Nach den hoffnungsfrohen Worten über das, was Jerusalem einst sein soll, geht der Blick nun wieder zurück, auf die damalige Situation und das bevorstehende Gericht. Mit diesem Kapitel endet dann auch der Vorspann, der uns einführt in die Situation, in die hinein Jesaja seinen berufen wird, wovon dann in Kapitel 6 berichtet wird.

Gott spricht die Sünden Judas in poetischer Form und doch zugleich sehr direkt an. Er gebraucht das Bild vom Weinberg und beschreibt, wie er alles getan hat, damit dieser Weinberg (sein Volk) gute Frucht bringt. Und doch geschieht das Gegenteil. Satt „Rechtsspruch“ und „Gerechtigkeit“ muss der Herr mit ansehen, wie Juda „Rechtsbruch“ und „Schlechtigkeit“ tut. (V.7)

Ab Vers 8 erklärt der HERR dann durch sechs „Weh“-Rufe, in welcher Weise Juda ihm Untreu geworden ist.

  • Dabei sehen wir deutlich, dass der HERR für alles steht, was gut und richtig und schön ist und eben gegen alles steht, was schlecht und falsch und abscheulich ist.

Ab Vers 25 lesen wir dann schließlich von Gottes Zorn über die Sünde und vom Gericht als logische Konsequenz.

  • So schrecklich diese Worte klingen, so wichtig ist es doch, das zu hören. Gott ist immer der Gleiche und sein Zorn über Gottlosigkeit und Sünde ist real. Eines Tages wird das Gericht kommen, dass durch die Assyrer und Babylonier nur andeutungsweise kam. Und die einzige Hoffnung ist dann gerade bei Gott zu finden.
  • So sollten wir Menschen zur Buße und zum Glauben rufen, auf das sie nicht Gottes Zorn, sondern seine Gnade und ewige Liebe erfahren!

In Kapitel 6 bekommen wir einen großartigen Einblick in die Herrlichkeit und die Heiligkeit Gottes. Jesaja hat diese Vision und in Anbetracht der Heiligkeit Gottes überkommt ihn größte Gottesfurcht. „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.“

  • Ich kann aufgrund meines Bekehrungserlebnisses zumindest ein klein bisschen von dem nachempfinden, was Jesaja hier erlebt. Das ist lebensverändernd, weil es unser Gottesbild revolutioniert. Das umso mehr, wenn man dann noch erlebt, wie Gott dann seine Gnade verheißt.

Jesaja erlebt hier die Gnade Gottes, durch die er Schuldvergebung erfährt und seine Sünden gesühnt werden. Das setzt ihn dann zum Dienst frei … und so ist er bereit, sich von Gott senden zu lassen: „Hier bin ich, sende mich!“

  • Das wünsche ich uns allen, dass wir uns von Gott senden lassen.

Gleichzeitig sehen wir hier dann auch sofort, dass es kein Zuckerschlecken ist, als Gottes Bote in die sündige Welt gesandt zu sein. Und Jesaja bekommt dann auch noch von Gott gesagt, dass seine Worte kein Gehör finden werden … das erinnert an Jesu Erklärung, warum er in Gleichnissen spricht – das war ja Teil des Textes aus Lukas 8, den ich an Sylvester gepredigt habe. (Da bin ich allerdings kaum darauf eingegangen)

  • Ganz offensichtlich verfolgt Gott größere Ziele und gebraucht dazu Dinge, die uns im ersten Moment keinen Sinn zu machen scheinen.
  • Im Bezug auf Jesu Gleichnisse kann man evtl daran denken, dass gerade der Unglaube vieler Menschen dazu geführt hat, dass 1) Jesus tatsächlich ans Kreuz geschlagen wurde und 2) dass das Evangelium zu den Heiden kam.
  • Ich denke, dass wir hier einfach darauf vertrauen sollten (und dürfen), dass Gott immer gute Ziele verfolgt, auch wenn wir sein Handeln nicht immer verstehen.

In Kapitel 7 sehen wir dann, wie Jesaja den König von Juda (Ahas) zum Glauben an Gott ruft. Ahas vertraut auf militärische Allianzen doch Gott erklärt ihm durch Jesaja, dass diese Allianzen nicht funktionieren werden.

  • Auch das ist uns sicher nicht fremd. Wie oft machen wir unsere Pläne ohne Gott nur um das feststellen zu müssen, dass wir die Dinge nicht im Griff haben.
  • Möge der Herr uns da immer wieder die Weisheit und Demut geben, auf ihn zu vertrauen.

Gott bietet Ahas dann ein Zeichen zur Glaubensstärkung an, das dieser scheinheilig ablehnt. Doch Gott gibt ihm dennoch das Zeichen des Immanuel. Wir dürfen heute wissen, dass Jesus die völlige Verkörperung dieses Zeichens ist. Doch es erscheint plausibel davon auszugehen, dass auch Ahas schon eine (geringere) Erfüllung dieser Zusage erleben durfte.

Am Ende des Kapitels wird dann deutlich, dass die Allianzen von König Ahas scheitern. Assyrien wird sich gegen Juda wenden und auch Ägypten wird Juda unter Druck setzen.

In Kapitel 8 lesen wir dann von der Geburt des Propheten-Sohns. Dieser kommt als ein Zeichen des kommenden Gerichts über Israel & Syrien und somit eben auch als Verheißung der kommenden Rettung Judas vor der Syrisch-Israelitischen Allianz.

Die Machthaber in Juda sehen darin den Erfolg ihrer eigenen Strategie der Kooperation mit Assyrien – doch dann müssen sie erleben, dass die Assyrer die viel größere Bedrohung sind.

In der zweiten Hälfte des Kapitels sehen wir dann, dass Jesaja trotz aller Ankündigungen des kommenden Gerichts Gott treu und voller Zuversicht bleibt, während Viele weiter nicht nach Gott fragen und auf ihn vertrauen.

  • Doch das ist genau das, wozu Jesaja Juda – und indirekt auch uns – aufruft. Wir sollen und dürfen auf Gott vertrauen, der die Seinen nicht für ewig leiden lassen wird – denn er ist ein Gott des Heils!

Gleich zu Beginn erfahren wir, dass der Prophet Jesaja in eine konkrete historische Situation hinein spricht / schreibt. Das gilt es bei ihm und bei allen Propheten zu bedenken. Jesajas an das Volk Israel, bzw an Juda und vor allem an Jerusalem gerichtete Worte lassen sich nicht immer unmittelbar auf uns übertragen. Aber das, was Jesaja über Gottes Charakter lehrt gilt natürlich auch heute und für alle Zeit.

Wir erfahren wann Jesaja seinen Prophetendienst versah „Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda.“ Das war grob zwischen 740-700 v.Chr. und damit ungefähr 200 Jahre nachdem das Volk Gottes nach dem Tod Salomos in das Nordreich Israel und das Südreich Juda geteilt wurde.  Während der Zeit Jesajas wurde das Nordreich Israel 722 v.Chr. durch die Assyrer besiegt und durch Deportation und Volksvermischung in gewisser Weise ausgelöscht.

Ab Vers 2 kommt dann die Anklage gegen Juda. Juda hat sich von seinem Schöpfer und Herrn abgewandt und ist geworden wie Sodom und Gomorrah. Doch inmitten der Anklage gibt es immer mal wieder kleine Hoffnungsschimmer.

So z.B. in Vers 9: „Hätte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übriggelassen, so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra.“

Interessant ist, dass die Klage an Himmel und Erde adressiert ist, so als ob Gott die ganze Schöpfung darauf hinweist, wie untreu sein Volk geworden ist. Und zugleicht betont er, wie viel Geduld er hat und wie bereit er ist, seinem Volk zu vergeben.

Ab Vers 10 wird dann deutlich, dass das Volk aber weiter religiöse Handlungen vollbringt. Die Opfer werden weiter gebracht und evtl dachte das Volk, dass es Gott treu dient. Aber das war eben nur ein äußerer Gottesdienst. Ihre Herzen hatten sich längst von Gott abgewandt und im Prinzip hatten sie Gott fast vollständig vergessen.

  • Eine solche Religiosität gefällt dem Herrn nicht!

Doch auch auf diese Anklage folgen Worte, die Hoffnung geben und zeigen, dass Gott bereit ist, gnädig zu sein: „So kommt denn und laßt uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden.  19 Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.“

Ähnlich ist dann auch der dritte Abschnitt ab Vers 22. Hier kündigt der Herr sein Gericht an … doch auch das ist nicht ohne Hoffnung. Gottes Gericht wird für einige zur Läuterung und Befreiung werden.

  • Aus der Geschichte wissen wir, dass dieses Gericht 587 v.Chr. über Juda kam … und wir wissen, dass das endgültige Gericht noch bevorsteht.
  • Err H

 

  • Auch heute noch ist Gott heilig und möchte, dass wir ihn als unseren Schöpfer und den heiligen Herrn anerkennen. Er möchte auch heute noch unsere Herzen und nicht einfach sinnentleerte rituelle Religiosität. Und Er ist immer noch geduldig und gnädig und bereit uns zu vergeben, wenn wir uns ihm zuwenden.
  • Möge das Neue Jahr davon in unserem Leben geprägt sein!

Kapitel 2 beginnt mit sehr hoffnungsfrohen Worten für eine gute Zukunft. Ab Vers 6 wird dann aber wieder die Schuld Judas herausgestellt und das Gericht Gottes angekündigt.

Der „Tag des Herrn“ ist also ein Tag des Gerichts über die Gottlosigkeit und doch gleichzeitig eben auch ein Tag des Heils für Gottes Kinder.

  • Was Gott uns hier vor Augen führt ist, dass wir ihn zugleich fürchten und lieben sollen. Wir sollten unsere Herzen erforschen und erkennen, dass wir seine Gnade brauchen … und uns dann IHM zuwenden und darauf vertrauen, dass Er uns gnädig sein wird.

Die ersten 15 Verse des 3. Kapitels sind eine Rede des „Herrn Zebaoth“, der Juda erklärt, dass er die menschlichen Leiter vernichten wird. Juda vertraut zu sehr auf seine Leiter und Juda wird erfahren, wie wenig diese vermögen.

  • Das ist ja etwas, das Gott immer mal wieder tut. Dinge, auf die wir uns zu sehr verlassen, werden von ihm genommen, um uns zu zeigen, wer wirklich HERR ist.

Im Fortgang des Kapitels verkündet der Herr dann weiterhin, dass er nicht nur die Leiter entfernen wird, sondern auch den Schmuck der Frauen.

Das Volk war viel zu stolz und bedacht auf Äußerlichkeiten. Das war ja auch schon Teil der Anklage in Kap. 1 & 2.

  • Der Herr hat sicher nichts gegen gutes Aussehen und schöne Kleidung. Aber wenn wir unsere Identität darin finden und uns das zu wichtig wird, dann kann das schnell zum Götzendienst werden.

Vers 1 von Kapitel 4 gehört ziemlich eindeutig noch zu Kapitel 3, da es immer noch um die Frauen geht, von denen ja in der zweiten Hälfte von Kap. 3 die Rede war. Ab Vers 2 lesen wir dann wieder hoffnungsfrohe Worte, die ähnlich wie der Abschnitt zu Beginn von Kap. 2 einen Blick in die Zukunft gewährt. Bei allem Gericht über Juda und Jerusalem wird es doch einen Überrest geben. Der wird hier mit den Worten beschrieben: „Und wer da wird übrigsein in Zion und übrigbleiben in Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem.“

  • Hier lesen wir einige sehr bedeutende Aussagen. Die, die übrigbleiben sind die, die zum Leben aufgeschrieben sind. Vielleicht kann man das auch anders auslegen aber für mich klingt das sehr eindeutig danach, dass Gott die bewahrt und rettet, die er auserwählt hat.
  • Und die, die dann übrigbleiben, werden HEILIG heißen.

IHR LIEBEN: diese großartige Zusage gilt auch uns! All die, die der Herr allein aufgrund seiner souveränen Gnade durch den Glauben gerettet hat, heißen „Heilige“!

  • So werden die Gläubigen immer wieder in den NT Briefen bezeichnet und so dürfen auch wir uns bezeichnen lassen.
  • Noch sind wir Heilige, die noch nicht komplett heilig leben … aber eines Tages werden wir in allen Belangen heilig sein.
  • Diese Zusage sollte uns, genauso wie die Gläubigen zur Zeit Jesajas, Hoffnung geben und frohmachen.

In Kapitel 10 wird uns nochmals deutlich vor Augen geführt, wie gottlos Israel geworden ist. Anstatt sich Gott zuzuwenden, trauern sie den Götzenopfern aus Beth Awen nach und anstatt in Buße vor Gott zu treten, rufen sie fatalistisch nach einem schnellen Tod (V.8).

Ab Vers 12 ruft Hosea Israel zur Umkehr und erklärt das Leid als Konsequenz der Sünde.

  • Möge der HERR uns immer schnell bereit zur Buße machen!

Kapitel 11 ist sehr ermutigend, denn es offenbart uns unseren gnädigen und barmherzigen Gott, der sich seinem Volk voller Mitleid zuwendet. Das ist GNADE!

  • Und genau das durften und dürfen wir erleben. In Jesus Christus kam Gott zu uns, anstatt uns nach unseren Werken zu richten. Und durch JESUS haben wir jeden Tag neu Zugang zum Gnadenthron und brauchen das Gericht Gottes nicht zu fürchten!

Vers 1 wird ja in Matthäus 2 zitiert. Das verwundert – vor allem, wenn man diesen Vers hier im Kontext liest. Das ist ja erst mal gar keine Prophetie, sondern eine Rückschau auf den Auszug Israels aus Ägypten. Doch das Ereignis selbst war prophetisch, da es typologisch für das Werk Jesu geschah. Das mag für manches jetzt schwer nachvollziehbar sein – aber wir tun gut daran zu bedenken, dass das ganze AT auf Jesus hinweist und so ist der Exodus eben auch ein Schatten der viel größeren Rettung, die Jesus dann bewirkt hat. Jesu Rückkehr aus Ägypten ist dabei ein Hinweis darauf, dass Jesus das tun wird, was Israel hätte tun sollen … das sehen wir dann ja direkt nach Mt 2 im Bericht über Jesu Versuchung nach der Taufe … auch das erinnert ja an Ägypten, das nach dem Durchzug durch das Wasser des Schilfmeers in der Wüste versucht wurde.

In Kapitel 12 sehen wir nochmals, wie tief Israel in seinen Lügen und seinem Selbstbetrug verstrickt ist. Anstatt sich Gott zuzuwenden und aus der Geschichte Jakobs zu lernen, verharren sie in ihren Sünden.

  • Auch das erleben wir ständig. Die gute Evangeliumsnachricht wird verworfen und Menschen suchen Hilfe und Erfüllung an anderen Orten.
  • Da bleibt uns nur zu rufen: Herr erbarme Dich!

Der Prophet Hosea endet so, wie viele andere Propheten auch. In Kapitel 13 wird nachmals die Anklage zusammengefasst. Israel hat sich Götzen zugewandt, obwohl doch nur Gott allein retten kann. Obwohl Gott voller Geduld und Barmherzigkeit ist, tut Israel (zumindest vorerst) keine Buße. Und so stehen am Ende dieses Kapitels nochmals harte Gerichtswort.

Doch das ist nicht das letzte Wort.

In Kapitel 14 kommt ein letzter Aufruf an Israel, umzukehren. Und dann kommen großartige Zusagen, die durchblicken lassen, dass Gott darum weiß, dass sich Viele Gott zuwenden werden. Wer das tut, wird reichen Segen ererben.

  • Und diese Zusagen gelten auch uns.
  • Wir durften erleben, wie Gott uns zu sich gerufen hat. Schon im Hier und Jetzt erleben wir den Segen, als Gottes Kinder leben zu können. Und doch weisen uns die Segenszusagen der Bibel immer vor allem auch auf die Ewigkeit hin. Dann werden wir die Fülle haben und in völliger Harmonie mit unserem guten Gott leben.

Das ist die Perspektive für alle, die Buße tun. Denn unser Gott ist voller Geduld und Gnade und tut, was Er verheißen hat!

Zu Beginn von Kapitel 6 scheint es so, als täte Israel Buße. Aber nicht alles, was wie Buße klingt und aussieht ist tatsächlich Buße. Das macht Gott hier ganz deutlich. Was wir hier sehen ist wohl eher ein Bereuen der Konsequenzen der Sünde als eine wirkliche Herzensänderung und Umkehr.

  • Doch das ist es, was Gott will … damals wie heute … keine Opfer, sondern Liebe und ein Streben nach der Erkenntnis Gottes, die dann tätig wird.

Ab 6,7 kommt dann nochmals eine krasse Zusammenfassung der Untreue und der radikale Sünden Israels.

  • Möge der HERR uns helfen, IHN immer im Blick zu haben, so dass wir IHM treu bleiben. Und lasst uns den HERRN preisen, dass ER uns treu ist, selbst da wo wir untreu geworden sind.

Die Anklage gegen Israel wird in Kapitel 7 fortgesetzt. Dabei bringt Gott hier gleich vier Gleichnisse, durch die ER betont wie gottlos, dumm, blind und böse Israel ist. Sie merken gar nicht, wie schlimm ihr Handeln ist und sie suchen Hilfe bei Mächten, die ihnen nicht helfen können. Denn der Herr wird dem bösen Treiben ein Ende machen und das Volk zur Rechenschaft ziehen.

  • Möge der Herr uns die Weisheit geben mit IHM zu leben und Hilfe und Schutz bei IHM zu suchen.

In Kapitel 8 betont Hosea weiter, dass Israel zwar ab und an behauptet, zu Gott zu gehören, doch ihre Taten offenbaren den Unglauben.

Anstatt den von Gott eingesetzten König zu ehren, hat sich Israel eigene Könige gesucht. Anstatt Gott anzubeten, haben sie sich Götzen gemacht. Und Gottes Gebote übertreten sie ständig.

Bei all dem reden sie aber wohl noch recht fromm daher. Doch Gott legt keinen großen Wert auf Lippenbekenntnisse. Wahrer Glaube offenbart sich im Leben und da wird sichtbar, wie gottlos Israel ist.

  • Das darf uns herausfordern, denn auch wir geben uns immer mal wieder falschen Herrn und unseren Götzen hin und missachten die göttlichen Gebote.
  • Mir wird immer wieder deutlich, wie sehr ich auf Gottes Gnade angewiesen bin, die uns in Jesus Christus erreicht hat.

Und auch in Kapitel 9 lesen wir Worte des Gerichts. Obwohl Gott das Volk in seiner Gnade zu seinem Volk gemacht hatte und in viel Geduld mit ihm hatte, hat sich Israel immer wieder von ihm abgewandt. Das wird Gott letztendlich nicht akzeptieren.

Wir sehen hier, wie sehr wir darauf angewiesen sind, dass Gott mehr für uns tut, als uns zu lieben und geduldig mit uns zu sein. Wir brauchen neue Herzen … eine Wiedergeburt.

  • Gott sei Dank für dieses Geschenk. Nur so werden wir ihn wahrhaft erkennen und Ihm treu bleiben.

Der Prophet Hosea versah seinen Dienst noch vor dem Zerfall des Nordreichs Israel

in der Mitte des 8. Jhdts vor Christi Geburt. In diesem Buch lesen wir von Gottes großer, bedingungsloser Liebe, die er trotz unserer Sünden und trotz Seines gerechten Zorns über unsere Sünde, für uns hat.

In Kapitel 1 illustriert der Herr seine große Liebe für sein untreues Volk, indem er Hosea den Auftrag gibt, eine Prostituierte zu heiraten. Dabei soll Hosea quasi Gottes Rolle einnehmen. Auch seine Kinder haben symbolische Bedeutung, da ihre Namen etwas über Israel aussagen.

Gott lässt Hosea dabei von Anfang an klar wissen, dass die Dinge in seinem Leben Botschaften für Israel sind. Das muss schon sehr krass gewesen sein. Doch gleichzeitig ist es faszinierend, wie Gott uns durch Hosea zeigt, wie wir IHN behandeln (bzw wie Israel es damals tat … aber wir sind ja nicht zwingend viel besser) … und, dass ER uns trotzdem weiter liebt.

  • IHR LIEBEN: darüber sollten wir nachdenken. So viel Liebe! Solch bedingungslose Liebe! So viel Geduld … so viel Gnade!
  • Preis den Herrn!!!!!!

In Kapitel 2 lesen wir davon, wie Hosea seine Klage gegen seine untreue Frau vorbringt. Das ist natürlich ein Abbild davon, wie Gott Menschen sieht, die sich von Ihm abgewandt haben. Doch vor allem ist es ein Ruf an das Volk, zu Gott zurückzukehren. Dahinter steckt die Überzeugung, dass der gerecht richtende Gott einen Weg finden wird, denen Gnade zu erweisen, die zu ihm umkehren. Hosea glaubt also in gewisser Weise an das Evangelium, bevor dieses in Christus vollständig offenbart wird.

Im Fortgang lesen wir aber auch, dass Hoseas Ehefrau Gomer nicht versteht, wie treu ihr Ehemann für sie gesorgt hat … genauso wie Israel (und oftmals auch wir) übersah (übersehen), wie treu der HERR für Israel (uns) sorgt.

Ab Vers 16 sehen wir dann ein Bild davon, wie Gottes Treue die Untreue seines Volks überwindet. Das darf uns Ermutigung sein, wenn wir mal gegen Gott gehandelt. Der Weg zurück steht offen. Und gerade weil der HERR so treu und gut ist, sollten wir immer wieder zu ihm kommen und immer mehr mit ihm und für ihn leben.

Das kurze 3. Kapitel bildet den Abschluss des ersten Teils des Buchs. Gott ruft Hosea dazu auf, seine Frau wieder anzunehmen und zeigt damit, was er für sein untreues Volk tun wird. Doch wir lesen hier auch, dass dies keine intime Beziehung sein wird.

Der Herr erklärt damit, wie er sich einerseits seines Volkes annehmen wird und doch zugleich eine Zeit bevorsteht, in der die Beziehung zum Herrn noch nicht in Ordnung sein wird.

Doch das Kapitel endet mit einer frohen Botschaft. Eines Tages wird die Beziehung wieder heil sein.

Genau dazu würde der Herr dann in Jesus Christus zu seinem Volk und in diese Welt kommen. Und so dürfen wir wissen, dass wir durch den Glauben bei Gott schon liebende Annahme gefunden haben. Und wir dürfen wissen, dass der HERR eines Tages als der Bräutigam wiederkommen wird, und dann wird unsere Gemeinschaft mit dem Herrn vollkommen ungetrübt sein.

  • Darauf dürfen wir uns schon freuen.

In Kapitel 4 kommen harte Worte. Gott klagt Israel an. Das Volk, samt der Priester, wird gerichtet werden. Gott lässt sich den Götzendienst und die Gottlosigkeit nicht auf ewig gefallen.

Ab Vers 4 lesen wir dann, dass die Priester und Propheten als geistliche Leiter in besonderer Weise angeklagt und zur Rechenschaft gezogen werden.

  • Dies gilt ja auch heute noch, wie wir in Jakobus 3,1 sehen.

Gerade deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass ich immer wieder von Gemeindemitgliedern höre, dass sie für uns Älteste beten. Das brauchen wir – denn nur mit Gott Hilfe werden wir so leben, lehren und leiten, wie es IHM gefällt und gut für SEINE Gemeinde ist.

In den ersten Versen von Kapitel 5 lesen wir die Fortsetzung der Anklage gegen die Priester und das Königshaus des Nordreichs Israel, das auch Ephraim genannt wird.

Ab 5,8 folgt auf die Anklage das Gericht. Dabei richtet sich das Gericht sowohl gegen das Nordreich Israel, wie auch gegen das Südreich Juda.

Im letzten Vers dieses Kapitel kündigt der Herr an, dass inmitten des Gerichts eine Umkehr stattfinden wird: „15 Ich will wieder an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen; wenn’s ihnen übel ergeht, so werden sie mich suchen“

  • Das ist auch für uns recht typisch. Not lehrt beten (was ja eine Form der Hinwendung zu Gott ist).
  • Die Frage ist dabei, ob wir aus tiefstem Herzen unsere Sünde erkennen und uns davon ab- und dem Herrn zuwenden ODER ob wir primär die Konsequenzen der Sünde bereuen. Das ist keine wahre Buße und führt letztendlich bestenfalls dazu, dass wir den sündigen Begierden unserer Herzen beim nächsten Mal einfach etwas anders folgen, in der Hoffnung, dass die Sünde da keine Konsequenzen hat.
  • Hier brauchen wir alle immer wieder Gottes Hilfe, denn wahre Buße ist immer etwas, das der Geist Gottes in uns wirken muss.

In Fortsetzung der Wehe-Worte lesen wir in den ersten sieben Versen Anklagen Gottes wegen der Sorglosigkeit und dem Schwelgen im Überfluss inmitten des angekündigten Gerichts. Doch das Ignorieren des kommenden Gerichts ist fatal.

Ab Vers 8 verkündet Amos das kommende Gericht nochmals in aller Deutlichkeit.

  • Im 2. Petrus 3 lesen wir ähnlich warnende Worte, die noch klarer in unsere Zeit sprechen und verdeutlichen, dass das einfache Ausblenden des kommenden Gerichts nie eine gute Idee ist.
  • Von daher tun wir gut daran, die Ermahnungen der Propheten zu hören und uns zu fragen, in welchen Bereichen wir uns von Gott entfernt haben … und dann sollten wir wieder zu IHM hin umkehren.

Mit Kapitel 7 beginnt der letzte Teil des Buchs Amos. Nun sieht Amos Visionen des kommenden Gerichts. Nach den ersten beiden Visionen tritt Amos noch für das Volk ein und tatsächlich lesen wir, dass der HERR vom angekündigten Gericht ablässt. Wir sehen also, dass der HERR langsam zum Zorn ist und bereit ist, dem Volk mit Barmherzigkeit zu begegnen. ABER auch Gottes Geduld hat ein Ende. Das erkennt Amos dann bei der dritten Vision des kommenden Gerichts. Nun versucht er gar nicht mehr, den HERRN umzustimmen.

Ab Vers 10 sehen wir dann, wie korrupt Israel ist. Der Prophet Amazja spielt eine zwiespältige Rolle und letztendlich will er, dass Amos verschwinden und schweigen soll. Dabei scheint er völlig zu verkennen, dass Amos ja nur ein Bote Gottes ist.

  • Das war ja überhaupt eigentlich immer das Problem im Umgang mit den Propheten und leider ist es auch heute oft noch zu beobachten: da wo Gottes Worte klar und deutlich verkündet werden, wird es immer auch Menschen geben, die diese Worte nicht hören wollen und sich dann gegen die Boten stellen.

Das fand seinen Höhepunkt, als die Menschen sogar Gottes eigenen Sohn ablehnten und ihn zum Verstummen bringen wollten.

  • Wir dürfen dankbar sein, dass der HERR weiter so geduldig ist und vor allem dürfen wir dankbar dafür sein, dass ER uns Herzen gegeben hat, die er empfänglich für sein Wort gemacht hat.
  • Möge der HERR uns davor bewahren, unsere Herzen zu verhärten, sondern es schenken, dass wir seine Worte an uns heranlassen, so dass ER uns durch seinen Geist immer wieder zur Buße leiten kann, wenn wir vom guten Weg abgekommen sind.

Zu Beginn des 8. Kapitels sieht Amos eine weitere Vision, die das kommende Gericht bildhaft beschreibt. Was dann kommt sind sehr dramatische Worte darüber, wie der Herr sich von seinem Volk abwendet und sein Gericht sendet.

Bemerkenswert ist dabei, dass das Israel im Exil erst merken wird, was sie an Gottes Wort hatten. Doch dann wird es zu spät sein.

  • Ich befürchte, dass es uns da oft gar nicht so ganz anders geht. Wir haben Gottes Wort frei zugänglich, aber wir achten wenig darauf.
  • Das geht selbst mir als Pastor immer wieder so.
  • Ich danke dem Herrn dafür, dass sein Wort in Jesus Christus nicht von uns genommen wurde, sondern zu uns kam und nun durch seinen Geist in uns wohnt.
  • So dürfen wir dem Wort nun immer mehr Raum geben (Kol 3,16).

Im letzten Kapitel (Kapitel 9) sieht Amos noch eine letzte Vision des kommenden Gerichts.

Doch dann – nach all den Klage- und Gerichtsworten endet Amos dann mit Worten voller Hoffnung und Zuversicht. Dabei werden hier die Heiden in die Zusagen mit eingeschlossen.

  • Durch Jesus Christus kam dann die Befreiung aus dem Exil – nicht im physischen Sinn, sondern in geistlicher Hinsicht.
  • Und eines Tages wird Jesus wiederkommen und dann werden alle – „über die Gottes Name genannt ist“ (9,12) für alle Ewigkeit in seine herrliche Gegenwart einziehen, in der die Fülle herrschen wird, die in den letzten Versen angedeutet wird.

Der kleine Prophet Amos tat seinen Dienst sehr früh – evtl war er der erste der schreibenden Propheten. Er ist ein Hirte aus einem kleinen Ort im Norden Judas. Seine Botschaften richten sich aber vor allem gegen das Nordreich Israel. Israel erlebte damals eine Zeit großen militärischen Erfolges. Gleichzeitig gab es aber viel Götzendienst und große Ungerechtigkeit. spricht er zu Israel einige Zeit vor dem Niedergang des Nordreichs. Das klagt er an.

Die Botschaft von Amos ist deshalb auch für uns durchaus relevant. Auch wir leben in Wohlstand und Sicherheit, doch auch bei uns gibt es viel Götzendienst und Ungerechtigkeit.

In Kapitel 1 lesen wir Worte, mit denen Amos damals bei den Israeliten wahrscheinlich noch recht populär gewesen sein dürfte. Er klagt die Nachbarn Israels an.

  • Das ist ja auch heute noch so – wenn kritische Worte über die Gesprochen werden, die man selber nicht mag, dann ist das okay.
  • Und natürlich sind diese Worte berechtigt – Gott wird diejenigen richten, die gottlos leben und sich gegen sein Volk stellen.

Doch nachdem Amos die Nachbarn Israels angeklagt hat, wendet er sich ab Kap. 2,6 Israel zu. Die Anklage gegen Israel ist dabei deutlich detaillierter, als alle vorherigen Anklagen.

Wir sehen hier das Böse in unterschiedlichster Form. Götzendienst, Ausbeutung der Armen und sexuelle Unmoral.

  • Der Herr sieht das alles und auch wenn er nicht immer sofort strafend eingreift, muss uns klar sein, dass er auch das Böse in unserem Land uns zu unserer Zeit sieht.
  • Gott wird das nicht ewig weiter geschehen lassen. Sein Gericht wird kommen.
  • Nun müssen wir sicher eingestehen, dass das Böse auch nicht nur um uns herum ist, sondern auch in uns Raum habt (so wie damals bei Israel).
  • Da ist es gut zu wissen, dass jeder, der sich Jesus zuwendet, einen Retter hat … und einen Herrn, der uns lehrt und befähigt, das Böse immer mehr zu überwinden.

Ab Kapitel 3 wird noch deutlich, dass Gott Israel gerade deshalb anklagt, weil es Gottes erwähltes Volk ist. Das geht einher mit einer besonderen Verantwortung, für Gott zu leben.

Ab Vers 3 gebraucht Amos Beispiele aus der Natur, um Israel zu warnen. Sie wie das Brüllen eines Löwen ein eindeutiges Signal für das ist, was folgen wird, so ist die Warnung durch den Propheten sehr ernst zu nehmen. Israel sollte schleunigst Buße tun.

Wenn dann das Unglück über Israel hereinbricht sollte das Volk nicht denken, dass es einfach „Pech“ hatte. Gott macht deutlich, dass Er dahinter steckt.

Und dann wird deutlich, dass der HERR Israel für seine Sünden richten wird, Was hier angekündigt wird, geschah dann 722 v.Chr., als die Assyrer das Land besiegten.

  • Das ist einerseits natürlich eine Prophetie über etwas, das längst geschehen ist.
  • Doch zugleich zeigt es uns den ewigen Gott, der Unrecht nicht ewig zulassen wird.
  • Deshalb tun auch wir immer wieder gut daran, Gottes Warnungen zu hören und uns immer wieder von unseren Sünden ab- und dem Herr zuzuwenden.

Kapitel 4 ist sehr düster. In der ersten Hälfte folgt nochmal die Anklage Gottes und wir sehen, wie Israel einfach weitergemacht hat.

Im zweiten Teil des Kapitels wird dann deutlich, dass Israel oft und deutlich genug gewarnt wurde und doch nicht umgekehrt ist.

Doch Israel hat sich so weit von Gott abgewandt, dass sie selbst in Notzeiten nicht einmal daran denken, sich Gott zuzuwenden und seine Hilfe zu suchen.

  • Das Erschreckende daran ist, dass wir ja nicht anders sind. Auch wir blenden von Natur aus Gott aus und gehen unsere eigenen Wege.
  • Was wir brauchen ist letztendlich eben ein neues Herz, weil unsere harten Herzen jeden Ruf zur Buße ablehnen.
  • Ich danke Gott, dass er uns in seiner freien Gnade neue Herzen gegeben hat.
  • Zugleich muss ich leider anerkennen, dass dieses neue Herz noch viel zu oft nicht richtig funktioniert und ich immer wieder beten muss: „Herr, reinige mein Herz“.

In Kapitel 5 lesen wir, wie der HERR Israel einerseits vor Seinem kommenden Gericht warnt, aber zugleich auch noch Israel dazu ruft, zu Ihm umzukehren. In den Versen 4, 6, und 14 hören wir jeweils den Aufruf, dass Israel den HERRN bzw das Gute suchen soll.

Dabei lässt Gott keinen Zweifel daran, dass ER ein mächtiger Gott ist, der den Kosmos geschaffen hat und alles in seiner Hand hält.

Vor diesem Hintergrund ist es schon erstaunlich, dass das Volk seinem Ruf nicht folgt.

  • Andererseits ist das ja auch heute oftmals nicht anders. Dabei haben wir sicher genauso wie die Menschen damals, oft gar nicht im Blick, dass unser Gott mächtig und heilig ist.
  • Was oft fehlt, ist die angemessene Ehrfurcht oder auch Gottesfurcht.

Die Verse 17-17 sind dann in gewisser Weise das Fazit der ersten Hälfte des Kapitels. Hier lesen wir vom Gericht Gottes.

An Vers 18 lesen wir dann eine Anklage gegen den sinnentleerten Gottesdienst Israels. Schon das erste Wort lässt aufhorchen „Weh denen …“.

  • Ich bete für uns, dass wir diese Worte nie aus Gottes Mund hören werden.
  • Herr, schenke uns echte Gottesfurcht und Herzen, die Dich immer mehr lieben und anbeten!