3,1-17: „1 Weiter, liebe Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde wie bei euch 2 und dass wir erlöst werden von den falschen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding. 3 Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. 4 Wir haben aber das Vertrauen zu euch in dem Herrn, dass ihr tut und tun werdet, was wir gebieten. 5 Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.
6 Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückzieht von jedem Bruder, der unordentlich lebt und nicht nach der Lehre, die ihr von uns empfangen habt. 7 Denn ihr wisst, wie ihr uns nachfolgen sollt. Denn wir haben nicht unordentlich bei euch gelebt, 8 haben auch nicht umsonst Brot von jemandem genommen, sondern mit Mühe und Plage haben wir Tag und Nacht gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen. 9 Nicht, dass wir dazu nicht das Recht hätten, sondern wir wollten uns selbst euch zum Vorbild geben, damit ihr uns nachfolgt. 10 Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen. 11 Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich leben und nichts arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. 12 Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, dass sie still ihrer Arbeit nachgehen und ihr eigenes Brot essen. 13 Ihr aber, liebe Brüder, lasst’s euch nicht verdrießen, Gutes zu tun. 14 Wenn aber jemand unserm Wort in diesem Brief nicht gehorsam ist, den merkt euch und habt nichts mit ihm zu schaffen, damit er schamrot werde. 15 Doch haltet ihn nicht für einen Feind, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder. 16 Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen!
17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in allen Briefen; so schreibe ich. 18 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!“
Dem Aufruf zum Gebet zu Beginn des 3. Kapitels möchte ich mich gerne anschließen. Bitte betet, dass das Wort Gottes laufe und gepriesen werde. Das sollten wir für unsere Gemeinde beten und darüber hinaus auch ganz allgemein.
- Paulus bittet auch um Gebet zum Schutz vor bösen Menschen, die den Glauben und den Prediger ablehnen.
- Gleichzeitig weiß Paulus um den Beistand seines ewig treuen Herrn.
Dann wird es persönlicher und Paulus kommt direkt auf die Thessalonicher zu sprechen. Er erklärt ihnen, dass er auf ihren Gehorsam vertraut und betet dafür, dass ihre Herzen auf Gott hin ausgerichtet seien. Das ist die beste Basis für Gehorsam, denn wer auf Gott vertraut und ihn liebt, der tut dann auch das, was er fordert.
Ab Vers 6 kommt dann eine Warnung vor Manchen in der Gemeinde, die falsch leben. Hier ist Rückzug angesagt. Der Hintergrund für diese Warnung ist wahrscheinlich die Lehre falscher Propheten, dass der Tag des Herrn bereits gekommen sei. In der Gemeinde haben eventuell Leute aufgehört zu arbeiten und wurden in allem nachlässig, da sie eine extreme Naherwartung der Wiederkunft des Herrn hatten.
Paulus korrigiert hier die Missverständnisse und betont, dass unser Warten immer ein aktives Warten sein soll, da wir nicht wissen, wann genau der Herr wiederkommt.
- Passives Verhalten und womöglich auch noch Zügellosigkeit sollten in Gemeinden nicht vorkommen.
Und da, wo (angebliche) Christen doch so leben und womöglich auch noch Irrlehren verbreiten, ist eine Form der Gemeindezucht gefragt. Dabei geht es her aber nicht um einen Gemeindeausschluss, denn das Fehlverhalten ist kein Verharren in Sünde, was die Frage aufwirft, ob der Betroffene wirklich Christ ist. In einem solchen Fall ist der Gemeindeausschluss das letzte anzuwendende Mittel. Hier ist das Problem nicht so, dass die Bekehrung in Frage gestellt ist. Hier geht es einfach darum, dass ein Fehlverhalten, das auf einem Missverständnis bzw auf der Annahme falscher Lehre beruht, nicht gefördert werden soll.
Nach diesem Einschub kehr Paulus zum in den Versen 1-5 angefangenen Briefschluss zurück. So endet der Brief mit einen sehr schönen Segensgebet: „16 Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen! 17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in allen Briefen; so schreibe ich. 18 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!“