In Kapernaum sehen wir die große Autorität in der Lehre Jesu und seine Macht über Dämonen und Krankheiten. Die Menschen kommen auch dort dann letztendlich mit der falschen inneren Einstellung. Sie wollen, dass Jesus sie gesund macht – aber haben dabei wohl nur das körperliche im Blick, während Jesus den ganzen Menschen sieht und vor allem dafür gekommen ist, uns Menschen das Evangelium zu verkünden, denn das allein gibt wahres Leben. Deswegen muss er auch weiterziehen, um das Reich Gottes anderswo zu verkünden, so dass Menschen durch den Glauben an das Evangelium zu Bürgern dieses Reiches werden können.
Monat: Oktober 2021
Ab Markus 1,21 sehen wir Jesu Vollmacht als Prediger. Dann kommt seine Macht über Krankheiten und Dämonen in den Blick. Und doch macht er deutlich, dass er primär gekommen ist, um den Menschen zu predigen (sie zu lehren) und dabei eben vor allem, Menschen zur Buße und zum Glauben zu rufen.
- Das ist Sein primärer Auftrag, von dem er sich nicht abbringen lässt. Er weiß, was Sein Vater von ihm will und er tut Seinen Willen.
Später bedeutet das dann, dass die Zeit des Lehrens vorbei ist und er seinen Auftrag am Kreuz vollenden wird. Aber zu Beginn zeigt Markus uns, wer Jesus ist. Er ist der Christus und der Sohn Gottes und als solcher hat er Autorität zu lehren, zu heilen und Dämonen auszutreiben.
- Mögen auch wir die Autorität Jesu erkennen und IHN so in allen Dingen unseren HERRN anerkennen.
Am Ende des 4. Kapitels lesen wir, dass Jesus die Autorität seiner Predigtbotschaft durch mächtige Zeichen bestätigt. Dabei tut er, was er predigt. Er macht Menschen heil und befreit sie vom Bösen.
- Das haben wir alle erlebt, wenn wir zum Reich Gottes gehören.
- Wir mögen noch Krankheiten haben, aber die größte und ewig tödlichste aller Krankheiten, unsere Sündennatur, hat Jesus geheilt. Wenn wir auch noch nicht frei von der Gegenwart der Sünde in unserem Leben ist, so ist die Schuld der Sünde getilgt und die Macht der Sünde gebrochen, denn Jesus ist für die Schuld der Seinen ans Kreuz gegangen und hat in seiner Auferstehung über die Sünde triumphiert.
- So lasst uns dann auch als Bürger des Himmelreichs leben und von unserem großen Retter und Herrn Zeugnis geben.
In Kapitel 8,14-17 wird beschrieben, wie Jesus im Hause von Petrus durch eine Heilung offenbart, dass er in der Tat der Heiland ist. Er heilt die Schwiegermutter des Petrus und später noch viele Andere, die krank und von bösen Geistern besessen waren. Bemerkenswert ist dabei, dass die Schwiegermutter, kaum geheilt, anfängt dem Herrn Jesus zu dienen. Darin sollte sie uns ein Vorbild sein.
- Diese Frau sollte uns darin ein Vorbild sein: Wer von Jesus das Heil geschenkt bekommen hat, sollte für IHN leben.
Ab Johannes 1,35 sehen wir Jesus in Aktion. Er ruft die ersten Jünger in seine Nachfolge und wird auch dabei bezeugt. Andreas erklärt seinem Bruder Simon Petrus, dass Jesus der Messias ist und Philippus erklärt seinem Bruder Nathanael: „Joh 1:45 Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.“ Und schließlich bezeugt dann Nathanael „Joh 1:49 Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“ Erst dann bezeugt Jesus sich selbst: „Joh 1:51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.“
- In allem wird gleich von Anfang an deutlich, dass Johannes uns helfen will Jesus als den Christus, den Sohn Gottes zu erkennen, so dass wir an ihn glauben und so gerettet werden.
In den ersten 11 Versen des 2. Kapitels bezeugt sich Jesus durch sein erstes Wunder als der Sohn Gottes (d.h. er zeigt seine göttliche Autorität). Interessant ist dabei, dass Jesu Mutter schon davon ausging, dass Jesus Wunder tun kann.
- Es ist schon interessant zu sehen, wie manche Menschen früh erkannten, wer Jesus ist und was er zu tun vermag.
- Letztendlich muss uns aber klar sein, dass diese Erkenntnis genauso zu Stande kam, wie der Umstand, dass wir Jesus als Retter und Herrn erkennen durften … Gott hat es offenbart.
In Kapitel 5 demonstriert Jesus seine göttliche Autorität. Der Fischzug zeigt seine Autorität über die Natur. Petrus erkennt, dass Jesus göttliche Macht hat, was ihn dazu bringt, seine eigene Sündhaftigkeit sehr klar zu erkennen und Gottesfurcht in ihm aufkommen lässt.
Doch Jesus spricht ihm Mut zu und erklärt dann auch gleich, was die neue Berufung des Petrus ist. Er wird ein Menschenfischer sein. Das Wort klingt ungewöhnlich … und doch ist das unser Auftrag. Dabei ist dieses Bild natürlich nicht allegorisch zu deuten … Jesus als Köder und dann sind wir gefangen … sondern eben im Hinblick auf die neue Berufung. Nicht Fische fangen, sondern Menschen für Jesus gewinnen.
In diesem Kapitel beginnt nun der Bericht über das öffentliche Wirken Jesu. Doch zuvor führt der Heilige Geist Jesus in die Wüste. Hier ist eine Analogie zu Israel unverkennbar, wobei natürlich der Exodus und die Wüstenwanderung Israels aus dem 2. Mose ein Typ für das Geschehen ist, das hier beschrieben wird.
Auch Jesus kommt durch das Wasser und dann in die Wüste. Auch er wird versucht. Aber er erweist sich als der wahre „Israel“. Da wohl Israel den Versuchungen nachgab und sündigte, bleibt Jesus frei von jeder Sünde und widersteht den Versuchungen. Von daher ist diese Passage von größter Wichtigkeit, da sie uns zeigt, dass Jesus aller Gerechtigkeit Genüge tut und so qualifiziert ist, als stellvertretendes Opfer unsere Schuld zu sühnen.
Ab Vers 14 sehen wir weiter, wie Jesus bei seinem Wirken auf Erden vom Geist geleitet und zugerüstet war. Manchmal kann man ja den Eindruck bekommen, dass der Heilige Geist quasi passiv im Himmel wartete, bis Jesus uns Ihn sandte. Das stimmt aber nicht – Jesus hatte den Geist und tat durch ihn die Wunder, die er tat. Wiederum ist es gut, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir heute den gleichen Geist in uns und bei uns wissen dürfen.
Die erste Predigt, die Lukas von Jesus berichtet, hat es gleich in sich. Als guter Jude predigt Jesus aus dem AT. Dabei erklärt er, dass das AT von ihm zeugt. Die Verse aus Jesaja 61 weisen auf Sein Kommen hin. Dabei sind bei Jesaja das 1. & 2. Kommen des Herrn so eng miteinander verbunden, dass sie in einem Vers gemeinsame erwähnt werden (Jes 61,2). Jesus lässt bewusst den Schlussteil weg, denn der Tag des Gerichts ist noch nicht gekommen. Noch ist Gnadenzeit. Andererseits war den Juden wahrscheinlich klar, dass Jesaja neben der Gnade auch Gericht angekündigt hatte.
- Ich preise den Herrn dafür, dass ER geduldig wartet und uns so viel Gnadenzeit gegeben hat. So dürfen nun noch viele die feste Hoffnung auf die Ewigkeit bei Gott haben und müssen das Gericht nicht fürchten!
Die Menschen waren erstaunt über die Lehre Jesu. Sie kannten ihn als Josefs Sohn und konnten sich nicht vorstellen, dass dieser einfache Zimmermannssohn mit solcher Weisheit und Autorität lehren konnte.
Die Menschen in Nazareth lehnten letztendlich das lebendig gewordene Wort Gottes ab. Jesus erklärt dann, dass dies in schlechter Kontinuität des AT steht. Und so hat Gott Seinen Dienst schon immer nicht allein auf die Juden begrenzt. Die Juden sind aufgebracht und wollen ihn töten – aber irgendwie hat Jesus eine solche Autorität und wird so von seinem Vater geschützt, dass er letztendlich einfach durch den Mob hindurch geht und die Stadt verlässt.
Zu Beginn dieses Kapitels sehen wir, dass Markus den Bericht über Jesu Rückkehr in seine Heimatstadt anders einordnet, als Lukas, dessen Bericht aus Lk 4 andeutet, dass dieser Besuch kurz nach dem Beginn seines öffentlichen Wirkens stattfand. Die Menschen in Nazareth haben eine falsche Vorstellung davon, wer Jesus ist. Sie sehen in ihm wahrscheinlich den unehelich gezeugten Sohn der Maria, einen Zimmermann, der natürlich nichts Besonderes ist. Von daher wundern sie sich einfach nur über seine Weisheit, als wirklich auf ihn zu hören.
Letztendlich ist das ein recht typisches Phänomen. So gehen wir doch auch mit Menschen um. Das Bibelwort „der Prophet zählt im eigenen Land nichts“ ist ja gerade deswegen ein bekanntes Zitat. Und auch im Hinblick auf Jesus ist da Vorsicht geboten. Wenn wir eine falsche Vorstellung von Jesus haben, dann wird er uns ggf enttäuschen oder wir verkennen einfach.
- Von daher ist es mein Wunsch, dass wir die Evangelien mit offenen Augen und einem offenen Herzen lesen, so dass wir den dreieinigen Gott immer besser kennenlernen können.
Nach seiner Taufe wird Jesus in der Wüste versucht, aber er widersteht. Dann ab Vers 14 oder spätestens ab Vers 16 beginnt der Hauptteil des Evangeliums. Markus zeigt uns Jesus in Aktion. Dabei ist Seine Verkündigung zentral. Diese beginnt mit dem Aufruf: „Tut Busse und glaubt an das Evangelium.“
Diesen Aufruf zur Buße, den Johannes der Täufer vor allem gepredigt hatte, greift Jesus also selbst auf. Und wer verknüpft ihn mit dem Ruf zum Glauben. Wer an Jesus glauben will, ohne komplett umzukehren, erkennt Jesus nicht wirklich. Christ-sein heißt nicht einfach nur zu glauben, dass es Jesus wirklich gab & gibt. Es basiert auf einer völligen Umkehr: Sich von der Sünde abzuwenden und Jesus zuzuwenden, ihm zu vertrauen und ihm nachzufolgen! Nach Johannes zeugt dann auch gleich noch Gott Vater selbst von Seinem ewigen geliebten Sohn.
Und dann ruft er die ersten Jünger in seine Nachfolge … das sind die, die den Ruf zu Buße & Glauben gehört haben.
Der Bericht, den Matthäus am Ende seines 13. Kapitels bringt, kommt in anderen Evangelien deutlich früher. Wie dem auch sei – hier lesen wir dann, wie Jesus in seiner Heimatstadt abgelehnt wird. Matthäus gibt uns nur sehr wenig Info und macht einfach nur deutlich, dass Jesus in Nazareth zum ersten Mal wohl auf breiter Front Ablehnung erfuhr. Bisher waren es ja vor allem die Würdenträger, die ihn ablehnten, während die meisten Menschen gerne auf ihn hörten.
- Wir sind gut beraten, Jesus und seinen Zeugen – auch wenn wir sie gut kennen und evtl nicht besonders viel von ihnen halten – gut zuzuhören.
- Ich erlebe das z.B. immer wieder in der Bibelstunde, wenn Redebeiträge mir helfen, den Text, den ich gerade lehre, selber noch besser zu verstehen.
Nach seiner Taufe wird Jesus direkt in die Wüste geführt, wo er 40 Tage bleibt und versucht wird (Kap. 4). Wie schon in Kapitel 2, sehen wir auch hier wieder, wie das Leben Jesus in vielen Dingen die Geschichte Israels wiederholt. Die Geschichte Israels ist dabei ein Schatten des, was Jesus dann in perfekter Form durchleben bzw erfüllen würde.
Letztendlich hilft uns das AT, das Leben Jesu noch besser zu verstehen und vor allem eben auch andersherum. Wer Jesus erkennt, versteht dann das AT eigentlich erst richtig (2. Kor 3,14).
So wie Israel wird auch Jesus in der Wüste versucht. Doch da wo Israel versagte und gegen Gott murrte, widersteht Jesus den Versuchungen Satans und hält ihm Gottes Wort entgegen. Interessant ist, dass Jesus auf Passagen aus dem Bericht aus der Zeit der Wüstenwanderung zurückgreift und uns so den Zusammenhang vor Augen führt.
Jesus erweist sich hier als der bessere Israel. Er ist der, der jeder Versuchung widersteht und genau deshalb letztendlich eben auch in der Lage ist, als das heilige und perfekte Opferlamm stellvertretend für Sünder zu sterben und so unsere Schuld auf sich zu nehmen. Wir sehen hier, dass das auch für Jesus nicht einfach war. Er wurde versucht – wie wir – und doch blieb er ohne Sünde (Heb 4,15) und deshalb kann er auch mit uns mitfühlen, die wir selber versucht werden.
Jesus wird von Satan höchst persönlich versucht und dieser arbeitet dabei sehr trickreich auch noch mit biblischen Zitaten. Er zitiert Psalm 91 und doch wendet er die Verse entgegen ihrer eigentlich Bedeutung an.
Das gleiche passiert letztendlich eben auch, wenn wir Bibelstellen aus dem Kontext reißen oder missachten, dass der übergeordnete Kontext aller Bibelverse und –abschnitte immer das Evangelium von Jesus Christus ist. Dann kann es passieren, dass wir AT Texte direkt auf uns beziehen und z.B. sehr gesetzlich auslegen, obwohl sie uns eben primär zeigen, dass wir Christus brauchen, der allein alle Gesetze gehalten und alle Zusagen ererbt hat.
- Lasst uns Jesus loben und preisen, der für uns allen Versuchungen widerstanden hat und Satan besiegt hat, so dass wir durch IHN Miterben aller Verheißungen Gottes sein können!
Nach zwei Kapiteln, in denen es um Geburt und Kleinkindphase bei Jesus ging und 1,5 Kapiteln, die sich mit der Zeit der unmittelbaren Vorbereitung seines öffentlichen Dienstes durch Taufe und Versuchungszeit, geht es ab Kapitel 4, Vers 12 richtig los.
Irgendwie wirkt es fast so, als würde Matthäus ziemlich mit der Tür ins Haus fallen, denn die Gefangennahme des Johannes war ja bisher nicht erwähnt worden. Es ist aus dem Matthäusevangelium nicht klar, was Jesus evtl bereits in Nazareth getan/gewirkt hat. Der Bericht beginnt mit seiner Rückkehr nach Galiläa. Matthäus erwähnt dies wohl vor allem auch deshalb, weil sich hier wiederum zeigt, wie der Dienst Jesu im AT gegründet ist. Auch dieser Rückzug und der daraus folgende Dienst in Galiläa war schon prophetisch angekündigt wurden. Gott lenkt halt die ganze Geschichte und „Umstände“ sind eben nicht dem Zufall überlassen, sondern fest im Griff des Allmächtigen.
Was Jesus vor allem in seinem öffentlichen Wirken tut, ist zu predigen. Er heilt und tut auch andere Wunder, aber das ist alles nur Beiwerk. Seine Hauptaufgabe vor seinem stellvertretenden Sühnetod war, ihnen zu predigen. Das betont ja auch Jesus selbst (Mk 1,38). Matthäus beschreibt die Predigtbotschaft Jesu mit den Worten „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“.
Am Anfang der Predigtbotschaft Jesu steht die unbequeme Wahrheit, dass wir Menschen auf Abwegen sind, wir sind Sünder, die Umkehr brauchen. Genau dazu ruft er mit den Worten „tut Buße“ auf – und greift dabei die Botschaft seines Vorläufers Johannes des Täufers auf. Und dann betont er, dass das „Himmelreich nahe ist“.
Das Himmelreich ist nahe, weil der Herr dieses Reiches – Jesus – nahe ist. Und da wo Jesus als Herr anerkannt wird und man ihm folgt, da ist Himmelreich (oder auch „Reich Gottes“, das ist das Gleiche, aber Matthäus umschreibt in seinem sehr auf Juden ausgerichteten Evangelium fast immer den Gottesnamen, weil das bei Juden so üblich ist.)
Das Reich Gottes kam also mit Jesus und es kam so richtig, als Jesus nach seiner Himmelfahrt Macht, Ehre und Reichtum empfing (siehe dazu die Prophetie bei Daniel 7,14) und es wird in ganzer Fülle kommen, wenn Jesus dieses Reich bei seiner Wiederkehr in aller Pracht und für alle sichtbar aufrichten wird.
Und doch können wir eben schon heute Teil des Himmelreichs sein. Wir Christen haben dort unser Bürgerrecht. Noch leben wir im Exil dieser Welt, aber wir haben schon eine neue Heimat und gehören eben auch schon zu einem neuen Regiment.
Jesus beginnt damit, sein Reich zu bauen, in dem er Menschen in seine Nachfolge ruft und so sammelt er die ersten Jünger, die offensichtlich in Jesus eine attraktive Autorität erkennen, so dass sie Alles stehen und liegen lassen, um ihm zu folgen.