18,12-17: „12 Als aber Gallio Statthalter in Achaja war, empörten sich die Juden einmütig gegen Paulus und führten ihn vor den Richterstuhl 13 und sprachen: Dieser Mensch überredet die Leute, Gott zu dienen dem Gesetz zuwider. 14 Als aber Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallio zu den Juden: Wenn es um einen Frevel oder ein Vergehen ginge, ihr Juden, so würde ich euch anhören, wie es recht ist; 15 weil es aber Fragen sind über Lehre und Namen und das Gesetz bei euch, so seht ihr selber zu; ich gedenke, darüber nicht Richter zu sein. 16 Und er trieb sie weg von dem Richterstuhl. 17 Da ergriffen sie alle Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl und Gallio kümmerte sich nicht darum.

Der Bericht über den Versuchten Aufruhr in Korinth ist von daher interessant, dass hier nun der Machthaber eher zum Beschützer des Paulus wird. Gallio lässt die Ankläger einfach abblitzen. Da Gott die Herzen aller Menschen in seiner Hand hat, kann ich mir vorstellen, dass das, was hier passiert nun Ausdruck von dem ist, was der Herr Paulus zuvor in V.9f verheißen hatte: „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! 10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden

Interessant ist dann auch der Hinweis darauf, dass die Ankläger so verärgert sind darüber, dass Gallio sie abblitzen lässt, dass sie den Synagogenvorsteher Sosthenes schlagen. Da stellt sich nun die Fragen, warum? War Sosthenes derjenige, der die Anklage vorgebracht hatte und gescheitert war?

Manche Ausleger unterstellen, dass er auch schon Christ war – so wie sein Vorgänger Krispus. Aber das erscheint mir nicht so zwingend. Eventuell ist es eher so, dass Sosthenes erst durch diese Situation anfängt zu verstehen, dass die Feinde des Evangeliums im Unrecht sind und er dann so zum Glauben kommt. Auf jeden Fall lesen wir dann in 1. Korinther 1,1, dass ein Sosthenes den Brief wohl für Paulus niedergeschrieben hat. Damit wäre dann der 2. Synagogenvorsteher zum christlichen Glauben gekommen.

  • In all dem sehen wir, wie Gott wirkt, auch wenn er nicht explizit erwähnt wird.

18,1-11: „1 Danach verließ Paulus Athen und kam nach Korinth 2 und fand einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig; der war mit seiner Frau Priszilla kürzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu denen ging Paulus. 3 Und weil er das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen; sie waren nämlich von Beruf Zeltmacher. 4 Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen. 5 Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, richtete sich Paulus ganz auf die Verkündigung des Wortes und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus ist. 6 Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme über euer Haupt; ohne Schuld gehe ich von nun an zu den Heiden. 7 Und er machte sich auf von dort und kam in das Haus eines Mannes mit Namen Titius Justus, eines Gottesfürchtigen; dessen Haus war neben der Synagoge. 8 Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen. 9 Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! 10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. 11 Er blieb aber dort ein Jahr und sechs Monate und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.

Von Athen zieht Paulus weiter nach Korinth. Dort trifft er auf Aquila und Priszilla, die ihn beherbergen und ihm treue Freunde und Partner im Evangelium werden. Hier lesen wir nun, dass Paulus von Beruf Zeltmacher war. Dieser Beruf ist ja in der Missionstheologie längst ein geflügeltes Wort für jeden, der neben dem Dienst am Evangelium auch noch einem anderen Beruf nachgeht, durch den er sich selber finanziert. Paulus ist aber neben seiner Zeltmachertätigkeit weiter auch als Prediger aktiv. Er predigt an den Sabbaten in der Synagoge und Menschen kommen zum Glauben.

Dann kommen Silas und Timotheus, von denen Paulus bei seiner Flucht aus Beröa getrennt worden war. Sie bringen offensichtlich Versorgung mit oder sie übernehmen diese vor Ort, so dass Paulus nun freigesetzt wird, sich ganz dem Dienst am Evangelium zu widmen.

  • Wir sehen hier, dass es also weder einen Anspruch darauf gibt, dass man als Prediger des Evangeliums immer vollzeitlich dienen können muss, noch ist das falsch.

Paulus predigt, dass Jesus der Christus ist. Das wollen die Juden nicht hören und so wendet sich Paulus von den Juden und der Synagoge ab und konzentriert sich in seinem Dienst wiederum auf die Heiden. Gleich neben der Synagoge findet er einen Ort, an dem er predigen kann und dann geschieht etwas Erstaunliches. Der Synagogenvorsteher höchstpersönlich kommt zum Glauben – samt seiner ganzen Familie. Und überhaupt kommen dann viele Menschen zum Glauben und ließen sich taufen.

An dieser Stelle sollte man denken, dass Paulus sehr ermutigt war. Aber das war wohl nicht so. Zumindest lässt die Gotteserscheinung, die Paulus eines Nachts hatte, erahnen, dass er wohl eher furchtsam war und drauf und dran, die Stadt zu verlassen.

  • Ob das nun auf einen Angriff des Versuchers oder irgendwie anders zu erklären ist, ist nicht so entscheidend. Auf jeden Fall gibt es eben solche Phasen, in denen auch ein geistlicher Gigant, wie der Apostel Paulus wohl eher schwach war und Ermutigung braucht.
  • Ich kann das durchaus nachvollziehen. Natürlich will ich mich in keinster Weise mit Paulus vergleichen … aber auch ich habe schon Zeiten erlebt, in denen ich eigentlich jeden Grund hatte, ermutigt und froh zu sein, aber eine gewisse – nicht wirklich erklärbare – Entmutigung Raum in mir hatte.
  • Und das erlebe ich auch immer wieder bei anderen. Von daher tun wir gut daran, uns in der Gabe der Ermutigung untereinander zu üben 😊.

Der HERR selbst ermutigt Paulus mit einer großartigen Zusage: „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! 10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.

  • Der Herr sagt Paulus also seinen Beistand und Schutz zu.
  • Und vor allem sagt er ihm, dass er noch viele Menschen in Korinth hat.

Paulus soll also weiter predigen, denn so wird der HERR sein Volk zum Glauben bringen. Ich finde das sehr tröstlich. Gott hat Menschen bereits zum Glauben und zum ewigen Leben erwählt. Die Aufgabe des Predigers ist einfach, treu das Evangelium zu predigen. Der Herr wird das gebrauchen, um diejenigen zu retten, die er zuvor dazu bestimmt hat.

Von daher wünsche ich uns, dass wir einfach mutig nach Möglichkeiten suchen und diese dann wahrnehmen, um Menschen das Evangelium weiterzusagen.

17,16-34: „16 Als aber Paulus in Athen auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, als er die Stadt voller Götzenbilder sah. 17 Und er redete zu den Juden und den Gottesfürchtigen in der Synagoge und täglich auf dem Markt zu denen, die sich einfanden. 18 Einige Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm. Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser Schwätzer sagen? Andere aber: Es sieht so aus, als wolle er fremde Götter verkündigen. Er hatte ihnen nämlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung verkündigt. 19 Sie nahmen ihn aber mit und führten ihn auf den Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du lehrst? 20 Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; nun wollen wir gerne wissen, was das ist. 21 Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hören. 22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. 23 Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt. 24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. 25 Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 27 damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. 28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. 29 Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. 30 Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat. 32 Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören. 33 So ging Paulus von ihnen. 34 Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.“

Aus Beröa wurde Paulus nach Athen (in Sicherheit) gebracht. Der Bericht über sein Wirken in Athen ist recht ausführlich und sehr interessant. Paulus sieht die Stadt aber vor allem sieht er die geistliche Situation der Menschen, die sich ihm durch das Stadtbild offenbart. Und das lässt ihn nicht unberührt. Es „ergrimmte sein Geist in ihm, als er die Stadt voller Götzenbilder sah.

Er macht sich jetzt nicht daran, die Götzenbilder zu zerstören, so wie es einst Gideon tat. Denn das wirkliche Problem liegt tiefer. es ist der Unglaube bzw die götzendienerischen Herzen der Menschen. Und so beginnt er ihnen von dem einen wahren Gott zu predigen. Das tut er sowohl – wie sonst auch – in der Synagoge, aber auch auf dem Marktplatz. Das hören die Philosophen. Einige halten Paulus für einen Schwätzer … aber andere scheinen seine Reden interessant genug zu finden, so dass sie ihn mit zum Areopag nehmen.

Da bitten sie ihn, ihnen seine Lehren weiter zu erklären. Das ist natürlich eine Steilvorlage und so etwas wünschen wir uns, wenn wir mit Menschen über den Glauben ins Gespräch kommen. Ab Vers 22 lesen wir dann eine kurze Zusammenfassung der Predigt des Paulus. Dabei sehen wir, wie geschickt er die Athener anspricht. Er findet einen Anknüpfungspunkt bei ihrer Anbetung von Göttern und vor allem beim Altar, der dem unbekannten Gott geweiht war. Paulus sagt, dass er genau diesen, den Menschen in Athen bisher unbekannten Gott verkündet. Und dann zeigt er auf, wie überlegen dieser Gott all den anderen Götzen ist. denn der eine wahre Gott ist nicht von Menschen gemacht und nicht von Menschen abhängig. Ganz im Gegenteil: ER ist der Schöpfer aller Dinge und ER hält alle Dinge in der Hand. Die Aussagen, die Paulus hier über Gott macht können auch uns helfen, uns wieder neu auf die Größe und Macht unseres Gottes zu besinnen:

  • 24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde
    • Unser Gott steht über allem und ER ist der HERR über allem … und damit auch über all das, was hier auf Erden geschieht. ER hat Alles im Griff. Das darf uns trösten.
  • 25 Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.
    • Alles was wir sind und haben kommt von Gott. Das sollte uns demütig machen.
  • er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen,
    • Gott ist ein alles bestimmender Gott. Unser Lebensort und unsere Lebenszeit werden von Gott bestimmt.
  • in ihm leben, weben und sind wir
    • Ohne Gott kann kein Mensch existieren.

Paulus verkündet diese großen Aussagen über Gott aber nicht einfach, damit die Athener sie mal gehört haben. Er ruft sie dazu auf, darauf angemessen zu reagieren:

  • , 27 damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten
  • nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun.
  • und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn (den Mann, durch den Gott richten wird) von den Toten auferweckt hat.

Das ist ziemlich sicher nur eine kurze Zusammenfassung dessen, was Paulus gepredigt hat. Aber wir hören hier den Ruf, dass wir uns Gott zuwenden, dass wir Buße tun und dass wir an Jesus Christus glauben sollen.

  • Diese Predigt darf uns ein Vorbild darin sein, wie wir auch natürliche Anknüpfungspunkte suchen können aber dann immer auf das wesentliche zusprechen kommen sollten.
  • Dabei sollten wir dann nicht nur das Evangelium verkünden, sondern die Menschen auch direkt zur Buße und zum Glauben aufrufen!

Gott gebraucht Paulus in Athen, um einige Menschen zum Glauben zu rufen. Hier werden nur wenige Namen erwähnt und das klingt jetzt nicht sonderlich spektakulär. Aber jede Seele zählt. Und die Aufgabe des Paulus und auch unsere Aufgabe ist es NICHT, bestimmte Ergebnisse zu erzielen, sondern einfach treu das Evangelium zu predigen.

Die Frucht muss dann Gott wirken und das tut er dann und so wie er will. Denn ER ist der GOTT über Alles.

17,1-15: „​1 Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. 2 Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift, 3 tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, dass Christus leiden musste und von den Toten auferstehen und dass dieser Jesus, den ich – so sprach er – euch verkündige, der Christus ist. 4 Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine große Menge von gottesfürchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen. 5 Aber die Juden ereiferten sich und holten sich einige üble Männer aus dem Pöbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie vor das Volk zu führen. 6 Sie fanden sie aber nicht. Da schleiften sie Jason und einige Brüder vor die Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind jetzt auch hierher gekommen; 7 die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers Gebote und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus. 8 So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt, die das hörten. 9 Und erst nachdem ihnen von Jason und den andern Bürgschaft geleistet war, ließen sie sie frei.
10 Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. 11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte. 12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern. 13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie und erregten Unruhe und verwirrten auch dort das Volk. 14 Da schickten die Brüder Paulus sogleich weiter bis an das Meer; Silas und Timotheus aber blieben zurück. 15 Die aber Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Und nachdem sie den Auftrag empfangen hatten, dass Silas und Timotheus so schnell wie möglich zu ihm kommen sollten, kehrten sie zurück
.“

Der nächste längere Stopp auf der Missionsreise ist dann Thessalonich. Ich gehe mal davon aus, dass Paulus, Silas und Timotheus auch bei der Reise durch die anderen Städte evangelistisch aktiv waren, aber davon lesen wir hier nichts. Aber natürlich ist die Apostelgeschichte auch nur eine kurze Zusammenfassung von all dem, was in den ersten 3 Jahrzehnten angefangen mit Jesu Himmelfahrt geschah.

In Thessalonich legt Paulus wiederum in der Synagoge die Schrift (das AT) aus und zeigt dabei, was dort schon über den Christus angekündigt wurde. Paulus tat ihnen die Schrift auf (und legte ihnen dar, dass Christus leiden musste und von den Toten auferstehen und dass dieser Jesus, den ich – so sprach er – euch verkündige, der Christus ist.). Dabei tut er das, was Jesus einst nach seiner Auferstehung getan hat. So lesen wir ja in Lk 24 wie Jesus zuerst den Emmausjüngern sagt „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.“ und dann kurze Zeit später auch den 11 Jüngern/Aposteln erklärt: „Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. 45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden, 46 und sprach zu ihnen: So steht’s geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; 47 und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“.

Tatsächlich lassen sich einige Juden überzeugen. Und auch Griechen werden gläubig. Ob diese in der Synagoge waren oder eher außerhalb der Synagoge das Evangelium hörten, wird hier nicht erklärt. Aber auf jeden Fall kommen viele Menschen zum Glauben, unter ihnen auch angesehene Frauen.

Den Juden gefällt das gar nicht. Wie schon anderswo, lesen wir auch hier davon, dass sie eifersüchtig waren. Sie lehnen also das Evangelium ab und neiden Paulus die Gefolgschaft. Und ihr Neid lässt sie handeln. Sie wiegeln die Machthaber auf, behaupten, dass das Evangelium gegen die römischen / des Kaisers Gebote wäre und bedrängen den Mann, der wohl als Gastgeber der Reisegruppe um Paulus herum gedient hat.

  • Ich finde es wichtig, dass wir immer wieder klar sehen, dass eben schon Jesus und dann später auch die Apostel starken Widerstand erlebt haben. Manchmal lesen Menschen die Apg nur so, dass sie sich wünschen, dass wir auch so viele Bekehrungen erleben würden. Aber dabei sollten wir eben nicht übersehen, dass diese mit viel Verfolgung einhergingen.
  • Wenn wir große Frucht sehen wollen (und ich hoffe, dass wir das wollen!), dann sollten wir eben auch bereit sein, Risiken einzugehen und Widerstand zu ertragen.

Paulus und Co. müssen dann letztendlich aus Thessalonich fliehen. Aber das ist jetzt auch okay, denn nun gibt es dort genug Gläubige, so dass eine Gemeinde entsteht, an die Paulus ja später auch zwei Briefe schrieb, die im NT überliefert sind.

Weiter geht es nach Beröa und auch dort predigt Paulus mutig weiter das Evangelium. Was wir dann über die Beröer lesen, ist vorbildlich: „sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte.

  • Wir sehen im heutigen Text sowohl, wie gepredigt werden sollte, wie auch, wie auf Predigten gehört werden sollte.
  • Die Predigten legen jeweils Gottes Wort aus.
  • Und die Zuhörer überprüfen, ob das gepredigte Wort mit dem niedergeschriebenen übereinstimmt.
  • Möge der Herr es schenken, dass wir immer treu Gottes Wort auslegen und wir als Gemeinde auch so aufmerksam zuhören und auf die Lehre achthaben, dass falsche Lehre keinen Raum bekommt.

Schließlich hören die Thessalonicher davon, wie fruchtbar der Dienst des Paulus in Beröa ist und in ihrem Neid und blinden Zorn machen sie sich dann auf den Weg, um auch in Beröa einen Aufruhr gegen Paulus anzufachen. Wiederum muss Paulus weiterziehen – doch wiederum war er lange genug dort, damit es nun Christen vor Ort gibt, die eine Gemeinde gründen können.

  • In gewisser Weise führen die Widerstände sogar dazu, dass Paulus immer weiterzieht und das Evangelium weiterträgt.
  • Während die Verfolgung vordergründig natürlich böse und schlecht ist, gebraucht der Herr sie, damit sich das Evangelium weiter ausbreitet. Unser Herr ist allen Feinden des Evangeliums eben weit überlegen!

16,23-40: „23 Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen. 24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block. 25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie. 26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab. 27 Als aber der Aufseher aus dem Schlaf auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offen stehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen. 28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier! 29 Da forderte der Aufseher ein Licht und stürzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu Füßen. 30 Und er führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? 31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! 32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. 33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen 34 und führte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er zum Glauben an Gott gekommen war. 35 Als es aber Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die Amtsdiener und ließen sagen: Lass diese Männer frei! 36 Und der Aufseher überbrachte Paulus diese Botschaft: Die Stadtrichter haben hergesandt, dass ihr frei sein sollt. Nun kommt heraus und geht hin in Frieden! 37 Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil öffentlich geschlagen, die wir doch römische Bürger sind, und in das Gefängnis geworfen, und sollten uns nun heimlich fortschicken? Nein! Sie sollen selbst kommen und uns hinausführen! 38 Die Amtsdiener berichteten diese Worte den Stadtrichtern. Da fürchteten sie sich, als sie hörten, dass sie römische Bürger seien, 39 und kamen und redeten ihnen zu, führten sie heraus und baten sie, die Stadt zu verlassen. 40 Da gingen sie aus dem Gefängnis und gingen zu der Lydia. Und als sie die Brüder gesehen und sie getröstet hatten, zogen sie fort.

Nach den Bekehrungen von Lydia (und ihrer Familie) und von der Magd mit dem Wahrsagegeist, lesen wir nun einen dritten Bericht von Bekehrungen in Philippi. Dabei sieht es anfangs so aus, als wäre die Zeit des fruchtbaren Dienstes für Paulus in Philippi vorbei. Denn er landet im Gefängnis und wird dabei in den Hochsicherheitstrakt (ins Innerste) gesperrt und angekettet. Doch Paulus und Silas wissen sich auch dort im Gefängnis in Gottes guter Hand. Und so beten sie zu ihm und loben ihn (wohl in Liedern).

  • Ich wünsche uns eine ähnliche Haltung und Wahrnehmung, so dass wir in jeder Lage beten und Gott loben können.

Das war sicherlich für die anderen Gefangen ein starkes Zeugnis, denn sie hörten das.

Und dann greift Gott ein – eventuell in direkter Erhörung der Gebete – und sendet ein Erdbeben, durch das die Gefängnistore und alle Ketten aufgehen. Der Gefängnisaufseher sieht die offenen Türen und geht davon aus, dass seine Gefangenen geflohen sind. Nach römischem Recht musste er damit rechnen, dass ihn das sein Leben kosten würde. Dem will er wohl zuvorkommen, indem er sich selber töten will.

Doch Paulus greift ein und rettet ihm durch sein Rufen das Leben. Und dann rettet hilft Paulus dem Gefängnisaufseher auch noch ewiges Leben zu bekommen. Denn der Aufseher holt Paulus und Silas aus dem Gefängnis und kümmert sich um sie. Und sie kümmern sich um ihn und seine Familie, der sie dann das Evangelium verkünden, sie dazu aufrufen, die frohe Botschaft zu glauben. Da die Familie die Botschaft im Glauben annimmt, wird sie getauft. Und dann feiern sie.

  • Im Text geht es immer wieder hin und her zwischen dem Aufseher und dem Hinweis auf seine ganze Familie. Manche Ausleger entnehmen dem, dass nur der Aufseher gläubig wurde und dann die ganze Familie getauft wurde und leiten davon dann die Babytaufe von Kindern gläubiger Eltern ab. Allerdings müsste man dann wohl auch die ungläubigen Ehepartner und Hausangestellten taufen. Das passt nicht zum Rest der biblischen Lehre.
  • Von daher ist es viel schlüssiger, dass hier tatsächlich das ganze Haus gläubig und dann getauft wird.

Am nächsten Tag zeigt sich, dass der Stadtrichter keine wirkliche Anklage gegen Pualus hat und dieser deshalb freigelassen werden soll. Doch Paulus will nicht einfach still und leise freigelassen und weggeschickt werden.

  • Dabei geht es ihm sehr wahrscheinlich nicht um seine eigene Reputation, sondern darum, dass hier für alle Öffentlichkeit dokumentiert werden soll, dass es okay ist, an Jesus Christus zu glauben. So hilft Paulus der jungen Gemeinde.
  • Dabei erwähnt Paulus hier, dass er das römische Bürgerrecht hat. Von daher hätte er wohl gar nicht so behandelt werden dürfen. Das bringt ihn dann auch in eine Machtposition, die den Stadtrichter dazu bringt, auf die Forderungen des Apostels einzugehen.

Paulus zieht dann auch nicht gleich weiter, sondern besucht zuerst noch Lydia und die anderen Menschen, die in Philippi zum Glauben gekommen sind.

Dann verlässt Paulus die wahrscheinlich erste europäische Gemeinde.

16,11-22: „11 Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nächsten Tag nach Neapolis 12 und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien, eine römische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt. 13 Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen.
14 Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf Acht hatte, was von Paulus geredet wurde. 15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.
16 Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen. 17 Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen. 18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde. 19 Als aber ihre Herren sahen, dass damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Oberen 20 und führten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden 21 und verkünden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen, weil wir Römer sind. 22 Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.

Nachdem schon in Vers 10 der Autor (also Lukas) plötzlich selber mit auftauchte, geht es hier nun weiter mit dem Bericht in „Wir-Form“. Hier lesen wir nun von den ersten Schritten der Reisegruppe in Europa. Die ersten beiden Orte sind nur Durchgangsstationen und wir lesen hier nichts von evangelistischen Aktivitäten. Das heißt aber natürlich nicht, dass es diese nicht gab. Ich gehe eigentlich davon aus, dass Paulus & Co. auch den Menschen in Samothrake und Neapolis das Evangelium weitergesagt hat. Berichtet wird uns dann aber erst von den Bemühungen in Philippi. Dort gab es wohl keine Synagoge, weil es wohl keine oder nicht genug jüdische Männer gab. Aber es gab einige Gottesfürchtige Frauen, die sich am Sabbat außerhalb der Stadt trafen. Paulus gesellt sich zu ihnen und dann lesen wir zum ersten Mal von einer Bekehrung in Europa. Dabei wird deutlich, wer hier der primär Handelnde ist. Es ist weder Paulus, der das Evangelium weitersagt, noch Lydia, die es glaubt. Es ist Gott selbst, der die Bekehrung wirkt. So heißt es über Lydia: „der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf Acht hatte, was von Paulus geredet wurde“.

  • Das ist immer notwendig, damit unsere evangelistischen Bemühungen Frucht bringen. Der HERR muss Menschen das Herz auftun.
  • Dafür sollten wir beten … und gleichzeitig will der Herr uns als Zeugen gebrauchen und wir sollten die Menschen, denen wir das Evangelium weitersagen dazu aufrufen, diese frohe Botschaft im Glauben anzunehmen.

Lydia glaubt und dann wahrscheinlich auch ihr ganzes Haus. Denn sie alle werden dann getauft. Wer zum Haus gehörte und überhaupt, wie das Evangelium das Haus weiter erreichte, wird hier nicht erwähnt. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass andere Hausbewohner ohne Glauben getauft worden wären. Das wäre dann ja eine Zwangstaufe gewesen und davon lesen wir nirgends.

Der nächste Abschnitt ist etwas seltsam. Im Gefolge des Paulus in Philippi taucht nun eine Frau auf, die einen Wahrsagegeist hatte. Im Prinzip sagt sie durch den Geist die Wahrheit über Paulus und seine Mitstreiter: „Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.

  • Gerade wenn diese Frau als „Wahrsagerin“ bekannt war, kann ich mir vorstellen, dass ihre Worte durchaus Wirkung bei den Menschen in Philippi hatten. Das wäre dann ein Beispiel dafür, wie Gott selbst durch böse Geister wirkt.

Aber irgendwann war es Paulus einfach zu viel. Die Wirkung solcher Worte lässt sicher irgendwann nach und die Frau war durch den Geist geplagt und es wurde einfach auch „nervig“. Und so gebietet Paulus dem Geist, die Frau zu verlassen.

  • Das kann Paulus nur durch den Heiligen Geist, der allen anderen Geistern bei weitem überlegen ist.

Und so muss der böse Geist die Frau verlassen. Das findet den Unwillen ihres Herrn, der durch die geplagte Frau gutes Geld verdient hat. Ohne den Wahrsagegeist ist diese Einnahmequelle nun aber dahin. Voller Zorn stiftet er die Obrigkeit gegen Paulus an. Und so sehen wir, dass Paulus auch in Europa Widerstand und Verfolgung findet, obwohl er ja nur etwas Gutes getan und die Frau befreit hat.

  • Das Evangelium spaltet. Die einen werden daran froh und finden Rettung und Bekennen sich freudig in der Taufe zu Jesus.
  • Andere kämpfen dagegen an.
  • Lasst uns aber nicht müde werden, das Evangelium weiterzusagen, denn Gott kann und will unser Zeugnis immer mal wieder so gebrauchen, wie er es einst bei Lydia tat.

16,1-10: „1 Er kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen Frau, die gläubig war, und eines griechischen Vaters. 2 Der hatte einen guten Ruf bei den Brüdern in Lystra und Ikonion. 3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war. 4 Als sie aber durch die Städte zogen, übergaben sie ihnen die Beschlüsse, die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem gefasst worden waren, damit sie sich daran hielten. 5 Da wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen täglich zu an Zahl. 6 Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz Asien. 7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. 8 Da zogen sie durch Mysien und kamen hinab nach Troas. 9 Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! 10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.

Jetzt geht die 2. Missionsreise des Paulus richtig los. Er nun wieder nach Derbe, dem Endpunkt der 1. Missionsreise und nach Lystra, wo er gesteinigt worden war. Er war ja schon am Ende der 1. Reise von Derbe aus wieder nach Lystra gegangen. Paulus war da ganz offensichtlich wirklich furchtlos. Hier trifft er nun auf einen jungen Mann namens Timotheus, den er auf seine Reise mitnehmen will. Timotheus wird uns als ein sehr angesehener Mann beschrieben. Sein einziger Makel ist, dass er einen griechischen Vater hat und nicht nach jüdischem Gesetz beschnitten war. Das holt Paulus nun nach – nicht, weil das nötig wäre, sondern weil es ihm hilfreich dafür erscheint, die Juden zu erreichen. Denn so ist Timotheus nun auch in den Synagogen erlaubt.

In den Orten, in die sie kamen – bisher wohl vor allem die Orte, die sie bei der ersten Reise bereits besucht hatten und denen es deshalb schon christliche Gemeinden gab – überbringen sie nun den Beschluss des Apostelkonzils hinsichtlich der Regeln für die Heidenchristen, die unter Judenchristen leben.

Wir lesen hier nun von einer guten Frucht dieses Dienstes.

  • Im Hören, dass sie als Heiden tatsächlich allein aufgrund von Gottes Gnade und allein durch den Glauben an den Retter und Herrn Jesus Christus gerettet sind, werden sie froh und in ihrem Glauben gestärkt.
  • Und die Gemeinden wachsen TÄGLICH! Das muss sehr ermutigend gewesen sein.
  • Tatsächlich denke ich, dass wir in der FEG MM aufpassen müssen uns nicht daran zu gewöhnen, dass wir fast jede Woche neue Mitglieder aufnehmen und Jahr für Jahr erleben zu dürfen, wie die Gemeinde wächst. Das ist ein großer Segen, der uns ermutigen sollte und uns dazu bringen sollte, Gott zu loben, der ER schenkt das Wachstum.

Ab Vers 6 lesen wir dann, wie die Reisegruppe um Paulus weiter in Richtung Westen zieht, hin zu Regionen, wo Paulus noch nicht war und wo es wohl auch noch keine Gemeinden gab. Doch der Geist Gottes lässt Paulus nicht dahin gehen, wo er eigentlich hin wollte. Warum und wie genau das geschah, wird uns nicht erklärt. Wir wissen, dass Paulus dann auf der Rückreise am Ende der 2. Missionsreise nach Ephesus kam und da dann auch zu Beginn der 3. Missionsreise länger war, so dass sich das Evangelium von dort aus, in der Region weiter ausbreiten konnte. Auch die Sendschreiben aus Offenbarung 2&3 gehen später in diese Region.

Aber jetzt sollte Paulus das Evangelium erstmal nach Europa bringen. Der Geist hinderte Paulus nicht nur, in bestimmte Regionen zu gehen, er gab Paulus dann auch durch eine nächtliche Vision einen Marschbefehl nach Europa – konkret nach Mazedonien bzw Makedonien.

Wenngleich wir nicht darauf warten und setzen sollten, dass uns Gott durch seinen Geist so direkt führt, und wenngleich wir solche Führung nicht brauchen, denn Gottes Wort ist allgenü(u)gsam, sehen wir, dass Gott eben manchmal auch so direkt führt. Zumindest tat er das hier nun so. Bei allen anderen Reisen und Plänen des Apostels Paulus lesen wir aber nicht von einer solchen Wegweisung Gottes. Warum das hier nun so geschieht, ist nicht ganz klar. Aber es ist eindeutig Gottes Wille und Gott kann neben der allgemeinen Wegweisung, die er uns in seinem Wort gibt, eben auch mal ganz persönlich und direkt eine Wegweisung geben. Denn Gott ist nichts unmöglich!

15,22-41: „22 Und die Apostel und Ältesten beschlossen samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene Männer unter den Brüdern. 23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien. 24 Weil wir gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen verwirrt haben, 25 so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und Paulus, 26 Männer, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. 27 So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe mitteilen werden. 28 Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: 29 dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
30 Als man sie hatte gehen lassen, kamen sie nach Antiochia und versammelten die Gemeinde und übergaben den Brief. 31 Als sie ihn lasen, wurden sie über den Zuspruch froh. 32 Judas aber und Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die Brüder mit vielen Reden und stärkten sie. 33 Und als sie eine Zeit lang dort verweilt hatten, ließen die Brüder sie mit Frieden gehen zu denen, die sie gesandt hatten. 34 35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia, lehrten und predigten mit vielen andern das Wort des Herrn.
36 Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns wieder aufbrechen und nach unsern Brüdern sehen in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um sie steht. 37 Barnabas aber wollte, dass sie auch Johannes mit dem Beinamen Markus mitnähmen. 38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war. 39 Und sie kamen scharf aneinander, sodass sie sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern. 40 Paulus aber wählte Silas und zog fort, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen. 41 Er zog aber durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden.

Nachdem die Versammlung in Jerusalem eine gemeinsame Position definiert hat, tut sie alles, damit diese in Antiochia auch anerkannt wird. Sie schreiben sie nieder (interessant ist, dass wir hier das Schreiben auch überliefert bekommen), sie senden Paulus und Barnabas damit zurück und schicken auch noch zwei der ihren mit.

Das verdeutlicht, wie wichtig diese Erkenntnis sowohl für die Christen in Antiochia, aber auch für die in den auf der 1. Missionsreise gegründeten Gemeinden und wohl auch überhaupt für die Christenheit ist (sonst würde das nicht so ausführlich überliefert werden). Und tatsächlich ist das ja auch für uns sehr relevant.

  • Wir müssen eben nicht erst Juden werden, das zeremonielle Gesetz halten und zum Beispiel die jüdischen Feste feiern. Wir sind allein durch den Glauben an Jesus Christus gerettet.
  • Gleichzeitig lehren uns die Beschlüsse eben das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme, so dass die Gemeinde wirklich von tiefer Einheit und Liebe geprägt sein kann.

Wir lesen dann weiter, dass Judas und Silas die Botschaft vor der Gemeinde in Antiochia bezeugten und die Gemeinde dann wohl auch noch weiter lehrten. Sie werden ihr als Propheten bezeichnet, was im NT wohl vor allem ein Lehramt in Unterstützung der Apostel ist, mit dem Ziel, dass die Gläubigen „erbaut, ermahnt und getröstet“ werden (siehe 1. Kor 14,3).

Der in vielen Manuskripten fehlende Vers 34 (der deshalb auch nicht in der Lutherübersetzung mit abgedruckt wird) sagt aus, dass Silas in Antiochia blieb. Auch wenn das wohl nicht im Urtext steht, so macht die wahrscheinlich später eingefügte Ergänzung Sinn, denn sie erklärt, warum Silas dann noch in Antiochia war und Paulus auf der 2. Missionsreise begleiten konnte.

Von den Planungen zur 2. Missionsreise lesen wir dann ab Vers 36. Hier sehen wir, wie ehrlich die Bibel uns von den Dingen berichtet, die damals geschahen, denn auch der Streit zwischen Paulus und Barnabas wird hier nicht verschwiegen. Dabei geht es darum wie weise es ist, Johannes Markus wieder mitzunehmen, der ja die erste Missionsreise abgebrochen hatte. Es geht hier also nicht darum, dass eine Option richtig und eine falsch ist. Es ist einfach eine Frage der Weisheit. Und da geraten Paulus und Barnabas aneinander. So gehen die Beiden nun getrennte Wege. Während Barnabas Johannes Markus mitnimmt und die Gemeinde in Zypern besucht, nimmt Paulus Silas mit und geht den Weg übers Land, auf dem sie von der 1. Missionsreise nach Antiochia zurückgekehrt waren. Eventuell führt gerade diese Aufteilung der Besuche dazu, dass Paulus dann auch noch die Zeit hat, weiterzuziehen … bis nach Europa.

  • So wirkt Gott auch in und durch menschliche Schwächen und Streit.

15,1-21 „1 Und einige kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden. 2 Als nun Zwietracht entstand und Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordnete man an, dass Paulus und Barnabas und einige andre von ihnen nach Jerusalem hinaufziehen sollten zu den Aposteln und Ältesten um dieser Frage willen. 3 Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen Brüdern große Freude. 4 Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den Ältesten. Und sie verkündeten, wie viel Gott durch sie getan hatte. 5 Da traten einige von der Partei der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten. 6 Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, über diese Sache zu beraten. 7 Als man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wisst, dass Gott vor langer Zeit unter euch bestimmt hat, dass durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten. 8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den Heiligen Geist gegeben wie auch uns, 9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben. 10 Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können? 11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie. 12 Da schwieg die ganze Menge still und hörte Paulus und Barnabas zu, die erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden. 13 Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer, liebe Brüder, hört mir zu! 14 Simon hat erzählt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden gnädig heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen zu gewinnen. 15 Und dazu stimmen die Worte der Propheten, wie geschrieben steht (Amos 9,11-12): 16 »Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten, 17 damit die Menschen, die übrig geblieben sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, über die mein Name genannt ist, spricht der Herr, 18 der tut, was von alters her bekannt ist.« 19 Darum meine ich, dass man denen von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht Unruhe mache, 20 sondern ihnen vorschreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut. 21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in allen Städten solche, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen gelesen.

In diesem Kapitel lesen wir vom ersten großen „Kirchenkonzil“. Dieses entsteht nicht deshalb, weil die Gemeinde in Jerusalem für sich den Anspruch hat, das Sagen über andere Gemeinden zu haben, sondern weil die Christen in Antiochia von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem Hilfe bei einer wichtigen Frage suchen.

  • Von daher sollten wir aus diesem Bericht nicht eine bestimmte Struktur bzw Form der Leitung von Kirchen(verbänden) ableiten, sondern darin vielmehr erkennen, wie wir über lokale Gemeinden hinweg einander mit Rat und Tat dienen können.

Der konkrete Auslöser für das Konzil ist die Frage, ob Heiden zuerst Juden werden müssen, um gerettet zu werden. Wir haben in der Apostelgeschichte schon mehrfach gesehen, dass es bei den Juden dieses Denken gab, das dann aber immer wieder korrigiert wurde, und zwar aus zwei Gründen:

  • Es ließ sich nicht leugnen, dass auch die Heiden, wenn sie das Evangelium gehört und geglaubt hatten, den Heiligen Geist empfingen – genauso wie zuvor die Juden am Pfingsttag.
  • Diese Erfahrung deckte sich mit dem, was Gott selbst auch schon im AT angekündigt hatte.

An beides erinnert dann Petrus auch in seiner Rede vor der Versammlung. Dabei erkennen wir hier Gottes Weisheit, dass er Petrus zum ersten Apostel machte, durch den mit Kornelius ein Heide zum Glauben kam. So wird Petrus zum Verteidiger des Heiden-Missionars Paulus.

Dann berichten Paulus und Barnabas von ihrer Missionsreise. Nachdem Bericht schweigt die Versammlung. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das interpretieren sollte. War es ein Zeichen der Ratlosigkeit? Oder ein Zeichen des Staunens? Wie dem auch sei – schließlich Jakobus das Wort. Der Halbbruder Jesu ist wohl inzwischen so etwas, wie die prominenteste Stimme unter den Ältesten der Jerusalemer Gemeinde. Auch er erinnert an die Verheißungen der Schrift im Hinblick auf die Juden und bestätigt damit sowohl das, was Petrus, wie auch das, was Paulus und Barnabas gesagt haben.

Nun ist allen klar, dass die Rettung aus Gnade allein kommt. Deswegen müssen die Heiden nicht beschnitten und zuerst Juden werden, um gerettet zu werden.

  • Für uns ist das heute so sicher kein Thema mehr.
  • Und doch ist das sehr relevant, weil auch wir dazu geneigt sein können, von Menschen mehr zu verlangen, bevor wir ihren Glauben anerkennen. Dabei sollten wir immer sauber trennen zwischen dem, was allein notwendig ist, um gerettet zu werden (der Glaube) und was dann als gute Frucht den Glauben sichtbar bezeugt (die Werke).

Jakobus schlägt vor, dass man den Heiden mit auf den Weg geben sollte: „dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.

Diese 4 Auflagen sind keine Bedingungen für die Rettung, sondern sollen einem erbaulichen Miteinander von Juden und Heiden in der Gemeinde dienen. Die „Befleckung durch Götzen“ beschriebt wohl das Essen von Götzenopferfleisch. In 1. Kor 8-10 erklärt Paulus dann, dass dies kein grundsätzliches Verbot ist. Es geht hier aber um die Rücksichtnahme auf das Gewissen der Juden, denen das nach dem Gesetz des Moses untersagt war. Die zeremoniellen Gesetze haben zwar in Jesus Christus ihre Erfüllung gefunden, aber für viele Juden-Christen wäre es eben trotzdem undenkbar gewesen, solches Fleisch zu essen, was dann die Tischgemeinschaft zwischen Juden und Heiden zerstört hätte. Gleiches gilt für die Anordnungen zum Erstickten und zum Essen von Blut (1. Mo 9,4; 3. Mo 17). Etwas unklar ist, auf was sich die Unzucht bezieht.

  • Das für uns wichtige Prinzip ist das, was wir auch später im Römerbrief in Kapitel 14 und 15 lesen – nämlich, dass wir bei Gewissensfragen aufeinander Rücksicht nehmen sollen.

Leider war es mir in der letzten Woche nicht möglich, zu bloggen. Von daher geht es nun erst heute wieder weiter.

14,19-28: „Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus und meinten, er wäre gestorben. 20 Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.
Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe; 21 und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu Jüngern. Dann kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonion und Antiochia, 22 stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen. 23 Und sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren. 24 Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien 25 und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia. 26 Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten. 27 Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündeten, wie viel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan hätte. 28 Sie blieben aber dort eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern
.“

Nachdem die Menschen in Lystra Paulus und Barnabas eben noch zu Göttern verklärt hatten, werden sie dann von den Feinden des Evangeliums aus Antiochia und Ikonien angestachelt, Paulus zu steinigen. So schnell kann sich die Stimmung ändern!

  • Jesus hatte das in Jerusalem ja auch erlebt. Nach dem Jubel Am Palmsonntag gab es am Karfreitag dann die „kreuzige ihn“ Rufe.
  • Auch wir müssen darauf gefasst sein, dass das Evangelium Menschen reizen und zu hartem Widerstand bringen kann.

Doch Paulus überlebt den Angriff und dann zieht er weiter nach Derbe, wo wiederum viele Menschen zum Glauben kommen.

Schließlich geht es dann zurück in die Städte, wo sie schon gepredigt hatten und wo Menschen zum Glauben gekommen waren. Das ist bemerkenswert, denn in vielen dieser Städte hatten Paulus und Barnabas ja harten Widerstand erlebt. Doch ihnen war klar, dass ihre Aufgabe in diesen Städten noch nicht erfüllt war. Die Versammlungen der neu zum Glauben gekommen Jünger brauchten jeweils noch Älteste und so werden jetzt die Gemeinden richtig konstituiert indem jeweils Älteste eingesetzt werden. Dabei werden jeweils in den Gemeinden mehrere Älteste eingesetzt. Paulus und Barnabas war klar, dass Gott eine Pluralität von Ältesten in seiner Gemeinde will. Deswegen kehren sie in die Gemeinden zurück und deswegen lässt Paulus später Titus und Timotheus an Orten zurück, wo noch Leitungen eingesetzt werden müssen.

Dabei sollten wir zwei Dinge bedenken:

  • Zum einen will Gott Leitung. Gemeinden sollen also nicht einfach basisdemokratisch sein. Es ist gut, wenn dazu qualifizierte Männer, die Lehr- und Leitungsverantwortung unter dem Herrn und Seinem Wort ausüben.
  • Zum anderen will er eine Leitung durch Mehrere und eben nicht nur einen einzelnen Pastor/Ältesten.

Schließlich kehren Paulus und Barnabas von ihrer 1. Missionsreise zurück und geben in ihrer aussendenden Gemeinde einen Missionsbericht. Die Christen nehmen also Anteil an dem, was der HERR durch Paulus und Barnabas getan hat.

  • Auch wir tun gut daran, einen solchen weiten Horizont zu haben und zu sehen, wie unser großer Gott in der ganzen Welt wirkt. Das kann gerade auch dann sehr ermutigend sein, wenn wir hier vor unserer Haustür den Eindruck bekommen könnten, dass das Christentum im Niedergang ist.
  • Das mag in Deutschland aktuell so aussehen – eine globalere Perspektive hilft uns aber zu erkennen, dass der Siegeszug des Evangeliums weitergeht.