Die ersten 21 Verse sind eine Mischung aus Klage des Jeremia und Reden des Herrn. Beide machen deutlich, wie korrupt und sündig das Volk ist.
Mir wurde beim Lesen dieses wiederum sehr deprimierenden Kapitels klar, wie dankbar ich sein kann für den Dienst, den der Herr mir gegeben hat. Im Gegensatz zu Jeremia darf ich zu vielen Menschen reden, die Gottes Wort begierig hören und sich darum bemühen, danach zu leben.
- Dafür bin ich unendlich dankbar!
Die Verse 22-23 sind dann ein Aufruf, den auch wir heute hören sollten: „Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. 23 Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HERR.“
- Lasst uns diesem Aufruf folgen und uns vor allem unseres Herrn rühmen. Denn er allein verdient alle Ehre!
Die letzten beiden Verse verdeutlichen dann, dass es keinen letztendlichen Nutzen hat, zum Volk Israel (zu den Beschnittenen) zu gehören. Die Beschneidung, die alle Menschen wirklich brauchen, ist die Beschneidung des Herzens. Das ist es, was Israel zur Zeit Jeremias fehlte.
- Auch hier können wir dankbar sein, dass der HERR unsere Herzen beschnitten hat, als er uns durch den Glauben an Jesus Christus geistlich lebendig gemacht hat.
Die ersten Verse in Kapitel 10 zeigen auf fast schon polemische Weise wie absurd der Götzendienst ist. Dem stellt sich der Herr als der eine wahre Gott gegenüber, den es zu fürchten gilt. Doch Juda gibt sich dem Götzendienst hin und wird so schmerzhaft erfahren müssen, wer alleine wirklich Gott ist. Der Herr klagt sein großes Leid über sein untreues Volk und kündigt dann an, dass es sein Volk richten wird.
- Wir tun gut daran zu bedenken, dass unser Gott alleine Gott ist und er ein eifersüchtiger Gott ist, der es verabscheut, wenn wir andere Dinge anbeten.
Zu Beginn des 11. Kapitels hören wir eine Erinnerung an den Bundesschluss, den der Herr mit seinem Volk beim Geben des Gesetzes eingegangen ist. Die Verheißung dieses Bundes hingen am Gehorsam. Und genau da hat Israel versagt, wie der Herr sehr deutlich macht.
Jeremia sollte das dem Volk verkünden und muss erfahren, dass das Volk darauf reagiert, indem es sich gegen Jeremia stellt und zu seinem Schrecken einen Plan schmiedet, um ihn aus dem Weg zu räumen.
- Das mutige Eintreten als Sprachrohr Gottes stößt auch heute noch auf Widerstand.
- Wenngleich wir uns wünschen und auch wissen dürfen, dass der HERR seine Zeugen auch dazu gebraucht, um Menschen wirklich zur Umkehr zu bringen, wird es eben auch immer Menschen geben, die die Botschaft und die Botschafter Gottes ablehnen.
- Im Wissen um Gottes Beistand sollten wir trotzdem nicht zurückschrecken und immer bedenken, dass der ewige Lohn im Himmel für treue Diener Gottes viel größer sein wird, als alle zu befürchtenden vorübergehenden Nachteile auf Erden.
Nachdem Jeremia im letzten Kapitel erleben musste, dass er gerade wegen seiner Treue zu Gott Widerstand erfährt, klagt er in Kapitel 12 darüber, dass es den Gottlosen scheinbar so gut geht.
- Diese Klage ist nachvollziehbar, da wir das ja auch hier und heute immer mal wieder feststellen müssen. Aber natürlich ist das nur eine eher kurzfristige Sicht. Langfristig stimmt das nicht.
Der Herr macht dann ab Vers 7 deutlich, dass er das Böse natürlich sieht. Und er klagt darüber, dass das Volk selbst dann noch nicht umkehrt, wenn der HERR richtend eingreift.
Wirklich erstaunlich sind dann die abschließenden Verheißungen Gottes, der seinem Volk zusagt, dass er sich nach einer Zeit des Gerichts wieder über Juda und über die Völker erbarmen wird.
- Hier sehen wir Gottes große Treue und Gnade, die auch unsere einzige Hoffnung ist.