In seinem zweiten Kapitel liefert uns Lukas den einzigen echten Weihnachtsbericht der Bibel. Als guter Historiker ordnet Lukas die Geburt Jesu historisch ein: „zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war“. Aber vor allem betont er, dass die Geburt eine Freudenbotschaft ist. Der Engel berichtet hier nicht nur einen Fakt, er verkündet große Freude und zeigt dann auch gleich, dass ihn und alle Engel diese Freude erfüllt hat. So geht die Ankündigung in herrlichen Lobpreis über.

  • Ich denke wir tun gut daran, uns immer wieder zu verdeutlichen, wie froh und gut die Evangeliumsbotschaft ist. Unsere Freude an kleinere Dinge zu hängen bedeutet, dass wir uns von wechselhaften Umständen abhängig machen. So hoffe ich natürlich auch auf den EM Titel für Dtld … aber wahre und dauerhafte Freude finden wir hier nicht. Wessen innere Haltung wird schon noch vom WM Titel von vor zwei Jahren bestimmt? Was hier beschrieben wird, ist viel bedeutender und hat ewige Konsequenzen!

Die Hirten machen sich nun auf den Weg und kommen zu Jesus.

Maria (offenbar war sie eine Hauptquelle des Lukas) behält alle Worte, die sie von den Hirten hört und die letztendlich von Gott durch seine Engelsboten kam und bewegt sie in ihrem Herzen.

  • So sollten auch wir mit Gottes Wort umgehen. Die Bibel lesen und dann diese Worte behalten und in unseren Herzen bewegen. So behalten wir sie dann auch viel besser. Und vor allem wird Gottes Wort so auch in unserem Leben relevant. Wir geben Gott die Gelegenheit, dass uns Sein Wort verändert und in Bewegung setzt!

Dann folgen die einzigen Worte über die Kindheit Jesu.

Josef und Maria erweisen sich als gute Juden und bringen ihren Erstgeborenen im Tempel vor Gott. Dabei treffen sie auf zwei Propheten. Simeon wartet im Tempel aufgrund einer göttlichen Eingebung auf das Kommen des Messias. Als er das Baby sieht, erkennt er, dass Jesus der Christus ist.
Wiederum bekommen Josef und Maria etwas Außerordentliches über ihren Sohn zu hören. Jesus ist die Rettung für Juden und Heiden.
Dann taucht auch noch die Prophetin Anna auf. Auch sie erkennt Jesus als den Retter.

  • So öffnet Gott Menschen die Augen dafür, wer Jesus wirklich ist. Als Gläubige haben wir letztendlich ähnliches erlebt und sind auch dazu berufen, diese wunderbare Wahrheit zu verkünden!

Dann lesen wir davon, wie Jesus als 12-jähriger schon voller Weisheit war. Obwohl er seinen Eltern verloren gegangen war und sie ihn dafür zuerst indirekt kritisieren, wird hier dann doch deutlich, dass Jesus immer ein gehorsames Kind war – er war seinen Eltern untertan … und das obwohl er ja Ihr Herr und Gott war. Hier sehen wir seine große Demut. Vor allem aber wird so deutlich, dass er in allem wie wir war, nur ohne Sünde.

Der Bericht endet mit der Aussage, dass Jesus weiter in der Weisheit wuchs.
Jesus ging durch einen „normalen“ menschlichen Wachstums- und Reifungsprozess.

Lukas schreibt seinen Evangeliumsbericht als ein guter Historiker, der das, was er niederschreibt zuvor gründlich recherchiert hat. Deshalb eignet sich dieses Evangelium meines Erachtens immer besonders gut, um eher geschichtlich interessierten Menschen das Evangelium nahe zu bringen. Das, was Lukas lehrt, hat einen „sicheren Grund“ (v.4).

Er beginnt mit einem Bericht über die Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer. Damit liefert Kukas neben Matthäus eine von zwei „Weihnachtsgeschichten“. Während bei Matthäus Josef eine Quelle gewesen sein muss, erwähnt Lukas Details, die von Maria stammen. Doch noch bevor sie erwähnt wird, lesen wir von ihrer Verwandten Elisabeth und ihrem Mann Zacharias. Dieser bekommt eine erste Ankündigung, dass die Zeit der Stille nach dem Reden der Propheten vorbei ist und er einen Sohn haben wird, der dem Messias den Weg bereiten wird. Doch er zweifelt an den Engelsworten und wird zur Strafe stumm.

  • Was Zacharias lernen muss – und was auch wir immer bedenken sollten – ist, dass wir Gottes Verheißungen wirklich glauben können und dies auch tun sollten!

Interessant ist in diesem gesamten Bericht, wie er uns wirklich die enge Verbindung des Kommens Jesu mit dem AT aufzeigt. Johannes ist der Vorläufer, der im Maleachi angekündigt wurde und er ist der „Elia“.

Johannes wird vom Mutterleib an den Heiligen Geist haben (v.15). Johannes erlebt also seine „geistliche Geburt“ vor seiner physischen. Das sollte uns Zuversicht geben, dass Gott auch Kinder retten kann, die im Mutterleib sterben, denn sein gnädiges Wirken reicht hin bis zu Zeiten vor der Geburt.

Nachdem zu Beginn die Geburt von Johannes dem Täufer angekündigt wurde, taucht der Engel Gabriel 6 Monate später bei der Verwandten Elisabeths, der Jungfrau Maria auf. Und auch hier verkündet er, die Geburt eines Kindes. Diese Ankündigung ist noch erstaunlicher, als die Ankündigung, die Zacharias gehört hatte. Bei Zacharias ging es darum, dass er und seine Frau trotz scheinbarer Unfruchtbarkeit und höheren Alters ein Kind zeugen würden. Bei Maria wird einer Jungfrau gesagt, dass sie durch den Heiligen Geist schwanger werden wird. Während Johannes ein „normaler“ Mensch war, ist Jesus wahrhaft ungewöhnlich. Er ist vollkommen Mensch – aber eben auch vollkommen Gott. Und er wurde nicht im Zustand der Sünde geschaffen.

Maria zweifelt scheinbar nicht so wie Zacharias. Sie stellt aber ebenfalls eine Frage und bekommt eine Antwort.

Jesus wird hier in dreifacher Form als Sohn angekündigt: Er wird der Sohn der Maria sein (v.31), er wird der Sohn des Höchsten (Gottes heißen (v.32) und er wird der Sohn Davids sein, bzw David als „Vater“ haben (v.32). Außerdem wird er ein ewiger König eines ewigen Reichs sein! Hier offenbart Gabriel sehr wichtige Dinge über dieses Kind! Dann wird Maria auch noch die Schwangerschaft ihrer Verwandten verkündet, zu der sie sich dann aufmacht.

 

Kaum bei Elisabeth angekommen bestätigt Gott der Maria die Worte des Engels durch das Zeugnis des ungeborenen Johannes und der Worte der Elisabeth. Maria trägt den HERRN in sich, der große Freude bringt! Jetzt ist Maria vollends ergriffen und wir lesen von ihrem wunderbaren Lobpreis, der wiederum große Kontinuität zum AT aufweist. So wie die Ankündigung der Geburt des Johannes schon in manchen Dingen Parallelen zu Simson und Samuel aufweist, so ist nun der Lobpreis der Maria sehr ähnlich dem der Hanna im Bezug auf Samuel.
Der Herr den Maria preist, ist der Herr, den sie in sich trägt. Sie erkennt dabei an, dass sie eine Sünderin ist, die einen Retter braucht und sie erkennt nun zumindest schemenhaft, dass sie diesen Retter in sich trägt.

  • Wer das erkennt, kann sicher mit in den Lobpreis der Maria einstimmen: „Meine Seele erhebt den Herr!“ „Und ich freue mich und ich freue mich über Gott meinen Heiland!“

Dann kehrt Lukas nochmals zurück zu Johannes. Die Namensgebung zeigt das Gottvertrauen seiner Eltern, da sie sich nicht dem Druck der Öffentlichkeit und der Tradition beugen, sondern den Sohn so nennen, wie es der Engel befohlen hatte.

Nachdem Zacharias dies bestätigt und damit Zweifel nun Gehorsam weichen, gibt Gott ihm die Sprache zurück. Das ist für die Menschen sehr erstaunlich und so verstehen sie, dass es mit diesem Johannes etwas Besonderes auf sich haben muss. Das wurde dann wohl auch von klein-auf immer weiter sichtbar. Der Text verrät uns keine Details, aber es war offensichtlich, dass die Hand des Herrn mit Johannes war (v.66).

Der Lobgesang des Zacharias weist gewissen Parallelen zu dem der Maria auf. Auch Zacharias hat dabei letztendlich Jesus im Blick. Sein Sohn Johannes ist der unmittelbare Vorläufer des Messias. Er wurde vor Jesus geboren und vor allem beginnt er dann seinen Dienst bevor Jesus öffentlich in Erscheinung tritt und bereitet so den Dienst des Herrn Jesus vor.

In seinem kürzesten Brief schreibt Paulus an Philemon, der offenbar ein guter Freund ist.

Außerdem erwähnt er Aphia und die lokale Gemeinde als Adressaten, wobei man im Fortgang des Briefs den Eindruck gewinnt, dass Aphia und die Gemeinde eher als Zeugen mit angesprochen werden.

 

Paulus beginnt mit sehr warmen Worten und bringt dabei seine Liebe zu Philemon zum Ausdruck.

Dabei preist er Philemon als einen „Herzenserquicker“ (v.7).

 

Nach dieser Vorrede kommt Paulus zur Sache. Er erklärt, dass er jedes Recht hätte, Philemon etwas zu gebieten und doch will er ihn einfach bitten … und so fragt man sich, was denn nun kommt.

 

Paulus tritt nur für einen wohl vormals entlaufenen Sklaven von Philemon ein, den Onesimus, der bei Paulus zum Glauben gekommen ist und den er nun zu seinem ehemaligen Herrn zurückschickt.

Er bittet dabei um eine freundliche Aufnahme durch den „Herzenserquicker“, dem er mit Onesimus sein „eigenes Herz“ schickt (v.12).

Dann wird es rhetorisch noch bemerkenswerter, denn Paulus betont, dass Onesimus für ihn das getan hat, was Philemon hätte tun sollen … er aber diese gute Hilfe nicht gezwungen, sondern freiwillig wünscht. Und so wie Onesimus bei Paulus eine Hilfe war, anstelle des Philemon, so soll dieser nun Onesimus aufnehmen, anstelle des Paulus.

 

In den Versen 20 und 21 findet dann dieser meisterhaft formulierte Brief seinen Höhepunkt:

Nochmals kommt das Thema des „Herzens“. Nun bittet Paulus den Herzenserquicker, sein Herz zu erquicken … nachdem er zuvor Onesimus schon als „sein Herz“ bezeichnet hatte.

 

Und in Vers 21 drückt er sein Vertrauen darauf aus, dass Philemon im Gehorsam sein wird … nachdem er ja vorher gesagt hatte, dass er nicht unmittelbar befiehlt, sondern bittet … dieser Bitte ist also im Gehorsam zu folgen J

 

  • Der Brief ist spannend zu lesen und ein rhetorisches Meisterwerk …
  • … ABER, was hat er mit uns zu tun?

 

Ich denke, wir sehen hier, wie Christen leben sollten. Vergebung und Bruderliebe stehen hinter all dem, was Paulus schreibt.

Und wir tun gut daran, uns ebenso darum zu bemühen, auch denen in Liebe zu begegnen, die uns mal Schaden zugefügt haben und immer darauf bedacht zu sein, die Herzen der Gläubigen zu erquicken!

Der Brief endet mit einem Aufruf zu Gebet und weisem Verhalten in der Welt bevor dann ausführliche abschließende Grüße kommen.

Gerade diese sehr persönlichen Worte vermitteln etwas davon, wie sehr Paulus eben nicht einfach nur Schreibtisch-Theologe war, sondern ein echter Hirte voller Liebe zu den Schafen.

 

  • Und so lehren uns eben auch diese Grüße einiges darüber, wie wir füreinander da sein sollten und miteinander leben sollten.

Zu Beginn des 3. Kapitels erklärt Paulus, dass die erfahrene Gnade Gottes, unser gegenwärtiger Stand als Kinder Gottes und unsere zukünftige Hoffnung uns zu einem frommen Leben motivieren sollten. Die Worte der Verse 1-4 erinnern ein wenig an Jesu Aussage aus der Bergpredigt, dass wir nach dem Reich Gottes trachten sollen (Mt. 6,33)

 

Die Verse 5-9 zeigen uns, wovon es sich abzuwenden gilt und ab Vers 10 bekommen wir dann einen Blick auf das Leben, das wir führen sollten.

Diese Verse sind es wert, sehr langsam gelesen zu werden. Mich fordern beide Listen heraus, denn sie zeigen mir, wo ich noch sehr fleischlich gesinnt bin und auch, wo ich noch wachsen sollte. Dabei ist wichtig zu bedenken, dass diese Aufforderung auf dem basiert, was der HERR für uns getan hat. Es ist also eine Anweisung dafür, wie Jünger Jesu leben sollen und nicht die Eingangsvoraussetzung, um Jünger Jesu zu werden. Das ist ein Gnadengeschenk Gottes und diese Erkenntnis sollte uns dann zu einem Leben als Jünger motivieren.

 

Das Ende von Kap 3 erinnert an die sehr ähnlichen Aussagen von Epheser 5.

Interessant ist dabei, dass da wo Paulus in Epheser dazu aufruft, mit dem Geist Gottes erfüllt zu werden, er die Kolosser dazu ermuntert, das Wort Gottes reichlich unter sich wohnen zu lassen.

 

  • Ich finde es toll, wie viele dieses Jahr genau das tun, indem sie die Bibel mitlesen.
  • Möge der Herr uns dadurch reichlich segnen!

 

Und schließlich kommen – wie auch in Eph 5-6 Aufforderungen dazu, sich die die Ordnungen einzufügen und seine jeweilige Rolle anzunehmen und zeugnishaft zu leben.

Gleich zu Beginn von Kapitel 2 macht Paulus nochmals deutlich, dass in Jesus Christus: „verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ (Kol 2,3)

Und dann macht Paulus ganz deutlich, warum er das immer wieder betont … „damit euch niemand betrüge mit verführerischen Reden.“

 

Christen sollen in Christus gegründet und verwurzelt sein und in IHM leben, denn in IHM wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (2,6-9)

 

Dann erklärt der Apostel, wie wir zu Kindern Gottes geworden sind, nämlich durch die Beschneidung unserer Herzen. Diese Wiedergeburt bekennen wir in der Taufe. Die Wassertaufe ist dabei eine Darstellung der Wiedergeburt. Im unter das Wasser gehen wird sichtbar gemacht, dass wir unserem alten Leben gestorben sind und nun ein neues Leben führen. Durch seinen Tod hat Jesus unsere Schuld bezahlt, so dass alle, die an ihn glauben, von aller Schuld befreit sind.

Und wer dann im Glauben zu Jesus kommt, der hat neues und ewiges Leben, denn Jesus hat den Tod besiegt.

 

An dieser großartigen Erkenntnis sollen wir festhalten. Dann können uns die falschen Lehrer nichts anhaben, die behaupten eine extra Erkenntnis zu haben – oder die uns in eine rein weltliche Gesetzlichkeit führen wollen.

 

Ich wünsche uns allen, dass wir die großen Evangeliumswahrheiten klar vor Augen haben, so dass wir aus der Gnade und für unseren Herrn Jesus leben können und uns durch nichts anderes gefangen nehmen lassen.

Auch der Kolosserbrief wurde von Paulus aus dem Gefängnis geschrieben. Dabei schreibt er hier an eine Gemeinde, die er nicht gegründet hat.

Wahrscheinlich ist die Gemeinde durch Epaphras entstanden – zumindest klingt das in Vers 7 an. Durch ihn hat Paulus über den Zustand der Gemeinde gehört. Das veranlasst ihn zum einen dazu, Gott für die Kolosser zu danken. Zum anderen klingt aber auch durch, was in Kolossä evtl noch nicht so gut ist. Er betet für Erkenntnis und Weisheit, die sich dann auch im Leben widerspiegeln und weist dann auf Christus hin.

 

Das tut er dann vor allem ab Vers 15 durch den sogenannten Christus-Hymnus, in dem Christus zuerst als der HERR der ganzen Schöpfung und dann auch als der HERR der neuen Schöpfung (der Gemeinde) gepriesen wird.

 

An Vers 21 betont Paulus, dass unsere Erlösung das gnädige Werk des Herrn Jesus ist. Das war für die Kolosser besonders wichtig, da sie scheinbar in der Gefahr standen, sich von Christus zu entfernen und sich durch Irrlehrer verwirren zu lassen, die irgendwelche weltliche Philosophien lehrten.

 

  • Auch heute noch gibt es bei Christen manchmal das Verlangen, ganz neue Dinge zu erfahren.
  • Paulus macht deutlich, dass das der falsche weg ist. In Christus haben wir alles. Deswegen tun wir gut daran, unsere Energie darauf zu verwenden, IHN besser kennen zu lernen.

Das 4. Kapitel beginnt mit einer Ermahnung. Offenbar hat Paulus von einem Streit gehört und so ruft er die Streithähne und die ganze Gemeinde zum Frieden.

Das gelingt, wenn wir uns auf den Herrn besinnen und in ihm unsere Freude finden. Das bringt dann auch einen tiefen inneren Frieden, „der höher ist als alle Vernunft“.

 

Der Aufruf der Verse 4-6 mündet so in dem großartigen Segenzuspruch: „7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“

Die Verse 8-9 sind dann nochmals ein Aufruf zu einem guten Leben, wobei Paulus sich nicht scheut, sich nochmals als Vorbild zu nennen (V.9)

 

Der Brief endet der Brief endet dann mit sehr persönlichen Worten.

Paulus ist dankbar für die Gabe der Philipper. Dabei betont er, dass seine Freude weniger damit zu tun hat, dass er nun gut versorgt ist – er kann auch mit Mangel leben. Seine Freude gründet sich vor allem darin, dass er sieht, mit welcher Herzenshaltung die Philipper agieren. Er freut sich also vor allem am Werk Gottes in ihnen.

Das zeigt sich hier vor allem in ihrer Großzügigkeit und dem damit verbundenen vertrauen auf Gottes Versorgung.

 

  • Ich wünsche uns genau dieses Gottvertrauen. So dürfen dann auch wir erleben, dass Gott die segnet, die auf ihn vertrauen und bereit sind, selber für andere zu sorgen und so zu Gottes Werkzeugen zu werden. So lernen wir dann auch immer mehr, auf Gott zu vertrauen und lernen mehr über unsere Abhängigkeit von ihm.

Zu Beginn von Kapitel 3 lesen wir eine mehrfach wiederholte Kernaufforderung des Briefs: „Freut euch in dem Herrn!“

Dann wird es sehr biografisch. Paulus beschreibt seine Herkunft. Er war einst ein sehr gesetzestreuer Jude und doch durfte er dann erkennen, dass das alles Dreck ist, und dass das was alleine zählt eben Christus ist.

Für IHN will er leben, Ihm in allen Dingen ähnlicher werden und dabei weiß er, dass er noch längst nicht angekommen ist.

Aber er hat das Ziel fest im Blick und läuft diesem mit aller Kraft entgegen:

12 Nicht, daß ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.  13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, daß ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist,  14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“

 

Das Ziel ist dabei das himmlische Jerusalem, zu dem wir schon jetzt gehören, das aber erst noch kommen wird.

 

Paulus scheut sich nicht, sich selber als Vorbild zu benennen. Bei aller gebotenen Demut und dem Wissen um unsere Fehler sollten wir letztendlich alle das Ziel haben, so zu leben, dass wir anderen Vorbilder im Glauben sein können.

Paulus ist ganz realistisch und weiß, dass wir alle leicht beeinflussbar sind und uns prägen lassen. Deshalb ist es so wichtig, ein klares Ziel vor Augen zu haben und eben auch, andere an seiner Seite, an denen man sich orientieren kann.

 

  • Ich wünsche uns als Gemeinde, dass wir immer mehr eine solche Weggemeinschaft werden!

Die ersten Verse von Kapitel 2 zeigen uns etwas, das ganz wesentlich zum Verständnis des Evangeliums ist.

Alle biblischen Imperative (Aufruf zu Taten) gründen in Indikativen (Erklärung dessen, was Gott für uns getan hat).

 

Das, was Christen vom Herrn empfangen haben, sollte sie nun dazu veranlassen, auch selber ein verändertes Leben zu führen.

 

Der erste Aspekt, den Paulus hier anspricht ist sein Aufruf zur Demut und dazu, auf das Wohl Anderer bedacht zu sein. In diesem Kontext kommt der bekannte Christus-Hymnus aus v. 5-11, in dem uns die Demut des Herrn vor Augen geführt wird.

Gleichzeitig wird schließlich betont, dass er letztendlich von Gott dem Vater hoch erhöht werden wird.

Eines Tages wird jedes Knie sich vor Christus beugen – manche in froher Anbetung, andere aber auch als Besiegte.

 

Ab Vers 12 folgt dann ein zweiter Imperativ. In Anbetracht der Realität dessen, was der HERR getan hat und in Anbetracht des kommenden Gerichts sollten wir Alles daransetzen, selber zum Herrn zu gehören und „selig“ zu werden. Doch gleichzeitig ist dies natürlich nicht unser Werk, „2:13 Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

 

Gerade in dem Wissen darum sollten wir uns aber eben auch bemühen, unser Leben froh und dankbar für Gott zu leben und ihn in der Welt zu bezeugen, wie „Lichter in der Welt“.

 

Ab Vers 19 sehen wir dann Liebe in Aktion. Paulus ist bereit Timotheus zu senden, um den Philippern Gutes zu tun. Gleichzeitig gibt er Zeugnis davon, wie Timotheus für ihn sorgt. Und dann ist die Rede von Epaphroditus, den Paulus aus Liebe gesandt hatte, der die Philipper liebte und die ihn liebten.

Diese Verse sind voller Zeugnisse von einer Sorge und Liebe um den jeweils Anderen.

 

  • Möge Gott in uns auch immer mehr eine solche Gesinnung wachsen lassen.