In den ersten 9 Versen lesen wir einige Weisheiten, die König Lemuel von seiner Mutter mit auf den Weg bekommen hat.

Konkret wird Lemuel hier vor zwei Versuchungen gewarnt, vor denen im Buch der Sprüche schon mehrfach gewarnt wurde: Frauen und Alkohol. Beides kann den Kopf verdrehen und dafür sorgen, dass man nicht mehr weise und gerecht handelt.

Ab Vers 10 folgt dann das berühmte „Lob auf die tüchtige Hausfrau“.

Der Kontrast zu einer Frau, die Männer durch ihr Äußeres versucht, ist die tüchtige Ehefrau. Somit lenkt das Buch der Sprüche den Blick der Männer auf die inneren Werte der Frau. Diese zu erkennen bedarf eines wachen Verstands. Hier wird dann nicht treib-gesteuert gehandelt, sondern weise. So überraschend diese Passage nach all den kurzen Sprüchen auch sein mag, sie bildet doch das passende Ende des Buchs, an dessen Anfang ja ausführlich Warnungen vor den Verführungen durch Frauen standen. Hier bekommen die Männer nun gesagt, was eine gute Frau ausmacht … und sicher sind das auch hilfreiche Worte für Frauen.

  • Ich wünsche den Single-Männern, dass sie verstärkt auf diese Dinge bedacht sind.
  • Und den Frauen wünsche ich, dass sie sich daran orientieren und nicht an den oftmals recht unrealistischen Schönheitsidealen dieser Welt.

Bedenkenswert ist auch, dass hier eben nicht eine Hausfrau beschrieben wird … so wie es ja in manchen konservativ-christlichen Kreisen oftmals gefordert wird – sondern eben eine Frau, die ihre Rolle als Frau eben auch im Beruf auslebt … und dabei immer das Beste der Familie im Blick hat!

  • Weisheit ist eben auch, sich nicht an bestimmten Zeitströmungen zu orientieren (einem Frauenbild der Frau am Herd … oder der komplett emanzipierten Frau), sondern an dem, was Gott selbst gut und lobenswert nennt!

Zu Beginn dieses Kapitels kommen nun Sprüche, die wohl nicht von Salomo kommen. So heißt es zu Beginn:

Dies sind die Worte Agurs, des Sohnes des Jake, aus Massa. Es spricht der Mann: Ich habe mich gemüht, o Gott, ich habe mich gemüht, o Gott, und muß davon lassen. 2 Denn ich bin der Allertörichtste, und Menschenverstand habe ich nicht.  3 Weisheit hab ich nicht gelernt, und Erkenntnis des Heiligen habe ich nicht.  4 Wer ist hinaufgefahren zum Himmel und wieder herab? Wer hat den Wind in seine Hände gefaßt? Wer hat die Wasser in ein Kleid gebunden? Wer hat alle Enden der Welt bestimmt? Wie heißt er? Und wie heißt sein Sohn? Weißt du das?

Dieser mangelnden Weisheit des Agurs wird dann die Weisheit aus Gottes Wort gegenüber gestellt:

5 Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen.  6 Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.“

Und dann kommt eine wichtige Ermahnung, vor allem für alle, die Gottes Wort weitergeben bzw lehren:

6 Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.“

Dann folgen verschiedene Weisheiten, die teilweise etwas witzig klingen:

33 Denn wenn man Milch stößt, so wird Butter daraus, und wer die Nase hart schneuzt, zwingt Blut heraus, und wer den Zorn reizt, ruft Streit hervor.“

Auch solche Weisheiten hat das Buch der Sprüche parat ?.

Aber wer dieses Kapitel liest, wird hier auch wichtige Lehren finden.

Ich habe mich über eine ganze Reihe von Rückmeldungen gefreut, die ich zu meiner Frage wie wir in 2018 weiter machen wollen, bekommen habe.

Dabei gab es zwei Dinge, die häufiger genannt wurden:

  1. Durch das NT lesen
  2. Geschichtsbücher des AT lesen

Ich habe mich jetzt entschieden, das zu kombinieren. Wir lesen jeden Wochentag ein Kapitel des NT und ein Kapitel aus den Geschichtsbüchern des AT. Dabei habe ich mich entschieden die Bücher 2.-5. Mose auszulassen und ansonsten alles vom 1. Mose 1 – 2. Könige 25 mit aufzunehmen.

Ich hoffe, dass Viele mit dabei sind. So Gott will, gibt es den Leseplan am Sonntag beim GoDi bzw dann auch als download bzw per email.

Kapitel 29 zeigt uns unter anderem, wie wichtig sowohl die göttliche Offenbarung an sich, wie auch die rechte Gottesfurcht ist, die uns vor Menschenfurcht bewahrt, die wiederum dazu führen kann, dass wir Gottes Offenbarung und seine Gebote weniger schätzen, als eben das, was Menschen sagen bzw denken.

So lesen wir die Warnungen:

29:18  Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!“

29:25  Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verläßt, wird beschützt.“

Kapitel 28 setzt die Sprüchesammlung von König Hiskia fort, die dieser wohl basierend auf Überlieferungen der Sprüche Salomos zusammengetragen hat..

Vers 1 gibt dabei eine interessante Beobachtung weiter: „Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe.“

Das erinnert an einen Bericht über einen Spass, den sich Sir Arthur Conan Doyle, der Author der Sherlock Holmes Geschichten, erlaubt hat. Er hatte einst den bekanntesten 12 Menschen seiner Zeit in England ein Telegramm geschickt. Darin hieß es: „Flieht! Es ist alles ans Licht gekommen!“

Innerhalb von 24 Stunden hatten sechs der 12 Adressaten des Telegramms in Panik das Land verlassen.

  • Es ist eben doch so, dass auch die Gottlosen ein Schuldbewusstsein haben.

Ein anderer wichtiger Spruch ist Vers 13: „Wer seine Sünde leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“ Das erinnert an 1. Joh 1,8-10.

  • Ich denke, dass eine große Schwäche vieler Christen die Bereitschaft zum Sündenbekenntnis ist.
  • Dabei liegt eine solche Verheißung darauf, seine Sünden zu bekennen … von daher wünsche ich mir, dass wir da als Gemeinde wieder mehr dahin finden, dass wir in Gebetszeiten Gott nicht nur unsere Wunschlisten vorlegen und ihm danken, sondern ihm auch ganz bewusst unsere Sünden bekennen und seine Gnade und Barmherzigkeit in Anspruch nehmen.

Vers 26 ist eine Herausforderung zu erkennen, dass unser Verstand und göttliche Weisheit nicht das Gleiche sind. Es ist gut, den Verstand einzusetzen … aber wir sollten uns niemals allein darauf verlassen: „Wer sich auf seinen Verstand verläßt, ist ein Tor; wer aber in der Weisheit wandelt, wird entrinnen.“

Kapitel 27 macht uns Mut, Dinge beim Namen zu nennen. So wie Paulus in Eph 4,15 so ruft uns 27,5 dazu auf, die Wahrheit in Liebe zu reden und nicht aus angeblicher Liebe zu schweigen: „Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt.“

Aber natürlich bedarf auch dieser Spruch der Weisheit zu erkennen, dass es eben manchmal dann doch besser sein kann, zu schweigen.

Sprüche 26 zeigt uns das ganze Elend des Toren und warnt diejenigen, die weise sind, sich nicht auf Toren einzulassen. Die Verse 4 und 5 aus Kapitel 26 sind wohl das Paradebeispiel dafür, wie wir die Sprüche lesen sollten: „Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, daß du ihm nicht gleich werdest.  5 Antworte aber dem Toren nach seiner Torheit, daß er sich nicht weise dünke.“

  • Ganz offensichtlich sehen wir hier einen scheinbaren Widerspruch. Und das ist auch so gewollt. Es gilt halt immer abzuwägen, wann was weise ist.
  • Mal sollte man dem Toren nicht antworten, damit für alle klar ist, wer der Tor ist. Aber manchmal muss man antworten, um so die Torheit erst als solche zu enttarnen.
  • Dieses Spannungsverhältnis macht deutlich, dass wir neben den allgemeinen Weisheiten, die Gott uns durch die Bibel gibt, in spezifischen Situationen Gott im Gebet um Weisheit bitten sollten (Jakobus 1).

Eine Gefahr ist es, wenn wir uns selber für weise halten … und nicht mehr darum bitten. Genau davor warnt Vers 12: „Wenn du einen siehst, der sich weise dünkt, da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn.“

  • Von daher ist es mein Gebet für mich und uns alle, dass der HERR uns Weisheit schenkt … gerade auch im Umgang mit denen, die nicht weise sind.

Mit Kapitel 25 beginnt dann der zweite Zyklus von Sprüchen des Salomo. Diese Sammlung wurde nach Vers 1 von König Hiskia zusammengestellt – also erst mehrere hundert Jahre nachdem Salomo gelebt hatte.

Auch diese Sprüche enthalten viel Weisheit und so sind auch sie ein Geschenk Gottes an uns, damit wir immer mehr so handeln und werden mögen, wie er es ist – vollkommen weise.

Dazu gehört die Aufforderung aus Vers 12: „Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie ein goldener Ring und ein goldenes Halsband.“

Vers 16 ist ein lustig klingender Aufruf dazu maßzuhalten: „Findest du Honig, so iß davon nur, soviel du bedarfst, daß du nicht zu satt werdest und speiest ihn aus.“

Vers 21f klingt stark nach Römer 12: „Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser,  22 denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir’s vergelten.“

In vielen Versen hören wir einen Aufruf zur Selbstbeherrschung – Demut, Bescheidenheit, und Rücksicht – so zu handeln ist weise!

Was wollen wir im Neuen Jahr lesen?

  1. die ganze Bibel (um einen guten Überblick zu haben)
  2. die Geschichtsbücher des AT (um die AT Geschichte noch besser kennen zu lernen)
  3. das ganze NT (weil wir hier Jesus am Klarsten sehen)
  4. NT und 2x Psalmen (um neben dem NT auch jeden Tag einen Psalm zu beten)

Bitte schickt mir Euer Votum per email: Matthias [dot] Lohmann [at] feg [dot] de

In diesem Kapitel wird mehrfach davor gewarnt, sich von bösen Menschen fernzuhalten (Vers 1 und nochmal ab Vers 19).

  • Tatsächlich prägt uns unsere Umwelt. Von daher ist es weise darauf zu achten, mit wem wir Zeit verbringen und an wem wir uns orientieren.

Zum anderen lernen wir, wie wir mit bösen Menschen (konkret unseren Feinden) umgehen sollen. 24,17f ist dabei eine hilfreiche Ermahnung, sich nicht der Schadenfreude hinzugeben: „17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei nicht froh über sein Unglück;  18 der HERR könnte es sehen und Mißfallen daran haben und seinen Zorn von ihm wenden.“

Dieses Kapitel beinhaltet auch gleich mehrere Ermahnungen sehr bedacht darauf zu sein, dass wir nicht selber Böses tun.

Am Ende des Kapitels kommen dann Ermahnungen, nicht faul zu sein.

Jesus – die personifizierte Weisheit – kann uns da in allem ein Vorbild sein. Er hat sich die auf die Bösen eingelassen und nie etwas Böses getan. Gleichzeitig hat er Erbarmen für Sünder und kann ihnen gnädig sein gerade weil er in allem selber fleißig war und den Willen des Vaters bis ins Letzte tat.

  • In diesem Sinne wünsche ich uns einen produktiven Tag voller guter Werke als Nachfolger des Herrn Jesus.