5,27-32: „27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.« 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 29 Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 30 Wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre. 31 Es ist auch gesagt (5.Mose 24,1): »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« 32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.“
Nachdem Jesus zuerst aufgezeigt hat, wo das Brechen des Gebots „Du sollst nicht töten“ beginnt, tut er das Gleiche nun mit dem Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen.“
Auch der Ehebruch beginnt im Herzen und mit scheinbar harmlosen Blicken. Doch der begehrliche Blick ist der erste Schritt hin zum tatsächlichen Ehebruch. Jesus gebraucht dann sehr drastische, bildhafte Sprache, um aufzuzeigen, dass wir im Kampf gegen die Sünde bis zum Äußersten gehen sollten. Die Aufforderung zum Ausreißen des Auges und Abhauen der Hand sind aber natürlich nicht wörtlich zu nehmen. Denn selbst das würde das Problem der falschen Begierde ja nicht lösen, denn die beginnt im Herzen!
Von daher zeigen uns auch diese Worte, dass wir wahrscheinlich alle Gesetzesbrecher sind. Und Jesus sagt ja gleich zweimal ganz deutlich, was die erwartet, die dieses Gebot brechen: „Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.“ Und so treiben uns auch diese Worte in die Arme des Retters, den wir so dringend brauchen.
Aber natürlich tun wir gut daran, auch dieses Gebot weiter ernst zu nehmen. Gottes Gnade sollte uns erst recht dazu motivieren, alles daran zu setzen, dass wir so leben, wie es Gott gefällt.
In den Versen 31-32 sagt Jesus dann auch noch etwas zur Ehescheidung. Dabei zitiert er zuerst das AT und erklärt dann wiederum, dass ER in gewisser Weise mehr fordert als nur das Halten der Buchstaben des Gesetzes. Wir Menschen sind schnell dabei, uns Dinge so zurechtzulegen, wie sie uns gerade passen. Und so konnte man dann auch die Scheidung rechtfertigen. Jesus schiebt dem einen Riegel vor.
Bezeichnend ist, dass heute auch Jesu klare Worte verdreht werden. Auch Christen lassen sich dann scheiden, auch wenn kein tatsächlicher Ehebruch vorliegt.
- Möge der Herr uns davor schützen, dass wir seine Worte verdrehen, um Dinge vor Menschen zu rechtfertigen, die Gott selbst Sünde nennt!