15,1-13: „1 Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. 2 Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. 3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht (Psalm 69,10): »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.« 4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. 8 Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Juden geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; 9 die Heiden aber sollen Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht (Psalm 18,50): »Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.« 10 Und wiederum heißt es (5.Mose 32,43): »Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk!« 11 Und wiederum (Psalm 117,1): »Lobet den Herrn, alle Heiden, und preist ihn, alle Völker!« 12 Und wiederum spricht Jesaja (Jesaja 11,10): »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen.« 13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“
Die ersten 13 Verse in Kapitel 15 setzen die Argumentation aus Kapitel 14 fort. Es geht hier weiterhin darum, wie Christen gerade auch bei unterschiedlichen Überzeugungen miteinander leben sollen.
- Die Herausforderung dieser Verse sollten wir immer mal wieder im Blick haben.
- Das ist gut für uns individuell und gemeinsam als Gemeinde und es stärkt unser Zeugnis nach außen.
Sehr wichtig für unser Verständnis des Alten Testaments ist vor allem Vers 4: „Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.“
- Das AT ist uns zur Lehre geschrieben und soll uns Geduld, Trost und Hoffnung geben. Ganz ähnlich schreibt es Paulus in 1. Korinther 10,6 & 11. Wir tun deshalb sehr gut daran, dass AT zu lesen und zu verstehen, dass es gerade auch ganz direkt für uns geschrieben wurde.
Das mag im ersten Moment so klingen, als wäre das ein komplett anderer Gedanke. Aber tatsächlich ist der Fokus eben die Hoffnung auf die Ewigkeit. Und im Blick auf die Ewigkeit sollten wir eben auch so miteinander leben, dass wir einander ermutigen auf dem Weg dorthin. Deswegen ist jede Form von Streit oder Abgrenzung unter Christen nicht gut, sondern hinderlich.
Ab Vers 8 wird dann sehr deutlich, dass Paulus hier wohl vor allem das Miteinander von Juden und Heiden im Blick hat. Das ist für uns auf den ersten Blick nicht relevant. Aber natürlich gibt es auch heute Gruppen, die in der Gesellschaft nichts miteinander zu tun haben wollen. Solche Trennungen gibt es entlang nationaler, ethnischer, aber auch entlang sozio-ökonomischer Gruppen, etc.
Doch solche Trennungen sollte es in der Gemeinde nicht geben. Denn unsere primäre Identität ist in Christus und das sollte uns viel mehr verbinden, als dass uns irgendetwas sonst trennen kann.
Um das zu betonen, greift Paulus hier nochmals das AT auf und zeigt, dass eben auch schon das AT verdeutlicht, dass auch Heiden zusammen mit den Juden ihre Hoffnung und Freude im Herrn finden werden.
- Das wünsche ich auch uns. Dass wir unsere Hoffnung und Freude im Herrn haben und einander daran immer wieder erinnern und uns dazu anspornen.