In Kapitel 8 kommt dann eine Wende. Gott wird nicht ewig zornig bleiben. Da wo zuvor unwürdig gefastet wurde, soll es wieder frohe und dankbare Festmahle geben.

  • Unser Gott ist ein Gott voller Geduld, Gnade und Barmherzigkeit und deshalb ist es richtig, dass wir zu seiner Ehre leben!

Zugleich verkündet Sacharja wie Gottes Volk leben soll (und wird). Wahrheit und Frieden soll das Miteinander prägen (V.16-19)

Am Ende des Kapitels lesen wir dann vom missionarischen Eifer seines Volkes und davon, dass das zukünftige Heil auch viele Heiden erreichen wird.

  • Unser Glaube ist Beleg dafür, dass der Herr das ausführt, was Sacharja verheißen hat!

Ab Kapitel 9 schaut Sacharja nach viel deutlicher in die Zukunft

In Kapitel 9 kommen konkrete Verheißungen für die Zukunft. Zu Beginn lesen wir davon, dass Gott die Feinde Judas richten wird. Ab Vers 9 kommt dann die Verheißung eines neuen Königs … Gott wird seinem Volk zur Hilfe kommen und es retten.

  • Es ist offensichtlich, dass sich diese Prophetie in Jesus erfüllt hat. Vers 9 hat sich dabei konkret am Palmsonntag erfüllt.

Und wir dürfen aufgrund der großen Gnade Gottes nun Teil Seines Volkes sein und so gelten diese Verheißungen auch uns!

Zu Beginn von Kapitel 10 ermutigt der HERR sein Volk, ihn um den Regen zu bitten, den sie für ihre Versorgung brauchten. Ganz offensichtlich hatte das Volk das nicht getan, sondern sich auf Götzen und Wahrsager verlassen.

Dabei macht der Herr dafür vor allem die schlechten Leiter verantwortlich, die hier als schlechte Hirten bezeichnet werden, die das Volk (die Herde Gottes) vernachlässigen bzw in die Irre führen.

  • Wir sehen hier, dass geistliche Leiter eine besondere Verantwortung vor Gott haben.

Doch dann, ab 10,6 kommen Zusagen Gottes. Er wird eingreifen und sich seines Volkes erbarmen. Er wird es aus der Verstreuung sammeln und die Feinde besiegen. Das Ganze wird einhergehen mit Naturphänomenen, die scheint darauf hinzudeuten, dass das hier verkündete Heil aus heutiger Sicht nur bedingt schon gekommen ist und auch wir noch erwarten dürfen, dass Gott uns endgültig befreit und das Böse besiegt.

  • Das ist die große und sichere zukünftige Zuversicht, die wir auch heute noch haben!

In den ersten drei Versen von Kapitel 11 wird nochmal in bildhafter Sprache das verkündet, was wir auch schon zu Beginn von Kapitel 10 gehört haben. Gott wird die bösen Hirten (Leiter) in Juda richten.

Was dann folgt, finde ich schwer zu interpretieren. Es klingt so, als solle Sacharja selber die Rolle eines Hirten annehmen, wobei er aber auch nicht verhindern wird, dass der HERR das Volk richten wird.

Ab Vers 7 ist dann die Rede von zwei Hirtenstäben, mit denen Sacharja die Herde für eine Zeit gut führt und böse Hirten vertilgte. Doch dann endet sein Dienst auch schon wieder. Er zerbricht in der Folge die Stäbe, was wiederum ein Bild für kommendes Gericht ist.

Die Verse 12-13 erinnern unweigerlich daran, wie der Erzhirten der Herde Gottes – Jesus Christus – verraten und für 30 Silberstücke verkauft wurde. Aber ob und wie das wirklich damit zusammenhängt, ist mir nicht klar.

Das Kapitel endet mit Worten, die wenig Hoffnung machen. Hier ist nun ein nutzloser Hirte am Werk, der gerichtet werden wird.

Nach den eher deprimierenden Kapiteln zuvor, kommen wir nun zum sehr viel hoffnungsfroheren letzten Teil des Buchs. Zu Beginn von Kapitel 12 lesen wir von Jerusalem. Von hier wird das Heil kommen. Gott wird die Seinen beschützen und sich ein großes Volk sammeln. Gleichzeitig wird Gott seinem Volk seinen Geist geben und das wird u.a. dazu führen, dass sein Volk über den getöteten Erstgeborenen weinen wird.

  • Ich verstehe das so, dass wir Christen durch das Wirken des Geistes über unsere Sünden weinen werden, wegen derer Christus ja sterben musste.

Das scheint mir deutlich zu zeigen, wie sehr Gottes Volk den HERRN lieben wird.

  • Ich bete, dass wir immer mehr dahin wachsen und tatsächlich den HERRN anbeten und unsere Sünde uns immer mehr zur Last wird, so dass wir mit vollem Herzen dem Herrn nachfolgen und Seinen Willen tun.

Die ersten Verse aus Kapitel 13 scheinen relativ klar. Am Tag des Herrn wird Gott die Sünde überwinden und Götzen vernichten und so sein Volk freisetzen. Falsche Prophetie soll keinen Raum mehr bekommen.

Ab 13,7 lesen wir von Kämpfen, die dann doch erst einmal wieder nach Gericht klingen. Es scheint mir so, als wenn hier ein Schwenk zurückkommt. Jesus zitiert diesen Vers ja unmittelbar vor seiner Festnahme und Kreuzigung. Diese Zeit der Verstreuung liegt in gewisser Weise hinter uns, weil Jesus ja seit seiner Auferstehung bzw seit Pfingsten seine Gemeinde sammelt (auch wenn sie in gewisser Weise noch in der Zerstreuung lebt, wie es zu Beginn des 1. Petrus heißt).

  • Auch wenn mir manche Dinge unklar sind, zeigt dieses Kapitel ganz klar, dass Jesus die Erfüllung dieser Verheißung ist.
  • Und das macht mich froh und dankbar!

Kapitel 14 scheint nochmal einen großen Bogen zu spannen. Die ersten beiden Verse sehen die kommende Belagerung und Zerstörung Jerusalems, die Sacharja schon zuvor als Gericht Gottes angekündigt hatte.

Dann folgt in Vers 3 die Beschreibung eines sich teilenden Berges. Das erinnert an die Teilung des Schilfmeers und den Exodus. Auf diese Rettung folgen dann sehr hoffnungsfrohe Verheißungen, bei denen es so wirkt, als würde das 1. und 2. Kommen Jesu hier als ein großes Event beschrieben werden.

Auf jeden Fall wird hier deutlich, dass wenngleich Gottes Volk noch schwere Zeiten durchstehen muss, Gott sein Volk letztendlich retten und befreien wird.

  • Das ist ja auch heute noch unsere Erfahrung und die Zuversicht, mit der wir leben dürfen.

Das Buch endet dann auf einer sehr hoffnungsfrohen Note: 14:9  Und der HERR wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der HERR der einzige sein und sein Name der einzige. … 14:16  Und alle, die übriggeblieben sind von allen Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und um das Laubhüttenfest zu halten.

  • Der Herr wird letztendlich triumphieren!

14:20-21   Zu der Zeit wird auf den Schellen der Rosse stehen »Heilig dem HERRN«. Und die Töpfe im Hause des HERRN werden dem Becken vor dem Altar gleichgestellt sein.  21 Und es werden alle Töpfe in Jerusalem und Juda dem HERRN Zebaoth heilig sein, so daß alle, die da opfern wollen, kommen werden und sie nehmen und darin kochen werden. Und es wird keinen Händler mehr geben im Hause des HERRN Zebaoth zu der Zeit.

  • Sacharja war sich evtl nicht im Klaren, um was es sich bei seinen Visionen und prophetischen Reden handelte, aber das NT zeigt eindeutig, dass Christus die Erfüllung all dieser Dinge ist!
  • Kapitel 14 ist dabei ein Abschnitt, der mich davon abhält, den historischen Prämillenianismus vollkommen zu verwerfen und mich ohne Vorbehalte der Position des Amillenianismus zuzuwenden, den ich aufgrund des Gesamtzeugnisses der Schrift für eigentlich etwas plausibler halte.

Wie dem auch sei. Sacharja will sicher nicht solche Spekulationen provozieren, sondern die lau gewordenen Kinder Gottes zu einem bewusst Gott-hingegebenen Leben rufen. Und dazu lenkt er ihren Fokus auf die zukünftigen Zusagen.

Sacharja begann seinen Dienst gegen Ende des babylonischen Exils und führte ihn bis nach der Vollendung des Tempels fort. Gleich zu Beginn ruft Gott sein Volk dazu auf, zu IHM zurückzukehren. Dabei macht er deutlich, dass das Exil deshalb kam, weil das Volk den vorherigen Propheten nicht gehorcht hatte und nicht von seinen sündigen Wegen umgekehrt war.

Doch wenn das Volk den Ruf zur Buße hört und sich dem Herrn zuwendet, wird auch er sich dem Volk wieder zuwenden. Und tatsächlich, das Volk tut (zumindest vordergründig) Buße.

  • Wie auch immer wir die Buße Israels einzuordnen haben, eines dürfen wir sicher wissen. Der Herr freut sich über jeden, der sich ihm wieder zuwendet.
  • Von daher ist Buße die Basis für unsere Beziehung zu Gott. Es bedarf dabei sowohl der grundlegenden Buße im Sinne der Bekehrung, wie auch des beständigen immer wieder zum Herrn Umkehrens, wann immer wir wieder unsere eigenen Wege gegangen sind … was wir ja bei jeder Sünde tun.

Dann kommt die erst von 9 Visionen (Träumen), über die in den ersten 6 Kapiteln berichtet wird. In der ersten Vision lesen wir von der Hoffnung auf die Wiederherstellung von Gottes Volk. Die 70 Jahre des Exils werden bald vorüber sein. Diese erste Vision zeigt uns also unseren gnädigen Gott, der seinem auserwählten Volk verheißt, dass er sich über Jerusalems erbarmen wird.

  • Ich hoffe, dass wir alle diesen gnädigen Gott kennen und uns ihm immer wieder zuwenden. Denn wer sich ihm zuwendet, wird erleben, wie auch ER für uns ist.

Je nach Bibelausgabe beginnt das 2. Kapitel mit der 2. Vision oder der 3. Vision (in dem Fall findet sich die zweite Vision am Ende des 1. Kapitels).

In der zweiten Vision sieht Sacharja symbolisch die Feinde Judas, die Juda einst besiegt haben und dann darf er sehen, wie diese selbst zerstört werden. Aus der damaligen Sicht ist das sicher vor allem ein Bild dafür, wie Babylon, das einst Juda besiegt und ins Exil geführt hatte, selber gerichtet und zerstört wird (durch die Perser). Diese Vision ist also für Juda wiederum ermutigend. Wenngleich der Herr Babylon als Werkzeug zum Gericht über Juda genutzt hatte, wird es Babylon selbst auch richten … und das stärkt die Hoffnung auf das Ende der Zeit des Exils.

Dann folgt die dritte Vision. Hier lesen wir von einem „neuen“ Jerusalem. Die Stadt wird keine Mauern haben. Zum einen weil sie sehr groß sein wird und zum anderen, weil sie diesen Schutz nicht brauchen wird. Dieses Jerusalem wird die Heimat für Menschen aus vielen (allen) Völkern sein. Vor allem aber wird Gott selbst in dieser Stadt wohnen.

  • Auch diese dritte Vision ist großartig und war sicher für Juda schon damals eine große Ermutigung.
  • Und auch wir dürfen uns noch darauf freuen. Am Ende der Offenbarung lesen wir mehr über dieses neue Jerusalem. Im Hier und Jetzt dürfen wir schon einen Vorgeschmack darauf in der Gemeinde bekommen.

In Kapitel 4 folgt die 4. Vision. Hier sehen wir den Hohenpriester Jeschua (Joschua). Er war sehr wahrscheinlich der damalige Hohepriester. Seine schmutzige Kleidung wird nicht weiter erklärt. Aber sicher ist er ja einerseits selber nicht frei von Schuld (das ist wahrscheinlich auch der Grund für die Anklage durch Satan) und zum anderen ist er der Repräsentant des sündigen Volkes.

Die Szene der Anklage Satans erinnerte ein wenig an Hiob. Der Kleidertausch klingt dann eher nach dem, was Jesus für uns tun wird. Das passt dann auch zum Aufruf, auf den kommenden „Knecht“, „den Spross“ zu warten – und dabei handelt es sich ganz offensichtlich um Jesus.

Jesus ist dann der perfekte Hohenpriester und unser Fürsprecher beim Vater.

  • Auch diese Vision war sicher eine Ermutigung für die Juden damals. Und es darf uns ermutigen.
  • Gott erlaubt einen Einblick in die zukünftigen Dinge, um den Glauben seiner Kinder zu stärken!

Die fünfte Vision in Kapitel 4 ist schwer zu verstehen. Es ist für mich ermutigend, dass auch Sacharja gleich zweimal dem Engel eingestehen muss, dass er die Bedeutung der Dinge, die er sieht, nicht versteht J. Aber grundsätzlich ist das wohl nochmals eine Ermutigung für Juda.

Gott wird seine zwei treuen und gesalbten Diener – womit neben Serubbabel wohl nochmals Jeschua gemeint ist – zum Segen für sein Volk gebrauchen.

Dabei werden diese nur Erfolg haben, wenn sie sich nicht auf ihre eigene Kraft verlassen, sondern auf den Geist Gottes.

Außerdem ruft uns dieses Kapitel dazu auf, auch die kleinen Anfänge zu ehren.

Der historische Fokus ist hier sicher die Rückkehr Judas aus dem Exil und der Wiederaufbau des Tempels. Doch weisen diese Visionen sicher noch darüber hinaus auf den Tag, an dem der Geist Gottes in Fülle ausgegossen wird und dann das Reich Gottes immer weiter kommt bis hin zum Tag, an dem es im neuen Jerusalem vollendet wird.

  • Wir dürfen dabei in der Kraft des Geistes unseren Beitrag leisten und müssen uns nicht grämen, wenn das was wir tun noch klein und unbedeutend aussieht!

Die sechste und siebte Vision in Kapitel 5 klingen nicht mehr einfach nur nach einer guten Nachricht für Juda. Hier werden jetzt Anklagen vorgebracht und diese scheinen sich gerade auch gegen die Diebe und Lügner in Gottes Volk zu richten.

  • Gott richtet das Böse auch im Haus Gottes. Das ist im Prinzip ja eine gute Nachricht. Doch ohne Jesus wäre das unser Verdammungsurteil. Von daher bin ich froh und dankbar, durch Jesu Tod von aller Schuld befreit zu sein!

Die siebte Vision zeigt dann sehr bildhaft, wie das Böse entfernt wird. Endgültig geschieht das dann erst im neuen Jerusalem, in dem es nichts Böses mehr geben wird.

Die letzte Vision in Kapitel 6 endet mit der Beschreibung einer Krönung, die sicher hilft, die Visionen richtig einzuordnen: „11 nimm von ihnen Silber und Gold und mache Kronen und kröne das Haupt Jeschuas, des Hohenpriesters, des Sohnes Jozadaks,  12 und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt »Sproß«; denn unter ihm wird’s sprossen, und er wird bauen des HERRN Tempel.  13 Ja, den Tempel des HERRN wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron.“

Der Hohepriester wird gekrönt und dann auf dem Thron sitzen und herrschen! Das geht ja eigentlich nicht, da das Priestergeschlecht die Leviten sind, während die Könige von Juda abstammen. Von daher braucht es dafür einen Hohenpriester einer neuen Ordnung (Heb 5,5f; 7,14ff) … und das ist eindeutig Jesus.

  • Er wird den Tempel bauen (siehe auch Haggai)
  • Er wird „Spross“ heißen (Jes 11,1). Hier kommen nun die scheinbar zwei unterschiedlichen Personen aus Kap 3 zusammen.

Das deutet alles auf Christus hin!

  • Und so dürfen wir wissen, dass die Zusagen des Propheten in Christus ihre Erfüllung gefunden haben bzw noch finden werden: (2 Kor 1:20 Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe.)

In Kapitel 7 macht Gott deutlich, dass ihm die scheinbare Reue Israels nicht gefällt, da all ihr Getue nur eine fromme Show ist und eben nicht das Streben danach, Gott wirklich zu ehren. Gott ist viel mehr daran interessiert, wie die Menschen leben und nicht so sehr, ob sie bestimmten Riten folgen. Das Problem in Israel war, dass sie sich eben nicht um Gerechtigkeit bemüht haben, sondern hartherzig waren.

  • Auch wir sind hier herausgefordert, wirklich zur Ehre Gottes zu leben.
  • Ich weiß, dass ich mir das immer wieder klarmachen muss, denn es ist so leicht, bei allem „frommen Handeln“ letztendlich eben doch Gott aus dem Blick zu verlieren.

Haggai lebte und prophezeite nach dem Babylonischen Exil. Durch das Dekret des Kyrus (538 v. Chr.), wurde den Juden die Rückkehr aus dem Exil ermöglicht. Dann begann der Wiederaufbau des Tempels. Dieser wurde bald – aufgrund äußerer Widerstände – unterbrochen. Dann waren die Juden mehr auf den Bau ihrer Häuser bedacht und vernachlässigten den Wiederaufbau des Tempels. In diese Situation hinein spricht Haggai und ruft das Volk auf, den Wiederaufbau des Tempels wieder aufzunehmen.

Gleich zu Beginn ermahnt Gott die Juden durch Haggai, den Aufbau des Tempels zu priorisieren. Dabei macht ER deutlich, dass das Volk keinen Segen erfährt, weil es Gott geringachtet

Obwohl die äußere Bedrohung nicht mehr existiert, findet der Wiederaufbau nicht statt, weil der innere Feind der Sünde und des Selbstzentriert-seins weiter mächtig herrscht! Ab Vers 13 lesen wir, dass Gott eingreift und die Herzen von Menschen verändert, so dass sie wieder nach dem Streben, was Gott von Ihnen will und was wirklich gut für sie ist!

  • Das ist das Prinzip des Evangeliums! Gott muss unsere Herzen verändern, damit wir Gott wirklich glauben, zu Seiner Ehre leben und so auch selber Segen erfahren.

In Kapitel 2 hören wir Gottes Klage, dass der noch gar nicht fertig gebauten Tempel längst nicht so prächtig ist, wie der vorherige. Nachdem die Juden im Gehorsam zu Gott mit dem Wiederaufbau des Tempels wieder begonnen haben, kündigt Gott jetzt selbst einen Tempel an, der noch herrlicher sein wird als der erste.

Das Buch endet mit etwas verwirrenden Worten an Serubbabel. Es ist wohl so, dass Serubbabel, wie auch der Tempel, hier eher symbolisch erwähnt wird.

Serubbabel steht dabei wohl für Jesus … und der Tempel, von dem hier die Rede ist, steht für das neue Haus Gottes (siehe auch 2. Kor 6,16; 1. Pet 2,4ff)

  • Von daher darf uns dieses Buch herausfordern, über die Gnade und Großzügigkeit Gottes zu staunen und uns selbst dabei zu hinterfragen, ob wir uns großzügig für das Werk des Herrn einsetzen.
  • Heute muss dazu kein physischer Tempel gebaut werden. Das Haus Gottes wird anders gebaut, nämlich durch die Verkündigung des Evangeliums. Gemeinden sollten ihre Finanzen und Gaben so einsetzen, dass das im Zentrum steht.

Ab Kapitel 4 geht es bergab. Die eigentlichen Feinde des reinen Glaubens, wollen beim Tempelbau mitmachen. Diese Form einer Ökumene ohne echte Einheit im Glauben kann nur Schaden bringen. Genau das erkennen die Juden und berufen sich auch das Edikt, das Kyrus nur ihnen gegeben hat.

Dann zeigt sich, dass sie das richtig eingeschätzt hatten. Die angeblich so hilfsbereiten Widersacher gehen nun in offenen Widerstand über. Sie lassen sich diesen dann – nach dem Tod des Kyrus – durch dessen Nachfolger legitimieren.

  • Man könnte hier nun denken, dass der gute Plan Gottes zur Widerherstellung des rechten Gottesdienstes aufgehalten wurde. Für eine Zeit ist das natürlich auch so … aber wir dürfen wissen (und werden dann in den nächsten Kapiteln auch sehen), dass sich Gott bei der Umsetzung seiner Pläne von niemandem aufhalten lässt.

In Kapitel 5 sehen wir, dass sich Gott nicht aufhalten lässt. Er gebraucht dazu sowohl die Gläubigen, die den Tempelbau wiederaufnehmen, wie dann sogar auch den neuen König von Persien, Darius, dem der Statthalter (von Gott geführt) die Botschaft der Juden übermittelt, dass sie von Kyrus die Erlaubnis zum Bau des Tempels haben und dass sie dabei dem Allmächtigen dienen.

  • Mir machen diese Kapitel Mut!
  • Gott sorgt dafür, dass Er nicht in Vergessenheit gerät.
  • Reformation ist dabei etwas, das Gott immer wieder hervorbringt.
  • ER baut Seine Gemeinde und Nichts und Niemand wird ihn daran in letzter Instanz hindern!

In Kapitel 6 lesen wir die Antwort des persischen Königs Darius auf die Anfrage seines Statthalters hin. Darius wird ähnlich wie sein Vorgänger Kyrus von Gott benutzt, um den Tempelbau voranzubringen und dann auch abzuschließen. Vers 10 macht dann deutlich, dass Darius nicht völlig selbstlos handelte. Er gab die Auflage, dass für ihn und seine Söhne gebetet werden solle. Das war wahrscheinlich einfach der Gedanke, dass Gebete zu einem weiteren Gott nicht schaden können …

  • Es ist schon spannend, wie Gott selbst Heiden benutzt, um sein Werk zu tun.
  • Genau das wird dann auch in Vers 14 deutlich, wo neben den Propheten eben auch die Hilfe der persischen Könige erwähnt wird.

Die ersten Verse aus dem Buch Esra machen deutlich, warum im christlichen Kanon das Buch Esra auf das 2. Buch Chronik folgt. Die Verse 1-3 sind fast wortwörtlich identisch zu den letzten beiden Versen im 2. Chronik.

Und dann wird berichtet, dass dieser Aufruf des persischen Königs Kyrus erhört wird … und zwar nicht nur von den Juden, sondern auch von den Menschen im ehemaligen Babylon, das nun von der Persern beherrscht wurde. Sie geben den Juden großzügig Schätze, damit diese das Haus des Herrn wieder aufbauen können.

Und selbst die entwendeten Geräte aus dem Tempel werden mit den Juden zurückgeschickt.

  • In diesen Worten zeigt sich die Treue und Barmherzigkeit Gottes, der sein Wort hält und seine Kinder wieder in die Freiheit führt. Diese Rettung ist aus Gnade allein und geht somit ganz und gar von Gott aus.
  • Ich preise Gott, dass das auch heute noch so ist!

In Kapitel 2 lesen wir eine lange Liste der Heimkehrer – insgesamt gehen ca 50.000 Menschen zurück ins gelobte Land!

  • Wir sehen hier, dass Gottes Wort uns Menschen im Blick hat. Jeder Einzelne zählt.

In Kapitel 3 lesen wird dann davon berichtet, wie die Rückkehrer in Jerusalem das große Projekt zur Wiederherstellung des Tempeldienstes und zum Wiederaufbau des Tempels beginnen.

  • Dabei fangen die Rückkehrer genau richtig an … zuallererst kommt der Gottesdienst. So werden die Opfer wieder dargebracht. Dann kommt der Tempel dran. Der Grund wird gelegt und das Volk jubiliert.

Doch inmitten des Jubels kommen auch die Klagen der Alten. Das wird hier nicht weiter erklärt … es bleibt bei der Andeutung, dass sie weinen, weil sie den vormaligen Tempel erinnern. Die Alten wissen, dass der neue Tempel hinter dem dagewesenen zurückbleibt. Das macht traurig.

  • Doch wir dürfen wissen, dass der viel größere Tempel erst noch kommen würde, der von Gott gebaut, von den Menschen abgerissen und dann von Gott für alle Ewigkeit in Herrlichkeit wieder aufgerichtet werden würde: nämlich Jesus, durch den dann alle Gläubigen mit erbaut werden, zu einem ewigen Tempel.

Der Bericht des Chronisten endet mit einem Hoffnungsschimmer. Das 2. Buch Chronik steht ja am Ende des jüdischen Schriftkanons und von daher ist es wichtig zu erkennen, dass die jüdische Schrift eben nicht mit dem Niedergang endet, sondern mit den zwei Schlussversen, die Mut machen:

„22 Aber im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, erweckte der HERR – damit erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias – den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, dass er in seinem ganzen Königreich mündlich und auch schriftlich verkünden ließ:  23 So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben und hat mir befohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda. Wer nun unter euch von seinem Volk ist, mit dem sei der HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf!“

  • Wie so oft in der Bibel markiert das Wort „Aber“ einen wichtigen Wendepunkt!
  • So wie der Herr Babel gebrauchte, um Juda zu züchtigen, so gebraucht er später Kyrus, um Babylon zu besiegen und Juda wieder in die Freiheit zu entlassen und dafür zu sorgen, dass ER wieder angebetet würde.

Wie tragisch es doch ist, dass so viele Juden noch nicht erkannt haben, dass in Jesus Christus nun der wahre Erlöser gekommen ist, der sein Volk in eine ewige Freiheit führt!

  • Möge diese Erkenntnis des ewigen Königs und Retters unsere Herzen immer wieder mit Freude füllen und uns reden lassen von dem, wovon unsere Herzen voll sind!

In Kapitel 10 lesen wir davon, wie Daniel ein „Gesicht“ hat, also eine Vision. Er sieht einen Mann, der offensichtlich ein Engel ist. Dieser ermutigt Daniel abermals mit der Zusage, dass er von Gott geliebt ist. Gleichzeitig beschreibt er einen kosmischen Konflikt und erzählt von der Hilfe, die er selber vom Engel Michael erfahren hat.

Er verdeutlicht, dass die Kämpfe auf Erden überlagert werden von geistlichen Kämpfen im Himmel.

Daniel ist erschrocken und fühlt sich völlig kraft- und hoffnungslos, doch der Engel ermutigt ihn und richtet ihn wieder auf.

  • Auch wir müssen immer wieder erleben, dass wir in einem großen geistlichen Kampf stehen und auch wir sind oft schwach. Doch der Herr steht den Seinen bei.
  • Das gibt mir Mut und Zuversicht … und ich danke dem Herrn für seinen ewigen Beistand!

Kapitel 11 setzt die Offenbarung / Vision aus Kapitel 10 fort. Viele Ausleger zeigen auf, wie genau diese Vision die tatsächliche geschichtliche Entwicklung vorhergesagt hat. Klar ist aber auch, dass die Vision über den historischen Horizont hinausgeht bis hin zur Endzeit und dem letzten großen Kampf.

Diese Prophetie ist sehr Mut machend. Denn wenngleich ich nicht alle Details verstehe, so ist eines völlig klar. Gott hat alles im Griff. Es wird zwar gekämpft und manches steht uns noch bevor, aber der HERR hat alles unter Kontrolle und wird am Ende siegen und sein ewiges Reich vollends aufrichten.

  • Mit dieser Gewissheit lassen sich auch schwere Zeit ertragen.

Die ersten drei Verse des 12. und letzten Kapitels im Buch Daniel nehmen uns mit in die Endzeit. Dabei wird deutlich, dass Trübsal sicher etwas ist, das wir auch jetzt schon kennen. Doch eines Tages wird die Trübsal noch viel größer sein, als jemals zuvor.

Und dann kommt die Auferstehung der Toten. Die Reihenfolge, die wir hier sehen, scheint mir vorsichtig auf eine amilleniaistische Endzeitposition hinzudeuten.

Interessant ist auch, dass Daniel diese Worte noch nicht ganz verstehen kann und diese wohl erst vollends verstanden werden, wenn diese Dinge eintreten. Dann werden diese Worte für die Gläubigen ein Trost sein.

  • Auch das gilt es zu bedenken, wenn wir solche apokalyptischen Berichte lesen.
  • Wir tun gut daran, mit unserer Auslegung vorsichtig und in gewisser Weise vorläufig zu sein.

So sollten wir meines Erachtens die Kapitel 10-12 ähnlich wie die Offenbarung lesen. Die wesentlichen Dinge sind klar. Gott hat alles im Griff – er führt seinen Plan aus und er wird eines Tages Alles und Alle richten und denen gnädig sein, die auf ihn vertrauen. Die Details sind hingegen schwer zu verstehen und vollends werden wir sie wahrscheinlich erst verstehen, wenn dies alles geschieht.

Ich würde deshalb im Hinblick auf apokalyptische Texte immer sehr vorsichtig sein, eine zu fixe Auslegung zu haben. Trotzdem – oder besser, gerade deswegen – tun wir gut daran, diese Kapitel zu kennen. Da muss ich sicher noch einige Mal lesen, bevor ich die Dinge wirklich im Kopf habe ….

Daniel zeigt uns auf jeden Fall unseren allmächtigen Gott, der auch die Zukunft fest im Griff hat. Das darf uns Ruhe und Zuversicht geben … und das wünsche ich uns allen.

In Kapitel 7 folgt ein drittes deja vu im Daniel-Buch. Die Vision von den 4 Tieren, die vier Reiche repräsentieren, erinnert an die Vision von den 4 Weltreichen aus Kapitel 2. Wenngleich die Interpretation bzw die Zuordnung der Reiche immer mal wieder umstritten ist, so ist doch eines ganz klar – über all den Weltreichen herrscht ein ewiger König. Er ist wie „eines Menschen Sohn“ … was Daniel dabei sieht ist ziemlich offensichtlich die Ankunft Jesu beim Vater nach seiner Himmelfahrt.

  • Dort ist der mächtige Jesus auch heute noch und von dort wird er kommen, um sein ewiges Reich aufzurichten. Dann werden alle anderen Reiche aufhören.
  • Das ist die Zuversicht, die Daniel den Juden damals im Exil und uns heute vermittelt!

Mit Kapitel 8 beginnt der zweite Teil im Buch Daniel. Das ist auch dadurch erkennbar, dass diese Kapitel wieder in hebräischer Sprache verfasst wurden (während 2-7 auf aramäisch verfasst wurden).

Hier kommen nun apokalyptische Visionen, die zumindest teilweise schwer zu interpretieren sind, so dass die Auslegungen dazu weit auseinander gehen. Ich habe hier noch keine ganz große Klarheit und werde mich entsprechend eher vorsichtig und knapp äußern.

In Kapitel 8 sehen wir dabei zum dritten Mal eine Vision von aufeinander folgenden Weltreichen. Dieses Mal wird die Vision zumindest teilweise erklärt. Daniel sieht dabei die Zukunft und wir können aus heutiger Sicht die ersten Epochen gut nachvollziehen, was uns darin stärken sollte, auch den noch zukünftigen Dingen bedingungslos zu glauben.

Kapitel 9 ist ein großartiges Gebet. Daniel erkennt dabei an, dass er nichts von Gott verlangen kann, sondern als Sünder kommt. Doch neben Buße wagt er sich doch, auch Bitten zu äußern, denn er kennt seinen barmherzigen und gnädigen Gott.

  • So dürfen wir auch kommen. Mit Buße, demütig, niemals fordernd und doch voller Vertrauen und Zuversicht!

Ab Vers 20 sehen wir dann, dass der HERR das Gebet Daniels erhört und ihm durch den Engel Gabriel Einblick in seine Pläne gewährt.

  • Ich finde es sehr ermutigend von dieser Gebetserhörung und Gottes Zuspruch („du bist von Gott geliebt“) zu lesen.
  • Das darf uns in unserem Beten ermutigen und anspornen.

Auf die genaue Interpretation der Offenbarung des Gabriel gehe ich nicht weiter ein. Da gibt es ja ziemlich kontroverse Diskussionen … und ich habe da wenig Erkenntnis.

Im 4. Kapitel lesen wir eine bemerkenswerte die Rede Nebukadnezars, in der er nun selber eine dritte Episode aus seinen Erfahrungen mit Daniel berichtet. Wieder hat er einen Traum und wiederum kann Daniel ihm die Bedeutung erklären. Jetzt macht Gott ihm deutlich, dass er ihn erniedrigen wird, bis er letztendlich Gott anerkennen wird. Dann soll er wiederhergestellt werden.

Diese Rede reflektiert dabei nicht die Gesinnung Nebukadnezars zum Zeitpunkt seines Traumes. Die Verse 28ff zeigen, dass er zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht Gott wirklich als den HERRN anerkannt hatte. Dazu bedurfte es erst noch der im Traum angedeuteten Demütigung, die dann kommen sollte.

  • Dieser Bericht ist faszinierend, denn er zeigt uns gleich mehrere wichtige und ermutigende Wahrheiten:
  • Gott kann selbst heidnische Könige zum Glauben führen und hat dabei die Macht, Könige ab- und wiedereinzusetzen.
  • Gott plant die Erlösung von ganz spezifischen Menschen und führt dann die Dinge im Leben dieser Menschen so, dass sie am Ende eben tatsächlich zum Glauben kommen. Ich denke, dass viele von uns das auch ganz persönlich erlebt haben. Dafür preise ich Gott!
  • Gott ist der Gott der ganzen Welt. Er bekehrt hier selbst den König der Feinde Judas. Auch das ist etwas, dass wir ja selber erleben durften … und wir dürfen eben auch darum wissen, dass selbst diejenigen, die uns heute noch feindlich gesinnt sind, nicht außerhalb der Erreichbarkeit Gottes liegen. Seine Gnade ist groß und er kann selbst die größten Feinde der Christen, zu Christen machen

 

Ab Kapitel 5 wird deutlich, dass die Kapitel 2-7 in einer parallelen Struktur geschrieben sind. Diese Kapitel unterscheiden sich vom Rest des Buchs auch dadurch, dass sie nicht in Hebräisch, sondern in Aramäisch verfasst wurden.

Dabei geht die Parallelität jetzt in umgekehrter Reihenfolge. Kapitel 5 ähnelt in manchen Dingen dem 4. Kapitel. Wiederum erhebt sich der König über Gott und wiederum erlebt er etwas, das niemand deuten kann bis Daniel kommt. Und auch dieses Mal hat er Erkenntnis von Gott.  Daniel nimmt dann auch direkt Bezug auf Kapitel 4 und berichtet, wie der Vater von König Belsazar von Gott gerichtet und nach seiner Bekehrung wiederhergestellt wurde. Belsazar wusste das und doch hatte er sich eben nicht Gott zugewandt, sondern Gotteslästerung und Götzendienst begangen.

Ihm gewährt Gott keine Gnade. Und so verkündet Daniel ihm seinen baldigen Tod. Interessant ist, dass Belsazar Daniel trotzdem wie versprochen beschenkt. Und dann stirbt er.

  • Möge der Herr es schenke, dass wir den Glauben von Generation zu Generation weitergeben und möge ER unseren Kindern Gnade schenken!

 

Auch in Kapitel 6 erleben wir ein deja vu. Wie in Kapitel 3 gibt es Menschen im Umfeld des Regenten, die voller Neid gegen die Gottesfürchtigen vorgehen. Während dabei in Kap. 3 die drei Freunde Daniels betroffen waren, trifft es jetzt Daniel. Und auch er bleibt Gott treu und betet zu Gott. Auch er wird verurteilt und auch er wird von Gott auf wundersame Weise bewahrt … dieses Mal nicht aus dem Feuerofen, sondern aus der Löwengrube.

Interessant ist dabei zu sehen, dass König Darius Daniel retten will, aber sich an die Gesetze gebunden fühlt, obwohl er doch der König über alles sein soll. Doch nicht nur das, Darius erkennt auch, dass es einen mächtigen Gott gibt und zwar den Gott Daniels. Schließlich fastet (und betet?) er für Daniel.

Wiederum ist es ein Engel des Herrn der schützend eingreift und den Löwen die Mäuler zuhält und so Daniel rettet.

  • Die Macht und Größe Gottes wird hier sehr sichtbar.
  • Was die Feinde für böse erdachten wird von Gott gebraucht und letztendlich ruft der König der Perser das Volk dazu auf, sich dem Gott Daniels zuzuwenden.

Der Prophet Daniel liest sich ganz anders, als die drei großen Propheten zuvor (Jeseja, Jeremia, Hesekiel). Daniel ist nicht nur viel kürzer, sondern auch viel leichter zu lesen … auch wenn wir hier natürlich auch einige schwierige Passagen finden.

Das Buch beginnt mit dem Fall Jerusalems und berichtet aus der Perspektive des babylonischen Königshauses. Dieses bedient sich einiger ausgesuchter junger Juden, die am Königshof dienen sollen. Unter ihnen sind auch vier fromme Männer, Daniel und seine drei Freunde. Diese sind darauf bedacht, sich nicht zu verunreinigen und deshalb wollen sie nicht von der Tfel des Königs essen, sondern bitten, dass man ihnen nur Gemüse gebe. Damit scheinen sie für den Dienst unfähig zu sein, da sie so ja nicht gesund und stark sein können (so denkt man zumindest).

Diese erste Krise findet seine Auflösung dadurch, dass Gott dafür sorgt, dass der oberste Kämmerer den Männer freundlich gesinnt ist und ihnen erlaubt, auf die vorgeschrieben Nahrung zu verzichten … und dadurch, dass die jungen Männer trotz ihrer „Rohkost-Diät“ besonders fit werden J.

Vor allem aber lesen wir hier davon, wie Gott die frommen jungen Männer mit Erkenntnis und Weisheit segnet – und Daniel die Gabe schenkt, Träume zu verstehen …  was dann nach und nach auch dem Herrscher in Babylon bekannt wurde.

  • Und so bereitet uns das erste Kapitel auf das vor, was dann noch kommen wird.

Wir sehen hier also, wie Gott diejenigen segnet, die Ihm-hingegeben leben.

  • Möge der Herr uns ebenso dazu motivieren, für Ihn zu leben und uns darin segnen!

 

Wie schon im ersten Kapitel hat auch das 2. Kapitel eine echte Storyline mit Spannungsbogen.

König Nebukadnezar hat einen Traum, der ihn beunruhigt. Zugleich hat er offensichtlich kein Vertrauen in seine weisen Männer. Er ahnt, dass sie sich irgendwelche Deutungen ausdenken würden, wenn er ihnen seinen Traum offenbart, Und so testet er sie und fordert, dass sie auch gleich den Traum nacherzählen müssen.

  • Im Prinzip hat Nebukadnezar sicher recht. Die Weissager sind letztendlich Scharlatane.
  • Aber auch die Weissager haben Recht, wenn sie anerkennen, dass das was Nebukadnezar fordert, unmöglich ist.

Letztendlich kommt es so zu einer Situation, bei der alle weisen Männer getötet werden sollen. Das wäre auch das Ende für Daniel und seine Freunde.

Und dann lesen wir von Daniels Gebet und davon, wie Gott das Gebet des Daniel erhört und ihm offenbart, was es damit auf sich hat.

Daniel kennt den einen wahren Gott und dieser befähigt ihn, so dass Daniel bei Nebukadnezar auf Wohlwollen stößt und er und seine drei Freunde an Einfluss gewinnen.

  • Natürlich ist das kein Wohlstandevangelium. Daniel ist immer noch in der babylonischen Gefangenschaft. Aber wir sehen, wie Gott diejenigen versorgt, die auf ihn vertrauen.
  • Unser Gott ist ein Retter und Helfer in jeder Not!

 

In Kapitel 3 wir deutlich, dass Nebukadnezar zwar die Macht Daniels erkannte, aber eben doch nicht wirklich den Gott Daniels anerkannt hatte. Und so lässt er sich selber anbeten bzw sein Standbild. Das führt zur nächsten Krise … und auch dieses Mal erweist sich, dass der Glaube der wahrhaft Gottesfürchtigen berechtigt ist und „Berge versetzen kann“.

Und so rettet Gott die drei Freunde aus dem Feuerofen.

Die Freunde wissen dabei darum, dass Gott sie nicht unbedingt retten muss … und doch wissen sie sich sicher bei ihrem Gott.

  • Diese Zuversicht dürfen wir auch haben. Gott ist treu und segnet den Gehorsam und wacht über die seinen. Selbst wenn wir mal nicht die unmittelbare Bewahrung erfahren, von der wir hier lesen, so dürfen wir eben doch wissen, dass Gott uns aus allem Leid heraus retten wird, wenn wir auf IHN vertrauen. Manchmal ist das nicht die Rettung vor Leid und Tod, sondern durch den Tod hindurch. Aber gewiss ist, dass wir einen Rettergott haben, der die Seinen eines Tages aus aller Not befreien wird, so dass keiner im ewigen Feuer schmoren muss!

Wiederum erkennt Nebukadnezar des Gottes der Juden und doch scheint es immer noch so zu sein, dass er diesen Gott nicht als seinen Gott annimmt.

  • Das erleben wir ja leider immer wieder. Menschen erleben Gottes Wirken und doch erkennen Sie ihn nicht als ihren Herrn an.
  • Ich bete da bei den Menschen, bei denen ich das erleben musste dafür, dass der HERR ihre harten Herzen weich werden lässt, so dass sie wahrhaft seine Kinder werden.