27 Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, dass man meide die Stricke des Todes. 28 Wenn ein König viel Volk hat, das ist seine Herrlichkeit; wenn aber wenig Volk da ist, das bringt einen Fürsten ins Verderben. 29 Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, offenbart seine Torheit. 30 Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Eiter in den Gebeinen. 31 Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer; aber wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. 32 Der Gottlose besteht nicht in seinem Unglück; aber der Gerechte ist auch in seinem Tode getrost. 33 Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit, und inmitten der Toren wird sie offenbar. 34 Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. 35 Ein kluger Knecht gefällt dem König, aber einen schändlichen trifft sein Zorn.“

Vers 27 ist der immer wieder kommende Ruf zur Gottesfurcht. Dabe wird deutlich, dass die Frage danach, wenn wir fürchten, eine Frage von Leben & Tod ist. Oder – wie es V.32 verdeutlicht, eine Frage danach, wie wir sterben können … und was dann passiert.

Im weiteren Verlauf lesen wir Worte, die sich wohl sowohl an Menschen mit Autorität über andere (V.28 & 31), wie auch an Menschen ohne jede Autorität (V.35) richten. Egal in welcher Stellung wir sind, wir tun gut daran, denen, mit denen wir zu tun haben, in Freundlichkeit und Nächstenliebe zu begegnen. Tatsächlich zeigt sich der Charakter von Menschen oft gerade in solchen ungleichen Beziehungen. Missbrauchen sie ihre Stellung? Behandeln sie Menschen, die ihnen untergeordnet sind respektlos? Und wir handeln sie gegenüber denen, die Autorität haben? Dienen sie respektvoll und fleißig?

Ein anderes Thema in diesem Abschnitt ist die Frage nach Geduld (V.29-30). Gelassenheit ist dabei eine Tugend, nach der ich immer wieder strebe, die aber oft eine große Herausforderung ist. Eine ältere Schwester aus der Gemeinde hat mir dazu mal einen Bilderrahmen mit einem Zitat geschenkt, das ich oft lese. Damit ende ich für heute: „Höre nicht, was Menschen sagen. Tue ruhig deine Pflicht. Gott wird nicht die Menschen fragen, wenn Er dir dein Urteil spricht. Ob Menschen tadeln, loben; ob sie mich auch mißverstehen – Herr, dein Wohlgefallen droben soll mir über alles gehn.

1 Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus; aber ihre Torheit reißt’s nieder mit eigenen Händen. 2 Wer den HERRN fürchtet, der wandelt auf rechter Bahn; wer ihn aber verachtet, der geht auf Abwegen. 3 In des Toren Mund ist die Rute für seinen Hochmut; aber die Weisen bewahrt ihr Mund. 4 Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer; aber die Kraft des Ochsen bringt reichen Ertrag. 5 Ein treuer Zeuge lügt nicht; aber ein falscher Zeuge redet frech Lügen. 6 Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht; aber dem Verständigen ist die Erkenntnis leicht. 7 Geh weg von dem Toren, denn du lernst nichts von ihm. 8 Das ist des Klugen Weisheit, dass er Acht gibt auf seinen Weg; aber der Toren Torheit ist lauter Trug. 9 Auf dem Zelt der Spötter ruht Schuld; aber auf dem Hause des Frommen ruht Wohlgefallen. 10 Das Herz allein kennt sein Leid, und auch in seine Freude kann sich kein Fremder mengen. 11 Das Haus der Gottlosen wird vertilgt; aber die Hütte der Frommen wird grünen. 12 Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode. 13 Auch beim Lachen kann das Herz trauern, und nach der Freude kommt Leid. 14 Einem gottlosen Menschen wird’s gehen, wie er wandelt, und auch einem guten nach seinen Taten. 15 Ein Unverständiger glaubt noch alles; aber ein Kluger gibt Acht auf seinen Gang. 16 Ein Weiser scheut sich und meidet das Böse; ein Tor aber fährt trotzig hindurch. 17 Ein Jähzorniger handelt töricht; aber ein Ränkeschmied wird gehasst. 18 Die Unverständigen erben Torheit; aber Erkenntnis ist der Klugen Krone. 19 Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten und die Gottlosen an den Toren der Gerechten. 20 Der Arme ist verhasst auch seinem Nächsten; aber die Reichen haben viele Freunde. 21 Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt! 22 Die nach Bösem trachten, werden in die Irre gehen; die aber auf Gutes bedacht sind, werden Güte und Treue erfahren. 23 Wo man arbeitet, da ist Gewinn; wo man aber nur mit Worten umgeht, da ist Mangel. 24 Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Narrheit der Toren bleibt Narrheit. 25 Ein wahrhaftiger Zeuge rettet manchem das Leben; aber wer Lügen ausspricht, übt Verrat. 26 Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung, und auch seine Kinder werden beschirmt.“

In der ersten Hälfte von Sprüche 14 kommen wieder viele verschiedene Gedanken. Was dabei aber immer wieder betont wird ist, dass Torheit und Gottlosigkeit Strafe schon in sich trägt. Das wird gleich in Vers 1 deutlich wo wir davon lesen, dass die Torheit ihr eigenes Haus zerstört. Oder auch in Vers 3 wo wir davon lesen, dass die Toren sich mit ihrem eigenen Mund Leid zufügen.

Der eine Imperativ in diesem Abschnitt findet sich in Vers 7: „Geh weg von dem Toren“. Das macht Sinn. Die Toren schaden eben nicht nur sich selbst, sondern auch ihrer Umwelt. deshalb kann es manchmal notwendig sein, sich von den Gottlosen zu trennen. Den schlechter Umgang schadet uns. In gewisser Weise ist das ja auch der Grund dafür, dass Gemeinden in bestimmten Fällen Gemeindezucht üben müssen.

Und selbst ganze Gemeinden müssen sich unter Umständen auch von anderen Gemeinden und Gruppen trennen, wenn diese sich der Torheit und Gottlosigkeit zuwenden. Das ist niemals einfach und erfordert viel Weisheit und viel Mut. Aber wer den HERRN fürchtet, sollte das tun, was dem Herrn gefällt und nicht das, was Menschen fordern.

-> Ich wünsche uns viel Weisheit, so dass wir in Gottesfurcht leben, die Torheit meiden und nach dem Streben, was gut ist und Segen bringt.