Zu Beginn von Kapitel 15 erklärt Jesus, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten sich ihre eigenen Gesetze gemacht haben. Diese haben zwar einen Bezug zu den biblischen Geboten und doch waren sie ein Irrweg und das gleich in zweifacher Hinsicht:
1) Zum einen gehen diese menschlichen Gesetze über das hinaus, was Gott fordert.
2) Und zum anderen wurden diese Gesetze zu etwas, was kein Gebot (auch nicht die biblischen) jemals sein sollte, nämlich der angebliche Weg zum Heil. Dieser Weg ist für uns ungangbar und damit eine Sackgasse.

Jesus lehrt, dass wir primär keine Gesetzestreue brauchen, sondern Herzen, die sich danach sehnen, Gottes Willen zu tun. Echte Reinheit kommt genauso wie die Unreinheit aus dem Herzen. Da unsere Herzen alle von Geburt an unrein sind, brauchen wir eine grundlegende Herzensveränderung. Diese neuen, reinen Herzen kann uns nur Gott schenken. Das ist die großartige Zusage der Propheten Jeremia (24,7; 31,33) und Hesekiel (11,19; 36,26).

Die Reinheitsgesetze im AT weisen uns darauf hin, dass Gott wahre Reinheit will, weil er selber heilig ist Und sie zeigen uns, dass wir es nicht schaffen dauerhaft und komplett rein zu sein. Deshalb sind wir alle auf Gottes Gnade und seine uns verändernde Kraft angewiesen.

  • Ihr Lieben, ich bete für uns, dass wir immer wieder neu von Dankbarkeit erfüllt sind, für die Herzensveränderung, die Gott in uns bewirkt hat
  • Und ich bete, dass wir immer weiter im Glauben wachsen und der destruktiven Sünde immer weniger Raum geben und gerade so dann Gottes reichen Segen erfahren!

Ab Vers 21 sehen wir Jesus mit einer ausländischen Frau – die ja im Prinzip für Juden „unrein“ war. Diese Frau hat ein großes Vertrauen darauf, dass Jesus helfen kann und so lässt sie nicht locker. Sie kommt nicht fordernd zu Jesus, sondern ganz demütig, und akzeptiert, dass sie von den Juden gesehen wird, wie ein Straßenköter, der nur das bekommt, was vom Tisch fällt. Und sie vertraut darauf, dass das bei Jesus genug ist, um ihre Tochter zu retten.

Jesus lobt diesen demütigen und großen Glauben und ist der Frau gnädig!

  • Ich bete dafür, dass ich und wir alle immer mehr einen solchen demütigen, festen Glauben haben, der Jesus in jeder Situation vertraut und an ihm festhält.

Im Rest des Kapitels sehen wir dann nochmal die Barmherzigkeit Jesu. Er heilt Viele und versorgt die Hungrigen. In alledem offenbart er sich als der Messias, den Jesaja bereits angekündigt hatte (Mt 11,1-6; Jes 35 & 61). Von daher sind diese Berichte mehr, als allein eine Offenbarung der Barmherzigkeit des HERRN, sie sind eben auch Zeugnisse, die uns helfen sollen, Jesus als den lang erwarteten Messias zu erkennen.

In Kapitel 6 sehen wir dann Jesus als den Herrn über alle Dinge. Er vermehrt Brot und Fische und er geht auf dem See und immer hat er dabei die Menschen im Blick, denen er hilft und die er lehrt.

Die Brotvermehrung erinnert an eine andere Zeit, als Gottes Volk nichts zu essen hatte. Damals kam das Brot (das Manna) von oben. Auch hier ist es nun wieder Gott, der für sein Volk sorgt. Jesus erkennt, dass das Volk ihn jetzt zum König machen würde. Wenngleich seine Worte oftmals auf Widerstand stießen … wenn er solche Wunder tut und den Menschen das gibt, was sie wollen und brauchen, dann findet er Zuspruch. Doch die Speisung der 5000 war vor allem ein Zeichen. Das letztendliche Ziel war es nicht, dass sich die Menschen mal wieder richtig satt essen. Es ging primär darum, dass Jesus sich als der Allmächtige offenbart.

Später im Kapitel erklärt Jesus dann auch, dass er das bessere Manna ist – er ist das Brot des ewigen Lebens. Er sättigt nicht nur für kurze Zeit, sondern er sorgt dafür, dass alle, die an ihn glauben nie mehr verhungern / sterben. Denn selbst die Gläubigen, die tatsächlich verhungern haben in IHM das Brot des ewigen Lebens, so dass sie leben, selbst wenn sie sterben.

Jesus verbindet seine Selbstverkündigung mit dem Aufruf, IHM (an ihn) zu glauben: „35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ Gleichzeitig weiß er, dass es göttlicher Intervention bedarf, damit Menschen an ihn glauben: „36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.  37 Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.  38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.  39 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich’s auferwecke am Jüngsten Tage.“

Am Ende des Kapitels sehen wir dann zwei unterschiedliche Reaktionen. Viele „Jünger“ wenden sich von ihm ab. Andererseits lesen wir aber auch das wunderbare Zeugnis des Petrus, der erkennt, dass nur Jesus Worte des ewigen Lebens hat. Diese Erkenntnis und damit auch das ewige Leben ist etwas, das der Heilige Geist schenken muss: „63 Der Geist ist’s, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.  64 Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.  65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.“

Ich denke wir sehen hier recht klar, dass unsere Erlösung das Gnadenwerk Gottes ist.

Daraus resultieren zwei logische Konsequenzen:

  • Wir haben keinen Grund für Stolz auf unseren Glauben.
  • Und wir haben keinen Grund zur Panik, wenn wir sehen, dass wir immer noch sündigen.

Andererseits macht dieses Kapitel aber eben auch deutlich, dass der Glaube an Jesus Christus alles entscheidend ist.

  • Deshalb sollten wir Menschen von Jesus Christus erzählen.
  • Und wir sollten sie dazu aufrufen, sich IHM im Glauben zuzuwenden und im Vertrauen auf IHN und sein Wort zu leben.

Die ersten 17 Verse in Kapitel 9 sind ein deutlich kürzerer Bericht von der Aussendung der Jesu Jünger, von den Anfragen und Zweifeln des Herodes und der Speisung der 5000, den wir ja auch schon ausführlich im Markusevangelium betrachtet haben.

Ab Markus 6, Vers 7 wird berichtet, dass Jesus seine 12 engsten Freunde und Wegbegleiter jeweils zu zweit aussendet, so dass sie seinen Verkündigungsdienst unterstützen bzw multiplizieren sollten. aus. Sie predigten die Buße. Dies ist zum einen die Abkehr von den Sünden, aber vor allem auch die Umkehr zu Jesus hin

  • Auch wenn wir natürlich nicht zu den 12 gehören, so sind auch wir von Jesus als seine Zeugen ausgesandt, damit auch durch uns viele Menschen zur Buße und zum Glauben gerufen werden.

Dann folgt der Bericht über Herodes. Er rätselt darüber wer Jesus ist und zieht eine falsche Schlussfolgerung. Aber so ganz weit daneben liegt er ja nicht. Herodes ist Auf jeden Fall eine interessante Person. Er hat eine gewisse Erkenntnis – immerhin hört er Johannes gerne zu und erkannte ihn als frommen und heiligen Mann. Aber er hat keine echte Umkehr erlebte.  Und so agierte er letztendlich dann doch entsprechend seiner eigenen Interessen.

  • Auch heute gibt es viele solche Menschen, die eine gewisse Anerkennung für Jesus haben und evtl auch sein Wort mal ganz interessant finden und gerne hören und dann doch nicht unter der Herrschaft des Herrn leben und IHM somit nicht nachfolgen.
  • Ich bete, dass jeder von uns, dem Herrn ganz bewusst und immer deutlicher nachfolgt, so dass wir nicht Hörer des Wortes allein bleiben, sondern zu Tätern des Wortes werden!

Schließlich folgen noch drei Berichte, in denen wir verschiedene Aspekte davon sehen, wie Jesus für Menschen sorgt. Bemerkenswert ist dabei, dass ER auch da noch agieren kann, wo dies scheinbar unmöglich erscheint.

Er versorgt die 5000 Mann mit 5 Broten und zwei Fischen und offenbart dabei, dass Ihm nicht unmöglich ist. Er ist der Versorger, dem die Ressourcen nie ausgehen.

Ab Vers 45 lesen wir dann davon, wie Jesu allein betet und dann sieht, dass sich seine Jünger auf dem See abplagen. Wiederum offenbart er, dass ihm nicht unmöglich ist. Die Naturgesetze sind ja schließlich auch von Gott geschaffen und es ist ihm ein Leichtes, sich über diese hinwegzusetzen und über das Wasser zu laufen.

Schließlich lesen wir noch ein weiteres Mal, dass Jesus in der Lage ist, Kranke zu heilen. Hier wird immer wieder deutlich, dass Jesus der mächtige und barmherzige Retter ist.

  • Möge ER uns die Augen öffnen, so dass wir IHN als den erkennen, der ER ist, so dass wir IHN als den Herrn unseres Lebens anerkennen und auf IHN in allen Dingen vertrauen!

Zu Beginn von Kapitel 14 erwähnt Matthäus noch ein letztes Mal Johannes den Täufer und zwar seine brutale Tötung durch einen populistischen Machthaber. In gewisser Weise könnte man sagen, dass Johannes der erste christliche Märtyrer ist … denn er verkündet ja, dass wir Menschen Umkehr und Rettung brauchen und dann auch den Herrn Jesus Christus. Diese Botschaft war und wird immer anstößig sein.

Jesus zieht sich nach der Todesnachricht zurück. Doch ihm bleibt wenig Zeit, um zu trauern. Viele Menschen kommen, um ihn zu hören und dann versorgt er sie nicht nur mit dem Wort Gottes, sondern auch Fisch & Brot. Jesus offenbart seine übernatürliche Kraft, durch die er Brote und Fische vermehrt. Nach der Speisung der 5000 sendet Jesus seine Jünger alleine aus, so dass sie ohne ihn in den Sturm geraten. Er betet in aller Stille, allein auf dem Berg.

  • Ich finde es immer wieder faszinierend, das Gebetsleben unseres Herrn zu sehen. Er lebt in enger Beziehung zu seinem Vater. Ich bin da immer wieder etwas traurig über mich selbst und möchte gerade auch in diesem Punkt meinem Herrn ähnlicher werden.

In seinem Beten ist Jesus nicht abgewandt von dem, was um ihn herum geschieht. Er sieht den Sturm und die Not der Jünger und kommt zu ihnen. Dabei zeigt Jesus, dass die Naturgesetze keine Macht über IHN haben. Er ist der Herr über alle Dinge und so kann ihn auch das Wasser tragen. Ich kann gut verstehen, dass die Jünger bei diesem Anblick in Panik geraten. Doch dann wird Petrus übermütig und will tun, was Jesus tut. Das erfüllt ja eigentlich keinen Zweck und letztendlich muss Petrus einsehen, dass er nicht wie Jesus ist und sein Glaube auch klare Grenzen kennt. Aber Jesus hilft ihm und rettet ihn – aber nicht, ohne ihm deutlich zu machen, dass seine Not selbst verursacht ist.

  • Das ist ja das, was Jesus immer wieder tut. Er rettet Menschen aus ihrer selbst-verursachten Not. Er tut dies, indem er Menschen zur Erkenntnis ihrer eigenen Sündhaftigkeit bringt. Das ist die Grundlage der Rettung.

In Genezareth fährt Jesus fort, Menschen in Not zu helfen. Er heilt die Kranken. Hier zeigt sich die Barmherzigkeit und Macht Jesu. Dabei ist das vor allem ein Zeichen dafür, dass er der Messias ist, der noch viel mehr tut, als „nur“ physisch Kranke zu heilen.

Zu Beginn des 10. Kapitels werden die 12 Jünger namentlich vorgestellt, bevor wir dann von ihrer Aussendung lesen. Jesus gibt seinen Jüngern die Fähigkeit, große Wunder zu tun. Diese Wunder sind kein Selbstzweck und auch keine Fähigkeit, die Jesus grundsätzlichen allen seinen Nachfolgern gibt. Vielmehr sind diese Wundertaten Zeichen, die spezifisch die Apostel ausweisen (2. Kor 12,12).

Die Hauptaufgabe der Jünger ist aber das Predigen und dabei zentral die Botschaft vom kommenden Reich Gottes (dem Evangelium), denn das Reich Gottes kommt durch Jesus und dadurch, dass er durch seinen Tod und seine Auferstehung Menschen durch den Glauben zu Teilhabern dieses Reiches macht.

Der Auftrag an die Jünger ist sehr herausfordernd: Jesus sendet seine Jünger „wie Schafe unter die Wölfe“. Das ist ganz offensichtlich eine gefährliche Mission. Andererseits sollten wir nie vergessen, dass Jesus der gute Hirte ist, der immer auf uns Acht hat. Das entlässt uns aber nicht aus der Verantwortung, weise zu agieren. Einerseits sollen wir „klug wie die Schlangen“ sein. Andererseits sollen wir uns dabei makellos verhalten und eben „unschuldig wie die Tauben sein.“

Jesus redet hier also ganz offen davon, dass Christen Widerstand und Leid erleben werden. Aber auch das wird Gott gebrauchen, um durch uns das zu erreichen, was ER sich vorgenommen hat. Und so dürfen wir getrost unserem Herrn folgen, im Wissen darum, dass er bei uns ist, uns gebrauchen wird und uns letztendlich sicher nach Hause bringen wird.

In Vers 27 lesen wir dann den sehr klaren Auftrag des Herrn: „Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern“ – dieser Auftrag galt den Aposteln und er gilt auch uns heute.

Jesus weiß darum, was uns immer wieder davon abhält, das zu tun, wozu ER uns hier aufgerufen hat, nämlich unsere Menschenfurcht. Der Weg die Menschenfurcht zu überwinden ist die Erkenntnis Gottes und damit eine gesunde Gottesfurcht.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr darin wachsen, Gott mehr zu fürchten und mehr zu lieben, als irgendetwas oder irgendjemand anderes.

Dann erklärt Jesus, dass ER nicht gekommen ist, um Frieden zu bringen (sondern das Schwert). Das mag seltsam klingen, denn ER ist ja auch der Friedefürst. Aber den Frieden, den Jesus bringt, ist Friede mit Gott. Von Menschen werden wir Widerstand erfahren, wenn wir uns klar zu Jesus bekennen – umso wichtiger ist es, dass wir zumindest in der Gemeinde und als Christen in Liebe und Frieden miteinander leben. Vor allem aber dürfen wir Christen wissen, dass wir Frieden mit Gott haben.

Jesus macht deutlich, dass unsere Positionierung ihm gegenüber entscheidend ist und eben auch große Veränderung mit sich bringt. Das kann auch bedeuten, dass alte Loyalitäten weichen müssen. Dafür schenkt er uns neue, indem er uns zu Kindern Gottes und zu Gliedern an Seinem Leib (der Gemeinde) macht.

  • Von daher ist auch klar, dass Christen in eine Gemeinde gehören und das heißt ganz sicher mehr, als ab und zu einen Gottesdienst zu besuchen. Gemeinde ist die Gemeinschaft der Gläubigen, die in enger Verbundenheit miteinander leben.
  • Von daher sollte jeder Christ eben auch mit seinen Glaubensgeschwistern verbunden und aktives Mitglied einer lebendigen lokalen Gemeinde sein.

Die Jesu-Worte in diesem Kapitel sind herausfordernd. Wir sollten uns in unserem Denken immer wieder von den Denkschemata dieser Welt lösen und sollten unser Denken durch Gottes Wort und Gottes Geist reformieren lassen.

In Lukas 9, Verse 57-62 lesen wir drei Aufrufe zu bedingungsloser Nachfolge. Erst will einer Jesus nachfolgen und wird herausgefordert zu überdenken, ob er wirklich bereits dazu ist. Dann ruft Jesus einen anderen in die Nachfolge, der aber noch zögert und dafür von Jesus zurechtgewiesen wird. Und schließlich kommt nochmals einer, der Jesus nachfolgen will, aber eben auch noch anderes vorher tun will.

  • In allem wird deutlich, dass der Ruf zur Nachfolge keinen Aufschub erlaubt. Ich hoffe, dass wir diesem Ruf bedingungslos folgen.

Ab Vers 22 sehen wir dann die göttliche Autorität Jesu. Der Wind ist ihm Untertan, die Dämonen sind es und selbst Krankheit und Tod sind es. Jesus hat Macht über Alles!

  • Wir tun gut daran, uns immer wieder darauf zu besinnen. Mit Gott ist Alles möglich.
  • Auf Ihn können wir in allen Dingen vertrauen.
  • Wenn ER nicht eingreift, hat das einen guten Grund und es liegt nie daran, dass er es nicht könnte.

Bemerkenswert ist dabei, dass die Menschen, die Jesu Wunder erleben, sicher fürchten. Wer also denkt, dass Menschen eher gläubig würden, wenn sie Wunder erleben, der verkennt das. Jesus wirklich erkennen können Menschen nur, wenn der gute Same des Evangeliums gesät wird und der HERR ihr Herz so öffnet, dass der Same letztendlich auf fruchtbaren Boden trifft.

Nach den Reden vom kommenden Reich Gottes kommt dann der Bericht von der Stillung des Sturms. In gewisser Weise scheint dies eher zum nächsten Kapitel zu passen, da wir da ja die Werke Jesu sehen, während ansonsten in Kap. 4, die Worte / Lehren Jesu im Zentrum stehen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass bei der Kapiteleinteilung (die ja nicht göttlich inspiriert ist) jemand erkannt hat, dass die Frage am Ende des Berichts von der Stillung des Sturms („Wer ist der“, v.41), eben doch auch zu Kap. 4 passt.

  • Erkennen wir, wer ER ist?
  • Folgen wir Ihm deshalb nach und bringen wir so Frucht? Oder lehnen wir IHN ab?
  • Oder wollen wir Ihn zwar als Retter gerne annehmen, lehnen aber Seinen Anspruch ab, dass ER der Herr ist, dem es zu folgen gilt.

Frucht bringen wir nur in der Nachfolge des Herrn und deshalb ist Busse (Umkehr) eben zwingend für wahre Bekehrung und nicht allein Reue.

  • Deshalb ist die Frage wichtig: „Wer ist ER?“

Jesus ist der Herr, dem es zu folgen gilt, so dass ER in und durch uns Frucht bringen kann!

  • Möge dieses mächtige Wort Gottes uns immer wieder neu von dieser Wahrheit überzeugen, so dass wir IHM immer froher und konsequenter nachfolgen.

Nach der Stillung des Sturms kommt Jesus zu Beginn von Kapitel 5 mit seinen Jüngern an das andere Ufer des Sees und damit wohl in heidnisches Gebiet. Ich frage mich, ob Satan durch den Sturm versucht hatte, Jesus davon abzuhalten, dorthin zu kommen und nun einsieht, dass er gegen Jesus nichts zu tun vermag. So kommt dann der Gerasener zu Jesus, anstatt davon zu laufen. Offensichtlich war im klar, dass es kein Entkommen gab und so bittet er um eine mildere Behandlung. Jesus gewährt ihm (bzw der Legion Dämonen) das Anliegen. Das ist aber kein nachgeben, sondern dient letztendlich einem Zweck. Der Massensuizid der Schweine zeigt uns die zerstörerische Gewalt der Dämonen.

  • Und doch dürfen wir erkennen, dass sie gegen Jesus nichts ausrichten können. Wenn er etwas befiehlt, müssen sie gehorchen und weichen!

Die Menschen in der Region sehen in Jesus den Verursacher der Wirtschaftskrise (die Schweineherde ist futsch) und wollen Ihn loswerden. Ganz anders ist die Reaktion des Geraseners. Er sieht in Jesus seinen Retter, dem er folgen will. Doch Jesus hat einen besseren Plan mit ihm und setzt ihn quasi als „Missionar“ zu seinen eigenen Leuten ein.

  • Auch das darf uns herausfordern. Manchmal hat Jesus andere Pläne für uns, als das, was wir im Sinn haben, selbst wenn unsere Pläne – so wie der des Geraseners – grundsätzlich auf unserer Liebe zu Jesus gründen.
  • Beeindruckend ist die Dankbarkeit des Geraseners. Ich wünsche uns, dass wir immer wieder klar vor Augen haben, was Jesus für uns getan hat und dann freudig in allen Dingen das tun, wozu er uns (durch sein Wort) aufruft.

Ab Vers 21 sehen wir dann nochmals Jesus Autorität über Krankheit und Tod. Sowohl Jairus, wie auch die blutflüssige Frau zeigen dabei großen Glauben. Im Falle von Jairus finde ich das besonders bemerkenswert. Dass er Jesus auch dann noch glaubt, als ihm berichtet wird, dass sein Kind tot ist, ist weit mehr als die Tat eines Verzweifelten.

Interessant ist auch, das Jesus Handeln oftmals Furcht hervorruft. Schon am Ende von Kapitel 4 lesen wir von der Furcht der Jünger, nachdem sie erleben, dass Jesus Macht über Wind und Wellen haben. Und hier sehen wir nun, dass die Frau sich fürchtet, nachdem sie Heilung erfahren hat. Jesus schenkt Ihr dann zusätzlich zur Heilung auch noch seinen Frieden.
Jairus ergreift die Furcht wohl eher, weil er annehmen muss, dass sein Versuch durch Jesus zu bekommen, zu spät kommt. Auch hier nimmt Jesus die Furcht. Dieses Mal allein durch die Zusage, dass ER noch helfen kann und das auch tun wird! In beiden Fällen triebt der Glaube und die Erkenntnis Jesu die Furcht aus.

  • Ich denke, wer die Autorität des Herrn Jesus erkennt, der wird immer auch eine gewisse Gottesfurcht haben. Doch je mehr wir Jesus dann kennen lernen – vor allem als den Gott, der für uns ist – desto mehr wird die Furcht wahrer Lieb und tiefem Frieden Raum geben.
  • Andererseits kann ein Mangel an Gottesfurcht aber natürlich auch bedeuten, dass wir Jesus noch gar nicht richtig erkannt haben. Da fehlt dann aber eben auch die Liebe für ihn und der tiefe Friede, den nur er geben kann.
  • Möge der HERR uns wahre Gotterkenntnis schenken, mit angemessener Gottesfurcht und großer Liebe und wahrem Frieden.

Schließlich sehen wir in Vers 43, wie ja auch an anderen Stellen, dass Jesus seine wahre Identität noch geheim halten möchte. Das begründet sich dadurch, dass ER den Menschen erst genauer erklären möchte, wozu der Messias wirklich gekommen ist. Die Leute haben noch falsche Vorstellungen und deshalb will Jesus erst klarmachen, wozu er gekommen ist, bevor er sich dann in seiner ganzen Macht als Messias und Sohn Gottes in aller Deutlichkeit zu erkennen gibt.

In den Versen 18-26 offenbart Jesus, dass er nicht nur Vollmacht hat, sondern auch allwissend ist. Er weiß, wer ihn warum berührt hat. Und dann zeigt er, dass er nicht nur alles weiß, sondern auch alles tun kann und so bringt er das tote Kind zum Leben zurück.

Viele Menschen, die von Jesus geheilt werden, können nicht davon schweigen. Die Blinden haben volle Herzen und reden und der vormals Stumme & Besessene fängt auch an zu reden, nachdem Jesus ihn geheilt hat.

  • Möge uns das ein Vorbild sein. Wenn Jesus uns geistliche Erkenntnis (Glauben) geschenkt hat und von der Macht der Finsternis befreit hat, dann sollten auch wir ihn mutig und froh aller Orten bekennen.
  • Die Ernte ist auch heute noch groß. Möge uns Gott eine ähnliche Herzenshaltung geben, wie die, die Jesus hatte und mögen wir dann intensiv darum beten, dass der Herr der Ernte Arbeiter in seine Ernte sende.
  • Wichtig ist aber auch, dass wir erkennen, wer der Herr der Ernte ist. Wir können keine Ernte produzieren, denn Gottes Wort ist der Same, den Gott selbst aufgehen lässt und Gott ist es, der das Gedeihen schenkt und so die Ernte schenkt. Wir sind dabei die Arbeiter Gottes.