1 Falsche Waage ist dem HERRN ein Gräuel; aber ein volles Gewicht ist sein Wohlgefallen. 2 Wo Hochmut ist, da ist auch Schande; aber Weisheit ist bei den Demütigen. 3 Ihre Unschuld wird die Frommen leiten; aber ihre Falschheit wird die Verächter verderben. 4 Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. 5 Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg eben; aber der Gottlose wird fallen durch seine Gottlosigkeit. 6 Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter werden gefangen durch ihre Gier. 7 Wenn der gottlose Mensch stirbt, ist seine Hoffnung verloren, und das Harren der Ungerechten wird zunichte. 8 Der Gerechte wird aus der Not erlöst, und der Gottlose kommt an seine statt.“

Vers 1 zeigt einen Kontrast an zwischen Betrug und Gerechtigkeit. Ab Vers 3 werden dann die beiden Gruppen: die Frommen & Gerechten auf der einen Seite und die Verächter, Gottlosen und Ungerechten auf der anderen Seite genauer beleuchtet.

Gleich 3x ist die Rede davon, dass die Frommen/Gerechten gerettet bzw erlöst werden. Das ist eine große Zusage an alle, die (durch den Glauben an den einen vollkommen Gerechten, Jesus Christus) zu den Gerechten gehören.

Und diese Zusage darf für uns auch eine Erinnerung und Anregung sein, wirklich nach Gerechtigkeit zu streben und danach, in allem ehrlich zu sein. Denn Gier & Geiz steckt in unser aller Sündennatur noch drin. Deswegen müssen wir dagegen immer wieder bewusst ankämpfen.

In diesem Zusammenhang passt dann auch Vers 2 zu den anderen Versen, denn der Hochmut zu meinen, keine Ermahnung und Veränderung zu brauchen führt eben leicht zur Schande, während die Demut, sich etwas sagen zu lassen wahre Weisheit offenbart.

-> Ich wünsche uns, dass wir diese Demut haben und so diese Verse zu uns sprechen lassen.

31 Aus dem Munde des Gerechten sprießt Weisheit; aber die falsche Zunge wird ausgerottet. 32 Die Lippen der Gerechten lehren heilsame Dinge; aber der Gottlosen Mund ist Falschheit.“

Diese zwei Verse dürfen uns dahingehend hinterfragen, was aus unserem Mund kommt. Sind wir für Andere eine Quelle der Weisheit? Und geben wir Falschheit keinen Raum in unseren Worten, indem wir ehrlich sind und auch nicht leichtfertig Dinge weitergeben, die wir gehört haben, die aber evtl Übertreibungen sind, die nicht der Wahrheit entsprechen?

In wie weit sind wir darauf bedacht, „heilsame Dinge“ zu lehren, also Dinge, die dem HEIL dienen? Ich muss zugeben, dass ich da manchmal zu bequem bin oder auch Konfrontation scheue.

Letztendlich sollten diese Kategorien uns dazu bringen, immer wieder zu hinterfragen, wann wir etwas und was wir sagen und was wir lieber nicht sagen bzw wann  wir schweigen.

 

22 Der Segen des HERRN allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu. 23 Ein Tor hat Lust an Schandtat, aber der einsichtige Mann an Weisheit. 24 Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen; und was die Gerechten begehren, wird ihnen gegeben. 25 Wenn das Wetter daherfährt, ist der Gottlose nicht mehr; der Gerechte aber besteht ewiglich. 26 Wie Essig den Zähnen und Rauch den Augen tut, so tut der Faule denen, die ihn senden. 27 Die Furcht des HERRN mehrt die Tage; aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt.28 Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein. 29 Das Walten des HERRN ist des Frommen Zuflucht; aber für den Übeltäter ist es Verderben. 30 Der Gerechte wird nimmermehr wanken; aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben.“

In diesen Versen lesen wir mit Ausnahme von Vers 23 und Vers 26, was der Herr den Gerechten bzw den Gottlosen geben wird. In Vers 22 sehen wir, dass alles vom Segen des Herrn abhängt. Ohne Gottes Segen ist all unser Mühen nutzlos. In den Versen 24 & 25 wird deutlich, dass für die Gottlosen ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden … eben weil der HERR sie nicht segnet. Die Gerechten hingegen werden empfangen, was sie begehren. Das Gleiche klingt dann nochmal in den Versen 28-30 durch.

-> Das geschieht natürlich nicht immer sofort … aber es wird so kommen. Wir tun gut daran, diese Zusage zu bedenken.

Die Vers 23a & Vers 26 sind eine wichtige Warnung an uns, uns von den Toren fernzuhalten. Sie haben Freude am Bösen und bringen nichts Gutes hervor. Wir sollten hingegen danach streben zu sein, wie der Mann aus Vers 23b.

Bei all dem ist aber auch klar, dass wir nur dann wirklich Gerechte und Gesegnete des Herrn sind, wenn wir durch den Glauben zu Jesus Christus gehören. Und dann sollten wir darauf bedacht sein, IHM auch immer ähnlicher zu werden, indem wir seinem Geist in unserem Leben Raum geben. Und das geschieht, wenn wir Gottes Wort Raum geben und d

12 Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu. 13 Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit; aber auf den Rücken des Unverständigen gehört eine Rute. 14 Die Weisen halten mit ihrem Wissen zurück; aber der Toren Mund führt schnell zum Verderben.

15 Die Habe des Reichen ist seine feste Stadt; aber das Verderben der Geringen ist ihre Armut. 16 Dem Gerechten gereicht sein Erwerb zum Leben, aber dem Gottlosen sein Einkommen zur Sünde. 17 Zucht bewahren ist der Weg zum Leben; wer aber Zurechtweisung nicht achtet, geht in die Irre.

18 Falsche Lippen bergen Hass und wer verleumdet, ist ein Tor. 19 Wo viel Worte sind, da geht’s ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug. 20 Des Gerechten Zunge ist kostbares Silber; aber der Gottlosen Verstand ist wie nichts. 21 Des Gerechten Lippen erquicken viele; aber die Toren werden an ihrer Torheit sterben.“

Nach einer allgemeinen Aussage zu Hass und Lieben in Vers 12 befassen sich die Verse 13-14 und 18-21 ganz direkt mit den Worten sowohl derer, die weise sind, wie auch mit denen derer, die töricht sind. Während die Verse 13 und 14 noch eher allgemein gehalten sind und verdeutlichen, dass die beiden Gruppen jeweils an ihren Worten erkennbar sind und ihre Worte Konsequenzen haben, wird es in den Versen 18-21 konkreter. Der Tor redet Worte voller Hass und Verleumdung und vor allem redet er viele Worte.

Die Weisen hingegen sind sparsamer mit ihren Worten und was sie sagen ist wertvoll (wie kostbares Silber) und erquickt andere.

-> Uns darf das herausfordern, auf unsere Worte Acht zu haben. Das gilt sicher vor allem für extrovertierte Vielredner wie mich.

Die Verse 15 & 16 sprechen ein anderes Thema an. Hier geht es darum, dass der HERR die Gerechten versorgt und sie immer genug haben (auch weil sie eben keine Gier kennen, sondern genügsam sind). Die Gottlosen werden hingegen nie genug haben und mit dem was sie haben, tun sie Sünde.

-> Können wir uns mit dem genügen lassen, was uns der Herr gibt? Sehen wir, wie treu ER uns versorgt?

Vers 17 zeigt uns dann, warum es gut ist, wenn GOTTES WORT uns hier in verschiedenen Bereichen hinterfragt: „Zucht bewahren ist der Weg zum Leben; wer aber Zurechtweisung nicht achtet, geht in die Irre.“

-> Von daher hoffe ich, dass wir uns durch diese Verse hinterfragen und ggf auch korrigieren lassen.

 

6 Segen ruht auf dem Haupt des Gerechten; aber auf die Gottlosen wird ihr Frevel fallen. 7 Das Andenken des Gerechten bleibt im Segen; aber der Name der Gottlosen wird verwesen. 8 Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an; wer aber ein Narrenmaul hat, kommt zu Fall. 9 Wer in Unschuld lebt, der lebt sicher; wer aber verkehrte Wege geht, wird ertappt werden. 10 Wer mit den Augen winkt, schafft Verdruss, und wer ein Narrenmaul hat, kommt zu Fall. 11 Des Gerechten Mund ist ein Brunnen des Lebens; aber auf die Gottlosen wird ihr Frevel fallen.“

Die Verse 6-7 verheißen den Gerechten Segen. Dabei muss uns klar sein, dass wir aus uns heraus nicht gerecht sind. Gerechtigkeit können wir nur durch den Glauben an Jesus haben und so können wir auch nur in IHM gesegnet werden. Und in Christus haben wir dann auch die Gewißheit eines ewigen „Andenkens“, denn Gott wird uns für alle Ewigkeit nicht vergessen. Wer hingegen nach der Anerkennung durch Menschen strebt, der sollte sich klar machen, dass auch die größten Menschen der Geschichte schon bald in Vergessenheit geraten.

Wenn wir durch den Glauben gerecht sind, sollten wir natürlich auch danach streben, immer mehr gerecht zu sein / zu leben. Auch darauf liegt dann bei Christen auch Segen.

Ab Vers 8 wird dann deutlich, wie ein solches Streben nach Gerechtigkeit und Weisheit aussehen sollte. Wahre Weisheit strebt dabei nach Gerechtigkeit. Wir können und sollen Weisheit und Gesetz nicht voneinander trennen. Weise zu sein bedeutet, nach Gerechtigkeit zu streben. Wenngleich Weisheit mehr ist, als das Halten von Geboten – denn sie geht weiter – ist sie niemals weniger als das. Genau das lehrt uns Vers 8.

In den Versen 10 und 11 sehen wir dann, dass die Sprüche auch oft mit Wiederholungen arbeiten. So lesen wir in Vers 10b die gleichen Worte, wie in Vers 8b. Und Vers 11b greift die Worte aus Vers 6b wieder auf. Bedeutend sind dabei dann aber jeweils vor allem auch die neuen Teile dieser Verse jeweils am Anfang der Verse. Dabei geht es darum, das Menschen nicht andere verführen sollen („mit den Augen winken“) und falsche Dinge reden sollen. Stattdessen sollen unsere Worte gutes und wahres sprechen (gerechte Worte).

-> Das darf uns heute eine Herausforderung sein. Lasst uns auf unsere Worte Acht haben und so danach streben, dem Herrn Jesus immer ähnlicher zu werden, dessen Worte alle vollkommen gut, wahr und weise sind.

2 Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. 3 Der HERR lässt den Gerechten nicht Hunger leiden; aber die Gier der Gottlosen stößt er zurück. 4 Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich. 5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn; wer aber in der Ernte schläft, macht seinen Eltern Schande.“

Die Verse 2-3 zeigen uns ein wichtiges Prinzip. In der Umgangssprache fasst man das mit der Formulierung „Ehrlich wert am Längsten“ zusammen. Unrecht, Gottlosigkeit und Gier sind letztendlich zum Scheitern verurteilt, während Gerechtigkeit belohnt wird. Dieses Prinzip macht in einer gottlosen Welt nicht zwingend Sinn. Aber wenn wir bedenken, dass über allem Gott steht, der alle Dinge in seiner Hand hält und am Ende gerecht richten wird, dann ist es vollkommen logisch, dass sich Gerechtigkeit durchsetzt.

Die Verse 4-5 greift dann ein weiteres wichtiges Prinzip auf, nämlich dass harte Arbeit ihren Lohn findet, während Faulheit negative Konsequenzen hat. Das erschließt sich sogar, wenn man dabei gar nicht an Gott denkt. Aber da alle Weisheit und Klugheit von Gott kommt ist es auch nicht überraschend, dass selbst Dinge, die eine gottlose Welt versteht letztlich göttliche Weisheit enthält.

Und darf das herausfordern, mit ehrlicher Arbeit nach dem zu streben, was wir brauchen und dabei dann auf Gottes Versorgung zu vertrauen.

Faulheit sollte in unserem Leben genauso wenig Raum haben, wie Gier und Ungerechtigkeit.

Dies sind die Sprüche Salomos. Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen.“ (Sprüche 10,1)

Mit diesem Vers beginnt der Hauptteil des Buchs der Sprüche, nachdem die ersten 9 Kapitel die Einleitung waren und dazu motivieren wollen, die Sprüche zu lesen und im Glauben anzunehmen.

Wenn hier von einem (weisen bzw törichte) Sohn die Rede ist, dürfen sich sicher auch alle Frauen angesprochen fühlen. Und wenngleich viele von uns nicht mehr bei Vater & Mutter leben und bei machen Vater und Mutter gar nicht mehr leben, so darf uns dieser Vers doch immer noch herausfordern. Das vor allem dann, wenn wir bedenken, dass wir Christen KINDER GOTTES sind. Unser himmlischer Vater freut sich daran, wenn wir weise leben. Er nimmt das nicht einfach distanziert zur Kenntnis. Denn Gott lebt mit uns in Beziehung. Deswegen grämt es ihn auch, wenn wir töricht handeln.  Natürlich kennt die Bibel Gott immer als Vater (und nicht als Mutter), aber in seinen Eigenschaften und Aktivitäten uns Menschen gegenüber ist Gott natürlich nicht auf die Vaterrolle begrenzt.

Lasst uns danach streben, unserem himmlischen Vater zu gefallen … allein das darf uns dazu motivieren, nach Weisheit zu streben und weise zu leben.