Psalm 23 ist wahrscheinlich der bekannteste Psalm. David preist den HERRN als seinen Hirten, der ihn versorgt, sicher durch dunkle Täler bringt und ihn letztendlich zu einer Stätte des Triumphs, des Friedens und der Fülle bringt.

Jesus Christus lehrt uns in Johannes 10, dass ER der gute Hirte ist. Bei IHM allein finden wir die Fülle, Versorgung und Hilfe. Von daher ist es kein Wunder, dass dieser Psalm regelmäßig bei Trauerfeiern gelesen und gepredigt wird.

  • Diese Worte geben uns Hoffnung und Zuversicht in allen Situationen … und die Gewissheit, dass wenn Jesus Christus unser Herr ist wir „bleiben im Hause des HERRN immerdar.“

Dieser sehr bekannt Psalm Davids zeigt uns, wie die Worte Davids eben auch die Worte des Herrn Jesus sein können. Was David hier „getrieben vom Heiligen Geist“ (2. Petrus 1,21) schreibt, findet seine endgültige Erfüllung in Jesus Christus.

Das wird ganz deutlich, wenn wir z.B. Markus 15 betrachten. Da sehen wir, dass sich Ps 22,19 in Mk 15,24 erfüllt. Ps 22,8 erfüllt sich unter anderem in Mk 15,29; Ps 22:9 ~ in Mk 15,36b und natürlich vor allem Ps 22:2 in Mk 15,34b.

Jesus hat also ganz eindeutig Psalm 22 so verstanden, dass dieser wirklich IHN beschreibt. Denn Jesus kannte das AT und hat diese Worte sicher nicht zufällig gewählt. Und Gott kennt die Geschichte (gestern, heute und morgen) und konnte deshalb durch David Worte niederschreiben lassen, die eben erst in Jesus ca. 1000 Jahre später ihre Erfüllung fanden.

Dabei kann es gut sein, dass David als „Typos“ des Jesus diese Dinge auch durchlebt hat und diese Worte auch seine (etwas andere) Situation richtig beschrieben. Aber letztendlich zeigt sich hier eben das, was Jesus selbst in Lk 24 und Johannes 5 gesagt hat und was im ersten Moment ggf seltsam klingt: „Joh 5:39 Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt;“„Lk 24:44 Es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“
Genauso schreibt dann später ja auch Paulus über das ganze AT: „2 Tim 3:15 daß du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.“

Interessant ist dann Ps 22:23. Dieser Vers wird ja im Hebräerbrief (2:12) zitiert. Auch hier geht es primär um Jesus. Und doch wird hier eben auch deutlich, dass Jesus uns Gläubige „Brüder“ nennt und so ist der Rest des Psalm (22:23ff) dann eben auch ganz spezifisch für uns Christen. Hier offenbart sich der treue Herr, der sich um die Notleidenden kümmert und das Zeugnis des Herrn Jesus und „seiner Brüder“ dazu gebraucht, damit das Evangelium weit ausbreitet und viele dahin kommen werden, den Herrn anzubeten.

Das alles beruht auf der Bereitschaft Jesu für uns zu leiden und geschieht durch uns als Zeugen des Evangeliums und natürlich Gottes Wirken, der geistlich Tote durch menschliche Zeugen lebendig macht.

  • So dürfen wir unseren Herrn loben und preisen und IHN aller Welt verkünden!

Psalm 21 steht in einem engen Bezug zu Psalm 20. Hier betet nun der Psalmist zu Gott und sieht dabei auf den König. Natürlich könnte es theoretisch sein, dass David hier ganz anders als in allen anderen Psalmen sich selber in der 3. Person nennt. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass David hier einen anderen König im Blick hat. Dies mag sein Sohn sein … und beschreibt wohl doch prophetisch vor allem den König, der der wahre Nachfolger Davids war – Jesus Christus. Letztendlich bleibt hier ein gewisses Maß an Spekulation. Auf jeden Fall aber, können wir in diesen Psalm im Hinblick auf Jesus Christus einstimmen und Gott loben und preisen, der ER hilft den Seinen!

Dabei hat Jesus – trotz allen Leidens – in besonderer Weise die Zuneigung und Hilfe seines Vaters erlebt. Und er ist der herrliche König voller Pracht und Hoheit (v.6).

Ab Vers 9 ist dann nicht mehr klar, ob der König oder der HERR im Blick ist. Auch das könnte dafür sprechen, dass der König letztendlich der HERR ist.

  • Er richtet und regiert. Und ER erhebt sich in Kraft und verdient unser Lob, weil ER der Mächtige ist (v.14).

Dieser Psalm liest sich im ersten Moment etwas seltsam. Denn die ersten 6 Verse sind an den König gerichtet und bringen zum Ausdruck, was der Psalmist für den König betet. Dies sind scheinbar Segenswünsche vom König David für einen guten König. Es mag sein, dass David diesen Psalm geschrieben hat, damit sein Volk für ihn oder für seinen Sohn als seinen Thronfolger eintritt. Aber letztendlich sind dies sicher Verse, die von den Gläubigen dem Herrn Jesus zugesprochen werden könnten. Von daher richtet David hier vorausschauend seine Worte an Jesus und betet für ihn.

  • Dieses Gebet ist erfüllt worden. Der Vater hat seinen Sohn gerettet … durch den Tod hindurch durch die Auferstehung.

Ab Vers 7 wechselt dann der Fokus. Jetzt ist etwas geschehen – wiederum war das sicher im Ursprung eine Begebenheit im Bezug auf David. Und doch schaut dies wohl prophetisch auch auf das leere Grab. Durch die Auferstehung wissen wir, dass Gott der Vater seinem Gesalbten (dem Messias) geholfen hat.

Gerade deshalb können wir dann mit einstimmen in Vers 8b: „wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes.“

  • Dieser „Name“ ist Jesus, der Christus!

Durch IHN halten auch wir stand, weil unser Herr und König den Seinen beisteht in jeder Not. „Er wird uns hören, wenn wir rufen“. Das ist eine wunderbare Motivation zum Gebet.

Dieser Psalm ist ein großartiger Lobpreis Gottes. Dabei sehen die ersten 7 Verse auf die allgemeine Offenbarung Gottes in Seiner Schöpfung.

  • Die ganze Schöpfung zeugt vom Schöpfer. Jede Blume, jedes Lebewesen, mächtige Berge, das Meer und die Sonne
  • Wer sich das alles ansieht kann erahnen, wie groß, weise und mächtig der Gott ist, der das alles gemacht hat.

Doch Gott hat uns nicht nur die allgemeine Offenbarung der Schöpfung gegeben. In Seinem Wort gibt er uns auch noch eine spezielle Offenbarung, so dass wir erkennen können, was sein Wille ist, wie gutes Leben geht, und was wir lassen sollten. Davon ist ab Vers 8 die Rede. Dabei betonen diese Verse die Perfektion des Gesetzes. Gottes Wort ist vollkommen gut und deshalb vollkommen glaubwürdig.

  • Wir tun gut daran, uns in allen Dingen daran zu halten. Immerhin sind das die Worte des Schöpfers aller Dinge, der alles weis und erkennt.

Ab Vers 12 ändert sich der Fokus. Aus allgemeinem Lobpreis wird eine direkte Ansprach Gottes. Dabei schaut der Psalmist auf sich selbst und erkennt, dass Gott uns nicht nur den Weg weist, sondern uns auch vor falschen Wegen warnt, uns Sünden vergibt und uns davor bewahren kann, auf falsche Wege zu geraten.
Vers 15 ist ein wunderbares Gebet zum Abschluss: „Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes / und das Gespräch meines Herzens vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser.
AMEN!

Dieser Psalm zitiert 2. Samuel 22 und lässt sich deshalb (und aufgrund der Einleitung) historisch klar einordnen.

Gleich zu Beginn preist David seinen Retter- und Beschützer-Gott, der ihm in schweren Zeiten zur Hilfe gekommen ist.

Dann beschreibt der Psalmist seine Not und dann das Eingreifen Gottes. Dabei klingen die Verse 20ff eher anmaßend. Allerdings finden sich ja im Kontext des 2. Samuel 22 klare Hinweise zur Sündhaftigkeit Davids. Wenn das hier so ganz anders klingt, kann das eigentlich nur dadurch erklärt werden, dass die Gerechtigkeit und Heiligkeit, von der hier die Rede ist, die Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus ist. Im Hinblick auf David können wir dann festhalten, dass seine Gerechtigkeit eben nicht auf seinen Taten basiert, sondern auf seinem Glauben, durch den er vor Gott gerecht und heilig ist.

  • So ist dieser Psalm ein Psalm, den David und auch wir Christen ganz persönlich beten dürfen – und gleichzeitig wissen wir darum, dass Vers 20ff grundsätzlich erst einmal eben nur auf den zutrifft, der für uns aller Gerechtigkeit Genüge getan hat – Jesus Christus!

David bekennt hier aber nicht nur Gott als Retter, sondern auch als den, der ihn (und uns) im Überfluss segnet. Dies wird grade ab Vers 33 deutlich.

  • Wir dürfen wissen, dass wir mit Gott alles vermögen, wozu er uns beruft – er gibt uns weiten Raum und er wird dafür sorgen, dass wir eines Tages von allen Feinden befreit sein werden.

Trotzdem sind die Verse 38ff sicher eher auf David zutreffend, als für uns. Ganz sicher sind sie kein Aufruf zu Revanchegelüsten. Diese Kämpfe kämpft Gott … und David hatte da historisch und heilsgeschichtlich eine andere Rolle als wir.

Mit David können wir aber auf jeden Fall tun, wovon er in Vers 50 schreibt …

  • … wir können Gott danken und ihn loben vor allen Völkern! Er hat unseren König großes Heil gegeben und mit IHM auch uns! Was für ein gnädiger und großartiger Gott!

Dieses Gebet von David trifft weder vollkommen auf ihn, noch auf uns zu. Wer von uns kann schon sagen, dass unsere „Lippen nichts trügen“ (v.1) oder, dass Gott nichts (Schlechtes) finden würde, wenn er unser Herz prüfen und läutern würde (v. 3).

Von daher zeugt auch dieser Psalm letztendlich von Jesus. So wie Jesus selbst ja später auch lehren würde: „Es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“ (Luk 24:44)

Jesus ist der zweite und ewige König David. Er allein war frei von aller Schuld. Er erlebte diese Verfolgung und vertraute in aller Not auf Seinen Vater – er hatte die unumstößliche Hoffnung auf Vers 15 „Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit, ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde.“.

Doch als Christen wissen wir darum, dass wir in Christus sind und der himmlische Vater uns genauso ansieht und annimmt, wie seinen einen geliebten Sohn. Auch wir können bei Ihm Schutz, Zuflucht und eine ewige Hoffnung finden. Letztendlich drückt dieser Psalm ja ganz viel über den Charakter unseres liebenden und uns schützenden Vaters aus. Und so wie der Psalmist und so wie Jesus Christus, dürfen auch wir auf IHN vertrauen.

Von daher ist dieser Psalm ein Psalm, denn wir voller Zuversicht beten können.

  • Und wir dürfen mit dem Psalmisten auf Gott vertrauen und um seinen Schutz und Beistand wissen und eben gerade auch darum, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
  • Denn alle, die auf den HERRN vertrauen, werden von den Toten erwachen und dann Gottes Antlitz in Gerechtigkeit sehen und satt werden.

Dieser Psalm drückt tiefe Freude, Zufriedenheit und Zuversicht aus.
Auch diesen Psalm kann dauerhaft wohl nur Jesus beten. Doch es ist meine Hoffnung, dass auch ich und wir alle immer mehr zu Menschen werden, die diesen Psalm immer häufiger aus vollem Herzen beten können.
Der Herr ist gut, was ER uns zuteilt ist gut und unsere Zukunft ist voller Freude und Fülle.
Diese Einstellung geht einher mit der Aussage aus Vers 8 … wenn wir den Herrn allezeit vor Augen haben und IHN möglichst klar sehen, werden wir festbleiben und bei IHM unsere Freude und Zuversicht finden!

  • Das wünsche ich uns allen.
  • Vor allem bete ich für diejenigen, die den HERRN noch nicht als Ihren Retter und Herrn kennen, dass sie zu dieser Zuversicht durchdringen dürfen. Das ist heute mein dringlichstes Gebet … und das macht mir inmitten der Freude am Herrn das Herz eben auch immer wieder schwer.
  • Herr erbarme Dich, so dass noch möglichst viele in die frohe Zuversicht des Psalmisten mit einstimmen können.

Die Antworten auf die Eingangsfragen von Psalm 15wer darf weilen in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berge?“ geben uns auf den ersten Blick wenig Anlass zur Hoffnung.
Letztendlich müssen wir anerkennen, dass wir nicht gut und gerecht genug sind, um in die Gegenwart Gottes kommen zu können. Jesus Christus allein lebte so, wie es Psalm 15 verlangt. Alle anderen Menschen müssen letztendlich eingestehen, dass sie diesem Anspruch nicht gerecht werden. Gerade deshalb brauchen wir alle den Herrn Jesus. Wenn wir durch Glauben ‚in ihm‘ sind, werden wir auch vor Gott bestehen können.

  • Der Psalm zeigt uns also unsere Unfähigkeit, aus uns heraus vor Gott zu bestehen und treibt uns deshalb in die Arme unseres Heilands, der allein den Psalm erfüllt hat und auch uns gerecht machen kann.
  • Weiterhin zeigt uns der Psalm, was für ein Leben Gott gefällt. Deshalb sollten wir als durch Christus Gerettete immer darum bemüht sein, auch so zu leben. Letztendlich ist eben jede Sünde (und jede Übertretung der Gebote aus Psalm 15) etwas, das nicht in die Gegenwart Gottes gehört.

Gott liebt uns – deshalb hat Er in Christus für uns getan, was wir nicht aus uns heraus tun können, und hat uns dann auch noch gesagt, wie ein wahrhaft gutes und segensreiches Leben aussehen sollte.

  • Möge der Herr uns so immer wieder dankbare und auf ihn hin ausgerichtete Herzen schenken.

Dieser Psalm, der ja in Römer 3 zitiert wird, verkündet die generelle Gottlosigkeit der Menschen. Und doch gibt es Hoffnung. Bei allem angekündigten und verdienten Gericht ist Gott eben auch der Helfer und Retter Seines Volkes.

Der Psalm verkündet nicht, wie das geschehen wird, noch wie jemand aus der Gottlosigkeit heraus und in das Volk hinein kommt. Das wird uns dann erst in Römer 3 ab Vers 21 erklärt.

  • Jesus ist der Gerechte und allein aufgrund von Gottes Gnade und allein durch Glauben, gehören wir Christen zum ‚Geschlecht des Gerechten‘.
  • So macht der Psalm Hoffnung ohne uns schon zu erklären, wie sich Gott ein Volk retten wird.

Wir dürfen wissen, dass Psalm 14 in Jesus Christus seine Erfüllung findet und aus Gnade, durch Glauben dürfen wir erkennen, dass wir Christen nun nicht mehr zu den Gottlosen, sondern zu dem einen Gerechten gehören.

  • Ich wünsche uns allen, dass uns diese Erkenntnis mit tiefer Freude und Dankbarkeit erfüllt.