Zu Beginn von Kapitel 5 betont Paulus seine Gewissheit, dass dieses Leben nur der Vorspann zu einem besseren ewigen Leben ist. Damit baut er auf das auf, was wir schon am Ende von Kap. 4 gelesen haben. Paulus sehnt sich nach der Ewigkeit und das lässt ihn in allen Bedrängnissen ganz getrost sein. Vers 8 ist fast identisch zu den oft zitierten Aussagen aus Philipper 1, die in Vers 21 mit dem Statement beginnen: „Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn“.
Paulus lebt sein Leben für Christus: „9 Darum setzen wir auch unsre Ehre darein, ob wir daheim sind oder in der Fremde, daß wir ihm wohlgefallen.“
- Wie ist das bei uns? Für wen leben wir?
Paulus weiß darum, dass er – und alle Menschen – eines Tages vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Wie Paulus gerade davor gesagt hatte, sehnt er sich danach, denn damit beginnt sein Leben in der herrlichen Gegenwart Gottes. Ihm ist aber eben auch ganz klar, dass für Viele dieser Tag ein Schreckenstag sein wird. Deswegen ist es so wichtig, dass Menschen Jesus Christus als ihren Retter und Herrn anerkennen und so mit Gott versöhnt werden.
Diese Erkenntnis bringt Paulus dazu, mit großem Einsatz und großer Dringlichkeit die Menschen zur Bekehrung ruft.
- Erkennen wir, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Gott versöhnt werden?
- Unser Auftrag ist es, mit den Menschen zu ringen und alles in unserer Kraft stehende zu tun, damit sie sich Gott zuwenden.
- Wenn wir das getan haben, dürfen wir aber eben auch getrost sein, dass Gott das Licht des mächtigen Evangeliums ausbreiten durch uns schwache Gefäße wird, so wie er es sich vorgenommen hat.
Die ersten 2 Verse aus Kapitel 6 gehören inhaltlich wohl noch zu Kapitel 5. Nach dem Aufruf zum Glauben kommt die Ermahnung, dass die Gnade Gottes vergebens ist, wenn sie nicht wirklich im Glauben ergriffen wird.
Im Fortgang sehen wir dann, dass Paulus sein Apostelamt sehr bewusst als Diener Gottes ausübt. Er weiß sich ihm gegenüber verantwortlich und ist gleichzeitig darauf bedacht, bei den Menschen keinen unnötigen Anstoß zu erregen (6,3ff).
Mit Kapitel 6,11 beginnt dann ein neuer Gedankenabschnitt. Jetzt ermahnt Paulus die Korinther sehr direkt und betont, dass das Problem nicht seine Rolle oder Liebe zur Gemeinde, sondern die Enge in den Herzen der Korinther ist. Sie haben ihre Herzen zu sehr an Dinge gehängt, die nicht zu Gott gehören … und das ist eine unheilige Allianz.
- In diesem Zusammenhang steht die bekannte Ermahnung: „6:14-15 Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?“
- Das bezieht sich ganz offensichtlich auch auf die Beziehung von Christen zu Nichtchristen, denn es gibt kein engeres Joch, durch das man mit jemanden verbunden sein kann, als die Ehe.
Der Anfang von Kap. 7 gehört inhaltlich zu dem Abschnitt, der mit 6,11 begonnen hatte. Da hatte Paulus schon angemahnt, dass die Korinther „enge Herzen“ im Bezug auf ihn hätten. Hier folgt nun der Aufruf, dass sie ihm in ihren Herzen Raum geben sollen – dies umso mehr in Anbetracht der Verheißungen Gottes.
Ab Vers 5 nimmt Paulus Bezug auf einen uns wohl nicht bekannten ermahnenden Brief, den er an die Korinther geschrieben hatte. Dieser Brief hatte die Gemeinde traurig gemacht, aber es war eine gute Traurigkeit, denn sie hatte zur Reue geführt. Ganz anders ist es da mit einer Traurigkeit, die ins Verderben führt.
- So sollten auch wir dankbar Ermahnung annehmen, auch wenn uns diese evtl erst einmal betrübt … entweder, weil wir im ersten Moment noch nicht verstehen, dass wir das nötig haben … oder weil wir unseren Fehler erkennen und uns das traurig macht.
In Kapitel 8 ruft Paulus die Korinther rhetorisch geschickt zum Spenden auf. Er betont dabei konkret zwei Dinge:
- Das Vorbild der eigentlich ganz armen Gemeinde in Mazedonien
- Die Großzügigkeit Gottes, der uns mit Seiner Gnade überreich beschenkt hat.
- Für uns mag das fast etwas unangenehm klingen, denn über Geld spricht man halt nicht und doch ist es angebracht, Christen auch mal daran zu erinnern, dass sie ihre Liebe zu den Geschwistern auch darin zeigen sollten, dass sie fleißig und fröhlich Spenden.
- Ich bin dankbar dafür, dass wir als Gemeinde einen erheblichen Anteil unseres Budgets an Mission und sonstige Dinge außerhalb der Gemeinde weitergeben können. Das geht nur, weil viele Mitglieder großzügig geben.
- Andererseits sind wir sicher noch ein ganzes Stück davon entfernt, ein Spendenvolumen zu erreichen, dass dem biblischen Zehnten der Mitgliedereinkommen entspricht.
Neben dem Aufruf zum Spenden, lesen wir auch noch Worte der Empfehlung über Titus, den die Korinther genauso freundlich aufnehmen sollen, wie auch den Rest der Reisegruppe. Die weiteren Mitreisenden sind dabei Gesandte der Gemeinden, damit bezeugt ist, dass mit den Spenden sauber umgegangen wurde.
- Auch das ist ein gutes und wichtiges Prinzip. Wenn Paulus schreibt: „er ist auch von den Gemeinden dazu eingesetzt, uns zu begleiten, wenn wir diese Gabe überbringen dem Herrn zur Ehre und zum Erweis unsres guten Willens. 20 So verhüten wir, daß uns jemand übel nachredet wegen dieser reichen Gabe, die durch uns überbracht wird. 21 Denn wir sehen darauf, daß es redlich zugehe nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.“ (2 Kor 8:19-21)
Gerade diejenigen, die in Gemeinden mit Geld zu tun haben, sollten darauf achten, dass nicht nur alles sauber läuft, sondern dies auch belegt werden kann.
- Ich habe da für mich die Entscheidung getroffen, dass ich möglichst wenig mit den Gemeindefinanzen zu tun haben möchte und ich bin dankbar für die Geschwister, die sich dieser Dinge in großer Treue annehmen.
Wie schon im Kapitel zuvor, geht es auch in Kapitel 9 darum, dass die Korinther Geld für die Gläubigen in Jerusalem sammeln sollen. Wenn jemand eine Gemeinde bzw Christen zum Spenden motivieren will, kann man rhetorisch kaum geschickter tun, als Paulus das hier macht.
Dabei haben wir es hier aber eben auch mit Gottes Wort zu tun, so dass uns diese Worte auch herausfordern sollten.
- Geben wir mit frohem Herzen?
- Vertrauen wir auf Gottes Versorgung und sind wir deshalb bereit, großzügig an andere weiterzugeben?