremia in Kapitel 14 für das Volk Juda im Gebet zu Gott eingetreten war, erklärt Gott in Kapitel 15, dass selbst die Fürsprache von Mose und Samuel nichts daran ändern würde, dass er sein Volk richten wird.

  • Wiederum ist es sehr tröstlich, dass wir einen Fürsprecher bei Gott haben, der größer und besser selbst als Mose und Samuel ist: Jesus Christus, der als ewiger Sohn Gottes das Gericht auf sich genommen hat, so dass wir die Vergebung erfahren können, um die Jeremia damals noch vergeblich bat.

Jeremia klagt dann ab Vers 10 über seinen schweren Dienst mit Worten wie „Weh mir“ und „Ach Herr“. Das was Jeremia über sich in Vers 16 sagt ist etwas, von dem ich mir wünsche, dass es immer mehr auch mich beschreiben möge (und zugleich weiß ich, dass es leider oft noch nicht so ist): „Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.“

Ab Vers 19 lesen wir dann, dass der Herr Jeremia eine großartige Zusage macht. Diese Zusage dürfen auch heute alle für sich in Anspruch nehmen, die dem Herrn treu dienen und mutig sein Wort verkünden:

19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! 20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, 21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.“

  • Das ist meine feste Zuversicht!

Die erst Hälfte des 16. Kapitels setzt die Gerichtsworte der vorherigen Kapitel fort. Hier lesen wir nun Ankündigungen davon, dass der Tot so normal sein wird, dass man gar nicht mehr trauert und es besser ist, nicht zu heiraten und keine Kinder zu haben, weil man so weniger trauern muss.
Doch nach dem schlimmen Fazit, „weil ich euch keine Gnade mehr erweisen will“ in Vers 13, folgen endlich mal wieder, die Hoffnung geben.

Ab Vers 14 kündigt der Herr eine Zeit der Wiederherstellung an. Und nicht nur das, selbst die Heiden sollen dann zum Herrn kommen.

  • Genau das dürfen wir nun seit fast 2000 Jahren erleben.
  • Und doch sollten wir auch die Warnungen nicht mißachten, denn der HERR ist immer noch ein heiliger Gott, der Gottlosigkeit und Sünde hasst.