Ihr Lieben, ich wollte ja eigentlich parallel zum Bibel Entdecken Kurs bloggen. Versehentlich habe ich nach Lukas mit Johannes, anstatt mit der Apostelgeschichte weitergemacht. Ich hole die Apostelgeschichte dann nach, wenn wir im Sommer bei Bibel Entdecken einige Einheiten zur Systemtischen Theologie (Lehre vom Wort Gottes) machen.

Sorry für die Verwirrung.

Sehr typisch für das Johannesevangelium sind die langen Berichte über die Reden des Herrn Jesus. Mit Kapitel 13 beginnt seine Abschiedsrede im Obergemach am Gründonnerstag, die dann mit seinem Gebet in Johannes 17 endet.

Gleich zu Beginn sehen wir das Nebeneinander des Wirkens des Teufels, der Judas etwas ins Herz gibt und der Allmacht und der Allwissenheit Jesu, der genau weiß, was los ist und dabei immer noch Alles im Griff hat.

Dann wäscht er die Füße seiner Jünger. Petrus reagiert darauf genauso, wie einst Johannes der Täufer als Jesus zu ihm kam, um getauft zu werden. Er erkennt, dass das doch eigentlich andersherum sein sollte und er Jesus die Füße waschen sollte. Doch wiederum braucht Jesus natürlich keine Belehrung, sondern weiß ganz genau was er tut. Die Fußwaschung ist dabei ein Bild für das, was Jesus für uns tun muss bzw getan hat. Er muss uns dienen, damit wir Anteil an ihm bekommen und in das Reich Gottes kommen können.

Manche sehen in Vers 14 und 15 einen direkten Auftrag, dass auch wir heute die Fußwaschung praktizieren sollten. Doch diese Worte wurden in der Kirchengeschichte fast immer anders verstanden, nämlich als symbolisch. Das heißt, der Auftrag an uns Christen besteht darin, einander in Demut zu dienen. Tatsächlich scheint es sich hier, um die Lehre eines grundlegenden Prinzips zu handeln. Die praktische Umsetzung und symbolische Darstellung des Prinzips heute (in Zeiten fester Schuhe und asphaltierter Straßen) können wir sicher in vielen Lebensbereichen unseres Miteinanders besser darstellen, als durch eine Fußwaschung, die es ja heute auch im tagtäglichen Leben (im Gegensatz zur damaligen Praxis) so nicht mehr gibt.

  • Das sollte uns aber eben nicht dazu bringen, das Prinzip zu vergessen.

Interessant und hilfreich ist dann Jesu Aussage in Vers 18. Hier sehen wir, dass es eine Erwählung durch Jesus gibt, die nicht identisch ist mit der sichtbaren Erwählung der 12 Jünger. Jesus hat also 11 der 12 so erwählt, dass sie IHM treu bleiben und dann den Aposteldienst ausüben, während er den einen zwar als einen der ursprünglichen 12 gewählt hat, er aber eben im engeren Sinne von Anfang an NICHT erwählt war.

Die klare Identifizierung des Verräters durch Jesus bleibt dann aber vorerst unbemerkt.

Dann lehrt Jesus über die gegenseitige Verherrlichung von Vater und Sohn und über sein baldiges Gehen. Und dann gibt er ein neues gebot, das gar nicht so ganz neu ist. Neu am Gebot der Nächstenliebe sind hier nur zwei Aspekte:

  • Sie beruht nun auf der erfahrenen Liebe durch Jesus, an der sich die Nächstenliebe orientieren soll.
  • Sie soll nun zeichenhaft sein.

Das Kapitel endet mit der Ankündigung der Verleumdung durch Petrus. Petrus nimmt den Mund sehr voll … ähnlich wie wir das sicher auch immer mal wieder tun – nicht zuletzt in Lobpreisliedern, in denen wir alles Mögliche versprechen.

Ich denke, dass wir hier mit Petrus noch eine Lektion zu lernen haben.

Zu Beginn von Kapitel 12 wird Jesus von Maria gesalbt. Auch ihr Bruder Lazarus ist dabei, der als von den Toten auferweckter zu einer Attraktion geworden ist. Deshalb schmieden Jesu Feinde nun auch ein Mordkomplett gegen den Mann, der schon einmal tot war.

Ab Vers 12 lesen wir von Jesu Einzug Jerusalem. Noch wird er vom Volk gefeiert – bevor er dann nur wenige Tage später beim Weg aus der Stadt nach Golgatha verspottet werden wird, und genau diese große Wende und ihre geistliche Bedeutung deutet er dann in den Versen 20ff an. Dabei betont Jesus nicht nur, dass er selber sterben muss, sondern auch, dass seine Nachfolger ihm eben auch in Ablehnung, Leid und Widerstand folgen sollten. So heißt es ab Vers 24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wer sein Leben lieb hat, der wird’s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird’s erhalten zum ewigen Leben. 26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“

Jesus verbindet seine Ankündigung mit einem klaren Ruf zum Glauben: „Glaubt an das Licht, solange ihr’s habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.“ (Vers 36)

Ab Johannes 12,37 lesen wir Worte über den Unglauben des Volkes: „Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn,  38 damit erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: »Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?«  39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt :  40 »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.«

Hier klingt in negativer Form durch, dass der Glaube ein Geschenk Gottes ist und es eben Menschen nicht unbedingt möglich ist, zu glauben. Das ist natürlich keine „physische“ Unfähigkeit, sondern ein moralisches Problem. Ohne Gottes Eingreifen wollen Menschen nicht glauben. Dafür bleibt der Mensch voll und ganz verantwortlich. (siehe z.B. 12,47f)

Gleichzeitig ist der Unglaube einiger Menschen der Weg über den Gott dann seine Ziele erreicht.

  • So war der Unglaube der Menschen in Jerusalem ja in gewisser Weise notwendig, damit Jesus am Kreuz für unsere Sünden sterben würde.
  • Und der Unglaube vieler Juden führte später dazu, dass sich der christliche Glaube weit über Jerusalem heraus ausbreitete (Apg 8,1ff // Röm 11).

Und doch ruft Jesus uns nochmals zum Glauben, denn das ist das Ziel seines Werkes, wie er selber in Vers 46 erklärt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

Dabei ist Jesus der Retter, weil er Gott ist – genau das erklärt Jesus in Vers 44f: „Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.  45 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

  • Wir sollten also an Jesus glauben, was so viel meint, wie sich IHM ganz anzuvertrauen.

In diesem Kapitel wird vom Tod und von der Auferstehung des Lazarus berichtet. Dieser Bericht ist erstaunlich, da Jesus es bewusst zulässt, dass Lazarus stirbt und gerade dadurch eine tiefe geistliche Wahrheit zu illustrieren.

Die Schwestern Maria & Martha erkennen, dass Jesus die Macht hat Krankheit zu heilen und Leben zu bewahren. Sie erkennen wohl auch, dass es eine Auferstehung der Toten gibt. Genau das sagt Jesus der Marta, die darin Trost findet. Die Aussage Jesus ist dabei sehr klar. Er verkündet sich selbst als denjenigen, durch den der Weg zum ewigen Leben führt. Marta bekennt darauf sehr deutlich ihren Glauben.

Doch dann kommt Maria. Sie begegnet Jesus mit den gleichen Worten wie ihre Schwester zuvor (Joh 11:32  Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.; vgl 11,21). Hier sehen wir Jesu erstaunliche Fähigkeit, mit den Weinenden zu weinen. Er empfindet ihren Schmerz nach und das lässt ihn nicht kalt, obwohl ER weiß, dass er Lazarus gleich auferwecken wird. Und dann offenbart Jesus ganz sichtbar seine Macht über Leben und Tod indem er Lazarus auferweckt. Doch natürlich ist diese Auferweckung viel weniger als die Auferstehung zum ewigen Leben. Denn selbst der auferweckte Lazarus war weiterhin sterblich und das war nur eine Lebensverlängerung. Aber durch dieses für Alle sichtbare Wunder / Zeichen illustriert Jesus die geistliche Wahrheit.

Das erinnert mich an den Gelähmten aus Mk 2, dem die Sünden vergeben wurden und der dann auch noch geheilt wurde. Auch dort war die physische Heilung natürlich viel weniger bedeutend – aber für die Menschen sichtbar und somit ein Indiz dafür, dass auch die unsichtbare Zusage zutrifft.

  • Ich wünsche uns das Gottvertrauen, dass wir auch die geistlichen Wahrheiten voller Freude und Zuversicht im Glauben annehmen, die wir nicht persönlich physisch illustriert sehen.

Immerhin bekommen wir einen Blick darauf durch diese biblischen Berichte.

  • Das wirft die Frage auf: Wonach sehnen wir uns mehr – nach physischer Heilung o.ä. oder nach geistlichem Segen. Irdischer Reichtum oder Schätze im Himmel. Ein leichtes frohes Leben auf Erden oder ein glorreiches ewiges Leben?
  • Möge der HERR uns hier immer wieder Klarsicht schenken!

Doch wiederum müssen wir dann eben auch lesen, dass Jesus trotz aller seiner Werke der Liebe und Barmherzigkeit von Menschen abgelehnt wurde. Dabei spricht Kaiphas ungewollt prophetisch, wenn er sagt, dass Jesus für das Volk sterben würde und dies besser ist!

  • Das ist in der Tat war und dafür dürfen wir Gott preisen!

Ab Johannes 11,55 lesen wir, wie Jesus nach Jerusalem kommt. Jesus geht nun ganz konkret auf das Kreuz zu.

In Kapitel 10 spricht Jesus über die Tür zum Schafstall und über den Guten Hirten und über die Schafe Gottes. Er verkündet sich dabei jeweils selber als die Tür und als den guten Hirten.

Klar wird hier, dass man sich in die Herde Gottes (in die Gemeinde) einschleichen kann, ohne wirklich dazu zu gehören. Das geschieht dann, wenn jemand eben nicht durch Jesus in die Gemeinde kommt. Jesus nennt hier diese Leute „Diebe“, denn sie kommen nicht mit guten Absichten.

Deswegen ist es auch gut und richtig, den Zugang zur Gemeinde zu bewachen und klar zu definieren, wer dazu gehört und wer nicht. Es mag „zeitgemäß“ sein auf Gemeindemitgliedschaft zu verzichten – biblisch ist das nicht. Der Weg zu Jesus ist der Weg hinein in die Gemeinde und diese hat klar definierte Grenzen.

  • Das ist meines Erachtens auch ein Problem mit den Landeskirchen, in deren Mitgliedschaft man quasi hineingeboren bzw als Baby hineingetauft wird. So ging es einst auch mir. Ich hielt mich immer für ein Schaf, weil ich weder genau verstanden hatte, was es mit dem Hirten auf sich hat, noch dass ich durch ein Tor gehen muss, noch was die Herde bzw die wahren Schafe ausmacht.
  • Das sollte ja wohl eigentlich durch die „Konfirmation“ erklärt bzw geklärt werden, aber ich habe noch von keiner Landeskirche gehört, die hier konsequent lehrt und nur diejenigen konfirmiert, die ein klares und glaubwürdiges Bekenntnis ihres Glaubens ablegen.
  • Aber auch Freikirchen sind natürlich nicht frei von der Gefahr, Menschen zu schnell als Schafe der Herde zu erklären, ohne ihnen klar und deutlich das Evangelium verkündet und nach einem Bekenntnis ihres Glaubens gefragt zu haben.
  • Hier gilt es immer wieder, das Evangelium von Jesus Christus als das Tor zu verkünden und Menschen klar dazu aufzurufen, durch das Tor hindurchzugehen und zu erleben, dass Jesus wahrlich der Gute Hirte ist.

Im Fortgang macht Jesus dann deutlich, dass wir nicht einfach so zur Herde kommen. Gott macht uns zu Schafen und sammelt seine Herde durch den Guten Hirten. Seine Stimme findet bei ihnen Gehör und er kennt sie und bewahrt sie für alle Zeit.

  • Das macht dankbar, demütig und gibt uns Frieden, denn unser Heil hängt nicht an unserem Aushalten, sondern an Jesus – der uns bewahrt.

Jesu Worte kamen schon damals nicht bei Allen gut an. Was für die Einen eine Frohe Botschaft ist, empfinden Andere als extrem anstößig – denn letztendlich lehrt Jesus ja eine sehr Gott-zentrierte Lehre. Für Mensch-zentriertes Denken bleibt da kein Platz – aber genau das wollen wir Menschen natürlich von Natur aus. Hier bedarf es einer Reform unseres Denkens, und wer das erlebt dringt immer mehr durch zu tiefer Freude und göttlichem Frieden.

  • Diese Freude und diesen Frieden wünsche ich uns allen!

Die Heilung des Blind-Geborenen zu Beginn des 9. Kapitels ist eine wirklich interessante Begebenheit. Die Jünger unterstellen, dass die Blindheit des Jungen direkt auf spezifische Sünde entweder der Eltern oder des Jungen zurückzuführen sind. Natürlich ist die Annahme, dass Krankheit auf Sünde zurückzuführen ist, grundsätzlich richtig. Erst durch den Sündenfall war nicht mehr alles sehr gut. Von daher ist jede Form von Leid, Krankheit etc die Konsequenz von Sünde. Gleichzeitig ist es aber so, dass nicht jede Krankheit unmittelbar die Konsequenz einer spezifischen Sünde ist. Und in diesem Fall verdeutlich Jesus, dass die Blindheit des Mannes von Gott zu einem ganz bestimmten Zweck zugelassen wurde – nämlich damit Jesus seine Vollmacht über Krankheiten durch die Heilung offenbaren konnte. Jesus ist das Licht der Welt, der im übertragenen Sinne auch dem Blinden Licht schenkt, so dass er sehen kann.

Im Fortgang des Kapitels wird immer deutlicher, dass der vormals Blinde nach der Begegnung mit „dem Licht der Welt“ nun auch geistliche Erkenntnis hat. Die Pharisäer hingegen offenbaren ihre geistliche Blindheit. Sie klammern sich an Gesetze und verstehen diese falsch und vor allem verkennen sie den Geber aller Gesetze, den Herrn Jesus.

Andererseits sollte uns die Heilung des Blindgeborenen Mut machen. Selbst völlig Blinde können sehend werden. Und wer dann sehend geworden ist, wird nicht schweigen können von dem, was er erlebt und erfahren hat.

  • Möge das auf uns zutreffen. Auf das wir Jesu Licht in diese Welt leuchten lassen!

Der Bericht zu Beginn von Kapitel 8 ist umstritten. Manche frühen Abschriften haben diesen Bericht nicht. Letztendlich lehrt dieser Abschnitt aber nichts, was die Bibel nicht auch anderswo lehrt. Allerdings unterbricht dieser Abschnitt den Bericht von Jesu Reden beim Laubhüttenfest und ist hier wohl zumindest „deplatziert“,

Jesus wendet sich gegen den Richtgeist und macht indirekt deutlich, dass wir letztendlich alle Sünder sind, die auf Gnade angewiesen sind.

Dann folgt eines der „ich bin“ Worte … ER ist das Licht der Welt. So wie das geschriebene Wort Gottes ein Licht für uns ist, so ist es auch das Mensch-gewordene Wort Gottes! Wenn wir auf Jesus sehen, werden wir auf dem guten Weg bleiben. Genau das lehrt Jesus dann auch noch ab 8,30.

  • Es ist also nicht entscheidend, was für eine physische Abstammung wir haben. Es geht allein darum, ob wir Glauben haben und genau das macht uns dann auch zu Erben der Verheißung, die Abraham empfing.

Doch kaum hat Jesus das gelehrt, lesen wir von weiteren Angriffen gegen ihn. Die Juden unterstellen ihm sogar, einen bösen Geist zu haben.

Kapitel 7 zeigt uns durch verschiedene Berichte, wie Menschen mit der Frage ringen, ob Jesus der Christus ist.

Zu Beginn des Kapitels sehen wir, dass selbst Jesu Brüder nicht an ihn glaubten. Sie fordern ihn dazu auf, zum Laubhüttenfest in das für ihn gefährliche Judäa zu gehen, um sich dort zu beweisen. Jesu Antwort, dass er nicht zum Laubhüttenfest nach Jerusalem gehen wolle, da seine Zeit noch nicht erfüllt sei, erscheint auf den ersten Blick unaufrichtig, denn er geht dann ja. Aber er geht eben zu der (etwas späteren) Zeit, die sein Vater ihm dann vorgibt.

Beim Laubhüttenfest sehen wir Jesus dann zweimal in Aktion. In den Versen 14ff lesen wir von Jesu Lehre. Seine Kenntnis der Schrift und allgemein seine Lehre führen zu geteilten Reaktionen. Die einen fragen sich in Ehrfurcht, ob er tatsächlich der Christus ist, während andere schnell dabei sind, ihn zu verwerfen. Dabei macht es den Eindruck, dass einige nicht ahnen, wie groß die Ablehnung bei anderen ist. Sie können nicht nachvollziehen, warum Jesus sagt, dass seine Feinde ihn töten wollen. Dass sie genau das vorhaben, wird dann aber berichtet. Die Begründung dafür findet sich ganz eindeutig in Jesu Anspruch, vom Vater zu sein und somit darin, dass er der Christus, der Sohn Gottes ist.

Ab Vers 37 lesen wir dann von einer zweiten Rede Jesu, bei der er sich selbst als die Quelle des lebendigen Wassers verkündet. Er ruft Menschen ganz konkret zum Glauben an sich selbst, ganz ähnlich wie ja auch schon in Kapitel 6, Vers 35ff). Wiederum führt das zu Trennung im Volk. Ohne jede Frage, je klarer Jesus sich selbst verkündet, desto trennender wirkt diese Botschaft.

  • Das ist bis heute so. Wenn wir Jesus Christus klar und deutlich verkünden, werden sich an IHM die Geister scheiden. Je undefinierter Jesus bleibt, desto weniger Widerstand wird es geben.
  • Doch unser Auftrag ist es, Jesus Christus, so wie er uns in der Schrift offenbart wird, klar und deutlich zu verkünden und Menschen dazu zu rufen, sich IHM im Glauben zuzuwenden.
    • Das wird einerseits Widerstand mit sich bringen.
    • Aber vor allem ist das die Grundlage dafür, dass Menschen den reichen Segen erfahren werden, den Jesus verheißt. Wer zu ihm kommt und an ihn glaubt, wird wahre Fülle erleben. Der Geist Gottes wird ihn erfüllen und ihn sicher bis in die Herrlichkeit des Vaters führen. Und diese großartige Zusage ist es wert auch dann verkündet zu werden, wenn das zu Widerstand und Schwierigkeiten führt!

In Kapitel 6 sehen wir dann Jesus als den Herrn über alle Dinge. Er vermehrt Brot und Fische und er geht auf dem See … und immer hat er dabei die Menschen im Blick, denen er hilft und die er lehrt.

Wiederum betont er dann eben auch, dass die Erkenntnis Gottes das Werk Gottes ist: „Joh 6:29  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ … um dann zu lehren: „Joh 6:35   35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

  • Wir müssen zu Jesus kommen. Einmal und immer wieder. So wie er es auch in den bekannten Worten in Matthäus 11,28 sagt „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid und ich will euch Ruhe geben“.

Dabei muss der Vater an uns wirken: „Joh 6:36-39  36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.  37 Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.  38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.  39 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich’s auferwecke am Jüngsten Tage.“ Und „Joh 6:63-65  63 Der Geist ist’s, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.  64 Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.  65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.“

  • Diese Wahrheiten sind sehr wichtig, weil wir erkennen, dass unsere Erlösung das Gnadenwerk Gottes ist.
  • Wir haben keinen Grund für Stolz auf unseren Glauben.
  • Und wir haben keinen Grund zur Panik, wenn wir sehen, dass wir immer noch sündigen.
  • Unsere Erlösung ist unverdient … und der Glaube allein zählt.

In Kapitel 5 offenbart sich Jesus dann sowohl als Heiler, wie auch als HERR über alle Dinge. Er heilt den Langzeitkranken am Teich Betestda am Sabbat.

Der Gelähmte hatte einen „Glauben“ an quasi magische Kräfte des Teichs. Doch das hatte ihm nichts genützt. Aber Jesus kann heilen. Und dazu musste er nichts tun, was ihn überfordert hätte. Denn Jesus kam zu ihm und heilte ihn einfach so.

Später erklärte Jesus ihm, dass diese physische Heilung ihm nur nützen würde, wenn er nun ein verändertes Leben führt und sich nicht mehr der Sünde hingibt.

  • So ist es auch heute noch. Wer wirklich von Jesus geheilt (gerettet) wird, lebt dann auch anders.

Der Geheilte erzählt den jüdischen „Sabbatwächter“ von Jesus und diese fangen an, Jesus zu verfolgen, da er an einem Sabbat geheilt hat, der doch ein Ruhetag sein sollte. Hier zeigt sich ihre Gesetzlichkeit. Jesus nutzt die Gelegenheit, um gleich deutlich zu lehren, dass er das Recht hat, am Sabbat zu heilen; auch deshalb, weil Gott der Vater – der Stifter des Sabbats – ihn gesandt hat.

Die Juden wollen Jesus nun töten, denn sie verstehen, dass Jesus für sich göttliche Autorität beansprucht. Aber noch ist die Zeit dafür nicht gekommen. Vielmehr nutzt Jesus nun die Gelegenheit, um sich durch eine längere Rede weiter als der Christus, der Sohn Gottes, zu offenbaren, der allein wahres und ewiges Leben geben kann.

Das ewige Leben hat jeder, der an IHN glaubt (V.24). Nur so entkommen wir dem Gericht. In Vers 29 könnte man denken, dass die Werke darüber entscheiden, ob man ins Gericht kommt oder zum wahren Leben aufersteht. Doch das gute Werk, um das es hier geht es eben das, dass wir an Jesus als den Christus, den Sohn Gottes und durch ihn an den Vater glauben. Alle anderen Werke sind dann einfach die Konsequenz dieses Glaubens.

Jesus fährt dann weiter fort und erklärt, dass er der ewige Sohn des Vaters ist und somit noch viel bedeutender als Johannes. Dabei führt er verschiedene Zeugen an. Erst verweist er auf das Zeugnis von Johannes dem Täufer, dann auf das Zeugnis seiner eignen Werke. Und dann verweist er in Vers 39 auf die Schrift (das AT), die von IHM zeugt. Den Juden war klar, was das bedeutet. Jesus nimmt für sich klar und deutlich in Anspruch, die zentrale Figur der Bibel zu sein.

  • Sehen wir Jesus als die zentrale Figur der ganzen Bibel und v.a. auch des AT?
  • Und hören wir auf IHN und ganz allgemein auf Gottes Wort?