Ich werde die nächsten Wochen offline sein und evtl erst wieder ab dem 2.9. (wenn wir mit dem Buch Daniel beginnen) oder spätestens ab dem 9.9. bloggen. Je nach Internetzugang und sonstigen Umständen, blogge ich ggf zwischen durch ab und zu mal.

Auf jeden Fall möchte ich uns alle ermutigen, weiter jeden Wochentag Kapitel für Kapitel in den Prophetenbüchern zu lesen und ich bete, dass uns der Herr viel Erkenntnis schenkt und uns im Glauben erbaut.

Hier beginnt nun die Prophetie gegen Tyrus. Der Herr macht deutlich, dass dieser reiche Feinde Israels nicht bestehen wird.

Wie hier durchklingt, kam das Gericht dann anfänglich durch Nebukadnezar. Vollständig zerstört wurde Tyrus dann aber erst einige hundert Jahre später durch Alexander den Großen.

  • Letztendlich sehen wir also auch hier wieder, dass unser Gott wirklich der Herr der ganzen Welt ist.
  • Er wird für Gerechtigkeit sorgen und alles Böse strafen.
  • Wie gut, dass wir wissen dürfen, dass er in Jesus unsere Strafe auf sich genommen hat, so dass wir trotz aller unserer Sünden nicht mehr das Gericht fürchten müssen!

Mit diesem Kapitel beginnt ein neuer Abschnitt in diesem Buch. Hesekiel wendet sich jetzt im Auftrag Gottes den umliegenden Nationen zu. In Kapitel 25 fängt er dabei mit den unmittelbaren Nachbarn an. Wir sehen dabei, dass der HERR eindeutig der HERR der ganzen Welt ist. Wenngleich Israel (bzw Juda) sein erwähltes Volk ist, ist er der eine wahre Gott über alle Völker und Nationen. Und so wird er eben auch die Nachbarn Israels gerecht richten.

  • Von daher ist es schlichtweg dumm Sünden damit zurechtfertigen, dass alle anderen das ja auch so machen. Der Herr wird auch alle anderen für ihre Sünden richten.
  • Wir sollten deshalb immer danach fragen, was Gott gefällt und eben nicht danach, was andere machen.

Wir sehen im Gericht über die Nationen aber auch, dass der HERR eine besondere Liebe zu seinem erwählten Volk hat. Wer sich gegen sein Volk richtet, richtet sich auch gegen Gott.

  • Das wird auch heute noch gelegentlich als Argument dafür hergenommen, dass Christen sich immer auf die Seite Israels stellen sollten. Aber ich denke, dass das verkennt, dass Loyalität mit Israel (oder jedem anderen Volk) immer nur dann angebracht ist, wenn dieses Volk Gott gegenüber loyal ist. Von daher sollten wir vor allem für Gerechtigkeit eintreten und für die, die den Herrn lieben und ehren.

Hier lesen wir nun nochmal von zwei bildhaften Prophetien, die Hesekiel im 9. Jahr seines Exils in Babylon empfängt – genau zu der Zeit, als dann Jerusalem vollends zerstört wird.

Das erste Bild ist das eines rostigen Topfes. Damit zeigt der Herr, wie sehr Jerusalem verunreinigt ist und erklärt, dass es deshalb ausführlich Hitze braucht, um wieder rein zu werden. Damit deutet sich das lange Exil an … wobei letztendlich nur Jesu Tod und die Gabe seines Heiligen Geistes dauerhafte Reinigung bewirken kann.

Diese Prophetie ist ernst, aber eben auch nicht ohne Hoffnung, denn das Gericht wird hier eindeutig als Reinigung beschrieben.

Die zweite bildhafte Prophetie war wir Hesekiel sehr schmerzhaft. Denn seine eigene Frau stirbt. Sein Umgang damit ist die Botschaft an das Volk im Exil, denn sie werden bald erfahren, dass es ihren Angehörigen in Jerusalem genauso ergehen wird. Und da das Gericht verdient ist, soll das Volk nicht trauern.

Das mag für uns komisch klingen … aber letztendlich geht es wohl darum, dass wir anerkennen sollen, dass Gottes Gericht richtig und gut ist.

Noch ein weiteres Mal zeigt der HERR durch Hesekiel dem Volk in Form einer Allegorie, warum es sein Gericht verdient hat.

Samaria, die Hauptstadt des schon längst zerstörten Nordreichs Israel und Judas Hauptstadt Jerusalem werden als Schwestern vorgestellt.

Während die Hurerei Samarias beschrieben wurde, waren Hesekiels Zuhörer wahrscheinlich noch halbwegs einverstanden. Doch als dann deutlich wird, dass Jerusalem noch viel schlimmer herumgehurt hat, war das evtl ein Schock für Juda. Tatsächlich ist es ja oft so, dass wir unseren Götzendienst und unsere Untreue gegenüber Gott oft gar nicht schlimm finden, sondern fast eher Gott dafür anklagen, dass wir gerade mal wenig Glauben und Begeisterung für Ihm haben.

Aber das Problem liegt bei uns, da wir eben oft unsere Herzen von Gott abwenden. Und das ist viel ernster, als wir oft denken. Das sehen wir in diesem Kapitel im Hinblick auf Jerusalem in sehr drastischer Form.

Möge der Herr uns immer wieder ganz nah zu sich ziehen, so dass wir ihm treu dienen und für IHN leben. Soli deo gloria!

In diesem Kapitel spricht der Herr konkret über Jerusalem. Im ersten Abschnitt geht es um die sexuellen Sünden und den Götzendienst der Menschen, über die der HERR zornig ist.

Im Mittelteil wird dann beschrieben, wie der HERR die Stadt wie in einem Schmelzofen richten wird.

Und dann kommt ein dritter Teil, in dem nochmals die Schuld der Stadt angeklagt wird. Hier geht es jetzt weniger um bestimmte Sünden, sondern mehr darum zu zeigen, dass wirklich die ganze Stadt schuldig ist.

  • Ich denke, dass auch wir eingestehen müssen, dass wir uns gegen Gott versündigen. Und Götzendienst und sexuelle Sünde (zumindest in den Gedanken) sind wohl auch den meisten unter uns nicht fremd.
  • Und uns ist sicher auch klar, wie umfassend die Sünde ist. Keiner kann sich da ausnehmen.
  • Und gerade das sollte uns dankbar dafür machen, dass Jesus für uns das Gericht Gottes auf sich genommen hat, so dass wir nicht im Schmelzofen landen müssen.

Die Gerichtsworte aus diesem Kapitel stehen in einem gewissen Spannungsverhältnis zu dem, was wir zuvor gelesen haben. Da ging es ja immer darum, dass das Volk von seinen bösen wegen umkehren sollte, um dem Gericht Gottes zu entgehen. Doch jetzt ist die Rede davon, dass die Gerechten und die Ungerechten gerichtet werden sollen.

Doch bevor wir anfangen, uns daran zu stören und Gott in seinem Gericht Ungerechtigkeit vorzuwerfen müssen wir uns klarmachen, dass 1) ohnehin niemand vollkommen gerecht ist. Wir alle haben Gottes Gericht verdient und können dem nur dann entgehen, wenn uns die perfekte Gerechtigkeit Jesu durch den Glauben zugerechnet wird.

Zum anderen sollten wir 2) bedenken, dass es eben auch der Ausdruck des Lebens in einer gefallenen Welt ist, dass die „Guten“ durch das Treiben der Bösen in Mitleidenschaft gezogen werden. Und schließlich sollten wir nicht zu individualistisch denken. Gott segnet und richtet ganze Völker – das sehen wir immer wieder im AT.

Es ist nicht ganz einfach, wer oder was das Schwert ist, mit dem Gott richten wird. Âb Vers 24 wird dann aber deutlich, dass es wohl für die Babylonier steht. Vorher schon wird deutlich, dass das Schwert sehr scharf und eine tödliche Waffe ist.

Am Ende des Kapitels endet das Schwert wieder in der Scheide. Das deutet wohl darauf hin, dass die Zeit Babylons dann auch wieder vorüber sein wird.

Sie waren für eine festgesetzte Zeit Gottes Werkzeug zur Züchtigung seines Volkes.

Einige Älteste kommen zu Hesekiel, damit er den Herrn für sie befrage. Doch der Herr hat anderes vor und erinnert die Ältesten durch den Propheten Hesekiel an die Geschichte Israels. Dabei macht der HERR sehr deutlich, wie untreu das Volk und wir geduldig und gnädig er immer wieder war. Das Gericht ist mehr als verdient und längst überfällig.

In der zweiten Hälfte des Kapitels lesen wir dann aber eine Botschaft voll Hoffnung. Der Herr verkündet hier seine Treue zu seinen Verheißungen und verbindet das indirekt mit dem Aufruf, umzukehren und ihm zu vertrauen.

  • Wir durften erleben, wie der HERR sich unserer erbarmt hat. Um wieviel mehr sollten wir da für den Herrn leben!

Dieses Klagelied (V.1 & V. 14) zeigt anhand von zwei Gleichnissen, wie das einst starke Israel bzw Königsgeschlecht nun im Niedergang ist.

Mir fehlt das detaillierte historische Wissen, um die Könige, die durch die Löwen-Jungen repräsentiert werden, genau identifizieren zu können. Aber klar ist, dass zwei Könige letztendlich gefangen genommen wurden. Ähnlich ist es mit dem Weinstock, der zerstört wird.

Wir hören hier also vom Gericht und darüber, wie die guten Zeiten für Gottes Volk (vorerst) vorbei sind.

Was Hesekiel hier sagt, ist für uns sicher nicht ganz unmittelbar nachvollziehbar. Aber klar ist, dass er ohne Umschweife verdeutlicht, wie sehr es für Gottes Volk bergab gegangen ist.

In diesem Kapitel steht die menschliche Verantwortung für eigenes Handeln und Gottes Retterwillen im Zentrum.

Hesekiel ruft die Menschen zur Umkehr auf. Nur so können sie dem kommenden Gericht entgehen. Diejenigen, die umkehren, werden Gottes Gnade finden. Doch diejenigen, die in der Sünde verharren, werden gerichtet werden.

Weiterhin macht der HERR klar, dass er keine Freude daran hat, Menschen zu richten. Aber als gerechter Gott wird er es tun, wenn Menschen nicht umkehren. Dieses Kapitel zeigt uns einen Gott, der um Sünder wirbt und sie zur Buße ruft.

  • 23 Meinst du, daß ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, daß er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?“
  • 32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.“
  • Lasst uns Menschen sein, die diesen Ruf weitergeben, so wie es Hesekiel hier tut, damit noch viele Menschen umkehren und gerettet werden.