6,53-56: „53 Und als sie hinübergefahren waren ans Land, kamen sie nach Genezareth und legten an. 54 Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten ihn die Leute alsbald 55 und liefen im ganzen Land umher und fingen an, die Kranken auf Bahren überall dorthin zu tragen, wo sie hörten, dass er war. 56 Und wo er in Dörfer, Städte und Höfe hineinging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, dass diese auch nur den Saum seines Gewandes berühren dürften; und alle, die ihn berührten, wurden gesund.

In diesem kurzen Abschnitt sehen wir, wie populär Jesus inzwischen ist. Immer mehr Menschen kennen und erkennen ihn und er kann kaum noch an Orte gehen, ohne dass sich viel Menschen um ihn sammeln.

Dabei kommen die Menschen, weil sie Heilung suchen. Doch eigentlich sollten wir zu Jesus kommen, um ihn anzubeten und auf ihn zu hören. Ich frage mich, wie das für Jesus war, von dem wir ja schon in Kapitel 1 gelesen haben, dass er sagte, dass er nicht primär als Heiler gekommen war, sondern um das Evangelium zu predigen. Natürlich hatte Jesus bei diesen Gelegenheiten immer wieder auch die Möglichkeit, den Menschen zu predigen. Und doch wurde er halt von Vielen verkannt, die sich dann ja auch bald von ihm abwandten.

  • Mein Gebet für mich und uns alle ist, dass wir vor allem zu Jesus kommen, um ihn anzubeten und um von ihm zu lernen. Dann ist es aber natürlich auch ganz legitim, ihn um Dinge zu bitten, wie zum Beispiel um Heilung.

6,45-52: „Und alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe. 46 Und als er sie fortgeschickt hatte, ging er hin auf einen Berg, um zu beten. 47 Und am Abend war das Boot mitten auf dem See und er auf dem Land allein. 48 Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern, denn der Wind stand ihnen entgegen. Um die vierte Nachtwache kam er zu ihnen und ging auf dem See und wollte an ihnen vorübergehen. 49 Und als sie ihn sahen auf dem See gehen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien; 50 denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!, 51 und trat zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen; 52 denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern ihr Herz war verhärtet.“

Nach der Versorgung der 5000 Männer (wahrscheinlich waren außerdem auch Frauen und Kinder dabei), gönnt Jesus seinen Jüngern jetzt Ruhe und schickt sie davon. Er selber entlässt die Menschen und nimmt sich dann Zeit für Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater im Gebet.

  • Ich wünsche mir auch noch mehr dieses Verlangen nach Gebet gerade auch nach einem langen vollen Tag im Dienst. Ich bin da oft so erschöpft, dass ich es kaum hinbekomme, mehr als nur ein kurzes Gebet zu sprechen. Mich motiviert dieser Text neu, abends nochmal den tag mit dem Herrn durchzusprechen.

Und dann macht Jesus sich auf und er geht zu den Jüngern, die aufgrund eines Sturms nicht wirklich weiterkommen. Dabei geht Jesus auf dem Wasser. Ich kann die Jünger gut verstehen, dass sie – als sie das sehen – es erstmal mit der Angst zu tun bekommen. Dass sie Jesus für ein Gespenst halten, klingt nach Aberglauben. Das kann man sicher kritisieren. Aber es klingt fast so, als würde Jesus den Jüngern sagen, dass sie sich nicht erschrecken und wundern sollten, dass Jesus über das Wasser laufen kann, denn schließlich haben sie ja gerade gesehen, dass er Wunder tun kann.

  • Mich fordert das heraus. Ich weiß so einiges über Jesus aber dann fehlt mir doch auch oft der Glaube, dass Jesus Wunder tun kann und sorge mich über Dinge, die ich nicht im Griff habe. Da möchte ich die Herausforderung annehmen und Gott mehr zutrauen.

Die Jünger sind aber erstmal noch mehr entsetzt. Sie sind noch nicht so weit, dass sie das verstehen würden. Hier lesen wir, dass der Grund dafür ihre verhärteten Herzen sind.

  • Möge der HERR unsere Herzen weich machen, so dass wir viel Glauben haben!

Markus 6,30-44: „30 Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. 31 Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen. 32 Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein. 33 Und man sah sie wegfahren, und viele merkten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. 34 Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an. 35 Als nun der Tag fast vorüber war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Es ist öde hier und der Tag ist fast vorüber; 36 lass sie gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich Brot kaufen. 37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben? 38 Er aber sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Geht hin und seht! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf und zwei Fische. 39 Und er gebot ihnen, dass sie sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras. 40 Und sie setzten sich, in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. 41 Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie unter ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. 42 Und sie aßen alle und wurden satt. 43 Und sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. 44 Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Mann.

Nach dem Einschub zu Herodes und Johannes dem Täufer, setzt Vers 30 den Bericht von der Aussendung von Vers 13 fort. Hier kommen nun die 12 zurück und berichten Jesus, was sie getan und gelehrt haben und sicher auch, was sie erlebt haben.

Jesus weiß nur zu gut, dass das anstrengend war und gönnt seinen Jüngern etwas Ruhe. Dazu müssen sie sich zurückziehen, denn sowohl Jesus, wie wahrscheinlich auch ihr Dienst, führt dazu, dass sehr viele Menschen zu ihnen kommen, so dass sie nicht mal in Ruhe essen können.

Sie steigen in ein Boot, um an einen einsamen Ort zu fahren, um dort Ruhe zu finden. Doch die Menschen haben ein solches Verlangen danach, gelehrt zu werden, dass sie zu diesem entlegenen Ort kommen.

  • So anstrengend das für die Jünger ist, so wunderbar ist es ja zugleich, dass die Menschen Hunger nach Gottes Wort haben.
  • In einem ganz kleinen Rahmen erlebe ich das auch ab und zu nach Gottesdiensten oder auch bei Konferenzen, wenn ich da predige/lehre. Wenngleich es dann auch manchmal anstrengend ist, in der Pause keine Pause zu haben, weil Menschen noch mehr hören bzw besprechen wollen, so positiv bewegend finde ich das auch. Gerade gestern hatte ich sowohl nach dem Mittags- wie auch nach dem Gemeinschafts-GoDi gleich noch mehrere Gespräche, die mich da wirklich auch sehr ermutigt haben.

Jesus sieht die vielen Menschen und er weiß, dass sie keine Hirten(-Lehrer) haben und so nimmt er sich in seiner einzigartigen Barmherzigkeit dieser Menschen an und lehrt sie mit einer langen Predigt.

  • Das muss wohl wirklich eine lange Predigt gewesen sein 😊

Irgendwann melden sich dann die Jünger mit einer berechtigten Sorge. An diesem entlegenen Ort werden die vielen Menschen weder Nahrung noch Unterschlupf finden. Deswegen schlagen sie Jesus vor, sein Lehren zu beenden und die Jünger in die umliegenden Höfe und Dörfer zu senden, damit sie zumindest Brot kaufen können.

Jesu Reaktion: „Gebt ihr ihnen zu essen“ scheint zu verkennen, dass die Jünger auch nicht viel Nahrung dabeihaben. Sie fragen sich nun, ob sie die Portokasse plündern sollen und selbst losgehen sollen, um Brot für all die Menschen zu kaufen. Das wäre extrem teuer und aufwendig. Wir können und sicher vorstellen, dass es 12 Männer überfordern könnte, für 5000 Männer Abendbrot zu kaufen.

Doch Jesus hat etwas anderes im Sinn, als die Jünger zum Einkaufen zu schicken: „Er aber sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Geht hin und seht!“ Es finden sich 5 Brote und 2 Fische. Und dann gibt Jesus eine Anweisung, die im ersten Moment keinen Sinn zu machen scheint: „er gebot ihnen, dass sie sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras.

Doch dann geschieht das große Wunder – Jesus „nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie unter ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. 42 Und sie aßen alle und wurden satt. 43 Und sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen. 44 Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Mann.

Jesus wusste, dass Sein himmlischer Vater für die Menschen sorgen würde. Wie genau das ausgesehen haben mag, bleibt unbeantwortet. Aber klar ist – alle wurden satt und nachher war mehr Brot da als zuvor.

  • Nun sollten wir daraus nicht schließen, dass wir so etwas auch erleben werden.
  • ABER wir sehen hier, dass Gott alle Möglichkeiten hat, um uns das zu geben, was wir brauchen. So dürfen (und sollen) wir beten „Unser täglich Brot gib uns heute“, wobei sich dieses Gebet nicht wortwörtlich nur auf das Brot beschränken muss.
  • Unser himmlischer Vater kennt uns und er sorgt für uns.
  • Und so dürfen auch wir zu IHM aufsehen und IHM danken.

6,14-29: „14 Und es kam dem König Herodes zu Ohren; denn der Name Jesu war nun bekannt. Und die Leute sprachen: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; darum tut er solche Taten. 15 Einige aber sprachen: Er ist Elia; andere aber: Er ist ein Prophet wie einer der Propheten. 16 Als es aber Herodes hörte, sprach er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferstanden. 17 Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus; denn er hatte sie geheiratet. 18 Johannes hatte nämlich zu Herodes gesagt: Es ist nicht recht, dass du die Frau deines Bruders hast. 19 Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte es nicht. 20 Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein frommer und heiliger Mann war, und hielt ihn in Gewahrsam; und wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig; doch hörte er ihn gern. 21 Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag ein Festmahl gab für seine Großen und die Obersten und die Vornehmsten von Galiläa. 22 Da trat herein die Tochter der Herodias und tanzte und gefiel Herodes und denen, die mit am Tisch saßen. Da sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, ich will dir’s geben. 23 Und er schwor ihr einen Eid: Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs. 24 Und sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. 25 Da ging sie sogleich eilig hinein zum König, bat ihn und sprach: Ich will, dass du mir gibst, jetzt gleich auf einer Schale, das Haupt Johannes des Täufers. 26 Und der König wurde sehr betrübt. Doch wegen des Eides und derer, die mit am Tisch saßen, wollte er sie keine Fehlbitte tun lassen. 27 Und sogleich schickte der König den Henker hin und befahl, das Haupt des Johannes herzubringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis 28 und trug sein Haupt herbei auf einer Schale und gab’s dem Mädchen und das Mädchen gab’s seiner Mutter. 29 Und als das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.“

Der heutige Abschnitt beginnt mit Ereignissen zu der Zeit, in die auch die vorherigen Berichte fallen und sieht dann zurück auf frühere Ereignisse. Denn hier kommt eine kurze thematische Abhandlung zu Herodes & Johannes dem Täufer.

Als Herodes von Jesu Wirken und dem Wirken seiner Jünger hört, erinnert ihn das an Johannes den Täufer. Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass Jesu Jünger ja ähnlich wie Johannes zuvor, die Buße predigen (V.12). Herodes fühlt sich bei den Berichten, die ihn darüber erreichen, so an Johannes den Täufer erinnert, dass er denkt, dass dieser wohl von den Toten auferstanden sein müsse. Wie er überhaupt auf eine solche Idee kommt, ist nicht ganz klar. Aber wahrscheinlich hat er davon gehört, dass es Totenauferweckungen gegeben hat (die Tochter des Jairus). Wir lesen hier auch schon von anderen Mutmaßungen, wer Jesus sein könne. Davon berichten später ja dann auch die Jünger, als Jesus sie fragt, wer die Leute sagen, wer er sei.

Wir lesen dann weiter über die Festnahme des Johannes. Herodes hatte sich nicht gescheut, die öffentliche Sünde der Beziehung zwischen Herodes und seiner Schwägerin Herodias anzusprechen. Während Herodes Ehrfurcht von Johannes hatte, wollte Herodias ihn einfach nur aus dem Weg geräumt sehen. Herodes erkannte in Johannes einen „frommen und heiligen Mann“, dem er gerne zuhörte.

Herodias auf der anderen Seite wartete nur auf eine Gelegenheit, um Johannes ein Ende zu machen. Diese bot sich, als Herodes seinen Geburtstag feierte und dabei die Tochter der Herodias tanzen ließ. Wir können erahnen, dass das nicht ganz jugendfrei war … und wahrscheinlich war viel Alkohol im Spiel. Warum sonst hätte Herodes ihr angeboten: „Bitte von mir, was du willst, ich will dir’s geben. 23 Und er schwor ihr einen Eid: Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs.“ Doch sie will nicht die Hälfte des Reiches, sondern „nur“ den Kopf Johannes des Täufers. Dass Herodes sich darauf einlässt, lässt tief blicken. Er scheut das Urteil der Menschen: „Doch wegen des Eides und derer, die mit am Tisch saßen, wollte er sie keine Fehlbitte tun lassen. 27 Und sogleich schickte der König den Henker hin und befahl, das Haupt des Johannes herzubringen.

  • Herodes hat den Mund sehr voll genommen und das wird ihm (und natürlich vor allem Johannes dem Täufer) zum Verhängnis.
  • Das sollte uns eine Warnung sein. Dabei lohnt es sich zu bedenken, dass diese Zusage wahrscheinlich auch damit zu tun hatte, dass er durch Alkohol und den Tanz des Mädchens nicht mehr ganz bei Sinnen war.

Der Exkurs zu Johannes dem Täufer endet mit dem Bericht von seiner Beerdigung durch seine Jünger. All das war aber wohl schon einige Zeit her als Herodes von Jesus und seinen Jüngern hörte und mutmaßte, dass Johannes von den Toten auferstanden sein könnte.

6,7-13: „Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister 8 und gebot ihnen, nichts mitzunehmen auf den Weg als allein einen Stab, kein Brot, keine Tasche, kein Geld im Gürtel, 9 wohl aber Schuhe, und nicht zwei Hemden anzuziehen. 10 Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus gehen werdet, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht. 11 Und wo man euch nicht aufnimmt und nicht hört, da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie. 12 Und sie zogen aus und predigten, man solle Buße tun, 13 und trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund.

Was uns hier beschrieben wird ist in wohl ein Training im Hinblick auf das, was den Jüngern noch bevorstand. Denn wenn Jesus von ihnen geht, sollen sie sein Werk weiterführen und das Evangelium in alle Welt tragen. Hier werden sie nun schon mal gesandt. So wie Jesus, sollen auch sie in Seinem Namen beziehungsweise in seiner Vollmacht böse Geister austreiben. In Vers 11 geht es dann aber auch darum, dass man sie (nicht) hört. Sie sind also auch als Botschafter ausgesandt. Das wird dann ja später auch eindeutig ihr Hauptauftrag sein.

Dabei sollen sie jeweils zu zweit gehen. Nicht alle 12 zusammen – dann würden sie nicht viel erreichen. Aber auch nicht alleine, da vieles zu zwei viel leichter geht.

Sie sollen auch lernen, sich auf andere und letztendlich auf Gottes Versorgung zu verlassen. Dazu sollen sie nach Leuten suchen, die ihnen Unterschlupf gewähren. Da wo sie Aufnahme finden, sollen sie bleiben und wo man sie ablehnt, sollen sie gehen. Sie sollen sich also nicht denen aufdrängen, die sie nicht hören wollen.

Die Jünger taten, was Jesus ihnen gesagt hatte. Und jetzt wird noch deutlicher, was sie als ihren Auftrag verstanden: Sie „predigten, man solle Buße tun, 13 und trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund“.

Der Ruf zur Buße erinnert an die Botschaft von Johannes dem Täufer. Aber natürlich war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht der Ruf des Evangeliums möglich. Denn noch war Jesus ja nicht stellvertretend für Sünder gestorben. Von daher war erstmal der Ruf der Abkehr von der Sünde dran, bevor dann auch die Lösung des Sündenproblems verkündet werden kann.

Außerdem taten die Jünger das, was Jesus zuvor getan hatte und zeigen damit, dass sie tatsächlich Botschafter Gottes sind. Denn was sie tun, kann kein Mensch von sich aus tun. Für uns stellt sich die Frage, ob wir auch heute noch damit rechnen sollte, dass Gott uns als seine Botschafter durch Wunder ausweist. Wenngleich ich nicht völlig ausschließen will, dass Gott das in bestimmten Situationen auch heute noch tut, sollte uns klar sein, dass das was uns heute als treue Boten Gottes ausweist, das ist, dass wir treu die objektiv nachvollziehbare biblische Botschaft verkünden.

Und so sind auch wir heute noch in die Welt gesandt, um Menschen zur Buße und nun auch zum Glauben an den Retter und Herrn Jesus Christus zu rufen.

6,1-6: „Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. 2 Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche mächtigen Taten, die durch seine Hände geschehen? 3 Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. 4 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause. 5 Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. 6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging rings umher in die Dörfer und lehrte.

Wir haben schon gesehen, dass Jesus inzwischen wohl Kapernaum zu seinem Hauptstandort gemacht hat, wo er sich immer dann aufhielt, wenn er nicht umherzog. Aber nun kehrt er nach Nazareth zurück. Das war seine Heimatstadt, auch wenn er dort nicht geboren wurde, denn das war ja in Bethlehem. Jesus tat in Nazareth das, was er auch anderswo oft tat. Und wie so oft wundern sich die Menschen über das, was er sagt. Doch während die Verwunderung in Kapernaum damit zu tun hatte, dass Jesus mit viel Autorität lehrte, ist es hier der Umstand, dass die Menschen ihn kennen und sich nicht erklären können, warum er etwas zu sagen hat und Wunder tun kann. In Vers 3 lesen wir, dass er als Zimmermann bezeichnet wird. Ich glaube, dass das die einzige Bibelstelle ist, von der wir seinen Beruf wissen. Und die Namen seiner (Halb-)Brüder (Jakobus und Joses und Judas und Simon) und der Umstand, dass er (Halb-)Schwestern (also mindestens zwei) hatte, erfahren wir sonst wohl nur in der Parallelstelle in Matthäus 13.

Während die Verwunderung in Kapernaum wohl eher positiv war, lesen wir hier nun, dass sich die Menschen über Jesus ärgerten. Jesus spricht das offen an und beschreibt sich dabei als ein Prophet, der in seiner Vaterstadt und in seiner Familie weniger Anerkennung findet als sonst wo.

Das Ergebnis des ausgeprägten Unglaubens in Nazareth ist, dass er dort nur wenige Wunder tun kann. Sonst sagt Jesus oft „Dein Glaube hat dir geholfen“. Aber da, wo kein Glaube ist, finden Menschen auch wenig Hilfe.

  • Mich fordert das heraus, meinen Glauben bewusst auch dadurch zu zeigen, dass ich mehr bete und dann auch zu erwarten, dass Jesus denen, die sich Ihm im Glauben zuwenden, auch gerne hilft.

Während sich sonst meist die Menschen über Jesus wundern, wundert sich Jesus hier nun über den Unglauben der Menschen. Das klingt komisch, da er ja als Sohn Gottes allwissend ist. Doch als Mensch kann Jesus sich auch wundern. Das ist also sicher etwas, dass ihn in seiner menschlichen Natur beschreibt.

Wenngleich Jesus wegen des Unglaubens also kaum Wunder tut, ist er weiter in seinem prophetischen Amt aktiv und lehrt in den umliegenden Dörfern. Dazu ist er letztendlich natürlich auch gekommen. Und gerade auch die Menschen, die Jesus noch ablehnen und nicht an ihn glauben, sollen das Evangelium hören und besser verstehen. Denn so ruft Gott dann ja auch Menschen noch zum Glauben.

  • Das ist es, was auch wir tun sollten, da wo wir Unglauben begegnen. Lasst uns treue Botschafter des Herrn Jesus sein.

5,35-43: „Als er noch so redete, kamen einige aus dem Hause des Vorstehers der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister? 36 Jesus aber hörte mit an, was gesagt wurde, und sprach zu dem Vorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur! 37 Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. 38 Und sie kamen in das Haus des Vorstehers, und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten. 39 Und er ging hinein und sprach zu ihnen: Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. 40 Und sie verlachten ihn. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren und ging hinein, wo das Kind lag, 41 und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! 42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen. 43 Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.

Nach der Heilung der blutflüssigen Frau, die voller Glauben zu Jesus gekommen war, in der Hoffnung, dass schon die Berührung seines Gewandes sie heilen würde, kommt nun wieder Jairus in den Blick.

Von ihm hatten wir ja schon in Vers 22 gelesen, dass er zu Jesus gekommen war, damit dieser seine Tochter heilen möge. Auch Jairus hatte Glauben erwiesen oder zumindest Hoffnung. Denn sonst hätte er sicher nicht die Seite seiner sterbenden Tochter verlassen, um zu Jesus zu gehen. Wahrscheinlich hatte er – ähnlich wie die blutflüssige Frau – schon viele Ärzte konsultiert, damit sie seine Tochter gesund machen sollten. Doch auch in diesem Fall konnten die Ärzte nicht helfen.

  • In gewisser Weise sehen wir hier etwas, dass sicher nicht vorbildlich ist. Jesus kommt jeweils erst ins Spiel, nachdem nichts anderes mehr geholfen hat. Doch damals lag das wohl einfach daran, dass Jesus jetzt erst aufgetreten war und sie vorher einfach noch nicht von ihm wussten. Bei der blutflüssigen Frau war das ganz sicher so, denn sie litt ja schon seit 12 Jahren und Jesus war ja erst seit kurzem unterwegs. Bei Jairus wissen wir das nicht genau.
  • Bei uns sollte das aber nicht so sein, vor allem dann, wenn wir Jesus kennen. Dann sollte das Gebet und Bitten nicht die letzte Option sein, sondern alles andere begleiten. Dann werden wir auch erleben, dass Gott natürlich oft auch Ärzte dazu gebrauchen kann, um uns Heilung zu schenken oder ganz allgemein Dinge gebrauchen kann, um das zu geben, was wir brauchen und erbitten.

Jairus als Synagogenvorsteher hatte Jesus schon viel Ehre erwiesen, als er vor ihm auf die Knie gegangen war und war sicher sehr froh, dass Jesus sich bereit erklärte, mit ihm zu gehen. Die Heilung der Frau war da sicher eine unerwünschte Verlangsamung. Andererseits stärkte das eventuell auch seine Hoffnung, dass Jesus wirklich helfen kann.

Doch dann nimmt all das eine dramatische Wende. Es „kamen einige aus dem Hause des Vorstehers der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du weiter den Meister?“ In diesem Moment muss Jairus den Eindruck gehabt haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Von einem Moment auf den anderen waren alle Hoffnungen dahin.

Doch dann spricht Jesus zu ihm: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ Das sind erstaunliche Worte. Ich habe keine Ahnung, wie das für Jairus geklungen haben muss. Er hatte gehört, dass Jesus Kranke heilen konnte. Aber jetzt war seine Tochter nicht mehr krank. Sie war tot. Da war doch jetzt alles zu spät … oder etwa nicht? Von Heilungen hat man ja schon gehört, aber immer nur in Fällen, wo der Patient noch lebte. Konnte Jesus hier nun wirklich noch etwas ausrichten? Auf jeden Fall ging Jesus mit zum Haus des Jairus, wo sich die Menschen zum Trauern versammelt hatten. Jairus nahm wahrscheinlich seine weinende Frau in den Arm und sie weinten miteinander inmitten der Menschen, die mit ihnen trauerten.

Doch dann ergreift Jesus wiederum das Wort: „Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.“ Das muss für die Umstehenden wie ein ganz ganz schlechter Scherz geklungen haben. Sie waren ja nicht dumm und konnten klar und deutlich Schlafen und Tod voneinander unterscheiden. Doch Jesus beließ es nicht bei Worten: „. Er aber trieb sie alle hinaus und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren und ging hinein, wo das Kind lag, 41 und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!  42 Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war aber zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen.

Für Jesus ist also selbst der Tod keine unüberwindbare Grenze. Tatsächlich war für ihn die Auferweckung des toten Mädchens so, wie es für uns ist, wenn wir ein schlafendes Kind aufwecken. So groß ist Jesu Macht … selbst über den Tod!

  • Für uns ergeben sich daraus einige wichtige Fragen.
  • Ist uns bewusst, dass wir und alle Menschen eine schlimme Krankheit haben, die zum ewigen Tod führt – nämlich die Sünde?
  • Gehen wir zu Jesus, um ihn um Heilung zu bitten – zuerst für uns, wenn wir das noch nicht getan haben – und dann für die Menschen in unserem Umfeld, die noch nicht das Heil haben?
  • Wir dürfen Jesus unser und ihr Leben anvertrauen, denn ER hat Macht, selbst über den Tod.

Der Abschnitt endet dann wieder mit Worten, die wir schon häufiger gehört haben: „43 Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben

Das war damals notwendig, damit Menschen Jesus nicht als Wunderheiler abstempeln, sondern wirklich erfahren, wer er ist und wozu er gekommen ist. Dieses Gebot galt eindeutig nur für die damalige Situation. Denn wir haben ja inzwischen den Auftrag, Menschen die Person und das werk Jesu zu verkünden und ihnen Zeugnis zu geben, von unserer Hoffnung!

  • Lasst uns das tun!

5,21-34: „Und als Jesus wieder herübergefahren war im Boot, versammelte sich eine große Menge bei ihm, und er war am See. 22 Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen 23 und bat ihn sehr und sprach: Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm doch und lege deine Hände auf sie, damit sie gesund werde und lebe. 24 Und er ging hin mit ihm. Und es folgte ihm eine große Menge und sie umdrängten ihn. 25 Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren 26 und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden. 27 Als die von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. 28 Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund. 29 Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war. 30 Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, und wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? 31 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und fragst: Wer hat mich berührt? 32 Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. 33 Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. 34 Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!

In dem Abschnitt ab Vers 21 werden ´zwei große Wunder so erzählt, dass der eine Bericht den anderen umschließt. Der Grund dafür ist wahrscheinlich einfach der, dass sich das so abgespielt hat und Markus es eben deshalb auch so berichtet. Ich möchte heute aber erstmal auf den Bericht von der Heilung der Blutflüssigen Frau eingehen, bevor ich morgen etwas ausführlicher über den Bericht von der Auferweckung der Tochter des Jairus eingehe.

Nachdem Jairus Jesus am Seeufer inmitten vieler Menschen gebeten hatte, mit ihm zu gehen, wird berichtet, wie eine Frau sich Jesus von hinten naht. Die Frau war offensichtlich davon überzeugt, dass Jesus sie heilen könnte. Und das, obwohl sie schon sehr lange krank war (12 Jahre). Sie hatte schon alles probiert und war dabei arm geworden. Ich kann mir gut vorstellen, wie man in einer solchen Situation resignieren kann. Aber diese Frau resigniert nicht, sondern ist voller Hoffnung. Und so war sie zu Jesus gekommen. Als Jesus sich nun auf den Weg zu Jairus‘ Haus macht, war die Frau vielleicht in Sorge, dass sie Jesus nicht zu greifen bekommen würde. Und so naht sie sich ihm so gut zu kann in der Hoffnung, dass schon allein die Berührung seines Gewandes sie heilen könnte. Tatsächlich sehen wir, dass Jesus Menschen auf ganz unterschiedliche Weise heilt. Mal fasst er sie an, mal nimmt er Spucke und Schlamm, mal spricht er nur ein Wort. Hier tut er gar nichts. Er ist einfach nur da und die Frau glaubt daran, dass Jesus sie heilen wird, selbst wenn sie nur sein Gewand anfasst. Und tatsächlich – sie merkt sofort, dass sie geheilt ist. Das genügt ihr. Sie will keine Aufmerksamkeit. Sie suchte einfach das Heil und das genügt ihr.

  • Ich finde ihre Haltung vorbildlich. Sie sucht jetzt nicht das „Scheinwerferlicht“. Sie ist einfach dankbar.

Doch Jesus weiß, was geschehen ist. Für die Jünger macht das keinen Sinn. In dem Gedränge werden sie und Jesus ständig Körperkontakt zu andern haben. Aber Jesus weiß, dass von ihm Kraft ausgegangen ist. Ich habe keine Ahnung, wie man sich das genau vorstellen muss. Aber Jesus weiß es eben und er will dem noch für einen Moment weiter nachgehen. Und dann sieht Jesus die Frau und weiß, dass es sie war, die seine Kraft empfangen hatte. Über die Frau lesen wir dann: „33 Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war.

Es wirkt fast so, als würde die Frau denken, dass sie sich unerlaubterweise bei Jesus bedient hatte. Sie hatte die Heilung in Anspruch genommen, ohne dass Jesus sie aktiv gesehen und bewusst geheilt hatte. Und dann bekennt sie das, so als wäre ihre Haltung eine Sünde gewesen: „sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

Aber natürlich ist Jesus nicht verärgert und natürlich hatte er sich nicht nach der Person umgedreht, um mit ihr zu schimpfen. Im Gegenteil – liebevoll und sanftmütig wie Jesus ist, spricht er der Frau nun zu: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!

  • Was für wunderbare Worte.
  • Was für eine Freude, ein Glück, eine Dankbarkeit muss diese Frau erfüllt haben, als sie diese Worte hörte.
  • Sie empfängt hier soviel Liebe von einem, der nichts von ihr wollte, dafür, dass er sie wirklich geheilt hatte … nachdem sie bei so vielen Ärzten so viel bezahlt hatte, obwohl sie ihr nicht helfen konnten.

 

IHR LIEBEN: das ist es, was auch wir empfinden sollten – große Freude und Dankbarkeit für die Erlösung, die wir allein durch den Glauben bei Jesus finden und die ER uns umsonst gibt.

Als Christen sind wir reich beschenkt vom Heiland Jesus Christus, dessen Kraft uns von einer viel größeren Krankheit als einem 12-jährigen Blutfluss geheilt hat – nämlich von unserer Sünde, die zum ewigen Tod führt, wenn wir nicht durch Jesus gerettet werden.

  • Möge diese Erkenntnis unsere Herzen mehr zu Jesus hinziehen, so dass wir voll Freude und Dankbarkeit leben können.

Nachdem ich am Wochenende offline war, geht es heute mit einem etwas längeren Abschnitt weiter.

5,1-20: „​Und sie kamen ans andre Ufer des Sees in die Gegend der Gerasener. 2 Und als er aus dem Boot trat, lief ihm alsbald von den Gräbern her ein Mensch entgegen mit einem unreinen Geist, 3 der hatte seine Wohnung in den Grabhöhlen. Und niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit Ketten; 4 denn er war oft mit Fesseln und Ketten gebunden gewesen und hatte die Ketten zerrissen und die Fesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen. 5 Und er war allezeit, Tag und Nacht, in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen. 6 Als er aber Jesus sah von ferne, lief er hinzu und fiel vor ihm nieder 7 und schrie laut: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht! 8 Denn er hatte zu ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen! 9 Und er fragte ihn: Wie heißt du? Und er sprach: Legion heiße ich; denn wir sind viele. 10 Und er bat Jesus sehr, dass er sie nicht aus der Gegend vertreibe. 11 Es war aber dort an den Bergen eine große Herde Säue auf der Weide. 12 Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Säue fahren! 13 Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter in den See, etwa zweitausend, und sie ersoffen im See. 14 Und die Sauhirten flohen und verkündeten das in der Stadt und auf dem Lande. Und die Leute gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war, 15 und kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, wie er dasaß, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion unreiner Geister gehabt hatte; und sie fürchteten sich. 16 Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, was mit dem Besessenen geschehen war und das von den Säuen. 17 Und sie fingen an und baten Jesus, aus ihrem Gebiet fortzugehen. 18 Und als er in das Boot trat, bat ihn der Besessene, dass er bei ihm bleiben dürfe. 19 Aber er ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh hin in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, welch große Wohltat dir der Herr getan und wie er sich deiner erbarmt hat. 20 Und er ging hin und fing an, in den Zehn Städten auszurufen, welch große Wohltat ihm Jesus getan hatte; und jedermann verwunderte sich.

Ich finde es spannend zu sehen, was Jesus nach der gefährlichen Bootsfahrt auf der anderen Seite erwartet. Sofort kommt ein Mann mit einem bösen Geist auf Jesus zugelaufen, fällt vor ihm nieder und schreit: „Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott: Quäle mich nicht!

Man kann fast den Eindruck haben, dass der Wirbelsturm ein Versuch des Teufels war, Jesus vom Erreichen der anderen Seeseite abzuhalten. Nachdem dieser gescheitert ist, weiß der unreine Geist (bzw die unreinen Geister), dass sie Jesus jetzt ausgeliefert sind. Vielleicht ist das eine Überinterpretation und vielleicht hat der Teufel gar keine Macht über das Wetter … aber ich finde das auf jeden Fall einen spannenden Gedanken.

Klar ist, dass der unreine Geist sofort erkennt, dass jeder Widerstand gegen Jesus zwecklos ist. Und das, obwohl uns in den Versen 3ff beschrieben wird, wie mächtig dieser Geist war. Keiner konnte ihn binden … auch nicht mit Ketten! Aber Jesus ist eben mehr als nur ein Mensch. Er kommt in göttlicher Allmacht. Das, was viele Menschen nicht erkennen, ist dem bösen Geist dabei sofort klar: Jesus ist der „Sohn Gottes, des Allerhöchsten“. Aber das führt den unreinen Geist nicht in die Anbetung, sondern versetzt ihn in Angst und Schrecken.

  • Das, was die unreinen Geister sofort erkennen, werden eines Tages alle Menschen erkennen, die Jesus zuvor abgelehnt haben. Dann wird auch ihnen nur noch Angst und Schrecken bleiben. Deshalb sollten wir diese Menschen zur Umkehr und zum Glauben rufen, solange noch Gnadenzeit ist.

Das Gespräch zwischen Jesus und dem unreinen Geist – der sich dann als eine Legion erweist – ist interessant. Der unreine Geist befürchtet, dass Jesus in quälen könnte … dabei ist das ja etwas, was die unreinen Geister mit Menschen tun. Jesus wollte den Menschen einfach nur freisetzen.

Jesus gewährt den bösen Geistern dann, in eine Herde Säue zu fahren. Das ist sicher für die Tierschutzlobby absolut nicht okay … aber Jesus zeigt damit, dass Tiere wohl nicht den gleichen göttlichen Schutz haben, wie Menschen. Denn die Tiere haben keine unsterbliche Seele. Trotzdem klingt dieser Bericht für uns vielleicht erstmal etwas befremdlich. Doch Jesus gebraucht all das, um zum einen das zerstörerische Potential der bösen Geister offenbar werden zu lassen und zum anderen, um zu zeigen, wie mächtig ER ist.

Die Menschen nehmen das wahr, aber anstatt Jesus anzubeten, bitten sie ihn, sie zu verlassen. Das ist sehr traurig. Der von den bösen Geistern befreite Gerasener will dann mit Jesus gehen. Doch Jesus weiß, dass gerade weil er nun wieder geht, diese Menschen noch einen Zeugen brauchen, der ihnen verkünden kann, wer Jesus ist und was er getan hat. Und so wird der von den bösen Geistern befreite Mann zum Missionar in seiner Heimat.

  • Das ist sicher auch für viele von uns eine Berufung. Auch wir sollen denen, die wir kennen, den HERRN bezeugen, der uns gerettet hat.

4,35-41: „Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Lasst uns hinüberfahren. 36 Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. 37 Und es erhob sich ein großer Windwirbel und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde. 38 Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? 39 Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich und es entstand eine große Stille. 40 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? 41 Sie aber fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!

Nach den Gleichnissen, die Jesus verkündet hat, sehen wir ihn nun wieder in Aktion. Dabei ist er Am Anfang nicht aktiv. Vielmehr schläft er, während seine Jünger das Bott, in dem Jesus schläft, durch einen Sturm steuern. Der Sturm ist so bedrohlich, dass seine Jünger in Panik geraten. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass ja einige von ihnen Fischer waren, die tagtäglich auf dem See unterwegs waren, bevor Jesus sie in seine Nachfolge berufen hatte.

Ich finde es spannend, dass sie dann Jesus wecken. Ich würde den Zimmermann da eher schlafen lassen, da er wahrscheinlich kaum helfen kann. Aber die Jünger hatten genug von ihm gesehen, dass sie irgendwie hoffen, dass Jesus helfen kann. Und tatsächlich – Jesus steht auf und stillt den Sturm augenblicklich, so als wäre der Sturm eine Person, der man etwas befehlen könnte. Tatsächlich, Jesus kann das. Denn als der ewige Sohn Gottes war er das Wort, durch das Gott der Vater alle Schöpfung in ihre Existenz sprach. Und so hat Jesus auch jetzt noch Vollmacht über die Schöpfung.

Die Jünger hatten das nicht erwartet und so geraten sie in Panik. Jesus erkennt das und fragt sie ganz direkt: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Doch das half ihnen nicht: „Sie aber fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!

Das ist die Frage, die wir beantworten müssen: Wer ist das?

  • Erkennen wir, wer ER ist?
  • Folgen wir Ihm deshalb nach und bringen wir so Frucht? Oder lehnen wir IHN ab?#
  • Oder wollen wir Ihn zwar als Retter gerne annehmen, lehnen aber Seinen Anspruch ab, dass ER der Herr ist, dem es zu folgen gilt.

Frucht bringen wir nur in der Nachfolge des Herrn und deshalb ist Busse (Umkehr) eben zwingend für wahre Bekehrung und nicht allein Reue. Deshalb ist die Frage wichtig: „Wer ist ER?

  • Jesus ist der Herr, dem es zu folgen gilt, so dass ER in und durch uns Frucht bringen kann!
  • Möge dieses mächtige Wort Gottes uns immer wieder neu von dieser Wahrheit überzeugen, so dass wir IHM immer froher und konsequenter nachfolgen.