Ab Kapitel 29 kommt dann der längst Bericht über einen König in Juda seit den Berichten über die Könige David und Salomo. König Hiskia wird uns dabei als ein sehr guter König vorgestellt, der in einer sehr schwierigen Phase an die Macht kommt und umfangreiche Reformen in Gang bringt.

  • Der Bericht macht Mut … Gott beruft gerade auch inmitten von schlimmen Zeiten immer mal wieder Reformatoren.
  • Hier sehen wir Gottes Gnade und Treue!
  • Und so wünsche ich mir das auch in Dtld, dass wir hier eine neue Reformation erleben dürfen.

Nachdem Hiskia die Priesterschaft wiederbelebt hatte und der Tempeldienst wieder richtig eingesetzt hat, kommt es in Kapitel 30 zu einem großen Passafest, zu dem auch der Überrest aus dem Nordreich eingeladen wird.

Bei vielen wurden diejenigen, die zum Fest einluden ausgelacht und verspottet (V.10).

  • Das gab es damals genauso wie heute

Doch manche demütigten sich und kamen mit dankbaren Herzen nach Jerusalem, um Gott zu ehren und das Fest mit zu feiern. Dann lesen wir, dass manche das Mahl in nicht angemessener Weise aßen. Doch Hiskia trat für sie vor Gott ein. Er agiert hier als Vorläufer des Herrn Jesu.

Was in all dem sehr deutlich wird ist, dass Hiskia ein sehr guter König war, der Dinge positiv verändert hat und sich sehr darum bemühte, die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk zu fördern.

Aber trotzdem war natürlich auch er nicht der König, den Gottes Volk letztendlich braucht und so haben auch seine Reform nur bedingt und vorübergehend geholfen … bis dann der König kam, der nicht nur die äußeren Dinge reformieren konnte, sondern auch unsere Herzen!

  • Dafür preise ich König Jesus.
  • Möge ER uns immer weiter umgestalten, hinein in sein Ebenbild!

In Kapitel 31 lesen wir, dass nach dem Passafest die Israeliten wieder für Gott brennen. Folglich zerstören sie alles, was in Konkurrenz zu Gott getreten war. Der Götzendienst findet so zumindest vorübergehend ein Ende.

Nachdem er schon das Passafest wiedereingesetzt hat (Kap. 30) bringt Hiskia Ordnung in den Tempeldienst. Die Versorgung durch den 10ten ist mehr als genug … denn Gott bewegt das Volk zum großzügigen Geben!

  • Ich preise Gott für viele Gemeindemitglieder bei uns, die ebenfalls treu geben, so dass wir keinen Mangel leiden … und ich würde mir wünschen, dass wir noch treuer und mutiger Geben … nicht weil wir Mangel haben, sondern aus Treue zu Gott und im Vertrauen darauf, dass Gott damit Gutes tun wird!

Mit Kapitel 18 beginnt die Geschichte Hiskias (und Jesajas). Hiskia wird zu Beginn als ein wirklich guter König beschrieben, der sogar die Höhen – also die heidnischen Altäre – entfernte.
Mehr dazu schreibe ich dann zu dem Parallelbericht aus 2 Chronik.

Auch in Kapitel 23 hören wir Gerichtsworte. Es ist unklar, ob der letzte Vers ein Hinweis auf Bekehrung und Hoffnung oder auf völliges Gericht ist. Ersteres erscheint mir wahrscheinlicher. Dabei ist dann aber unklar, wie die 70 Jahre aus Vers 15 zu verstehen sind. Das könnte die Zeit des babylonischen Exils Judas sein – denn Tyrus blieb sicher nicht unverschont, als die Babylonier kamen. Oder es steht symbolisch für die Zeit, bis das Evangelium auch Tyrus erreichen würde.

Auf jeden Fall sehen wir, wie Gott mächtig eingreift und richtet (V.9) und dann, wie er wiederum mächtig eingreift und Dinge so verändert, dass das was vormals böse war, dann letztendlich ihm dient.

  • Ich wünsche uns, dass wir nie ersteres erfahren und dafür alle letzteres auch aus unserem Leben bezeugen können!

Kapitel 24 bildet in gewisser Weise den Abschluss all der harten Gerichtsworte über Juda, Israel und die Nationen. Das alles klingt absolut hoffnungslos.

Doch inmitten dieser Worte lesen wir, dass einige übrig bleiben werden, die dann Gott loben werden (24,14-16).

Durch den Glauben an Jesus Christus können wir zu diesen Menschen gehören, die inmitten und nach dem Gericht, die Herrlichkeit des Herrn loben.

  • Darauf freue ich mich!

Mit Kapitel 25 beginnt ein neuer Abschnitt, der insgesamt wieder viel hoffnungsfroher ist.

Auf das Gericht folgt Rettung – zuerst für Israel aber dann auch für die Welt. Und so war es dann ja auch. Das Evangelium kam zuerst zu den Juden und ging von dort auch zu den Heiden. Und so wird es dann auch sein, wenn das Friedenreich sichtbar kommt.

So wie schon im Einschub der Verse 14-16a in Kapitel 24, lesen wir hier einen herrlichen Lobpreis.

  • „HERR, du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe deinen Namen. Denn du hast Wunder getan; deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig.“
  • AMEN!

Schon bisher war es manchmal nicht so ganz leicht, Aussagen und Ankündigungen historisch zuzuordnen, da nicht immer klar war, was in die Zeit des Propheten Jesaja gehörte, was evtl etwas später geschehen sollte und was weit in die Zukunft weist. Oftmals ist es aber wohl einfach so, dass Prophetien mehrere Erfüllungshorizonte haben.

Das ist sicher auch in Kapitel 26 der Fall. Der Anfang sieht weit in die Zukunft doch dann kommen Reden, von denen mir nicht klar ist, ob sie in die Zeit Jesajas gehören oder evtl auch etwas in die Zukunft. Eines ist aber klar – es werden erst harte und dann herrliche Zeiten kommen und deshalb lohnt es sich, auszuharren:

26:20 Geh hin, mein Volk, in deine Kammer, und schließ die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe.“

Die Prophetie über Kusch (das ist wohl Äthiopien) in Kapitel 18 zeigt uns zugleich den Gott, der eines Tages richten wird und den Gott, zu dem eines Tages Menschen aus allen Völkern, Stämmen, Sprachen und Nationen kommen werden.

Anfänglich könnte man denken, dass das böse Volk (Kusch) einfach machen kann was es will. Doch Gott sieht alles … und er sieht nicht einfach nur zu. Er wird eingreifen. Hier wird angekündigt, dass er richten wird, unmittelbar bevor eine reiche Ernte eingefahren werden kann.

  • Gottes Gericht kommt also nicht immer so schnell, wie wir uns das vielleicht wünschen würden, wenn wir selber unter Bösem leiden.
  • Zugleich kommt Gottes Gericht zu einer Zeit, wo diejenigen, die gerichtet werden, es wohl nicht erwarten.
  • Beides sollten wir im Blick haben!

Doch dieses Kapitel nimmt in Vers 7 noch eine zweite Wendung. Hier wird nun beschrieben, wie das Volk, das einst dem Volk Gottes Dinge geraubt hat, eines Tages zum Berge Zion kommen wird, um Geschenke darzubringen und den einen wahren Gott anzubeten.

  • Auch das ist eben wahr. Auch aus feindlichen Völkern werden Menschen zum Thron Gottes kommen. Das ist ja gerade unsere Hoffnung als Menschen aus einem Volk, das einst heidnisch war und in dem es nun Menschen gibt, die zu Gottes Volk gehören.
  • Und wir tun gut daran, uns nicht als Volk über andere Völker zu erheben. Denn auch Menschen aus diesen Völkern wird Gott gnädig sein. Er ist halt nicht der Gott einer Nation oder eines Volkes, sondern der HERR der ganzen Welt!

Auch in Kapitel 19 lesen wir von Gottes Gericht – aber eben auch davon, dass Gott ein Gott der Gnade ist und so Menschen aus allen Völkern und Nationen zu IHM kommen werden.

Das wird hier sehr deutlich, wenn wir Gottes an Ägypten gerichteten Worte hören. Neben Gericht entsprechend dem Ratschluss Gottes (19,17) lesen wir eben auch von Rettung (V.20).

Das mündet in Vers 22: „Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie heilen.“

  • Ich preise Gott dafür, dass ER trotz all meiner Sünden ein Gott der GNADE ist!

Nachdem Jesaja in den Kapiteln 18 & 19 bereits längerfristige Prophetien gegen Kusch & Ägypten gesprochen hatte, kommt in Kapitel 20 ein Hinweis auf eine Prophetie, die sich noch während des Dienstes von Jesaja erfüllt hat.

Dabei bestand die Prophetie vor allem in der Handlung Jesajas (sein entblößt und barfüßig Umhergehen). Genau das sollten die Menschen dieser beiden Länder erleben, wenn sie durch Assyrien besiegt würden.

  • Diese kurze historische Referenz zeigt uns zum einen, wie fehlgeleitet die Menschen waren, die ihre Hoffnungen einfach auf die Hilfe dieser Nationen gesetzt haben (V.6).
  • Zum anderen sehen wir durch diese recht kurzfristige und leicht nachvollziehbare Erfüllung dieser Prophetie, wie Glaubwürdig auch der weiter in der Zukunft liegenden Zusagen sind.

In Kapitel 21 hören wir Gerichtsworte über Babylon ohne Andeutungen von Gnade. Der Herr wird gerecht richten. Diese Worte sind hart aber wir tun gut daran, eben auch das anzuerkennen und einzugestehen, dass dies das gute Recht Gottes ist.

Vor allem aber sollten wir bedenken, dass im Buch der Offenbarung Babylon symbolisch für alles Böse steht. Das wird Gott richten und das ist unsere Hoffnung.

Bis dahin werden sich gerade auch die, die treu an Gott festhalten, manchmal so fühlen, wie es in Jes 21,10 beschrieben wird: „zerdroschen und zertreten“. Gerade dann ist es gut zu wissen, dass der HERR dem Bösen eines Tages ein Ende macht.

Und es ist tröstlich zu wissen, dass dann auch alles Böse, das noch in unseren Herzen ist, ein Ende haben wird.

Nach den Gerichtsworten über die Nationen, kommt in Kapitel 22 wieder Jerusalem in den Fokus. Das Bild zu Beginn zeigt uns, wie aus der einst so stolzen Stadt eine Ruine wird. Die Truppen werden besiegt und die Kämpfer fliehen (V.2-4) und hinter all dem steht Gott (V.5).

Im Fortgang wird dann berichtet, wie sich die Menschen auf den Krieg vorbereitet haben (V.8-11) und dabei aber eben Gott ganz außer Acht gelassen haben.

Statt Gottes Ruf zur Buße zu hören, verließ man sich auf sich selbst und feierte fröhliche Feste (V.12-13). Der HERR sieht das alles und wird das richten!

  • Lasst uns Menschen sein, die Gottes Ruf zur Buße immer wieder hören und in allen Dingen immer zuerst auf den Herrn vertrauen!

Die zweite Hälfte des Kapitels zeigt uns Gottes Worte über zwei Führer. Schebna ist einfach ein schlechter Führer, den Gott absetzen wird. Eljakim kommt besser weg. Aber letztendlich kann auch er nicht all das tragen, was auf ihn geladen wird.

  • Gottes Volk braucht einen besseren Führer. Einen der vollkommen gut ist und einen, der die Last der Sünde der ganzen Welt tragen kann.
  • Wie gut, dass dieser HERR gekommen ist!

Ab Kapitel 13 beginnt ein längerer Abschnitt mit Gerichtsworten über die Nationen.

Zu Beginn steht dabei Babel im Blickpunkt. Das muss für die damaligen Zuhörer überraschend gewesen sein. Der große Feind von Gottes Volk zur Zeit Jesajas war ja Assyrien. Assyrien wird dann aber nur relativ kurz in Kapitel 14 erwähnt.

Babylon wurde erst später zu einer Weltmacht. Aber Jesaja beschreibt das kommende Gericht und da ist Babel der bedeutendere Feind, da Babel ja später Jerusalem und den Tempel zerstört hat und den Nachkommen von König David abgesetzt hat.

  • Letztendlich sind das tröstliche Worte, weil hier deutlich wird, dass das Böse nicht endgültig siegen wird, sondern von Gott zur Rechenschaft gezogen wird.
  • Doch bis zum endgültigen Gericht ist es unser Auftrag NICHT einfach auf das Urteil über die Bösen zu warten, sondern sie zur Umkehr und Rettung zu rufen.
  • Darin zeigt sich die Feindesliebe, zu der Jesus uns aufruft … und die er uns Gott-sei-Dank entgegengebracht hat.

Zu Beginn des Kapitels spricht der HERR durch Jesaja seinem Volk sein Erbarmen zu. Das tut er – wohlgemerkt – noch bevor er es für seine Untreue strafen wird. Diese Worte müssen für die ursprünglichen Hörer / Leser seltsam gewesen sein. Denn hier steckt ja der Niedergang drin … aber eben mit der Zusage der Rettung danach.

Das führt dann auch zum Triumph- bzw Spottlied ab Vers 4.

Letztendlich ist es so, dass Gott sowohl die historischen Nationen für ihre Gottlosigkeit gestraft hat … und dies doch gleichzeitig nur ein Schatten des Gerichts über alle Gottlosigkeit war, das eines Tages kommen wird. In gleicher Weise war auch das Triumphlied der Gläubigen aus „Jakob“ nur ein leises Echo des Triumphlieds, das am Ende der Zeit erklingen wird.

  • Und unser Lobpreis im hier und jetzt ist eben auch ein solches Echo … oder auch das Üben, für den herrlichen Tag, an dem Gott vollends triumphieren und uns von allem Bösen befreien wird!

Ab Vers 24 richtet Jesaja dann seinen Blick auf Assyrien. Assyrien war ja eigentlich die viel unmittelbarere Gefahr für Israel zur Zeit Jesajas. Aber auch diese werden gerichtet werden.

In Kapitel 15 setzt Jesaja seine Gerichtsworte über die Nationen fort.

Die Worte über Moab klingen fürchterlich. In der Haut der Moabiter möchte ich nicht stecken. Und doch weiß ich, dass auch ich dieses Gericht verdient gehabt hätte.

In Kapitel 16 geht es weiter um Moab. Auch dieses Volk, das immer wieder ein Feind von Gottes Volk war, wird gerichtet werden. Doch es gibt auch Hoffnung. In Kapitel 16,4-5 lesen wir vom Gnadenthron, zu dem auch Menschen aus Moab kommen können … so wie ja schon lange zuvor die Moabiterin Rut Gnade und Aufnahme in Israel gefunden hatte.

  • Das ist die Hoffnung, die alle Heiden haben dürfen, die sich Jesus Christus zuwenden.

Doch der Fortgang des Kapitels lässt erahnen, dass die Moabiter damals diese Einladung nicht wahrgenommen haben. Auch heute noch gibt es viele Menschen, die dem Ruf zum Gnadenthron nicht nachkommen und so noch viel mehr leid erwarten müssen.

  • Möge der Herr uns da treue Rufer sein lassen und möge er unser Rufen dazu gebrauchen, dass noch viele Menschen umkehren.

In Kapitel 17 kommt dann Damaskus in den Fokus. Auch die Hauptstadt Syriens wird gerichtet werden. Diese Worte klingen leider sehr aktuell, auch wenn Jesaja natürlich das Syrien (Aram) seiner Zeit ansprach.

  • In allem Gericht über die Nationen dürfen wir aber auch wissen, dass Gott eben auch der Retter von Menschen aus allen Völkern ist. Und so dürfen wir zum Herrn Jesus gehören und darum wissen, dass auch heute noch der Gnadenthron Gottes bereit ist, jeden zu empfangen, der mit Busse und im Glauben zu IHM kommt.

Genau dazu ruft Jesaja Gottes Volk auf.

Kapitel 28 zeigt uns ein sehr dunkles Kapitel in der Geschichte Judas. Ahaz wird in klaren Worten als schlechter König beschrieben (28:19  um des Ahas willen, des Königs von Juda, weil er in Juda ein zuchtloses Wesen aufkommen ließ und sich am HERRN versündigte.)… und das obwohl die Formulierungen ja meist eher harmloser klingen. ES ist auch schon bemerkenswert, wenn Israel positiver dargestellt wird, als Juda … in Israel gab es Sündenerkenntnis und Umkehr (28,8-15).

Wenn ich mir ansehe, was hier in Dtld im Namen des christlichen Glaubens geschieht, kann ich nur anfangen zu erahnen, wie Gott das wohl beurteilt … und eigentlich reicht es auch schon, wenn ich bedenke, wie ich selbst oft viel zu weltlich bin und wie das auch in unserer Gemeinde oft noch zu viel Raum hat.

  • Dann kann ich nur beten: Herr, erbarme Dich und schenk uns viel Gnade!

Am Ende des Kapitels lesen wir vom Bündnis, das Ahas mit den Assyrern schließt. Aufgrund des Fokus auf Juda wird hier dann im Prinzip nichts davon berichtet, wie Assyrien das Nordreich Israel zerstört hat … denn das geschah je zur Zeit von König Ahas.

Mit Ahas kommt ein wirklich schlechter König auf den Thron Judas. Es ist bezeichnend, wie sein Fehlverhalten beschrieben wird …’wandelte auf dem Wege der Könige von Israel‘.
Es kommt wiederum zum Krieg zwischen Juda und Israel, das sich mit Aram (Syrien) verbündet. Ahas ruft Assyrien zur Hilfe, was letztendlich verehrende Folgen für Juda und vor allem für Israel hat. Juda gibt sich den heidnischen Göttern hin. Fast noch schockierender, als die Untreue von König Ahas ist der Umstand, dass der Priester Uria tut, was der König will, anstatt dem HERRN zu dienen.

  • Diese Gefahr kennen wir. Wenn sich die Kirche der Welt anpasst, anstatt sich ständig durch Gottes Wort formen und korrigieren zu lassen, verliert sie ihren Anspruch, Gottes Kirche zu sein.
    Deshalb sollten auch wir sowohl individuell wie auch gemeinsam immer wieder unseren (tagtäglichen) Gottesdienst auf den Prüfstand stellen.

In Kapitel 17 zeigen sich die Konsequenzen, die Ahas‘ Ruf nach Assyrien für Israel hat. Assyrien besiegt Israel (Samaria) und sorgt für die Vermischung Israels mit anderen Völkern. Die Verse 7-23 machen deutlich, dass das Gottes Strafe und Verwerfung ist.

Die Verse 18, 21, 23 werfen die Frage auf, ob Israel wirklich nur vorübergehend verworfen wurde? Der hier zitierte Bund war ja an Bedingungen geknüpft und der bedingungslose Bund mit Abraham bezieht sich ja laut Galater 3 letztendlich auf den einen Nachkommen und allen, die „in ihm“ sind. Dieser Nachkomme kommt dabei aus dem Hause Juda (wie ja auch im 1. Mose 49 angekündigt). Von daher darf zumindest hinterfragt werden, ob z.B. Hesekiel 37 nicht evtl eine andere Vereinigung im Blick hat, als die von Süd- und Nordreich. Endgültig werden wir das aber sicher erst dann wissen, wenn die Endzeit gekommen ist … Und dann interessiert uns das wahrscheinlich kaum noch.

  • Festzuhalten bleibt: beharrlicher Ungehorsam und Missachtung Gottes führt ins Verderben.
  • Ich preise den Herrn für Seine Gnade, dass ER mir ein Herz geschenkt hat, das IHM gefallen will und, dass ER mich versiegelt hat mit Seinem Heiligen Geist – so dass ich trotz meiner immer noch recht präsenten Sündennatur bei ihm sicher geborgen sein darf.

Kapitel 5 beginnt in den ersten Versen mit einer ganz bekannten Christus-Prophetie.

Dabei betont Gott, dass ER seinen Hirten senden wird und dieser aus Bethlehem kommen wird.

Zuvor kommt jedoch noch eine Zeit des Leidens, und erst danach wird Seine Herrlichkeit die Welt erfüllen.

  • In gewisser Weise ist dies nun geschehen.

Das babylonische Exil war eine Zeit des Leidens für Michas Zuhörer (Juda) und jetzt wird die Herrlichkeit des Herrn aller Welt verkündet. Und doch gibt es hier natürlich auch eine zukünftige Perspektive.

  • Noch gibt es Leid und das wird noch weiter zunehmen, bevor dann der HERR wiederkommt, er alle seine Feinde besieht und mit Seiner Herrlichkeit alle Welt erfüllen wird.

In dieser Zwischenzeit tut Gott genau das, wovon Micha in den Verse 6-8 zeugt: Er gebraucht einen gläubigen Überrest, der dieser Welt zum Segen werden soll und dem Niemand wehren kann.

  • Diese Verheißung gilt auch uns. Auch wenn wir Leid und Widerstand erfahren, so sind wir letztendlich doch sicher geborgen in Gottes Hand (Röm 8,31ff).

Letztendlich wird Gott alle seine Feinde vernichten und das Ausrotten, was ihm Konkurrenz macht: sowohl den Götzendienst in unseren Herzen wie auch die äußeren Feinde.

In Kapitel 6 ruft Micha sein Volk zu einem ihm wohlgefälligen Gottesdienst. Dabei hören wir in den Versen 6-7 eine Stimme, die durch Fragen deutlich macht, dass wir niemals gut genug für Gott sein können. Was können wir sündige Menschen schon tun, um mit dem Heiligen Gott im Reinen zu sein.

Vers 8 gibt uns die Antwort auf diese Frage: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Die zweite Hälfte des Kapitels zeigt uns, dass Juda diesen Aufruf nicht angenommen hat. Und so kommt Gottes Urteil und seine Strafe über das Volk.

  • Auch wir hätten diese Strafe verdient. Aber jeder der glaubt darf wissen, dass Jesus diese Strafe für uns getragen hat und perfekt erfüllt hat, was der Herr in Vers 8 fordert!

In den ersten 7 Versen des 7. Kapitels hören wir eine letzte Klage über die Gottlosigkeit in Juda. Wie schon in Kapitel 1 sehen wir hier, dass Micha darunter leidet.

  • Das sollte uns herausfordern uns zu fragen, wie es uns mit der Gottlosigkeit um uns herum geht?
  • Stellen wir uns ihr mutig entgegen?

Doch das Buch endet nicht mit der Klage, sondern führt uns hin zur Hoffnung auf unseren barmherzigen und gnädigen Gott. Die Demütigen und Gottesfürchtigen werden erleben, dass Gott sie in Liebe annimmt. Ihre Gebete werden erhört werden und Gott wird sich all derer erbarmen, die sich IHM in Buße und im Glauben zuwenden.

Und so endet das Buch mit dem großartigen Lobpreis: „18 Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erläßt die Schuld denen, die übriggeblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!  19 Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.  20 Du wirst Jakob die Treue halten und Abraham Gnade erweisen, wie du unsern Vätern vorzeiten geschworen hast.“

Micha war ein Zeitgenosse von Jesaja, der sowohl dem Nordreich Israel, wie auch dem Südreich Juda gepredigt hat. Dabei klagt er vor allem die Gottlosigkeit in Juda (Jerusalem) an.

Die Gottesdienste im Tempel ehren nicht mehr Gott, sondern sind eine Vermischung von Religiosität mit Elementen, die Gott nicht ehren. Deshalb kündigt Micha das Gericht Gottes an. Die Assyrer werden Samarien (Israel) zerstören und dann auch nach Juda kommen und dort einige kleine Städte westlich von Jerusalem besiegen.

Gott ruft die Menschen durch Micha dazu auf, auf sein Wort zu hören. Doch diese wollen den Ruf zur Buße nicht hören. Das macht Micha tief betroffen – so dass er „klagt und heult“ … und auch das offenbart uns etwas darüber, wie Gott selbst die Sünden der Menschen sieht. Es lässt Gott nicht kalt, wenn wir gegen seinen guten Willen handeln.

  • Möge der Herr uns Gehorsam schenken und die Bereitschaft, auf sein Wort zu hören.
  • Und möge ER uns ebenso betroffen machen, über die Sünden um uns herum, so dass auch wir die Menschen mutig zur Umkehr aufrufen, auf dass nach vielen gerettet werden.

In Kapitel 2 ist eine scharfe Kritik an den Leitern im Volk. Sie missbrauchen ihre Stellung und beuten die Armen und Schwachen aus. Micha warnt, dass Gott sie genauso behandeln wird, wie sie die Schwachen und Armen behandeln. Doch seine Warnungen werden nicht ernst genommen. Die Leiter haben ein Gottesbild, in dem es keinen Platz für einen richtenden Gott gibt.

  • Ich befürchte, dass das auch heute oftmals der Fall ist. Die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes wird heruntergespielt und stattdessen hat man sich einen Kuschel-Jesus erdacht, der uns liebt und immer geduldig ist und vergibt und keine Erwartungen an uns hat.
  • Natürlich ist unsere Erlösung aus Gnade allein … aber wer ein solches Gottesbild hat und letztendlich den Willen Gottes ignoriert, der muss sich fragen lassen, was genau er damit meint, wenn er sagt, dass er an Jesus (bzw Gott) glaubt.

Doch Micha ist auch ein Prophet mit einer frohen Botschaft. Die letzten beiden Verse weisen unseren Blick hin auf den kommenden Hirten und Herr – auf Jesus!

In Kapitel 3 finden sich nochmals scharfe Worte gegen die Führer in Israel. Sie beuten diejenigen aus, denen sie dienen sollten und die Propheten sagen das, was die Reichen hören wollen. Unrecht und Korruption regieren.

In Vers 8 erklärt Micha seinen Auftrag: „Ich aber bin voll Kraft, voll Geist des HERRN, voll Recht und Stärke, daß ich Jakob seine Übertretung und Israel seine Sünde anzeigen kann.“

Und genau das tut er dann auch und so verkündet er das kommende Gericht über Juda/Jerusalem.

  • Uns sollten diese Worte herausfordern. Sind wir gerecht? Haben wir Acht auf die Armen und besonders schutzbedürftigen? Sagen wir treu das, was Gott zu sagen hat, ganz egal mit wem wir reden?

Nach den harten Gerichtsreden zuvor, lesen wir in Kapitel 4 wieder hoffnungsfrohe Worte. Nach dem Gericht wird Gott sein Volk wiederherstellen. Sein Zorn bleibt nicht für immer bestehen. Der gläubige Überrest wird erleben, dass Gott sich ihrer wieder erbarmen wird.

Das ist die Zuversicht für die Gläubigen damals in Israel genauso wie für uns hier und heute. Und wir dürfen dabei zurücksehen auf das 1. Kommen Jesu und zugleich vorausschauen in die Zukunft, hin zu seiner Wiederkehr.

Kapitel 4 hat wohl Beides im Blick. Manches ist schon geschehen … doch vollkommen wird das Friedensreich erst bei seiner Wiederkehr aufgerichtet werden.

  • Und darauf dürfen wir uns freuen … gerade auch in Zeiten, in denen das Leben für Gott mal schwer sein mag.

Nach den Christus-Verheißungen der ersten 7 Verse lesen wir Gerichtsworte über das Nordreich Israel mit dem Refrain: „BEI ALL DEM LÄSST SEIN ZORN NOCH NICHT AB, SEINE HAND IST NOCH AUSGERECKT.“

Der Zorn Gottes über Sünde ist real … so sehr Gott ein Gott der Liebe ist, so real ist eben auch sein Zorn und wir tun gut daran, beides zu erkennen. Israel hatte Gott zu einem Kuschelgott gemacht und war ihm untreu geworden. Das hatte genauso Konsequenzen, wie das böse Treiben der Assyrer, durch die Gott das Nordreich richten ließ.

  • Doch wir dürfen wissen, dass Gottes Zorn in Christus getilgt wurde und wir ihn nicht mehr fürchten müssen, wenn wir durch den Glauben zu Christus gehören.

Die ersten 4 Verse von Kapitel 10 sind eine Fortsetzung der Gerichtsworte aus Kapitel 9, die in Vers 4 mit dem Refrain enden, der schon in Kap. 9,11; 16; 20 zu hören war. Diese Worte gelten Israel.

Ab Vers 5 bis verkündet der Herr dann sein Urteil über die Assyrer. Diese wurden zwar vom HERRN gebraucht, um Israel zu strafen, aber sie sollten sich niemals einbilden, dass sie irgendetwas selber tun könnten, wenn der HERR das nicht zugelassen hätte.

  • Das ist sicher ein Denkfehler und eine Sünde, derer auch wir uns immer mal wieder schuldig machen.
  • Vor allem aber sehen wir hier, wie der HERR alles lenkt und selbst die Bösen & das Böse benutzt, um seinen Plan auszuführen.

Ab Vers 20 hören wir dann Worte der Hoffnung. Gott ist eben auch ein Gott der Gnade und Barmherzigkeit, der nicht auf ewig zornig bleibt. Und so greift ER ein und rettet einen Überrest aus Israel – und zwar so, wie ER auch heute noch rettet, durch Bekehrung hin zu Gott.

  • Wenn auch die Erwählung Israels bedingungslos war, so ist die Rettung eben auch immer von Bekehrung abhängig – oder in anderen Worten, die Erwählten erkennt man daran, dass sie sich dem HERRN zuwenden.

Im Fortgang sehen wir dann Gott als den HERRN, der himmlischen Herrscharen, der stärker ist, als alle Nationen und bei dem sich die Seinen immer sicher geborgen wissen dürfen.

Zu Beginn von Kapitel 11 lesen wir vom Geist-erfüllten Nachkommen Davids, mit dem ein großes Friedenreich kommen wird. An dem Tag werden die Gläubigen aus allen Nationen zum Herrn kommen. Manche Ausleger sehen hier einen Hinweis auf ein zukünftiges 1000jähriges Reich, andere eher das ewige Reich Gottes. Ich tendiere zu letzterem … auf jeden Fall habe ich die Zuversicht, eines Tages in diesem Friedensreich leben zu können.

  • Und diese Zuversicht darf jeder haben, der auf den reis aus dem Stamm Isais vertraut. Wenn er – Jesus – wiederkommt, wird alles Leid ein Ende haben.
  • Dann werden alle Gläubigen den HERRN in seiner Herrlichkeit sehen werden.
  • Und dann wird die ganze Welt von seiner Herrlichkeit erfüllt sein und alles Leid und aller Streit (selbst der in der Tierwelt) wird dann ein Ende haben!

Kapitel 12 ist der Abschluss des ersten Teils des Jesaja-Buchs. In diesem Lobpreis wird der Herr für Sein Heil gepriesen. Es ist ein Lobpreis, in den wir in gewisser Weise heute schon einstimmen können. Andererseits kommt er im Kontext der Worte über das zukünftige Friedensreich. Aber letztendlich ist es ja aus AT Sicht oft auch so, dass der Tag des Herrn den Zeitraum von Jesu Geburt bis zu seiner Wiederkehr umfasst.

  • Auf jeden Fall dürfen wir jubilieren, dass der Herr nicht ewig zornig geblieben ist und wir IHN als den Herrn unseres Heils kennen.