6,5-9: „Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens als dem Herrn Christus; 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. 7 Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen; 8 denn ihr wisst: Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier. 9 Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen; denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person.

Ab Vers 5 spricht Paulus einen dritten Bereich an, in dem Unterordnung bzw Christus-gemäße Leitung gefragt ist. Ähnlich wie die Ehefrauen unter ihre Ehemänner und Kinder unter ihre Kinder, sollen sich auch die Sklaven / Knechte unter ihre Herren unterordnen. Dabei sollten wir bei „Sklaven“ nicht an mit Ketten gebundene Männer denken, sondern eher an Angestellte. Dann merken wir, dass auch diese Worte auf viele von uns zutreffen. Und dabei können wir uns leicht sogar in beiden Rollen wiederfinden. Gegenüber unseren Vorgesetzten sind wir dazu aufgerufen, uns so unterzuordnen, als wäre unser Chef Jesus Christus. Tatsächlich hat ihn Gott an diese Stelle gesetzt und deswegen ist unsere Unterordnung und unser Gehorsam letztendlich die Unterordnung unter Christus und Gehorsam gegenüber Gott. Wir dienen also nicht allein unseren irdischen Vorgesetzten, sondern vor allem dem Herrn, „als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen“. Dabei dürfen wir wissen, dass der wirklich entscheidende ewige Lohn dann auch vom Herrn kommt: „Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen.

Das gilt sowohl für Knechte wie auch für Herren. Da wo wir selber Vorgesetzte gegenüber anderen sind, sollen wir das in dem Bewusstsein ausüben, dass Gott die Untergebenen nicht geringer achtet als die Vorgesetzten, denn „bei ihm gilt kein Ansehen der Person.

Deswegen sind alle Formen von Machtspielchen und Drohkulissen für christliche Vorgesetzt ein absolutes No-Go.

Ihr Lieben: lasst uns die Platzanweisungen Gottes akzeptieren und in der von IHM festgesetzten Ordnung leben. Denn Ordnung ist ein Segen, während Anarchie noch nie gut war.

6,1-4: „​1 Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. 2 »Ehre Vater und Mutter«, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: 3 »auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest auf Erden« (5.Mose 5,16). 4 Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“

Die ersten 9 Verse aus Kapitel 6 setzen den Abschnitt zur Unterordnung fort, der in Kapitel 5, 21 mit einer allgemeinen Aufforderung begonnen hatte und dann zuerst auf die Ehe hin angewandt wurde. In den Versen 1-4 kommt nun die Anwendung im Hinblick auf Väter und Kinder.

Ich finde es interessant, dass hier auch die Kinder direkt angesprochen wurden. Da diese Briefe für gewöhnlich in der Gemeinde gelesen wurden, waren die Kinder wohl dabei und es wurde auch erwartet, dass sie zuhören.

  • Das Wort Gottes ist auch für Kinder und wir sollten darauf bedacht sein, dass sie dieses Wort hören.

Wir sehen hier auch, dass es jeweils klare Rollen gibt. Kinder sollen sich genauso ihren Eltern unterordnen, wie die Ehefrauen sich ihren Ehemännern unterordnen sollen. Dabei sehen wir also, dass Ehefrauen und Mütter sowohl selber aufgefordert sind, sich unterzuordnen (in der Ehe), wie eben auch, dass man sich (als Kind) ihnen unterordnen soll.

Das Gleiche gilt übrigens auch für Ehemänner und Väter. Wenngleich sich sowohl die Ehefrauen, wie auch die Kinder ihnen unterordnen sollen, soll sie sich natürlich immer dem Herrn Jesus unterordnen.

Und so wie die Ehemänner aufgefordert sind, ihre Frauen selbstlos und aufopferungsvoll zu lieben, so gibt es auch einen göttlichen Auftrag für die Väter gegenüber ihren Kindern. Sie sollen ihre Position nicht missbrauchen und ihre Kinder damit zum Zorn reizen. Vielmehr sollen Väter ihre Kinder „in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ erziehen.

Erziehung ist also nichts, was Väter allein den Müttern überlassen können. Sie tragen dafür eine explizite Verantwortung.

Und so sind eben auch diese Verse wirklich für alle Angesprochenen eine Herausforderung. Aber eben eine, die uns zum Segen führt, wenn wir ihr folgen!

5,21-33: „21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. 23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. 24 Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er 27 sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. 28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein« (1.Mose 2,24). 32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. 33 Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann.“

Ab Vers 21 kommt dann ein Bereich, in dem ganz konkret wird, ob wir auf Gott vertrauen  – nämlich bei der Frage der Unterordnung. Letztendlich sind wir alle in verschiedenen Konstellationen zur Unterordnung aufgerufen. Wir alle sollten uns Gott unterordnen, denn ER ist der Herr. Teil dieser Unterordnung unter den Herrn ist es dann aber auch, sich in die von IHM gegebenen Ordnungen einzufügen und uns somit eben auch anderen Menschen unterzuordnen.

Das gilt im Verhältnis der Ehefrauen zu ihren Männern, der Kinder zu ihren Eltern und der Sklaven (Mitarbeiter) zu ihren Herren (Vorgesetzten). Dabei sollte auch jeweils derjenige, der in der konkreten Situation das Haupt ist, seine Rolle verantwortungsvoll ausüben und sich dabei an der Hauptschaft des Herrn orientieren.

Die Verse 22-33 zeigen uns dabei, wie die christliche Ehe das Evangelium veranschaulichen sollte. Ehefrauen sollen sich ihrem Ehemann unterordnen, so wie sie sich eben auch Jesus Christus unterordnen. Die Unterordnung unter Jesus Christus wird dabei vorausgesetzt, denn das ist ja der Inbegriff dessen, was es heißt, Jesus Christus als Herrn anzuerkennen. Und Ehefrauen sollten anerkennen, dass Jesus ihnen Ehemänner gibt, um sie so zu leiten. Dabei ist es letztendlich immer noch Jesus selbst, der als Herr die Richtung vorgibt. Deswegen sollte die Unterordnung unter den Ehemann eben auch nie bedeuten, dass die Frau dabei Jesus untreu wird. Die erste Unterordnung sollte immer die unter Jesus sein. Aber Teil dieser Unterordnung ist dann eben auch, dass wir anerkennen, was dieser Herr für die Ehe anordnet.

Indem Ehefrauen sich ihren Ehemännern unterordnen, bringen sie also ihre Bereitschaft zum Ausdruck, Jesus Christus selbst HERR sein zu lassen und sie leben damit aus, was ganz allgemein der Auftrag aller Christen (der Gemeinde) gegenüber dem HERRN (und Bräutigam) Jesus Christus ist.

Ehemänner sollen andererseits ihre Ehefrauen so lieben, wie Jesus Christus die Gemeinde geliebt hat, als er sich für sie am Kreuz hingab. Hier wird deutlich, dass es sich bei der Liebe nicht um ein unkontrollierbares Gefühl handelt, sondern um eine Entscheidung, einem anderen Menschen selbstlos und aufopferungsvoll Gutes zu tun. Ehemänner sollten also immer auf die aufopferungsvolle Liebe Jesu sehen und diese Liebe, diese sie selber empfangen haben, nun an ihre Frauen in gleicher Weise weitergeben. Der Auftrag die Ehefrau so zu lieben ist dabei nicht an die Bedingung geknüpft, dass sich die Ehefrau unterordnet, genauso wenig, wie der Auftrag zur Unterordnung an die Frau an die Bedingung geknüpft ist, dass der Ehemann selbstlos und aufopferungsvoll liebt.

Jeder sollte also auf das hören, was der HERR jeweils ihm zu sagen hat.

  • Die Herausforderung dieser Verse ist immens – sowohl für Ehemänner wie auch für Ehefrauen.
  • Dabei ist die Ehe von Gott als Evangeliumszeugnis gegeben.

Das ist es, was Paulus am Ende herausarbeitet. Tatsächlich sagt er da, dass Gott die Ehe von Anfang ein als ein Geheimnis eingesetzt hat und jetzt wird offenbar, was er damit vorhat – darüber hinaus, dass es nicht gut ist, dass der Mann alleine sei und dafür, dass die Menschen nur so fruchtbar sein und sich mehren sollen (da Sex in den Schutzraum der Ehe gehört).

Tatsächlich soll die Ehe über sich selbst hinaus auf das Evangelium hinweisen, so dass Menschen daran, wie wir die jeweilige Verantwortung als Ehemann bzw Ehefrau ausleben, etwas widerspiegeln, von unserem Glauben und vom Evangelium.

  • Möge der Herr es schenken, dass wir das immer mehr tun.

5,1-20: „​1 So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder 2 und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. 3 Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört. 4 Auch schandbare und närrische oder lose Reden stehen euch nicht an, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das sind Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. 6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 Darum seid nicht ihre Mitgenossen. 8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 12 Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. 13 Das alles aber wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird; 14 denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. 15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. 18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. 19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“

Die erste Hälfte von Kapitel 5 setzt das fort, was am Ende von Kap. 4 begonnen hat. Paulus lehrt die Epheser (und uns), wie Christen leben sollten. Als geliebte Kinder Gottes, sollten wir seinem Beispiel folgen und in seiner Liebe und in seinem Licht leben. Wer sich hingegen beständig der Sünde hingibt zeigt dadurch, dass er kein Kind Gottes ist.

  • Meist ist es kurzfristig nicht klar erkennbar, ob jemand nur vorübergehend auf Abwegen ist oder eben (noch) gar nicht auf dem richtigen Weg.

Die sehr klaren Worte in Vers 5: „Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das sind Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes.“ Sind sehr harte Worte. Aber es ist wichtig, auch solche Worte zu hören.

Was Paulus hier verdeutlicht ist, dass sich die Ethik nicht komplett vom Evangelium abkoppeln lässt, so wie es heute oft getan wird. Noch schlimmer ist es, wenn dann ein solches Leben zum Beispiel in Unzucht als etwas gelehrt wird, dass für Gott okay ist – ganz im Sinne des teuflischen Ausspruchs: „Kann denn Liebe Sünde sein?“

Leute, die sowas sagen und damit zum Beispiel außerehelichen Sex oder praktizierte Homosexualisiert vor Gott „legalisieren“ wollen, gelten sicher die Worte aus Vers 6: „6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams.

Hier wird deutlich, dass es um Menschen geht, die Sünde gutheißen und über ihre Sünde definiert werden als „Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger.“ Es geht also nicht um Menschen, die in diesem Bereich gefallen sind und gesündigt haben. Auf wen das zutrifft, der sollte schnell wieder zu seiner Identität als „Kind des Lichts“ zurückkehren.

Natürlich können wir oft nicht erkennen, ob jemand von der Sünde definiert wird, oder einfach in Sünde gefallen ist. Aber gerade deswegen sollten wir gerade in solchen Situationen nicht tatenlos zusehen, wenn wir sehen, dass jeder in der Sünde gefangen ist.

  • Wir sollten uns klar von falschen Lehrern und von Sünde distanzieren und diese auch offen ansprechen.
  • Wenn wir Andere sehen, die den guten Weg verlassen haben, dann sollten wir sie in aller Liebe und Klarheit aufrufen: „wach auf, der du schläfst!“ (5,14).
  • Und wenn wir selber den guten Weg etwas aus dem Blick verloren haben, dann gibt es nur eins: sofort Umkehren!

Als Christen sollten wir danach streben, den Willen des Herrn zu erkennen und ihn dann freudig zu tun. Dazu müssen wir auf IHN hören. Im Lesen der Bibel geben wir dem Geist Raum, uns unsere Sünden zu zeigen, uns den Weg zu weisen, uns zu trösten und zu ermutigen. Und das alles führt dazu, dass wir Gott wieder und immer mehr aus vollem Herzen loben und preisen. Interessant ist es, die Verse 18-20 mit der Parallelstelle in Kolosser 3 zu vergleichen. Da sehen wir, dass in Kolosserbrief an der Stelle der Worte „lasst euch vom Geist erfüllen“ steht: „lasst das Worte Christi reichlich unter euch wohnen“.

Was wir dann in beiden Briefen – hier konkret in Vers 19 – lesen, sollte unseren Gemeindegesang prägen. Das ist eben nicht einfach nur vertikaler „Lobpreis“ von mir zu Gott, sondern der Gemeindegesang hat immer auch eine horizontale Ebene – also von Christ zu Christ.

  • Deswegen sollten wir immer auch bei den Liedern mitsingen, die evtl nicht unsere Lieblingslieder sind, die aber andere in der Gemeinde lehren und ermuntern.

4,25-32: „25 Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen 27 und gebt nicht Raum dem Teufel. 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. 29 Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören. 30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“

Während es im Abschnitt davor darum ging, Habgier und Begierde abzulegen und sich durch Gottes Geist verändern und erneuern zu lassen, steht in diesem Abschnitt unser Reden im Zentrum. Lüge, Worte des Zorns, faules Geschwätz, Geschrei und Lästerungen sollen wir ablegen. Stattdessen sollten wir die Wahrheit reden und das, was gut ist und andere erbaut und ihnen Segen bringt.

Tatsächlich können wir mit unseren Worten viel Schaden anrichten und andererseits eben auch viel Segen bringen. Ich bin so dankbar für viele Menschen, die mich regelmäßig ermutigen und auch ich möchte immer mehr ein Ermutiger sein. Mich segnen aber auch Worte der Ermahnung, vor allem dann, wenn sie in Sanftmut und Liebe gesprochen sind. Und auch in diesem Bereich möchte ich weiter wachsen, so dass wo ich Menschen ermahne, sie erkennen können, dass ich das tue, weil ich es gut mit ihnen meine.

  • Ich denke, dass wir alle gut daran tun, immer mal wieder zu prüfen, was die Frucht unserer Worte ist. Dabei muss uns klar sein, dass die Worte meist einfach ein Indikator für das sind, was in unseren Herzen los ist.

Inmitten der Ausführungen über die Worte, lesen wir auch noch Ausführungen zu unseren Werken. Wir sollten Menschen sein, die fleißig arbeiten und nicht auf Kosten anderer leben oder gar stehlen.

  • Fleiß ist eine Tugend und Gottes Wort ruft uns dazu auf, fleißig zu sein und der Faulheit keinen Raum zu geben. Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht auch mal Ruhe & Erholung brauchen. Aber das ist natürlich etwas ganz anderes als Faulheit.

4,17-24: „17 So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. 18 Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens. 19 Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier. 20 Ihr aber habt Christus nicht so kennen gelernt; 21 ihr habt doch von ihm gehört und seid in ihm unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist. 22 Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. 23 Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn 24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Vers 17 greift nochmal den Aufruf in Vers 1 (So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid.) und spricht das von der negativen Seite an. Diese beiden Seiten sind immer hilfreich zusammen zu halten. Das heißt, es gibt Dinge, die wir nicht mehr tun sollen (oder Dinge, die wir ablegen sollten) und eben Dinge, die wir tun sollten (beziehungsweise Dinge, die wir anziehen sollen).

Was wir hinter uns lassen sollen beschreibt Paulus hier in recht drastischen Worten. Dabei lernen wir hier ganz wichtige Dinge über den Zustand unbekehrter Menschen (ihr Verstand ist verfinstert). Unbekehrte Menschen mögen hoch intelligent sein – aber die wirklich wichtigen (geistlichen) Dinge, können sie nicht verstehen. Die Konsequenz daraus ist ein Leben, das Gott nicht ehrt und ihm nicht gefällt.

Aber als Christen sind wir nun andere Menschen und sollten deswegen auch anders leben. Deswegen soll nun auch unser Geist und Sinn erneuert werden und als neue Kreaturen in „wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ leben.

  • Wir sehen hier also, dass zwar unsere Wiedergeburt / Erlösung / Rettung allein Gottes Werk ist, wir aber basierend auf dem, was Gott für und in uns getan hat, dazu aufgerufen sind, uns aktiv um unsere Heiligung zu bemühen.
  • Auch das ist nicht unser Werk allein, sondern immer auch ein Werk Gottes in uns. Aber es ist dabei eben das Zusammenspiel von Gottes Wirken und unserem Bemühen, während unsere Erlösung allein Gottes Werk ist.
  • Ich möchte uns ermutigen, diese Worte ganz persönlich zu uns sprechen zu lassen, so dass wir für uns persönlich erkennen können, in welchen Bereichen wir evtl noch so leben, wie es nicht-Christen tun (bzw wir vor unserer Bekehrung getan haben). Und dann sollten wir uns – mit Gottes Hilfe – darum bemühen, in diesen Bereichen mehr so zu leben, wie es Gott gefällt … in Gerechtigkeit und Heiligkeit.

4,7-16: „7 Einem jeden aber von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi. 8 Darum heißt es (Psalm 68,19): »Er ist aufgefahren zur Höhe und hat Gefangene mit sich geführt und hat den Menschen Gaben gegeben.« 9 Dass er aber aufgefahren ist, was heißt das anderes, als dass er auch hinabgefahren ist in die Tiefen der Erde? 10 Der hinabgefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles erfülle. 11 Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, 12 damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, 14 damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. 15 Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, 16 von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, dass der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe.

Ab Vers 7 kommt Paulus auf die Gnadengaben zu sprechen. Diese werden jedem Christen von Christus gegeben. Das Zitat aus Psalm 68 wird hier primär dazu verwandt, um zu betonen, dass wir unsere Gaben von dem haben, der aus dem Himmel zu uns kam und wieder in den Himmel zurückgekehrt ist – Christus!

Ab Vers 11 werden dann besondere Gaben Gottes erwähnt, nämlich die Ämter bzw Menschen, die er eingesetzt hat. Diese sind zum Wohl der Gemeinde gegeben. Dabei werden auch die Ämter erwähnt, die zuvor schon zweimal als Grundlagen-Ämter der Gemeinde erwähnt wurden, nämlich die Apostel und Propheten. Dann kommen die Evangelisten, wobei unklar ist, ob dies Evangelisten in unseren Sinne sind oder evtl auch ein Grundlagenamt der ersten Christen. Schließlich lenkt Paulus den Blick auf das Amt der Hirten & Lehrer. Diese haben eine ganz wichtige Funktion. Denn durch gute biblische Lehre sollen sie – neben der schon bestehenden Einheit in Christus – auch darauf hinwirken, dass die Gemeinde hinwächst zur Einheit in der Erkenntnis. Diese ist eben nicht automatisch gegeben. Aber diese kann durch gute Lehre gefördert werden.

Da wo unterschiedliche Sichtweisen bestehen, fehlt es mindestens auf einer Seite offensichtlich noch an echter Erkenntnis. Da ist dann gute Lehre gefragt. Dabei soll die Wahrheit aber immer in Liebe vermittelt werden … das heißt beim Ringen um die Einheit der Erkenntnis sollten wir immer darauf bedacht sein, die grundlegende Einheit in Christus nicht zu gefährden. Diese muss die Basis sein, auf der dann eben auch in Liebe zu Gott und zu einander nach mehr Einheit in der Erkenntnis gerungen werden kann.

Beide Dimensionen der Einheit sollten also unbedingt koexistieren.

  • Wir sollten weder im Namen der schon bestehenden Einheit alle Erkenntnisunterschiede ausblenden, denn das verhindert dann die noch tiefere Einheit der Erkenntnis.
  • Noch sollten wir aufgrund von Erkenntnisunterschieden aus dem Blick verlieren, dass wir schon ganz fundamental vereint sind.

4,1-6: „1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4 ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.

Vers 1 klingt fast wie ein zweiter Anfang dies Briefs. Paulus beschreibt sich nochmal selbst – dieses Mal als „Gefangenen in dem Herrn“. Und dann wird klar, dass er nach den eher theologischen ersten drei Kapiteln, in denen Paulus beschrieben hat, was Gott getan hat und tut, nun die Epheser sehr direkt anspricht. Die zweite Hälfte von Vers 1 ist in gewisser Weise die Überschrift zum ganzen 2. Teil des Briefs: „1 So ermahne ich euch nun … dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid.

Dabei ist der Fokus nun darauf gerichtet, in der Gemeinde in herzlicher Gemeinschaft miteinander zu leben. Deswegen leben Christen würdig ihrer gemeinsamen Berufung in Christus Jesus, wenn sie „in aller Demut und Sanftmut, in Geduld“ miteinander leben. Und einander in Liebe ertragen und darauf bedacht sind: „, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.

Es geht also darum, eine bereits bestehende Einheit zu bewahren. Damit knüpft Paulus an 2,11ff an.

  • Als Kinder Gottes sind wir Geschwister im Glauben und uns verbindet miteinander viel mehr, als mit irgendwelchen Nichtchristen.
  • Es ist unsere Verantwortung, dies auch so zu leben und der Welt so Zeugnis zu geben von der Liebe, die wir durch Gottes Geist haben und die uns verbindet.

Diese geistliche Einheit ist gegründet in all dem, was wir Christen gemeinsam haben. Darum geht es in den Versen 4-6: „ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.

Wir tun gut daran, uns immer wieder darauf zu besinnen. Denn sonst können auch Christen leicht dazu verführt werden, die bestehende geistliche Einheit aufzugeben.

  • Wichtig ist sicher aber auch anzuerkennen, dass es hier um eine von Gott gegebene geistliche Einheit geht.
  • Es geht also nicht darum, zwingend organisatorische Einheiten zu wahren. Der Ruf dazu erklingt immer dann besonders laut, wenn in einer christlichen Organisation kaum noch geistliche Einheit zu finden ist.
  • Natürlich ist es gut, wenn geistliche Einheit auch nach außen hin sichtbar wird. Aber manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, bei wesentlichen Erkenntnisunterschieden organisatorisch getrennte Wege zu gehen. Aber das sollte unter Christen eben nicht zu einer Trennung der Herzen führen.

Im Fortgang des Kapitels werden wir sehen, was dazu beitragen kann, wirkliche Einheit zu fördern. Es gibt also neben der grundsätzlich bestehenden geistlichen Einheit unter allen wahren Christen auch eine Einheit, die wachsen kann, wenn wir in der Erkenntnis wachsen.

3,14-21: „14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. 18 So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. 20 Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Der erste, stark dogmatische Teil, des Epheserbriefs endet ab 3,14 mit einem großartigen Gebet des Paulus für die Gemeinde. Er weiß, wie sehr Christen auf die verändernde Kraft von Gottes Geist angewiesen sind, damit sie immer mehr so leben und lieben, wie Gott es für uns vorgesehen hat.

Gerade das zunehmende Erkennen der Liebe Christi wird uns dabei immer weiter verändern. Und so betet Paulus eben genau dafür. Das letztendliche Ziel in allem ist, dass Gott die Ehre bekommt!

  • Dieses wunderbare Gebet bete ich für mich und für uns alle.

3,1-13: „​1 Deshalb sage ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch Heiden – 2 ihr habt ja gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch gegeben hat: 3 Durch Offenbarung ist mir das Geheimnis kundgemacht worden, wie ich eben aufs kürzeste geschrieben habe. 4 Daran könnt ihr, wenn ihr’s lest, meine Einsicht in das Geheimnis Christi erkennen. 5 Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die Heiden Miterben sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus sind durch das Evangelium, 7 dessen Diener ich geworden bin durch die Gabe der Gnade Gottes, die mir nach seiner mächtigen Kraft gegeben ist. 8 Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi 9 und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluss ausführt, der von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat; 10 damit jetzt kundwerde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde. 11 Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus, unserm Herrn, 12 durch den wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn. 13 Darum bitte ich, dass ihr nicht müde werdet wegen der Bedrängnisse, die ich für euch erleide, die für euch eine Ehre sind.

In Kapitel 3 beschreibt Paulus seinen Dienst. Da der Herr ihm das große Geheimnis des Evangeliums eröffnet hat, ist er nun Bote dieser guten Nachricht mit dem Ziel, dass Menschen (v.a. Heiden) zum Glauben kommen. Das war schon immer der große Plan Gottes, der aber eben nun erst jetzt vollends offenbart wurde. Zuvor war er noch ein „Geheimnis“. Die Offenbarung, sowohl des Evangeliums an sich, wie auch, dass das Evangelium sowohl Juden, wie auch Heiden gilt, ist jetzt durch die Apostel & Propheten (durch den Geist) kundgetan worden.

Von den Aposteln & Propheten war ja auch schon am Emde von Kapitel 3 die Rede und beide tauchen dann nochmal in Kapitel 4,11 auf.

Die Ausleger sind sich nicht ganz einig, ob es sich bei den Propheten um die AT Propheten handelt, oder eher um NT Propheten, da diese nach den Aposteln genannt werden und als solche genannt werden, durch die das Geheimnis offenbar geworden ist. Ich bin da nicht ganz entschieden. Letztendlich zitieren die Apostel ja teilweise AT Propheten gerade auch um aufzuzeigen, dass das Evangelium schon im AT verkündet wurde und immer schon auch den Heiden galt. Und sie Reihenfolge der Auflistung ist sicher auch kein so schlagendes Argument. Klar ist auf jeden Fall, dass Gott uns Geheimnisse durch die Bibel offenbart und dabei die Autoren nicht ihre eigenen Gedanken aufgeschrieben haben, sondern durch den Geist Gotts das geschrieben haben, was Gott niedergeschrieben haben wollte (2. Petrus 1,20-21)

Das Ziel der Offenbarung und auch des Dienstes von Paulus ist es nun, dass die zum Glauben gekommenen Juden und Heiden sich gemeinsam in Gemeinden sammeln, die dann durch ihr Miteinander Zeugnis geben von der vereinenden und verändernden Kraft des Evangeliums. Dieses Zeugnis der Gemeinde gilt dabei nicht nur den Menschen, sondern auch den himmlischen Mächten (3,10).

  • Das sollte nun also auch unser Ziel sein.
  • Möge der Herr uns weiter darin stärken, eine Gemeinde zu sein, in der ganz unterschiedliche Menschen in herzlicher Liebe zueinander und zu Gott vereint sind.