8,18-22: „Und da Jesus viel Volks um sich sah, hieß er hinüber jenseit des Meeres fahren. 19 Und es trat zu ihm ein Schriftgelehrter, der sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wo du hin gehst. 20 Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege. 21 Und ein anderer unter seinen Jüngern sprach zu ihm: HERR, erlaube mir, daß hingehe und zuvor meinen Vater begrabe. 22 Aber Jesus sprach zu ihm: Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben!

Nach den Heilungsberichten des ersten 17 Verse, kommt ab Vers 18 ein Einschub. Hier sehen wir, dass Jesus lehrt, dass Nachfolge nie etwas Halbherziges sein kann. Aufgrund unserer Sündennatur werden wir daran natürlich immer wieder scheitern, Jesus in allen Dingen zu folgen. Die entscheidende Frage ist, ob wir den Willen haben, Jesus voll und ganz HERR sein zu lassen – auch wenn wir das dann aufgrund unserer Schwachheit und Sündennatur immer mal wieder nicht tun werden.

Dem Schriftgelehrten, der Jesus nachfolgen will, sagt Jesus, dass die Nachfolge sehr herausfordernd sein kann. Dabei bezeichnet sich Jesus als der Menschensohn und greift dabei den messianischen Titel aus Daniel 7,13 auf und gibt sich damit als Messias zu erkennen, auch wenn unklar ist, wie viele Menschen das damals wirklich verstanden haben. Umso erstaunlicher ist es, dass der Messias, der ewige Herr & König, nicht einmal einen Platz hat, wo er regelmäßig sein Haupt betten konnte.

  • Auch für uns ist es immer mal wieder gut, uns das klarzumachen. Wir folgen dem nach, der letztendlich gekreuzigt wurde. Von daher sollten auch wir darauf vorbereitet sein, Leid und Widerstand zu erleben.
  • Wir sollten uns über die Kosten der Nachfolge im Klaren sein, sonst wird das unweigerlich irgendwann zu Enttäuschungen führen.

Der zweite Mann, der zu Jesus kommt, will Jesus nachfolgen … aber nicht sofort. Jesus verdeutlicht, dass Nachfolge nur wirklich Nachfolge ist, wenn sie für uns die oberste Priorität hat.

  • Wer da erst noch andere Dinge für wichtiger hält, wird Jesus nie nachfolgen.
  • Von daher sollten wir eben nicht nur verdeutlichen, dass Nachfolge etwas kostet, sondern eben auch, dass sie dringlich ist und oberste Priorität haben muss.

8,14-17: „Und Jesus kam in des Petrus Haus und sah, daß seine Schwiegermutter lag und hatte das Fieber. 15 Da griff er ihre Hand an, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihnen. 16 Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit Worten und machte allerlei Kranke gesund, 17 auf das erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: „Er hat unsere Schwachheiten auf sich genommen, und unsere Seuchen hat er getragen.“

Die Verse 14-17 beschreiben, wie Jesus im Hause von Petrus durch eine Heilung offenbart, dass er in der Tat der Heiland ist. Er heilt die Schwiegermutter des Petrus. Bemerkenswert ist dabei, dass die Schwiegermutter, kaum geheilt, anfängt dem Herrn Jesus zu dienen. Darin sollte sie uns ein Vorbild sein.

  • Wer durch Jesus heil geworden ist, ist dazu freigesetzt, nun IHM und anderen zu dienen.
  • So hängen dann eben auch Rettung und gute Werke zusammen. Wir werden gerettet, um dann gute Werke zu tun. Oder wie es in Epheser 2,10 heißt: „… wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus spricht sich herum (eventuell fand diese vor den anderen Heilungen statt, das legt zumindest Markus 1 nahe) und so kommen noch viele Kranke und von bösen Geistern Besessene Menschen zu Jesus beziehungsweise, sie werden zu Jesus gebracht. Und Jesus heilt sie alle. Diese Aussage wird manchmal so ausgelegt, als hätte Jesus überhaupt ALLE Kranken geheilt. Aber Markus 1 zeigt im Fortgang zur Parallelstelle dieses Berichts, dass Jesus das nicht tat. Denn er war nicht gekommen, um zu heilen, sondern um das Evangelium zu verkünden.

  • Für uns ist es wichtig, das richtig zu verstehen. Denn sonst kann es zu der falschen Erwartungshaltung kommen, dass Jesus schon hier auf Erden alle Kranken heilen will. Das hat ER nicht versprochen. Das werden nur die erleben, die auf Jesus vertrauen und erst dann vollkommen, wenn sie in die Herrlichkeit Gottes einziehen. Wenn wir hier falsche Erwartungen haben, dann führt das unweigerlich zu falschen Schlussfolgerungen, wie zum Beispiel, dass er mich einfach nicht liebt; oder, dass er zwar heilen will, aber es aus irgendwelchen Gründen nicht kann; oder, dass er den Mund zu voll genommen hat.
  • All das sind offensichtlich falsche Schlussfolgerungen. Tatsächlich wird Jesus jedem, der sich IHM im Glauben zuwendet, sofort die wichtigste Heilung schenken, nämlich die, dass wir nicht mehr ewige sterben, sondern ewig leben werden. Wir haben als Christen also bereits das ewige Heil, auch wenn wir hier auf Erden vielleicht noch mit Krankheiten und sonstigen Nöten zu kämpfen haben.

Unser Text zeigt uns andererseits aber eben auch, dass Jesus wirklich von Krankheiten heilen und von dämonischen Mächten befreien kann. Letzteres tut er wirklich für jeden, der im Glauben zu Ihm kommt. Denn da, wo er in das Leben von Menschen einzieht, können keine bösen Geister bleiben.

Und wir dürfen auch für die Kranken beten in der Hoffnung, dass Jesus auch sie heilen kann. Dabei dürfen wir darauf vertrauen, dass ER uns immer das geben wird, was uns zum Besten dient (Röm 8,28) und manchmal gehören wohl Krankheiten und Leiden mit dazu.

8,1-13: „​1 Da er aber vom Berg herabging, folgte ihm viel Volks nach. 2 Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: HERR, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. 3 Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun; sei gereinigt! Und alsbald ward er vom Aussatz rein. 4 Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sage es niemand; sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis über sie. . 5 Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn 6 und sprach: HERR, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual. 7 Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. 8 Der Hauptmann antwortete und sprach: HERR, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehest; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9 Denn ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte; und wenn ich sage zu einem: Gehe hin! so geht er; und zum andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das! so tut er’s. 10 Da das Jesus hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! 11 Aber ich sage euch viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen; 12 aber die Kinder des Reiches werden ausgestoßen in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen. 13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde.

Nachdem Matthäus uns einen ausführlichen Einblick in das gegeben hat, was Jesus gelehrt hat, sehen wir jetzt wieder Jesus in Aktion. Dabei offenbart Er durch die Heilung eines Aussätzigen seine Barmherzigkeit. Man hätte denken können, dass Jesus den Mann aus sicherer Distanz heilt, so wie er es danach beim Knecht des Hauptmanns tat. Doch Jesus rührt den eigentlich unberührbaren Aussätzigen an. Und hier zeigt sich jetzt Jesu Macht. Anstatt sich selbst beim Kranken anzustecken, ist es fast so, als gäbe Jesus die Gesundheit weiter.

Jesus tut das nicht, um dadurch berühmt zu werden. Vielmehr gebietet er dem Mann, darüber zu schweigen und stattdessen Gott die Ehre zu geben. Der Geheilte soll nicht erzählen, dass er von Jesus geheilt wurde, denn noch sind die Menschen nicht so weit, dass sie verstehen würden, wer Jesus wirklich ist. Genau das lehrt Jesus hier zumindest indirekt dadurch, dass er dem Mann aufträgt, Gott dafür zu danken, dass ER ihn geheilt hat.

Das wirft natürlich die Frage auf, warum Jesus dann heilt. Die Antwort ist schlicht und ergreifend: weil er es kann und weil er voller Barmherzigkeit und Liebe ist. Dabei sehen wir, dass Jesus gerade auch die Ausgegrenzten liebt. Während wohl alle andere den Aussätzigen gemieden hätten, geht Jesus zu ihm hin.

  • Das darf uns herausfordern, uns eben auch auf die Menschen einzulassen, die ansonsten gemieden werden.
  • Mir ist bewusst, dass es immer auch mal wieder Menschen gibt, die das zur Methode machen, um gezielt bei Christen zu betteln. Aber letztendlich sind ja meist diese Menschen auch in ganz schwierigen Situationen.
  • Wir sollten ihnen aber bei aller sonstigen Hilfe immer auch helfen, JESUS zu erkennen. Denn ER ist es, den wir alle am aller dringendsten brauchen.
  • Ohne Jesus werden wir alle Menschen eines Tages Ausgegrenzte sein.

Ab Vers 5 sehen wir dann, dass Jesus offensichtlich von einigen Menschen schon als „Heiland“ erkannt wurde. Dies gilt erstaunlicherweise vor allem für einen römischen Hauptmann. Dieser vertraut auf die Allmacht Jesu, durch die Jesus seinen Knecht nach seiner Überzeugung auch aus der Distanz heilen kann.

Jesus lässt sich darauf ein und heilt den Kranken. Dabei heilt er auch hier wieder einen Mann, der bei den Juden als Teil der römischen Besatzungsmacht sicher sehr verhasst war.

Doch erkennt den Glauben des römischen Hauptmanns an und sagt, dass er einen solchen Glauben in Israel noch nicht erlebt hat. Dann erklärt er etwas, das zwar schon im Alten Testament gelehrt aber meist missverstanden wurde: Menschen aus allen Himmelsrichtungen werden in das Reich Gottes kommen und gleichzeitig wird es Menschen in Israel geben, die erleben werden, dass sie eben nicht wirklich zum Reich Gottes gehören.

  • Haben wir ein solches Vertrauen in Jesus?
  • Auch wir dürfen IHM unsere Nöte bringen und um Hilfe bitte im Vertrauen, dass IHM nichts unmöglich ist.

Was Jesus dann in Vers 12 sagt, ist natürlich sehr anstößig. Er predigt die ewige Verdammnis und das auch noch den Menschen, die sich in besonderer Weise von Gott privilegiert sahen. Jesus betont, dass das zum Reich Gottes gehören eben nicht damit zu tun hat, wo wir herkommen. Das erinnert an die Predigt von Johannes dem Täufer.

  • Was wirklich zählt ist Jesus als dem Retter und Herrn zu vertrauen.

Der Hauptmann aus Kapernaum tat das und ich bete, dass wir alle dies genauso erkennen und uns eben nicht einfach nur darauf verlassen, z.B. in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen zu sein oder zu einer Gemeinde zu gehören. Beides ist gut und segensreich aber allein das genügt nicht. Genau das hat später Paulus den Juden in Rom verdeutlicht (Römer 3,1ff).

7,24-29: „Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. 25 Da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. 26 Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute. 27 Da nun ein Platzregen fiel und kam ein Gewässer und wehten die Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen Fall. 28 Und es begab sich, da Jesus diese Rede vollendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre. 29 Denn er predigte gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten.

Nach der Ermahnung, dass nicht jeder, der Jesus Herr nennt oder behauptet, in Jesu Namen große Dinge zu tun, wirklich gerettet ist, endet die Bergpredigt mit einem Aufruf, auf Gott zu vertrauen.

Wahre Christen hören auf Jesu Worte und leben danach. Jesus illustriert das durch das Bild eines Hausbaus. Wir sollten unser Haus / unser Leben eben auf den Felsen (Jesus bzw Gottes Wort) bauen, der in jedem Sturm fest steht. Wer hingegen nicht auf Jesus hört, der baut sein Haus ohne Fundament … auf Sand. Dieser Sand steht für vergänglicher Dinge, für die wir doch immer wieder so leicht leben und die uns dann nur unnötig Sorgen bereiten.

Und damit endet die Bergpredigt. Die Reaktion darauf ist bezeichnend: „das Volk entsetzt sich“ – tatsächlich ist die Bergpredigt extrem herausfordernd. Sie zeigt uns unsere Unfähigkeit, nach Gottes guten Geboten zu leben. Und so führt sie uns dahin, dass wir erkennen, dass wir einen Retter brauchen. Im Fortgang wird Jesus sich dann immer klarer als dieser RETTER offenbaren.

Gleichzeitig zeigt uns die Bergpredigt aber auch, wie wir wirklich leben sollen. Deshalb ist diese Predigt für uns Christen eine sehr hilfreiche Darlegung des tieferen Sinnes von Gottes Gesetz.

7,21-23: „21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. 22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? 23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“

Nach seiner Warnung vor Wölfen in Schafskleidern, die als falsche Propheten agieren, spricht Jesus hier nun eine ganz direkte Warnung aus. Weder ein reines Lippenbekenntnis zum Herrn noch irgendwelche spektakulären Wundertaten (Prophetie; Geisteraustreibung) retten. Tatsächlich wird es Menschen geben, die sich im Gericht Gottes darauf berufen werden und dann die fürchterlichen Worte aus dem Munde Jesu hören werden: „Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter.

  • Was allein rettet ist der Glaube an den Retter und Herrn Jesus Christus, der sich darin offenbart, dass wir danach streben, immer mehr für IHN zu leben.
  • Gerettet werden eben nur die, die eine wirkliche Beziehung zu ihm haben und die ER als die Seinen kennt.

7,15-20: „Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? 17 Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. 18 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19 Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Nach dem Aufruf an jeden, auf sich selbst zu Achten und sicherzustellen, dass wir durch die enge Pforte auf den schmalen Weg gehen, kommt hier nun der Aufruf, auf andere zu achten und dabei aufzupassen, dass wir nicht denen Raum geben, die eben nicht durch die enge Pforte gegangen sind aber vorgeben, mit uns auf dem schmalen Weg unterwegs zu sein.

Ob jemand wirklich durch die enge Pforte gegangen ist, erweist sich durch die Früchte, die er bringt. Es gibt eben auch Leute, die nur vorgeben, mit auf dem Weg zu sein. Jesus warnt hier explizit vor falschen Propheten, die darauf bedacht sind auszusehen wie Schafe, aber tatsächlich Wölfe sind, die nur darauf aus sind, Schafe zu reißen.

Wir sollten uns also nicht blenden lassen, durch große Reden oder imposantes Auftreten, sondern genau hinschauen, ob wir wirklich geistliche Frucht sehen. Da wo gute Frucht ist, heißt es natürlich noch lange nicht, dass eine Person immer Recht hat und anderen nie Schaden zufügt. Das tun wir leider alle immer mal wieder, da wir eben immer auch noch sündigen. Aber wer geistliche Frucht hervorbringt, ist kein Feind Christi und seiner Gemeinde, sondern einfach ein Christ, der noch geistlich wachsen muss.

Das Problem mit vielen Online-Predigern etc ist heutzutage natürlich, dass wir meist keinen wirklichen Einblick in das Leben derer haben, die wir hören. Da ist es so leicht, durch falsche Propheten verführt zu werden, die eben nur Wölfe in Schafskleidern sind. Deswegen würde ich jeden Christen davor warnen, sich zu sehr von Online-Predigern / -Lehrern abhängig zu machen.

7,13-14: „Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. 14 Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.

Hier lesen wir nun den Aufruf, den richtigen Weg zu wählen (durch die enge Pforte und auf dem schmalen Weg). Das verdeutlicht, dass es nur einen legitimen Zugang zum richtigen Weg gibt -> die enge Pforte des Glaubens an den Retter und Herrn Jesus Christus (Joh 10,9). Es gibt Leute, die für eine Weile mit auf dem Weg sind, die aber nie durch dir Tür gegangen sind. Das sind Menschen, die zum Beispiel die christliche Gemeinschaft attraktiv finden und deswegen mitmachen. Oder es sind Menschen, die die christliche Moral wertschätzen, aber nicht anerkennen, dass sie Sünder sind, die einen Retter brauchen.

  • Deswegen ist es gut, dass wir uns immer wieder prüfen und klären, ob wir wirklich durch die enge Pforte gegangen sind.
  • Wenn wir uns da nicht sicher sind, sollten wir im Gebet zu Jesus gehen und ihn als unseren RETTER anerkennen und lernen, ihm zu vertrauen.

Zum anderen lehrt Jesus, dass es darauf ankommt, dass wir auf dem schmalen Weg des Glaubens und damit der Nachfolge Jesu unterwegs sind. Es gibt Menschen, die meinen mal durch die enge Pforte gegangen zu sein (zum Beispiel durch ein sogenanntes „Übergabegebet“), dann aber gar nicht weiter auf dem schmalen Weg gehen. Aber nur, wer auf dem Weg der Nachfolge Jesu geht und ihn somit als seinen Herrn anerkennt, wird tatsächlich das Ziel erreichen.

  • Auch das darf uns herausfordern für uns immer wieder zu klären, ob Jesus wirklich der HERR unseres Lebens ist und ob wir auf ihn hören und ihm nachfolgen.
  • Wenn wir merken, dass wir nicht mehr konsequent auf dem schmalen Weg gehen, dann sollten wir umkehren und Jesus wieder ganz als HERRN unseres Lebens anerkennen, der uns sagt, wo es lang geht.

In allem sehen wir hier ganz deutlich, dass eben nicht alle Wege irgendwie in den Himmel führen, wie heute ja sehr viele Menschen behaupten.

Und wir sehen, dass die Lehre der Allversöhnung absolut falsch ist. Ich bin immer wieder erstaunt, dass es Menschen gibt, die diese Lehre mit großer Überzeugung vertreten.

  • Jesus spricht hier und warnt hier eindeutig davor, dass es eine weite Pforte und einen breiten Weg gibt, der zur Verdammnis führt. Möge der HERR und helfen, diesen Weg nicht zu gehen und noch vielen Anderen dabei zu helfen, nicht auf diesem Weg weiterzugehen.

7,12: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.“

Vers 12 ist ein so zentraler Vers, dass es sich lohnt, ihn separat zu betrachten, Das merkt man schon allein daran, dass Jesus über die Worte: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“ sagt: „Das ist das Gesetz und die Propheten.

Und natürlich ist der Auftrag sehr herausfordernd. Was mich da konkret herausfordert ist, dass wir – wie auch schon im Richten gegenüber Anderen (V.1-6) hier nun auch im Hinblick ganz generell auf das Handeln gegenüber anderen uns selber als Referenz im Blick haben sollten.

  • Genauso wenig, wie wir an Andere keinen strengeren Maßstab anlegen sollten als bei uns selbst, so sollen wir Andere nicht schlechter behandeln, als wir selber behandelt werden wollen.

Immanuel Kant hat diesen „kategorischen imperativ“ ja auch außerhalb christlicher Kreise bekannt gemacht. Und tatsächlich wäre es für alle Menschen gut, wenn sie nach diesem Grundsatz leben würden. Gerade als Christen sollten wir das vormachen. Und doch muss ich eingestehen, dass ich viel zu oft nicht so handle. Deshalb brauche ich die Ermahnung, die Jesus hier ausspricht.