In Kapitel 8 kommt dann eine Wende. Gott wird nicht ewig zornig bleiben. Da wo zuvor unwürdig gefastet wurde, soll es wieder frohe und dankbare Festmahle geben.
- Unser Gott ist ein Gott voller Geduld, Gnade und Barmherzigkeit und deshalb ist es richtig, dass wir zu seiner Ehre leben!
Zugleich verkündet Sacharja wie Gottes Volk leben soll (und wird). Wahrheit und Frieden soll das Miteinander prägen (V.16-19)
Am Ende des Kapitels lesen wir dann vom missionarischen Eifer seines Volkes und davon, dass das zukünftige Heil auch viele Heiden erreichen wird.
- Unser Glaube ist Beleg dafür, dass der Herr das ausführt, was Sacharja verheißen hat!
Ab Kapitel 9 schaut Sacharja nach viel deutlicher in die Zukunft
In Kapitel 9 kommen konkrete Verheißungen für die Zukunft. Zu Beginn lesen wir davon, dass Gott die Feinde Judas richten wird. Ab Vers 9 kommt dann die Verheißung eines neuen Königs … Gott wird seinem Volk zur Hilfe kommen und es retten.
- Es ist offensichtlich, dass sich diese Prophetie in Jesus erfüllt hat. Vers 9 hat sich dabei konkret am Palmsonntag erfüllt.
Und wir dürfen aufgrund der großen Gnade Gottes nun Teil Seines Volkes sein und so gelten diese Verheißungen auch uns!
Zu Beginn von Kapitel 10 ermutigt der HERR sein Volk, ihn um den Regen zu bitten, den sie für ihre Versorgung brauchten. Ganz offensichtlich hatte das Volk das nicht getan, sondern sich auf Götzen und Wahrsager verlassen.
Dabei macht der Herr dafür vor allem die schlechten Leiter verantwortlich, die hier als schlechte Hirten bezeichnet werden, die das Volk (die Herde Gottes) vernachlässigen bzw in die Irre führen.
- Wir sehen hier, dass geistliche Leiter eine besondere Verantwortung vor Gott haben.
Doch dann, ab 10,6 kommen Zusagen Gottes. Er wird eingreifen und sich seines Volkes erbarmen. Er wird es aus der Verstreuung sammeln und die Feinde besiegen. Das Ganze wird einhergehen mit Naturphänomenen, die scheint darauf hinzudeuten, dass das hier verkündete Heil aus heutiger Sicht nur bedingt schon gekommen ist und auch wir noch erwarten dürfen, dass Gott uns endgültig befreit und das Böse besiegt.
- Das ist die große und sichere zukünftige Zuversicht, die wir auch heute noch haben!
In den ersten drei Versen von Kapitel 11 wird nochmal in bildhafter Sprache das verkündet, was wir auch schon zu Beginn von Kapitel 10 gehört haben. Gott wird die bösen Hirten (Leiter) in Juda richten.
Was dann folgt, finde ich schwer zu interpretieren. Es klingt so, als solle Sacharja selber die Rolle eines Hirten annehmen, wobei er aber auch nicht verhindern wird, dass der HERR das Volk richten wird.
Ab Vers 7 ist dann die Rede von zwei Hirtenstäben, mit denen Sacharja die Herde für eine Zeit gut führt und böse Hirten vertilgte. Doch dann endet sein Dienst auch schon wieder. Er zerbricht in der Folge die Stäbe, was wiederum ein Bild für kommendes Gericht ist.
Die Verse 12-13 erinnern unweigerlich daran, wie der Erzhirten der Herde Gottes – Jesus Christus – verraten und für 30 Silberstücke verkauft wurde. Aber ob und wie das wirklich damit zusammenhängt, ist mir nicht klar.
Das Kapitel endet mit Worten, die wenig Hoffnung machen. Hier ist nun ein nutzloser Hirte am Werk, der gerichtet werden wird.
Nach den eher deprimierenden Kapiteln zuvor, kommen wir nun zum sehr viel hoffnungsfroheren letzten Teil des Buchs. Zu Beginn von Kapitel 12 lesen wir von Jerusalem. Von hier wird das Heil kommen. Gott wird die Seinen beschützen und sich ein großes Volk sammeln. Gleichzeitig wird Gott seinem Volk seinen Geist geben und das wird u.a. dazu führen, dass sein Volk über den getöteten Erstgeborenen weinen wird.
- Ich verstehe das so, dass wir Christen durch das Wirken des Geistes über unsere Sünden weinen werden, wegen derer Christus ja sterben musste.
Das scheint mir deutlich zu zeigen, wie sehr Gottes Volk den HERRN lieben wird.
- Ich bete, dass wir immer mehr dahin wachsen und tatsächlich den HERRN anbeten und unsere Sünde uns immer mehr zur Last wird, so dass wir mit vollem Herzen dem Herrn nachfolgen und Seinen Willen tun.
Die ersten Verse aus Kapitel 13 scheinen relativ klar. Am Tag des Herrn wird Gott die Sünde überwinden und Götzen vernichten und so sein Volk freisetzen. Falsche Prophetie soll keinen Raum mehr bekommen.
Ab 13,7 lesen wir von Kämpfen, die dann doch erst einmal wieder nach Gericht klingen. Es scheint mir so, als wenn hier ein Schwenk zurückkommt. Jesus zitiert diesen Vers ja unmittelbar vor seiner Festnahme und Kreuzigung. Diese Zeit der Verstreuung liegt in gewisser Weise hinter uns, weil Jesus ja seit seiner Auferstehung bzw seit Pfingsten seine Gemeinde sammelt (auch wenn sie in gewisser Weise noch in der Zerstreuung lebt, wie es zu Beginn des 1. Petrus heißt).
- Auch wenn mir manche Dinge unklar sind, zeigt dieses Kapitel ganz klar, dass Jesus die Erfüllung dieser Verheißung ist.
- Und das macht mich froh und dankbar!
Kapitel 14 scheint nochmal einen großen Bogen zu spannen. Die ersten beiden Verse sehen die kommende Belagerung und Zerstörung Jerusalems, die Sacharja schon zuvor als Gericht Gottes angekündigt hatte.
Dann folgt in Vers 3 die Beschreibung eines sich teilenden Berges. Das erinnert an die Teilung des Schilfmeers und den Exodus. Auf diese Rettung folgen dann sehr hoffnungsfrohe Verheißungen, bei denen es so wirkt, als würde das 1. und 2. Kommen Jesu hier als ein großes Event beschrieben werden.
Auf jeden Fall wird hier deutlich, dass wenngleich Gottes Volk noch schwere Zeiten durchstehen muss, Gott sein Volk letztendlich retten und befreien wird.
- Das ist ja auch heute noch unsere Erfahrung und die Zuversicht, mit der wir leben dürfen.
Das Buch endet dann auf einer sehr hoffnungsfrohen Note: 14:9 Und der HERR wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der HERR der einzige sein und sein Name der einzige. … 14:16 Und alle, die übriggeblieben sind von allen Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und um das Laubhüttenfest zu halten.
- Der Herr wird letztendlich triumphieren!
14:20-21 Zu der Zeit wird auf den Schellen der Rosse stehen »Heilig dem HERRN«. Und die Töpfe im Hause des HERRN werden dem Becken vor dem Altar gleichgestellt sein. 21 Und es werden alle Töpfe in Jerusalem und Juda dem HERRN Zebaoth heilig sein, so daß alle, die da opfern wollen, kommen werden und sie nehmen und darin kochen werden. Und es wird keinen Händler mehr geben im Hause des HERRN Zebaoth zu der Zeit.
- Sacharja war sich evtl nicht im Klaren, um was es sich bei seinen Visionen und prophetischen Reden handelte, aber das NT zeigt eindeutig, dass Christus die Erfüllung all dieser Dinge ist!
- Kapitel 14 ist dabei ein Abschnitt, der mich davon abhält, den historischen Prämillenianismus vollkommen zu verwerfen und mich ohne Vorbehalte der Position des Amillenianismus zuzuwenden, den ich aufgrund des Gesamtzeugnisses der Schrift für eigentlich etwas plausibler halte.
Wie dem auch sei. Sacharja will sicher nicht solche Spekulationen provozieren, sondern die lau gewordenen Kinder Gottes zu einem bewusst Gott-hingegebenen Leben rufen. Und dazu lenkt er ihren Fokus auf die zukünftigen Zusagen.